Grünten (1738 m) - mit Abstecher zum Burgberger Hörnle


Publiziert von 83_Stefan , 6. März 2020 um 07:09.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 Oktober 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Burgberg die Hauptstraße (Rettenberger Straße) verlassen und auf der Grüntenstraße ostwärts fahren. Nach links abbiegen und "Auf der Halde" vorbei an der Alpe Weiherle zum kleinen kostenfreien Parkplatz gegenüber der Einmündung eines Fahrwegs (Wanderschilder "Grünten").
Unterkunftmöglichkeiten:Grüntenhaus (1535 m, privat).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung UK50/47 - Allgäuer Alpen.

Im Allgäu kennt den Grünten jedes Kind. Wegen seiner vorgeschobenen Lage und markanten Gipfelform als "Wächter des Allgäus" bekannt, dient er als weithin sichtbare Landmarke und seine charakteristische Antenne knapp unterhalb des Gipfels erhöht den Wiedererkennungsfaktor noch weiter. Auch wenn der Besucherandrang am Grünten erwartungsgemäß recht hoch ist, lohnt sich ein Besuch - vor allem, wenn man das kecke Burgberger Hörnle in die Tourenplanung einbezieht. Neben dem hervorragenden Ausblick am höchsten Punkt erweitert man das Tourenportfolio auf diese Weise nämlich noch um einen kurzweiligen, versicherten Tanz hinüber zu einer Aussichtskanzel, die sich direkt aus dem Illertal in den Himmel reckt.

Die Wanderung beginnt am kleinen kostenfreien Parkplatz am Rand der Verbindungsstraße Burgberg/Auf dem Ried, wo gegenüber ein Fahrweg abzweigt (Beschilderung "Grünten"). Dem Fahrweg folgt man meist im Wald aufwärts, bis man diesen kurz nach der Querung des Wustbachs nach rechts verlässt. Ein breit ausgetretener Weg leitet im dicht bewaldeten Tal zwischen Burgberger Hörnle und Stuhlwand in unzähligen Kehren aufwärts, bis sich an einer kleinen Wiese nach einem Weidegatter die Wege trennen. Wer dem Burgberger Hörnle einen (ausgesprochen lohnenden!) Besuch abstatten möchte, hält sich hier links.

Dem Wegweiser zum Burgberger Hörnle folgend, wandert man nach Westen und erreicht schließlich an einer Verzweigung den Kamm zwischen Siechenkopf und Burgberger Hörnle. Auf ihm geht es nach links im Wald auf den Gipfelaufbau zu. Ein kurzer felsiger Absatz wird am Drahtseil überwunden (künstliche Trittstufe), dann geht es auch schon auf die Zielgerade zu: Am schmalen Grat steigt man ein paar Meter ausgesetzt hinüber zum Gipfel, ein durchgehendes Drahtseil entschärft den Abschnitt deutlich. Vom Gipfelkreuz des Burgberger Hörnles hat man herrliche Blicke hinunter ins Illertal und auf den Oberstdorfer Talkessel, hinter dem sich der Allgäuer Hauptkamm mit seinem hellen Kalkgestein mächtig in den Himmel hebt. Besonders beherrschend zeigt sich auch die Daumengruppe. Das Burgberger Hörnle erweist sich als exklusive Aussichtskanzel!

Vorsichtig geht es am Aufstiegsweg zurück zur Verzweigung, wo man dem Weg am Kamm weiter folgt. Bald führt dieser nach rechts in den Wald hinein; man verlässt ihn und wandert stattdessen auf deutlichen Spuren am Kamm hinauf zum unscheinbaren Siechenkopf. Eine besonders rühmliche Aussicht gibt es hier nicht zu bestaunen, der Gipfel ist bewaldet.

Auf der anderen Seite leitet die Spur weiter nach Nordosten und erreicht schließlich wieder der offiziellen Anstieg, der vom Grüntenhaus hinauf zum Grünten führt. Auf dem breiten Weg geht es über Stufen hinauf zur bereits lange sichtbaren Antenne am Vorgipfel. Zum höchsten Punkt ist es nun nicht mehr weit: Auf der Nordseite quert der Weg unterhalb des Senders durch eine steile Flanke hinüber zum Verbindungskamm, im Winter kann dieser kurze Abschnitt durchaus unpassierbar sein. Am Kamm geht es entspannt auf den Gipfel mit dem Jägerdenkmal zu, nach wenigen Minuten ist das Ziel erreicht. Im Norden breitet sich das hügelige Allgäu zu Füßen aus, im Süden schaut man zum Allgäuer Hauptkamm und zur Daumengruppe. Im Osten setzen Zugspitze und Tannheimer Berge Akzente, nach Westen reicht der Blick bis zum Alpstein - kurzum: der Rundblick ist grandios. Am Jägerdenkmal kann man bequem sitzen und in aller Ruhe den Ausblick bestaunen, der natürlich zu Sonnenauf- oder Sonnenuntergang eine herrliche Kulisse abgibt.

Am Aufstiegsweg geht es bergab. Anstelle wieder zum Siechenkopf abzuzweigen, bleibt man am Hauptweg und erreicht bald das Grüntenhaus, an dem man einkehren und übernachten kann. Durch Weidegelände geht es hinunter zu einer Verzweigung. Man hält sich links und wandert im Wald auf breitem Wanderweg bergab. Bald schließt sich der Kreis und auf bekanntem Weg erreicht man wieder den Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Via Grüntenhaus zum Grünten: T2 (Wanderwege; der Übergang zum höchsten Punkt ist im Winter unter Umständen problematisch)
Abstecher zum Burgberger Hörnle: T3+, I (am Gipfelaufbau ausgesetzt, aber durchgehend versichert, sonst T2).
Überschreitung Siechenkopf: T2 (eine kurze Stelle Tendenz zu T3).

Fazit:
Eine 4*-Unternehmung, die vor allem vom kurzweiligen Abstecher zum Burgberger Hörnle sowie der weiten Rundumsicht am Grünten profitiert. Die breit ausgetretenen, stark frequentierten Wege zum Grünten eigenen sich gut für eine Tour zum Sonnenuntergang. Wer mag, kann im Grüntenhaus übernachten oder einkehren.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Grünten als Schneeschuhtour von Kranzegg: *Grünten (1738 m) - Cowboy, Indianer und a boarisches Madl.

Kategorien: Allgäuer Alpen, Sonnenuntergangstour, 4*-Tour, 1700er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 6. März 2020 um 10:04
Diese Tour kommt auf die To-do-Liste. Sie scheint nach Länge, Höhenmeter und Anforderungen gut unserem Anforderungsprofil zu entsprechen.

Grüße
Hanspeter

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. März 2020 um 08:16
Hallo Hanspeter, danke für deinen Kommentar! Die Unternehmung ist sehr lohnend. Das Burgberger Hörnle solltet ihr unbedingt auch besuchen - der kurze Übergang ist sehr unterhaltsam. Viele Grüße!


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