Kleiner Hafner (3018 m) - Überschreitung


Publiziert von LeiOaEisn , 8. März 2022 um 21:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum:16 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m
Strecke:5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zustieg zur Kattowitzer Hütte vom Berghotel Maltatal (Kölnbreinsperre), Abzweigung von der Straße zur Maralmhütte oder Gmünder Hütte in ca. 3 h.
Unterkunftmöglichkeiten:Kattowitzer Hütte (DAV)
Kartennummer:AV 44 - Hochalmspitze - Ankogel

Beim Aufenthalt auf der Kattowitzer Hütte darf natürlich der Hafner nicht fehlen. Und in der Hütte hatte mich ein Foto inspiriert, gleich die Überschreitung vom Kleinen Hafner zu machen, was mir allerdings nicht gelungen ist. Das Foto war beschriftet mit der Aussage, der Übergang sei für die, die sich trauen. Der Hüttenwirt betonte noch, der Weg sei nicht schwer, man müsse nur wissen, wo der Durchschlupf zum Gipfel sei (was ich nicht wusste).

An jenem Tag sollten mittags Schauer und Gewitter kommen. So stieg ich von der Kattowitzer Hütte zur Lanischscharte auf. Der Weg ist bis zur Grube vor der Scharte gemütlich. Ab dort wird es eher weglos. Hinter der Grube, die noch einige Schneereste hatte, hielt ich mich anfangs links und versuchte, den sporadischen Markierungen zu folgen. Die Flanke war ziemlich (nass-)bröslig, sodass das Geröll unter meinen Tritten nachgab (T4). Es fühlte sich an wie auftauender Permafrost und war teilweise auch noch eisig. Von der eigentlichen Scharte ging ich noch bis zum höchsten Punkt des Weges. Der Abstieg ins Lanisch sah ähnlich einladend aus wie der Aufstieg.

Zurück in der eigentlichen Scharte machte ich mich auf den Weg zum Kleinen Hafner. Dieser Anstieg war nicht wirklich schwierig, teilweise hängte auch ein Seil darin. Man erreicht den Gipfel von der linken (südlichen) Seite. Dort steht ein Kreuz mit Gipfelbuch.

Der Weiterweg zur Rinne vor dem Großen Hafner war dann viel schwieriger. Der Grat ist zwar nicht scharf, aber ausgesetzt und unübersichtlich. Ich bin anfangs großzügig in die linke, bröslige Flanke ausgewichen. Der direkte Grat ist mindestens II.
Hier wurde ich auch schon nervös, da das Wetter viel schneller schlechter wurde als angenommen. Beim Loslaufen war noch blauer Himmel gewesen. Verständlicherweise wollte ich nicht im Gewitter auf dem Gipfelgrat sein.
Ich wurstelte mich also zur Scharte durch, ohne wirklich zu wissen, wie ich den Aufschwung zum Großen Hafner meistern sollte, denn dieser wurde beim Näherkommen auch nicht übersichtlicher.

Gerade als ich aus der Rinne steigen wollte, um die Flanke zu erkunden, donnerte es auch noch relativ nah. Das hat mich dann dazu veranlasst, einen schnellen Notabstieg durch die Rinne, die nämlich zum Aufstiegsweg hinführte, zu machen.
Die Rinne ist gut 40 Grad steil und war mit einer feucht-brösligen Mischung aus Geröll, Sand und mehr oder weniger festem Fels bedeckt, was sehr unangenehm zu gehen war. Ich trat auch etwas von dem losen Material los. Auch weiter unten war das moränenartige Gelände nicht so einfach zu begehen, bis ich wieder auf den markierten Steig traf. Dort regnete es mittlerweile, aber ich war in ungefährlichem Terrain.

Zurück an der Abzweigung zum Normalweg auf den Großen Hafner, entschied ich mich, langsam dort aufzusteigen, denn ich wollte am selben Tag noch zur Rotgüldenseehütte. Und im Regen zu gehen ist immer noch besser als im Regen Pause zu machen.
Glücklicherweise wurde das Wetter nach einer Weile wieder besser und hielt bis zum späten Nachmittag. Das schlimmste Unwetter war wohl weiter nördlich durchgezogen. Tatsächlich wurde abends unter anderem Wagrain überflutet, was wir bei unserer Ankunft eine Woche später bemerkten.

Tourengänger: LeiOaEisn


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