Höllentalklamm und Stangensteig
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"Schönste Klamm, die wir bis jetzt gesehen haben. Riesig. Total schön" - so schreibt jemand im Netz über die Höllentalklamm. Und ich muss sagen, da ist was dran. Wie schön, dass jemand in der Gegend an den 13 Euro Parkgebühr und den 7 Euro Klammeintritt so richtig gut verdient. Vierköpfige Urlauberfamilien überlegen schon allein deshalb, fünf- oder sechsköpfig zu werden.
Aber ich war ja auch mal wieder in der Klamm. Derzeit bin ich marienkäferchenbedingt gegroundet und kann allenfalls in meiner alpenfernen Heimat tränieren. Steht schließlich noch was Großes an, später im Jahr. Also Himmelsleiter, Felsenmeer, Hohenstein, Schriesheimer Steinbruch. Netterweise ist mein Schwager Luis immer wieder dabei. Und dem macht die Kraxelei in den hiesigen Klettersteigen so viel Spaß, dass er Lust bekam, mal "was richtiges" zu machen, ordentliche Klettersteige an ordentlichen Bergen. Die
Waldelfe und der kleine Quentin haben das grüngelichtet, und so düsten wir eines frühen morgens Richtung Zugspitzarena, Leprous' neues Album "Melodies of Atonement" im Player. Und mit ordentlich Zeit am Anreisetag geht auch noch eine kurze Tour.
Ich hatte an die Alpspitz-Ferrata gedacht. Aber da würde es bestimmt regnen. Und was böte sich bei Nässe besseres an als die s"chönste Klamm, die wir bis jetzt gesehen haben"? Die Höllentalklamm? Wo's eh nass ist! Also ab auf den vielgeliebten Parkplatz Hammersbach (758 m), dessen 13 Euro Parkgebühr sicherlich eine total gut begründete Begründung haben, und in wenigen Minuten hinübig nach Hammersbach (758 m). Von dem winz'gen Örterl aus führt dann ein nicht zu verfehlender, knapp drei Kilometer langer und etwa 270 Höhenmeter ansteigender Fußweg durch ein immer enger werdendes Tal hinauf zur Höllentaleingangshütte (1045 m), wo der gebührenpflichtige Weg durch die Klamm beginnt.
Aber ich war ja auch mal wieder in der Klamm. Derzeit bin ich marienkäferchenbedingt gegroundet und kann allenfalls in meiner alpenfernen Heimat tränieren. Steht schließlich noch was Großes an, später im Jahr. Also Himmelsleiter, Felsenmeer, Hohenstein, Schriesheimer Steinbruch. Netterweise ist mein Schwager Luis immer wieder dabei. Und dem macht die Kraxelei in den hiesigen Klettersteigen so viel Spaß, dass er Lust bekam, mal "was richtiges" zu machen, ordentliche Klettersteige an ordentlichen Bergen. Die

Ich hatte an die Alpspitz-Ferrata gedacht. Aber da würde es bestimmt regnen. Und was böte sich bei Nässe besseres an als die s"chönste Klamm, die wir bis jetzt gesehen haben"? Die Höllentalklamm? Wo's eh nass ist! Also ab auf den vielgeliebten Parkplatz Hammersbach (758 m), dessen 13 Euro Parkgebühr sicherlich eine total gut begründete Begründung haben, und in wenigen Minuten hinübig nach Hammersbach (758 m). Von dem winz'gen Örterl aus führt dann ein nicht zu verfehlender, knapp drei Kilometer langer und etwa 270 Höhenmeter ansteigender Fußweg durch ein immer enger werdendes Tal hinauf zur Höllentaleingangshütte (1045 m), wo der gebührenpflichtige Weg durch die Klamm beginnt.
Kurz vor 1904 war die Klammeingangshütte mit ihrem einfachen Wirtschaftsbetrieb durch den ersten Klammwart eröffnet worden. Am 15. August 1905 gegen Mittag, nach vorhergegangener Feldmesse in Hammersbach, fand dann die feierliche Einweihung der ganzen Klamm mitsamt ihrer Erschließungsbauten statt. Heute kann man hier einkehren, auch die Eintrittsgebühr für die Klamm (derzeit wiexakt 7 Euro) wird hier kassiert. Und seit 2011 besteht hier auch die Möglichkeit, in einem kleinen Museum mehr über die Geschichte der Schlucht zu erfahren.
Und ja, hier ist viel los. Nicht nur in der Urlaubszeit. Die Höllentalklamm ist eines der touristischen Hauptziele der gesamten Gegend. Nicht aufregen.
Hinter der Hütte geht es dann hinein in die Klamm.
Hier überwindet der Hammersbach auf ca. zwei Kilometern Strecke über 500 Meter Höhenunterschied. Im Klammbereich treten zusätzlich noch mehrere Schutt- und Karstquellen aus.
Von der Höllentaleingangshütte aus führt der Weg bis zum Abzweig des Stangensteigs über gut 1,2 Kilometer durch die imposante Klamm. Dabei werden über 360 Höhenmeter überwunden.
Der außerhalb der Klamm eher unscheinbare Hammersbach schwillt hier in der sehr engen und bis zu 150 Meter hohen Felsschlucht zu einem reißenden Wildbach an.
Der außerhalb der Klamm eher unscheinbare Hammersbach schwillt hier in der sehr engen und bis zu 150 Meter hohen Felsschlucht zu einem reißenden Wildbach an.
In den Fels gesprengte Wege, mehrere Brücken und Tunnels ermöglichen dabei die zumeist sehr spektakulär bachnahe Begehung der gesamten Klamm. Aber Vorsicht - Auch an trockenen Tagen ist es (und wird man!) nass.
Die touristische Erschließung der Klamm begann 1902 unter der Leitung des Ingenieurs Adolf Zoeppritz und einiger Bergführer. Drei Jahre später, am bereits erwähnten 15. August 1905, wurde dann die Fertigstellung der kompletten Weganlage gefeiert und der Klammweg festlich eingeweiht. In dieser Zeit hatte man unter großem Aufwand einen spektakulären Weg geschaffen, der zu großen Teilen heute noch begehbar ist
Am oberen Ende der Klamm wird das Gelände dann wieder weitläufiger.
Hier besteht Steinschlaggefahr, auf die auch zahllose Schilder hinweisen. Und weil das kaum jemanden interessiert (so ein schöner Picknickplatz!), passiert hier auch immer wieder was.
Jenseits der Klamm führt der Wanderweg weiter zur Höllentalangerhütte (1387 m).
Parkplatz Hammersbach - Höllentalangerhütte: markierter Wanderweg, T2, 2 Stunden
Hier kehrten wir auf eine großzügig bepreiste Holunderschorle ein, ich zeigte Luis den Aufstieg zum Waxenstein, den zur Alpspitze, den Weiterweg zur Zugspitze und den Jubiläumsgrat, dann machten wir uns auf den Rückweg.
Im Abstieg nahmen wir den Stangensteig, der am oberen Klammausgang abzweigt. Er führt steil und teils ausgesetzt hinauf in die Osthänge der Schlucht, und weiter vorn dann hinunter zur Panoramabrücke (1185 m).
Diese eiserne Brücke über die Klamm wurde 1888 errichtet, von der Sektion München des deutschen und österreichischen Alpenvereins. Den Entwurf lieferte der königliche Brückeningenieur Ebert, ausgeführt wurde die Konstruktion von der Maschinenbau-Actien-Gesellschaft Nürnberg, Filiale Gustavsburg.
Der Stangensteig überquert hier die Schlucht und durchzieht in der Folge die Westhänge der Schlucht.
Bis auf den Tiefblick von der Brücke bleibt jedoch auch hier die Sicht in das Innere der Klamm größtenteils verwehrt.
Der Stangensteig überquert hier die Schlucht und durchzieht in der Folge die Westhänge der Schlucht.
Bis auf den Tiefblick von der Brücke bleibt jedoch auch hier die Sicht in das Innere der Klamm größtenteils verwehrt.
Nach der Querung einer steilen Felswand (optional durch einen letzten Tunnel) zickzackt sich der Stangensteig rechts hinunter und trifft dort auf einen Querweg, den Dr.-Heinrich-Weg. Hier könnte man nach rechts wieder zur Eingangshütte gelangen, wir zweigten hier links ab und wanderten weiter bis zum Mandlebrunnen (1010 m). Dahinter nahmen wir an einer Abzweigung den rechten Weg und liefen schließlich durch den Zauberwald (853 m), einen hübschen Märchenweg für Kinder, wieder hinunter zum Parkplatz Hammersbach (758 m).
Höllentalangerhütte - Parkplatz Hammersbach: markierte Wanderwege, T2, 2 Stunden
Fazit:
Ich weiß, ich weiß. Aber hey, es stimmt doch, was der Mensch im Netz geschrieben hat: Schönste Klamm, riesig, total schön. Die muss man jemandem, der zum ersten Mal in der Gegend ist, einfach zeigen. Und wisster was? Ich glaube, wir waren nicht das letzte Mal hier. Aber das nächste Mal gehen wir auf die Zugspitze. Der Höllentalanstieg ist einer der schönsten Wege, die ich kenne. Ich freu mich schon.
Nur oben ankommen darf man halt nicht...
Tourengänger:
Nik Brückner

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