Ochsenkopf und andere Leckereien ausm Ländle.


Publiziert von Kauk0r , 21. Juli 2020 um 23:36.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum:27 Juni 2020
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL   A 
Aufstieg: 1300 m

Weiter gehts in der Corona-Pandemie. Europa ist aktuell kein Hotspot mehr, die Lockerungen schreiten voran und damit auch die Grenzöffnungen. Also kann die Planung nun weiter gefasst werden. So gern ich wieder vermehrt ins Allgäu zurückgekehrt bin, so beschwerlich war es dann doch spätestens auf der Rückfahrt auf der Nordseite des Bodensees. Also fiel die Wahl für den Tag auf ein Ziel in der verkehrstechnisch besser angebundenen Schweiz. Doch die Wetterprognose machte das zunichte. Es sollte ab dem Nachmittag ein deutliches Gewitterrisiko herrschen, es sei sehr labil. Guter Rat musste her und fand sich wiedermal im Ländle Liechtenstein. Hier oben lässt sich in Malbun recht hoch starten und je nach Wetterentwicklung variieren und abbrechen. Bislang fand ich noch keine passende Gelegenheit für den Ochsenkopf (2285 m). Dieser markante Klotz dominiert vor allem von der Schönberg-Seite. Als ich mal zum Abschluss einer Augstenberg-Runde noch auf Sarais vorbeischaute sah ich zum ersten Mal die Seite hoch zum Gamsgrat. Diese Bröselflanke wirkt nun nicht unbedingt einladend. Aber auf den Ochsenkopf muss ich trotzdem mal!

Früh gings also in Malbun los, ich wollte möglichst noch vor der Bahnöffnung möglichst weit weg sein. Der Weg auf Sarais ist selbsterklärend, wenn auch die Variante Wanderweg nicht offiziell ausgeschildert ist und auch die Markierungen nicht unbedingt immer hilfreich angebracht sind. Vom Gipfel Sarais wieder zurück zur Bergstation und um den Rücken herum 50 Höhenmeter hinab in den Sattel. Hier ist die Spur noch ausgeprägt, in der Flanke lässt das dann erwartungsgemäß nach. Die Route ist mit gelben Punkten markiert und leitet auf der einfachsten Linie nach oben (T4). Sollte es heikler oder anspruchsvoller werden, sollte man nochmal schauen ob man auch richtig ist. Im Prinzip wechseln immer wieder Fels&Geröll- und Grasrampen. Der Untergrund ist oft bröselig. Auf der Grathöhe kommt dann eine kleine Kletterpassage (I), bevor eine schmale Querung den endgültigen Ausstieg auf den Gamsgrat vermittelt. Wandernd geht es dann weiter zum Gipfelaufbau des Ochsenkopfs. Hier wirds wieder felsig, der Steig leitet einen hindurch und hinüber sowie am Ende auch durch die Westflanke. Das ist alles in allem etwas einfacher als der Aufstieg zum Gamsgrat. Auf dem Ochsenkopf-Gipfel wartet dann ein neues Kreuz (2019) mit Buch. Eine ganze Weile bin ich noch allein, dann nahen zügig zwei Berggänger, gefolgt von nochmal einem Duo.

Das Wetter sollte ja eigentlich erst am Nachmittag zu Gewittern neigen, für die Einschätzung war aber vermutlich der Ausdruck "labile Schichtung" besser geeignet. So zog nördlich über den Alpstein bereits jetzt ein Gewitter drüber. Hier blieb aber alles ruhig, keine auffälligen Quellungen, nichts schnell heranziehendes. So ging es zunächst mal hinunter nach Göra. Der Abstieg auf durchgängigem Steig ist insgesamt leichter, jedoch sehr steil und geröllig und somit auch mit der nötigen Vorsicht zu genießen (T3+). Nach den Latschen verläuft sich der Weg, aber das Weidegelände zum Alpweg ist kein Problem. Ursprünglich war der Plan zum Scheuakopf zu gehen, doch obwohl alles stabil aussah, war mir das frühe Gewitter eine Warnung, so dass ich verzichtete. Mit dem Schönberg wartete ja noch Ersatz und von dort aus wäre ein Abbruch auch leichter als in weglosen Latschen. Übers Sassförkle gehts entlang dem offiziellen Wanderweg durch die geröllige Nordflanke vom Stachlerkopf und Drei Kapuziner.Letzerem Hauptgipfel statte ich noch einen kurzen Besuch ab. Ich quere vom Wanderweg unter der Grathöhe, umgehe einen Felskopf rechts und steige die letzten steilen, abschüssig-gerölligen Tritte hinauf zum Grat. Der felsige Gipfelaufbau ist eigentlich nicht besonders schwierig (T4, evtl. auch I), aber völlig zerborsten, überall bröselt es. So schlimm hatte ich das nicht in Erinnerung (*Neue Gipfelchen (Namenssuche!) zwischen Galinakopf und Schönberg). Im Gipfelbuch (von Ende 2016: *Wenn der Schnee nicht kommen will...) setze ich den 14. Eintrag. Den Abstieg muss ich kurz abpassen, da die Steine unweigerlich alle auf den Wanderweg schießen und doch ein paar Wanderer unterwegs sind. Mit einer schönen Pause auf dem Schönberg und dem Weide-Abstieg geht ein gelungener Tag in den Bergen zu Ende.

Tourengänger: Kauk0r


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Kommentare (1)


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berglerFL hat gesagt:
Gesendet am 22. Juli 2020 um 06:31
Hallo Kauk0r

Schöne Runde! Freut mich das es dem Gipfelbuch immer noch gut geht, deine Box hat sich in diesem Falle bewährt! Danke dir!
Ich hab's leider immer noch nicht hoch geschafft eine Gamelle zu platzieren ;-)


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