Stachlerkopf, Kapuziner, Schönberg (Teil 2)


Publiziert von Nyn , 19. Januar 2024 um 17:40.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:23 Oktober 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 600 m
Strecke:s. Karte

Inspiriert durch meine wunderbare Tour einige Tage davor über den nördlichen Rappensteinkamm nehme ich mir den vielfältig bewachsenen und mittig betürmten Grat vom Sassförkle bis zum Schönberg vor.
Zuletzt stand ich auf dem höchsten Kapuziner im Föhnsturm (s. Teil 1)

Ich kraxle nun nördlich hinab und folge den ausgesprochen dürftigen Pfadspuren am und w. unterhalb des Nordgrats (Ist das der "Normalweg"???, I, ~T4), die sich alsbald und überraschend völlig verlaufen. Hä?
Bin ich schon zu tief? Am Grat zu weit? Man mag darüber lachen, aber ich finde keinerlei Spuren mehr. Der Kapuziner wird halt doch kaum begangen und von oben kommend ist es kaum ersichtlich, wo man sonst lang soll/kann. (und die Ostseite wie schon erwähnt heute ziemlich feucht ist - was gerade dieses Gelände extrem unangenehme macht!)
So eiere ich weglos auf brüchig-gerölliger, teils latschenbewachsener Rippe und später Rinne wnw. (links) soweit hinab (T4), bis ich über eine deutliche Grasrinne wieder zum Grat aufsteigen kann (T2). Nach wenigen Metern Latschen bin ich dann wieder am WW. Püh... Echt seltsam.....

Ein kurzer Abstecher führt mich bepfadet zum unbenannten P.1970 (Ist das der Kapuziner- Nordgipfel?) mit sehr schöner Aussicht, an dem ich halbwegs sonnig und windgeschützt ausgiebig pausiere.

Der Schönberg ist dank vorgeschobener Lage ein viel besuchter, prächtiger Aussichtsberg. Leider pfeift es dort dermaßen, dass ich mich nicht sehr lange aufhalten kann. Schade.

Den Rückweg mit einigem Auf und Ab nehme ich via Schönbergweg "999" über Bergle und Sass Stall. Unterwegs darf ich noch wunderbar vielfältigste Eindrücke sammeln, wie von einer Wackel-Bank, alleinaufweiterflurigem Gamswild, einigen urigen Hüttlis und diversen mehr als skurrilen Bäumen und Wurzeln und gesprächigen! Wurzeltümen, sowie vielsagende Einblicke in die stark latschenbewachsenen Südflanken von Kapuziner und Stachlerkopf.
Reichlich geplättet, aber vollauf zufrieden geht ein spannender Tag zu Ende.

FAZIT:
Zur Konsultation empfehle ich die Berichte von erico (hier) , kauk (hier) und MunggaLoch (hier)
Trotz der geringen Gipfelhöhen und Höhenunterschiede ist der ganze von mir so erkundete und teilüberschrittene Grat ausgesprochen abwechslungsreich und landschaftlich wunderbar, aber auch verwirrend! Mit den für mich vor Ort logischen Ausweichen lande ich bei etwas T4(+) und gut UIAA I.
Warnung: Die theoretisch möglichen Fortsetzungen an meinen Umkehrpunkten führen durch überaus brüchiges und unschönes merglig-abschüssiges und/oder stark latschenbewachsenes Gelände, welches ich rein optisch mit UIAA I-II (direkt auch III(?)) und T5 bis T6 einschätzen würde. Das Geiere und Gewühle dort lohnt mMn kaum!

Mir hat der Grat mit seinen Erhebungen trotzdem sehr gefallen, auch wenn ich einige Abschnitte nicht wie gewünscht direkt überschreiten konnte. Und vis-a-vis warten noch etliche weitere, -mit von mir eingestreuten Varianten teils weglose- Grate auf meinen Besuch!

Tourengänger: Nyn


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