Vom Reißeck zum Gründegg - 16 Tage um die Hochalm (Synthesebericht)


Publiziert von LeiOaEisn , 18. September 2022 um 20:12.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum: 8 August 2021
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 16 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tauernautobahn (A10) bis Lienz - Lendorf, B100 bis Pusarnitz, durch den Ort hinauf immer der Beschilderung zur Göriacher Alm folgen. Auf 1583 m ist die Straße zur Göriacher Alm gesperrt, zwei Kehren oberhalb ist die Christebauerhütte mit Parkplatz. Bei Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Zug bis Mühldorf - Möllbrücke oder Zug bis Spittal oder Mallnitz und Bus bis Mühldorf.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von Wagrain Grafenbergbahn oder gleich Wagrain Ortszentrum
Unterkunftmöglichkeiten:Reißeckhütte, Gießener Hütte, Osnabrücker Hütte, Kattowitzer Hütte, Rotgüldenseehütte, Sticklerhütte, Örgenhiasalm, Tappenkarseehütte, Kleinarler Hütte
Kartennummer:AV 44 - Hochalmspitze - Ankogel, 45/1 - Niedere Tauern I

Die Tour vom Reißeck zum Gründeck oder, genauer, von der Christebauerhütte bei Pusarnitz im Drau-/Mölltal bis zum Grafenberg bei Wagrain ist eine Alpenüberquerung, allerdings von Süden nach Norden.

Sie lässt sich in zwei Abschnitte gliedern:

Der erste Abschnitt ging hochalpin durch die Hohen Tauern (Ankogel-Hochalm-Gruppe) von der Reißeckhütte über die Gießener Hütte, Osnabrücker Hütte und Kattowitzer Hütte bis zur Rotgüldenseehütte. Dort übernachteten wir in jeder Hütte zwei Mal, hatten also abwechselnd Pausentage und Übergangstage.

Der zweite, gemütlichere Abschnitt führte durch die Niederen (Radstädter) Tauern von der Rotgüldenseehütte über die Sticklerhütte, Örgenhiasalm, Tappenkarseehütte, Filzmoosalm und Kleinarler Hütte zur Bergstation der Grafenbergbahn bei Wagrain. Hier wechselten wir jeden Tag die Hütten oder Almen, aber legten die Etappen extra kurz.

Die Übergänge im ersten Abschnitt waren oft lang und schwer. Um die Tour als Familientour durchführen zu können, das heißt, die schwierigen Abschnitte vermeiden zu können, entschieden wir uns, das Auto zu Hilfe zu nehmen. Die motivierten gingen also die schwierigen Hüttenübergänge, während die Unmotivierten zum Auto zurückliefen und damit zum nächsten Hüttenzustieg fuhren. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln wäre die Tour so nicht durchführbar gewesen, weil sonst enorm lange An- und Abstiege und teils sehr lange Bus- und Bahnfahrten nötig gewesen wären. Ein angenehmer Nebeneffekt des Autos war, dass man alle paar Tage Proviant nachfüllen und bei Bedarf Wäsche und Ausrüstung auswechseln konnte. Der grosse Nachteil war natürlich, dass die Mehrtagestour für manche durch die Autofahrten zerschnitten wurde. Dazu kommt noch der zusätzliche Fahrweg von etwa 400 km und die deswegen zwingend erforderliche Anreise mit dem Auto.

Nachwanderer brauchen aber kein Auto für die hier beschriebene (durchgehende) Route, der einzige Mehraufwand ist der Aufstieg von Mühldorf (Bus / Zug) zur Reißeckhütte statt von der Christebauerhütte. Ich würde die Route auf jeden Fall zur Nachahmung empfehlen, auch wenn sie bestimmt nichts für alle ist. Wir fanden jede Hütte auf der Tour gut oder sehr gut, es ist besonders im ersten Abschnitt wenig los. Die einzelnen Etappen sind sehr abwechslungsreich, was sich durch das Einlegen von Pausentagen noch erhöht, und mit den leichteren und kürzeren Etappen zum Schluss kann man die Wanderung gut ausklingen lassen. Jedenfalls kam bei uns nie irgendeine Wandermüdigkeit auf, die sonst nach einer Woche gern auftaucht. Zu den Unannehmlichkeiten auf der Route gehören aber die teils langen Etappen im ersten Teil, für die man schon gutes Wetter haben sollte, und dass man meistens im Wandergelände unterwegs ist, aber auf einer Etappe auch Pickel und Steigeisen nötig sein können, die man dann die ganze Zeit mitschleppen muss.

Auf jeden Fall war die Tour wahnsinnig schön und ich bin glücklich, auch noch auf Hikr unbeschriebene Wege wie den Reißeckhöhenweg oder den Celler Weg bekannt zu machen.

Hier ist noch eine verlinkte Auflistung der einzelnen Touren und Logistik:
1. Tag: Zu viert (4) Anfahrt mit dem Auto zur Christebauerhütte; Aufstieg zur Reisseckhütte über die Seescharte / (1) Hochkedl (T4, A/B)
https://www.hikr.org/tour/post166032.html
2. Tag: (4) Rundwanderung von der Reisseckhütte zum Reisseck (T3)
https://www.hikr.org/tour/post166040.html
3. Tag: (2) Reisseckhöhenweg von der Reisseckhütte zur Giessener Hütte (T4) mit (1) Abstecher zum Tristenspitz (T6, III) bzw. (2) Abstieg durchs Seebachtal zur Christebauerhütte (T3), Fahrt zur Oberen Thomanbauerhütte und Aufstieg zur Giessener Hütte (T1/2)
https://www.hikr.org/tour/post166106.html (Reisseckhöhenweg)
https://www.hikr.org/tour/post166122.html (Tristenspitz)
4. Tag: (1) Überschreitung der Hochalmspitze und Grosselendkopf (WS+, I, C) bzw. (3) Winterleitenkopf (T3)
https://www.hikr.org/tour/post166156.html (Hochalmspitze)
https://www.hikr.org/tour/post166331.html (Winterleitenkopf)
5. Tag: (2) Von der Giessener Hütte über die Celler Hütte zur Osnabrücker Hütte (T5, B/C) bzw. (2) Abstieg zur Oberen Thomanbauerhütte (T1/2), Fahrt zum Kölnbreinspeicher und Zustieg zur Osnabrücker Hütte (T1)
https://www.hikr.org/tour/post168433.html
6. Tag: (4) Brunnkarkopf und Brunnkarsee (T3)
https://www.hikr.org/tour/post168467.html
7. Tag: (4) Von der Osnabrücker Hütte über den Salzgittersteig zur Kattowitzer Hütte
https://www.hikr.org/tour/post168471.html
8. Tag: (1) Grosser Hafner (T3)
9. Tag: (1) Überschreitung des Kleinen Hafners (T5, I) und (2) von der Kattowitzer Hütte über die Wastlkarscharte zur Rotgüldenseehütte (T5, I, B) bzw. (1) Abstieg über die Maralm zur Maltatalstrasse bzw. (1) Salzgittersteig zum Kölnbreinspeicher, Fahrt und Abholung der anderen Person an der Maltatalstrasse, (2) Fahrt nach St. Michael, Abholung zweier weiterer Personen, (4) Fahrt nach Rotgülden und Aufstieg zur Rotgüldenseehütte (T1/2)
https://www.hikr.org/tour/post170282.html (Kleiner Hafner)
https://www.hikr.org/tour/post170330.html (Wastlkarscharte)
10. Tag: (4) Silbereck (T5, I) bzw. (2) Oberer Rotgüldensee (T3)
https://www.hikr.org/tour/post170664.html
11. Tag: Übergang von der Rotgüldenseehütte zur Sticklerhütte übers (2) Schrovinschartl (T4) bzw. Rotgülden (T1/2)
https://www.hikr.org/tour/post170666.html
12. Tag: (6) Von der Sticklerhütte über die Riedingscharte zur Örgenhiasalm (T2) mit (2) Abstecher zum Weisseck (T3) und (3) Fahrt nach Tamsweg ins Krankenhaus und zurück
https://www.hikr.org/tour/post170923.html
13. Tag: (5) Von der Örgenhiasalm über Haselloch und Kreuzeck zur Tappenkarseehütte (T2) mit Varianten über (1) Glingspitze (T4) und Gurrenstein, Tappenkarseealm (T3) bzw. (1) Abbruch und Heimfahrt von der Königalm
https://www.hikr.org/tour/post171446.html
14. Tag: (5) Von der Tappenkarseehütte über Draugsteintörl, Filzmoossattel und Filzmooshörndl zur Filzmoosalm (2) mit Abstechern zu (1) Scheibenkogel (T3) und (2) Draugstein (T3)
https://www.hikr.org/tour/post171880.html (letzte drei Tage)
15. Tag: (5) Von der Filzmoosalm über Loosbichlalm, Weissalm, Ellmaualm und Gründegg zur Kleinarler Hütte (T2) mit Varianten über (1) den Kreuzgipfel oberhalb der Loosbichlalm (T2) und (3) Penkkopf (T2)
16. Tag: (4) Von der Kleinarler Hütte über den Kitzstein zum Grafenberg (T3) mit (1) Abstecher zum Sonntagskogel (T2), (4) Talfahrt mit der Grafenbergbahn nach Wagrain bzw. (1) Abstieg von der Kleinarler Hütte nach Kleinarl (T1/2), Busfahrt nach Rotgülden, Autofahrt nach Wagrain, dann (4) Heimfahrt mit Auto bzw. (1) Heimfahrt mit Bus und Zug

Tourengänger: LeiOaEisn


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