Über die Riffelscharte


Publiziert von klemi74 , 21. Juli 2020 um 15:26.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:13 Juli 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 1530 m
Abstieg: 1530 m
Strecke:21km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz in Hammersbach, am GAP folgt man der Beschilderung zur Höllentalklamm, dann kann man ihn kaum verfehlen. Achtung: die 8€ müssen in Münzen oder per Karte entrichtet werden, Scheine frisst der Automat nicht!
Unterkunftmöglichkeiten:Höllentalangerhütte DAV

Heute gibt es keine Ausrede: kein Gewitter zu erwarten, ich habe gut geschlafen und am Vorabend zu viel gegessen hab ich auch nicht - einer etwas längeren Tour steht also nicht im Wege.

Vom Start am Parkplatz in Hammersbach starte ich auf dem Verbindungsweg in Richtung Eibsee; es gibt den Höhenweg kurz vor der Höllentalklamm und den tiefer gelegenen Panoramaweg via Neuneralm. Ich nehme den letzteren der kurze Zwischenabstiege ausweist. Mir tun die Schienbeine bei jedem Schritt weh - des wird heut nix! Oder liegt es am komischen Gang wegen eines Steinchen im Schuh? Oder an den bis oben zugeschnürten Schuhen? Ich werde es nie erfahren, nach Entfernung des Kiesels und anderer Schnürung lief es jedenfalls wie am Schnürchen.
Den Eibsee selbst besuche ich nicht, heute brauche ich keinen noch so kleinen Umweg. Stattdessen gehe ich an der Eibseealm vorbei über einen flachen Forstweg zur vom Riffelriss herunterkommenden Piste. Auf dieser und auf dem Pfad daneben geht es kräftig bergauf, bald treffe ich wieder auf einen querenden Forstweg. Oberhalb wird die Piste flacher und an der Staatsgrenze nehme ich den linken Weg (geradeaus ginge es zur Zugspitze), der durch lichten Wald zur Station Riffelriss der Zahnradbahn führt. Kurze Pause.
Nach der Rast geht es noch eine Zeit in Serpentinen durch den immer lichter werdenden Wald nach oben, dann aber treffe ich auf die großen Schuttströme unter den Kamm. Zunächst quert man diese, dann aber steigt man sehr direkt und rutschig zu einer Felswand hinauf. An deren Rand kann man sich an einem teils am Boden liegenden Seil festhalten, im losen Geröll hilft das ein bisschen beim Sparen der Kräfte. Dann aber steht die hohe Schrofenflanke unter der Hohen Riffl an, sie wird aber am fast durchgehenden Drahtseil überwunden. Ein KS-Set ist hier nicht notwendig, die Kraxelei würde nur gelegentlich den I.Grad erreichen und ist auch nicht extrem ausgesetzt. Den höchsten Punkt des Überganges erreicht man noch kurz vor der eigentlichen Scharte, hier geht es weglos durch den Rasenhang in wenigen Minuten zum Riffltorkopf hinauf.

Der Abstieg in den Höllentalanger führt zur eigentlichen Riffelscharte, wo in etwa 15 Minuten die südliche Riffelspitze zu machen wäre, wenn ich denn Lust auf noch mehr Höhenunterschied gehabt hätte. So steige ich in das schöne Hochtal hinab, das nach einer angenehmen Wanderpassage ziemlich steil (Stellen gesichert) ins Höllental abbricht. Nach dem Abzweig zur Zugspitze wird es wieder flacher und bald sitze ich auf der Terrasse der funktional gestalteten Höllentalangerhütte und lasse es mir gutgehen.
Die restliche Strecke ist mir gut bekannt: im Talgrund und dann auf ein paar Kehren geht es hinab zum oberen Ende der beeindruckenden Klamm, durch die nasse und gut besuchte Schlucht zum unteren Eingang samt Zahlstelle und weiter in Richtung Hammersbach. Ein Hinweisschild bezüglich einer Wegsperrung verstehe ich falsch und werde an der letzten Abzweigung ins Tal erneut darauf aufmerksam gemacht, dass der direkte Weg gesperrt ist. Mangels Interesse an einem Gegenanstieg versuche ich es doch - man kommt durch, das letzte Unwetter hat halt den halben Weg weggeschwappt und nun ist er halb so breit wie zuvor und unterspült.

Fazit:
Sehr schöne, schon etwas längere Runde. Die angeblichen Klettersteigpassagen sind eher gesicherte Steige, der geübte Wanderer kommt ohne entsprechende Ausrüstung durch. Zwischen Riffelriss und Höllentalangerhütte geht es recht ruhig zu, am Eibsee und im zweiten Teil des Abstieges tobt hingegen das Leben - aber einmal mehr gilt: Man weiß es vorher!!

Gehzeiten:
Zum Eibsee 1h
Zum Riffelriss 1h20
Zum Gipfel 1h15
Höllentalangerhütte 1h15
Abstieg 1h20

Tourengänger: klemi74


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