Burgberger Hörnle (Kreuzelspitz) und Grünten (Übelhorn)


Publiziert von schimi , 23. August 2012 um 13:12.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:18 August 2012
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 

Unzählige Male sind wir schon am Grünten vorbeigefahren.
Heute wissen wir – es war zu Unrecht. Wartet droben doch eine ganz charmante Hütte, mit dem Burgberger Hörnle ein interessanter Aufstiegsweg, und nicht zuletzt eine wirklich tolle Aussicht, die entdeckt und genossen werden möchten.

Aber der Reihe nach:
Am Samstagnachmittag machen wir uns, bei unglaublicher Wärme auf den Weg nach oben. Vom Parkplatz aus, rechts hoch über einen steilen Fahrweg, der nach ca. 250 m auf die Fahrstraße mündet. Dieser noch einmal soweit folgend und dann linkerhand den Weg hinein, an der Stelle wo die Straße eine Rechtskurve beginnt.

Zunächst geht es über eine schattigen Weg mal gerade aus mal im Zickzack nach oben. Später teilt sich der Weg in Sommer- und Winterweg (beschildert). Um auf den interessanten Steig zu kommen, der das Burgberger Hörnle von Westen erschließt, folgt man dem Sommerweg. Ab dem beschilderten Abzweig auf das Burgberger Hörnle wird der Weg zum Saumpfad und das Gelände wird steil; und damit natürlich auch der Pfad. Teilweise sind hohe Tritte zu bewältigen und im unteren Bereich macht das Grün den Weg arg schmal. Nicht immer harmlos, ist doch das "Grün" unter anderem mit wilden Brombeeren und Brennnesseln angereichert.

Wenn man die untere kahlgeschlagene Freifläche überwunden hat, bleibt auch das "Grün von der unangenehmen Art" zurück. Es wird nun abgelöst vom üblichen Bergbewuchs, als da wären Bäume, Blumen und Gras. So mögen wir das.

Mehr und mehr mischt sich nun Fels in den zu begehenden Untergrund und es wird teilweise noch steiler. Nach recht kurzer Zeit sieht man dann aber auch schon das Gipfelkreuz über sich. Im oberen Bereich kann man immer öfter die Hände beim gehen einsetzen und der "normale Wanderer" wird dies auch tun. Als Kletterstellen wird man das in Klettererkreisen aber wohl noch nicht bezeichnen (I –, wenn es das gibt). Der Wegweiser warnt jedoch mit der Aufschrift "nur für Geübte" was wohl auf diesen Umstand zurückzuführen ist.

Die Aussicht vom Gipfel ist, gemessen an der Höhe, überaus reizvoll. Ein schöner Blick in Richtung Allgäuer Hauptkamm, mit all seinen prominenten Gipfeln, hinab ins Tal, was durch das steile Gelände schon beeindruckend wirkt, und der Alpsee, der heute am frühen Abend direkt von der untergehenden Sonne in ein Glitzermeer verwandelt wird. In die andere Richtung sieht man den Grüntengipfel, und den markanten Sendemast des bayerischen Rundfunks. Darunter liegt eingebettet in einer weiten Geländemulde das Grüntenhaus.

Trotz dem Ausblick bleiben wir nicht zu lange, denn durch den sehr schweißtreibenden Aufstieg in der Nachmittagshitze trachten wir nach einem kühlen Getränk mit Schaum oben drauf. Vom Gipfel weiter kommt nun ein Miniklettersteig mit geschätzten 50 Metern Länge. Es geht einmal rauf auf eine Felszacke und auf der anderen Seite wieder hinunter. Das Stahlseil hat keine Unterbrechung und so kann man wenn man etwas unsicher ist, die ganze Strecke mit der Hand am Seil gehen. Weitere Ausrüstung würde ich hier nicht anraten; man braucht weder Kraft noch sonstige Kletterfertigkeiten besonderer Art.

Am Ende des Stahlseils geht über einen etwas steileren Pfad hinunter und in den Wald hinein. Ab dort ist es dann wieder ganz einfaches Wandergelände, und in weniger als einer halben Stund ist man an der Tränke im Grüntenhaus. Der Empfang dort ist herzlich; und das hat sich im Laufe des Abends noch verbessert. Wohl auch deshalb, weil wir so gut wie die einzigen Übernachtungsgäste waren. 

Zum Übernachten hat das Grüntenhaus auch eine Suite im Programm; so heißt das Viererzimmer, dass einmal belegt nicht noch mit weiteren fremden Personen befüllt wird. Das haben wir sogleich in Beschlag genommen und haben uns an Waschbecken und richtigen Betten und viel Raum erfreut. Das Frühstück ist für Hüttenverhältnisse sensationell. (Über)reichlich, schmackhaft und sehr nett kredenzt.

Danke für alles!
Sehr gerne werden wir wieder kommen.

Am Abend machen wir noch einen kurzen Besuch im Stall nebenan. Denn dort hat die Ziegenmama gerade zwei kleine Rowdys zur Welt gebracht. Die Zwerge sind genau eine Woche alt und üben sich bereits im Ziegengalopp, Ziegen-Hochsprung und mit Begeisterung dem "Ziegen-Vermehrungssprung". Gut das der Kleine eine Schwester bekommen hat. (Aber Schwesterlein darf auch mal versuchen)

Am Morgen gehen wir spät in Richtung Gipfel los. Das Klima hat absoluten Tal-Charakter. Schon nach wenigen Schritten sind wir klatschnass geschwitzt. Der Weg zum Gipfel ist allerdings nicht weit, und einmal oben, lässt auch das schwitzen schnell nach. Für den Abstieg wählen wir zunächst den Weg in Richtung Osten zur Grüntenhütte. Diesen verlassen wir nach drei Minuten aber nach rechts (beschildert; Schwandalpe) denn ebendort soll der Käse gut sein; und wir haben den Hüttenwirten versprochen einen lieben Gruß dort auszurichten.

Das Vesper ist in der Tat lecker, aber vor allem die Getränke sind in der Mittagshitze ein muss. Eine gute Stunde weiter, sind wir bereits wieder unten, und so bleibt uns noch genug Zeit in aller Ruhe wieder nach Hause zu fahren.

Unser Fazit ist eindeutig. Wenn auch nur ein kleiner Allgäuberg. Der Grünten ist ein Besuch wert!

Tourengänger: schimi


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