Wastlkarscharte - Von der Kattowitzer Hütte zur Rotgüldenseehütte


Publiziert von LeiOaEisn , 26. März 2022 um 12:14.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum:16 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:7 km
Unterkunftmöglichkeiten:Kattowitzer Hütte (DAV), Rotgüldenseehütte (ÖAV)
Kartennummer:AV 44 - Hochalmspitze - Ankogel

Die Wastlkarscharte ist ein wichtiger Übergang von den Hohen in die Niederen Tauern und eine echte Alternative zum Murtörl - vor allem, wenn man keine Monsteretappe von der Osnabrücker Hütte zur Tappenkarseehütte an einem Tag machen will. Leider zeigt sich dort auch das Auftauen des Permafrosts, wodurch der Weg sehr anfällig für Erosion und Steinschlag ist. Nichtsdestotrotz ist die Route landschaftlich schön, abwechslungsreich und spannend.

Von der Kattowitzer Hütte aus ist der Weg bis zur Marschneid identisch mit dem zum Großen Hafner. An der Schneid muss man dann auf der anderen Seite wieder herunter. Dort hängt ein Fixseil, doch der Abstieg war gar nicht so einfach, denn der Fels war nass und es lag noch etwas Altschnee.

Die Querung des Wastlkars war auch nicht leicht (T5), obwohl man eigentlich nur auf gleicher Höhe bleibend, doch mit etwas Auf und Ab, gehen muss. Allerdings war die Feinorientierung nicht einfach, denn einige alte Markierungen und Steinmänner wirkten irreführend. Bei manchen dieser Markierungen stand man einfach vor unangenehm zu kletternden Absätzen oder Aufschwüngen.
Vermutlich stammen die Markierungen noch aus der Zeit, als die Rinnen und Mulden im Wastlkar zuverlässig mit Firn gefüllt waren, immerhin liegt im oberen Teil des Kars noch ein Keesrest.
Vielleicht waren es auch einfach die nassen, rutschigen Felsen, die die Route etwas schwieriger erscheinen ließen. Ich würde auf jeden Fall raten, beim Abstieg von der Marschneid lieber etwas zu viel als zu wenig abzusteigen und erst dann zu queren.

In der Wastlkarscharte ist der Weg dann wieder klar. Man folgt einfach dem Klettersteig (B) hinab. Der Weg ist nicht durchgehend versichert, etwas ausgesetzt und teilweise erodiert sowie steinschlaggefährdet. Dort muss man dann etwas in den Schrofen kraxeln (T4). Zum Oberen Rotgüldensee hin wird der Weg und die Landschaft lieblich. Man quert seinen Abfluss über eine wirklich pittoreske Brücke. Der Weg zum Unteren Rotgüldensee ist dann wieder steiler, etwas ausgesetzt und mit einigen Seilen ausgestattet. Die Schwierigkeit ist überwiegend T3; an vereinzelten, nicht ausgesetzten Stellen sind die Hände nötig (T4).

So erreicht man die Rotgüldenseehütte, eine gemütliche, freundliche und modern ausgestattete Hütte. Die Hütte ist aus dem Muhrtal schnell erreichbar, doch Weitwanderer trafen wir nicht so viele dort. Das liegt womöglich an der schwierigen Wastlkarscharte, für die die Verhältnisse und Können passen müssen. Alternativen gibt es nämlich praktisch keine, und die öffentliche Anbindung zwischen Muhrtal / Lungau und Maltatal / Kärnten ist außerordentlich schlecht.
Auch die weitere Anbindung der Hütte zur Sticklerhütte verläuft über langweilige Forststraßen beziehungsweise das ausgesetzte Schrovinschartl.

Die Steckbriefangaben beziehen sich auf den Weg von Hütte zu Hütte, auch wenn ich etwas oberhalb beim Abzweig zur Lanischscharte losging, da ich vorher noch den Kleinen Hafner überschritten hatte. Die angegebene Zeit würde ich als "normale" Zeit mit kurzen Pausen einschätzen.

Tourengänger: LeiOaEisn


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