ts Lagg‘ii: Lagginhorn, 4010 m
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |


Also, was hammer gemacht, nachdem wir uns von dir verabschiedet hatten.

Hätte dir gefallen! Auf der einen Seite das Lagginhorn, auf der anderen das Weissmies und gegenüber die Mischabelgruppe. Was für eine Lage!
Dann sind wir gemütlich Richtung Lagginhorn aufgebrochen. Rekog-Töürl am Nachmittag. Es ging um die Bergstation Hohsaas (3142 m) herum, den breiten Weg auf der Nordseite hinunter, und in der ersten Linkskurve ab vom Weg in den Schutt unterhalb des Lagginjochs. Hier leiteten uns zahllose Steinmänner durch die Blockwüste nach Norden. Zwischendurch überquert man plattigen Fels, auch ein Wasserlauf wird genommen, dann gelangt man an einen Rücken, der vom Südgrat des Lagginhorns nach Westen hinunterdreht.
Hier knickt die Route leicht nach links. Es geht in den Fels hinauf, dann sichert ein Fixseil eine ausgesetzte Querung ab. Danach muss man im Zickzack und in leichter Kraxelei die beste Route hinauf zu Pt. 3122m (3122 m) auf dem Rücken finden, der mit einem großen Steinmann markiert ist.
Hier warfen wir einen Blick auf den (ehemaligen) Laggingletscher und den Absatz am Südwestgrat, zu dem unsere Route am nächsten Tag hinaufführen würde. Danach kehrten wir zurück zum Bergrestaurant Hohsaas.
Dort gab es ein feines Abendessen, zu dem bald auch Steinböcke heraufkamen. Sie bekamen Salz und posierten im Gegenzug für die Fotos der Gäste. Wir schwatzten mit ein paar Salzburgern (Salzbürgern?), die ebenfalls zum 4000er-Besteigen gekommen waren, ein paar Nachrichten wurden abgesetzt, einige Telefonate getätigt, dann ging's in's Bett.
Am nächsten Morgen (eigentlich war es noch mitten in der Nacht, halb fünf in der Früh) profitierten wir dann von unserem Rekog-Töürl am Vortag: In Nullkommanichts hatten wir in völliger Dunkelheit Pt. 3122m (3122 m) gefunden.
Bergstation Hohsaas - Pt. 3122m: weglos über Blöcke, T4/I, 45 Minuten
Von dort aus suchten und fanden wir durch noch mehr Blockwerk unseren Weg zu den letzten armseligen Schneefeldern des Lagginhorngletschers. Dort angelangt, ging dann auch langsam das Licht an, und wir querten von Schneefeld zu Schneefeld links hinauf zu einem Kopf, den man rechts umgeht, um zum Grat hinaufzugelangen.
Rechts von diesem Kopf war's ein bissl schwierig, die richtige Route zu finden. Die Steinmänner wurden kleiner, der Fels plattig und steil. Aber es geht schon, und weiter oben, auf einem Absatz hinter dem Kopf, sind bald wieder Wegspuren zu finden. Na, Weg - es geht weiter über Blöcke, Steinmännern folgend, Wegspuren sind nur selten zu sehen, aber in dieser Passage eben noch mit am Besten.
Orientieren konnten wir uns mittlerweile neben den Steinmännern auch an den ersten Bergsteigern, die von der Weissmieshütte über den Grat heraufkamen.
Es ging also hinauf zum Grat, den wir von dem Absatz am Kopf aus schnell erreichten.
Pt. 3122m - Grathöhe: weglos über Blöcke, T4/I, 45 Minutuen
Orientieren konnten wir uns mittlerweile neben den Steinmännern auch an den ersten Bergsteigern, die von der Weissmieshütte über den Grat heraufkamen.
Es ging also hinauf zum Grat, den wir von dem Absatz am Kopf aus schnell erreichten.
Pt. 3122m - Grathöhe: weglos über Blöcke, T4/I, 45 Minutuen
und dort dann meistens etwas rechts davon auf oft meist gut erkennbaren Spuren rauf, rauf rauf. Das ist überraschend einfach, klettern muss man eigentlich nur an einer einzigen Stelle: Eine schräge Platte wird, links ausholend, auf kleinen, aber festen Tritten überwunden. Das ist eine II. Darüber wie darunter ist alles andere einfacher. Hättest Du locker geschafft.
Nach der Platte ging es weiter über den Blockgrat. Dieser hat nur eine einzige schmale Passage, ganz kurz mal waagrecht, dann geht es im Zickzack das breite Gipfeldach hinauf.
Und hier kamen wir dann nach und nach in die Wolken. Am frühen Morgen war der Gipfel frei gewesen später für kurze Zeit auch nochmal, aber da waren wir schon im Abstieg. Wir hatten einfach Pech: der Gipfel in Wolken, alles grau in grau, und dazu kam ein eiskalter Wind auf. Jacke an, noch 'ne Jacke an, noch eine - der Aufstieg war in dieser Passage kein Spaß mehr.
Es ging also im Zickzack weiter hinauf, bis kurz vor dem Gipfel (jedenfalls schätzten wir das so ein) Eis und Schnee zwischen den Felsen das Vorankommen erschwerte.
Hier reichte es Steven. Keine Sicht, eiskalt, er wollte umkehren.
WoPo1961 sah auch nichts und es genauso, blieb bei ihm und sie schickten mich allein zum Gipfel.
Ich stieg also allein weiter hinauf, legte am unteren Ende eines kleinen Schneehangs, dessen Ausdehnung ich nicht abschätzen konnte, die Steigeisen an, und ging, einer guten Spur folgend, Richtung Gipfel. Auf den letzten Metern musste ich ein wenig kraxeln (I), dann hatte ich das kleine Kreuz auf dem Lagginhorn (4010 m) erreicht.
Über den Grat zum Gipfel: weglos über Blöcke, zuletzt Firn, T4/I, eine Stelle II, 2,5h
Hier reichte es Steven. Keine Sicht, eiskalt, er wollte umkehren.

Ich stieg also allein weiter hinauf, legte am unteren Ende eines kleinen Schneehangs, dessen Ausdehnung ich nicht abschätzen konnte, die Steigeisen an, und ging, einer guten Spur folgend, Richtung Gipfel. Auf den letzten Metern musste ich ein wenig kraxeln (I), dann hatte ich das kleine Kreuz auf dem Lagginhorn (4010 m) erreicht.
Über den Grat zum Gipfel: weglos über Blöcke, zuletzt Firn, T4/I, eine Stelle II, 2,5h
Auch hier: keine Sicht, lediglich die auf eine junge Frau und ihren Bergführer, die gleichzeitig mit mir heraufgekommen waren. Es war ihr erster Viertausender! Ich hielt mich dementsprechend kaum eine Minute am Gipfel auf, dann stieg ich ab. Zu kalt der Wind, zu schlecht die Sicht. Schubi, du hättest nichts zum Fotografieren gehabt! Lediglich der Südgrat, den

Wie viele Berge des Saastals hat auch das Lagginhorn einen merkwürdigen Namen. Dessen Herkunft liegt, ebenfalls wie bei vielen anderen Bergnamen des Saastals, im Dunkeln. Auf alten Karten ist der Berg als "Laquinhorn" bezeichnet. Christian Moritz Engelhardt ließ sich 1840 unter anderem von diesem Namen zu seiner "Sarazenenhypothese" verleiten, nach der das Saastal im 10. Jahrhundert von Arabern besiedelt worden sei. Er führte das Wort auf arabisch "allâqîn", '(über)hängend' zurück. Naja. Die Saaser nennen den Berg jedenfalls ts Lagg‘ii.
Im Abstieg vom Lagg‘ii folgte ich dann meiner Aufstiegsroute. Im obersten Teil fand ich sogar eine noch einfachere Variante.
Als wir unsere Steigeisen abnahmen, hörte ich die junge Frau sagen: "wieso mach' ich das eigentlich!", und ich antwortete: "Na, wegen der schönen Aussicht...."
Dann ging's unter die Wolkengrenze, ich sah wieder was, und nach und nach wanderten die Jacken wieder zurück in den Rucksack. Ich stieg das Dach hinunter, überwand die Schlüsselstelle (nicht von einer vermeintlichen Linksumgehung verleiten lassen! Die geht zwar, ist aber ein Tickerl schwieriger als die direkte Variante) und holte schließlich
WoPo1961 und Steven wieder ein. Wir stiegen gemeinsam ab, noch unschlüssig, ob wir über den Grat hinunter zur Weissmieshütte gehen, oder, noch ein Stück unserer Aufstiegsrouten folgend, über den Lagginhorngletscher gehen sollten. Wir entschieden uns schließlich für letzteres, was ich fast noch verbockt hätte, weil ich den Abstieg zu dem Absatz am Felskopf verpasste. Aber nur für ein paar Höhenmeter, viel Zeit kostete uns das nicht. Nur ein bissl Begeisterung meiner beiden Tourenpartner...
Dann ging's unter die Wolkengrenze, ich sah wieder was, und nach und nach wanderten die Jacken wieder zurück in den Rucksack. Ich stieg das Dach hinunter, überwand die Schlüsselstelle (nicht von einer vermeintlichen Linksumgehung verleiten lassen! Die geht zwar, ist aber ein Tickerl schwieriger als die direkte Variante) und holte schließlich

Zurück am Kopf entpuppte sich der Abstieg zum Lagginhorngletscher dann als schwieriger als wir ihn in Erinnerung hatten.
Oder sagen wir besser: als nerviger. Insbesondere für

Wir hielten auf den nun gut sichtbaren Pt. 3122m (3122 m) zu, wechselten aber unterhalb auf einen rechts abzweigenden Weg, der am linken Rand des einstigen Gletscherbeckens hinunterführt. Und einen Weg kann man das auch wirklich nennen, eine überraschend gute Spur ist das, auf der wir erstmals an diesem Tag richtig wandern konnten.
Du hättest aufgeatmet, Schubi, immerhin hast du neulich erst verkündet, keine Böcke auf Blöcke zu haben. Viiiiiiiiiiiele Blöcke am Lagginhorn...
Der Wanderweg brachte uns schließlich schnell hinunter zur Weissmieshütte (2726 m), wo wir eine ausgedehnte Mittagspause hinlegten.
Lagginhorn - Weissmieshütte: weglos über Blöcke, T4/I, eine Stelle II, 4,5h
Käseschnitte, Rösti, farblich abgestimmte Isotonika - bevor es uns auch hier zu kalt wurde, und wir drinnen weiterpausten. Schließlich brachen wir wieder auf und liefen die letzten Höhenmeter hinunter zur Seilbahnstation Kreuzboden (2399 m) - wo wir doch tatsächlich zum ersten und einzigen Mal an diesem Tag ins Schwitzen kamen. Sogar in Saas-Grund war's kühler.
Weissmieshütte - Kreuzboden: markierter Wanderweg, T1, 30 Minuten
Und dann baumelten wir zu Tal.
Schubi, die Pizzeria, in der wir unseren Tag ausklingen lassen wollten, und in der wir uns mit dir getroffen hätten, wenn du nicht an diesem Tag heimgereist wärst, war noch geschlossen, aber wir haben unsere Pizza dann doch noch bekommen, später, geduschter und anderswo. War auch gut dort, und wir haben auf deine Gesundheit angestoßen. Hat geholfen, wie es scheint!
Schubi, die Pizzeria, in der wir unseren Tag ausklingen lassen wollten, und in der wir uns mit dir getroffen hätten, wenn du nicht an diesem Tag heimgereist wärst, war noch geschlossen, aber wir haben unsere Pizza dann doch noch bekommen, später, geduschter und anderswo. War auch gut dort, und wir haben auf deine Gesundheit angestoßen. Hat geholfen, wie es scheint!
Fazit:
Überraschend einfacher Viertausender. Über diese Route ist das Lagginhorn im Grunde ein reiner Wanderberg. Kletterstelle hat's nur eine, der kurze, leichte IIer am Grat. Alles andere ist wandern, wenn auch im T4-Bereich. Blöcke, Schubi, Blöcke. Ein aufschlussreiches YouTube-Video gibt's hier.
Einen herzlichen Dank an
WoPo1961 und Steven, die mich allein zum Gipfel gehen ließen!
Ausrüstung:
Helm, Stecken, Stegeisen
....und am nächsten Tag ging es dann - ähem - auf einen Dreitausender. ;o}
Überraschend einfacher Viertausender. Über diese Route ist das Lagginhorn im Grunde ein reiner Wanderberg. Kletterstelle hat's nur eine, der kurze, leichte IIer am Grat. Alles andere ist wandern, wenn auch im T4-Bereich. Blöcke, Schubi, Blöcke. Ein aufschlussreiches YouTube-Video gibt's hier.
Einen herzlichen Dank an

Ausrüstung:
Helm, Stecken, Stegeisen
....und am nächsten Tag ging es dann - ähem - auf einen Dreitausender. ;o}
Tourengänger:
WoPo1961,
Nik Brückner


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)