Hochkedl (2558 m) - Aufstieg zur Reißeckhütte von der Christebauerhütte


Publiziert von LeiOaEisn , 31. August 2021 um 10:24.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum: 8 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 300 m
Strecke:9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Tauernautobahn (A10) bis Lienz - Lendorf, B100 bis Pusarnitz, durch den Ort hinauf immer der Beschilderung zur Göriacher Alm folgen. Auf 1583 m ist die Straße zur Göriacher Alm gesperrt, zwei Kehren oberhalb ist die Christebauerhütte mit Parkplatz. Bei Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln Zug bis Mühldorf - Möllbrücke oder Zug bis Spittal oder Mallnitz und Bus bis Mühldorf.
Unterkunftmöglichkeiten:Reißeckhütte (ÖAV)
Kartennummer:Österreichkarte aus dem Internet ausgedruckt, da keine AV-Karte verfügbar

Der Aufstieg zur Reißeckhütte war der Auftakt unserer 16-tägigen Wanderung durch die Tauern.
Wir begannen an der Christebauerhütte, von dort sind es nur 900 Höhenmeter. Genauso kann man aber auch unterhalb der Kohlmeierhütte losgehen oder von Mühldorf (1700 hm). In Mühldorf muss man losgehen, wenn man mit dem Zug oder Bus anreist; Mühldorf hat eine eigene Haltestelle, die aber nicht von allen Zügen angefahren wird.

Wir standen sehr früh auf, um um 9 Uhr schon an der Christebauerhütte loszugehen. Das Wetter war für den Vormittag nämlich besser vorhergesagt als für den Nachmittag, als Gewittergefahr bestand.
Man kann das Auto am Parkplatz der Christebauerhütte stehenlassen, wird aber gebeten, danach dort einzukehren.

Vom Parkplatz geht man die Straße zwei Kehren wieder hinunter und folgt dann der Straße Richtung Göriacher Alm und Reißeckhütte (ausgeschildert). Kurz nachdem wir losgegangen waren, zogen wir auch schon die Regensachen an. Am Weg hat man bestimmt schöne Ausblicke ins Mölltal, doch abgesehen von kleinen Fenstern gab es bei uns nur Wolken. Bei der Göriacher Alm steigt die ansonsten eher flache Straße länger an und es gibt unterhalb wohl auch die Einkehrmöglichkeit Rainers Almgastwirtschaft.

Später verlässt die ausgeschilderte Route den Fahrweg und führt oberhalb auf einem Weg entlang. Der Weg ist zwar schön, leider lagen aber umgefallene Bäume darüber. Das erinnerte uns sofort an den Aufstieg zur Winklerner Hütte im Vorjahr, der auch der Auftakt zu einer längeren Wanderung war. Der Weg ist nicht kürzer als die Straße, nur etwas schöner (eigentlich), und mündet nach 300 Metern sowieso wieder hinein.

Nach einem Abwärtsstück teilt sich die Straße. Links hinab geht es an der Norbertjagdhütte vorbei ins Seebachtal (Straße) und zur Reißeckhütte (T3), was nicht ausgeschildert ist. Im Vergleich zur Seescharte (T4) ist das die leichtere Alternative, die manche von uns beim Abstieg zwei Tage später verwendeten. Die Länge ist ungefähr gleich. Hinauf gingen wir die schönere und interessantere Strecke über die Seescharte.

Man verlässt die Straße kurz nach der Gabelung und steigt durch lichten Wald bis ins Goaßele, wo Alm- und Jagdhütten sind. Weiter oben kommt man an vielen Seen und Kühen vorbei. Wir sahen sogar Gämsen. Oberhalb der höchsten Seenplatte auf gut 2300 m waren wir dann im Nebel und der gemütliche Almweg wird felsiger. Man steigt zwischen großen Blöcken durch und muss laut Markierungen eine steilere Felsplatte hinauf, die wir links durch Schrofen umgingen. Man könnte es auch großzügig rechts durch Blockgelände umgehen. Dann geht es nur noch etwas hinauf bis zur Scharte. Bis hierher ungefähr T3.

Auf der anderen Seite der Scharte bleibt man auf der linken Seite, einfach den Markierungen folgend. Im Nebel ist es etwas verwirrend, dass es kurz bergauf geht, aber gleich danach kommt ein Schild und die Abzweigung zum Hochkedl. Der kurze Abstecher (knapp 100 hm) ist lohnenswert und der Steig führt zügig hinauf. An einer größeren Stufe und am klettersteigmäßig versicherten Schluss braucht man mal die Hände, ansonsten ist der Aufstieg zum Gipfel eher unkompliziert. Der kurze Übergang vom Gipfel zum Kreuz ist noch einmal etwas ausgesetzt. Insgesamt, würde ich sagen, T4.

Nach dem Abstecher wieder beim Schild angelangt, kann man sich erneut fragen, wieso der Weg über die Seescharte manchmal rot und manchmal schwarz markiert ist. Auch sonst gibt es im Internet wenig Informationen, außer dass der Weg zum Hochkedl klettersteigähnliche Passagen hat. Laut Hüttenwirt ist der Weg auch nicht ausgesetzt, doch das haben manche von uns anders gesehen. Der schwierigste Abschnitt kommt nämlich erst auf dem Weg hinunter zur Hütte (T4). Die versicherten Passagen waren länger und anspruchsvoller, als wir dachten, Stellen B, und der Boden natürlich nass. Immerhin regnete und vor allem gewitterte es den ganzen Nachmittag über nicht.

Schließlich kamen wir vom Fels- ins Blockgelände und unter die Wolkengrenze, sodass wir etwas von der Landschaft und den Baustellen sehen konnten. Die Staumauern der Mühldorfer Seen wurde gerade saniert und weitere Infrastruktur neu gebaut. Dann stiegen wir neben der Staumauer zur Hütte hinunter. Wir brauchten insgesamt 7 h, waren aber langsam unterwegs. Angeschrieben sind 4 h.

Dort waren wir die einzigen Gäste. Verständlich bei diesem Wetter, doch auch sonst übernachtet nur ab und zu jemand auf der Hütte. Relevant ist die Hütte vor allem für den Reißeckhöhenweg, die Schlüsseletappe des Rupertiwegs (Weitwanderwegs 10). Einige Bauarbeiter kommen zum Essen vorbei. Die Hütte selbst ist aber gemütlich, die Leute nett und das Essen gut.

Am nächsten Tag gingen wir aufs Reißeck.

Tourengänger: LeiOaEisn


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