Nadelgrat integrale - vom Galenjoch übers Dirruhorn (4035 m) zum Nadelhorn (4327 m)
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Der klassische Nadelgrat vom Galenjoch zum Nadelhorn
Über diese Tour ist schon viel geschrieben worden, auch hier bei hikr, dennoch möchte auch ich meinen Senf dazugeben, nachdem wir diese Tour vor gut 1 Monat hinter uns gebracht haben. Und das gleich aus mehreren Gründen.
Die erste Frage beim Nadelgrat, die sich da stellt, ist ja meistens: Wie kommen wir überhaupt auf den Grat? Nun denn...
Vorab: Welcher Zustieg auf den Grat?
Ganz klassisch, althergebracht übers
Dirrujoch 3912 m? Oder etwas "moderner" über die Selle zwischen Klein- und Groß-Dürrenhorn? Oder die lange und "integrale" Variante übers Galenjoch? Die erste Option kam für mich eigentlich von Anfang an nicht in Frage. Dafür gibt es gute Gründe, insbesondere aber hing mir der extrem eindrückliche und an die Nieren gehende
Tourenbericht von
WoPo1961 im Hinterkopf (EDIT: Mittlerweile hat WoPo den
gesamten Nadelgrat unter die Steigeisen gebracht - Glückwunsch an dieser Stelle!). Und eben auch an so vielen anderen Stellen liest man vom steinschlaggefährdeten Dürrenjoch, das Risiko wollten wir nicht eingehen. Ähnlich verhielt es sich mit der zweiten Option, der
Selle 3860 m. Und als wir 2 Tage zuvor dann den perfekten Blick auf den Nadelgrat vom gegenüberliegenden Balfrin hatten, war endgültig klar - es kommt nur das
Galenjoch 3303 m als Zustieg in Frage: Die beiden Couloirs waren bereits komplett ausgeapert und von oben bis ganz unten schneefrei. Nach diesem Winter und dem bisher heißen Sommer auch keine allzu große Überraschung, trotzdem eindrücklich zu sehen. Das bedeutet natürlich auch etliche zusätzliche Höhenmeter, Klettermeter und damit auch mehr benötigte Zeit für den gesamten Grat.
Die Tour
1) Bordierhütte - Galenjoch
Um kurz vor 2 klingelt der Wecker, Frühstück gibt's um 2, und ziemlich genau um halb 3 starteten wir an der Hütte. Vor uns waren 2 Zweierseilschaften auf dem Weg, mit uns zusammen noch eine weitere, und wenig später startete noch eine weitere Dreiergruppe. Also geradezu Hochbetrieb für den Nadelgrat. ;-)
Der Weg folgt zunächst dem Hüttenzustieg runter auf den Riedgletscher und diesen querend, dann "verabschiedet" er sich vom Hüttenweg und geht ab in die felsigen Flanken des Galengrats.
Direkt am Einstieg, der bestens mit weithin sichtbaren Katzenaugen markiert ist, muss eine kurze verblockte Schuttflanke von ca. 30 HM aufgestiegen werden, die einen auf ein grünes Band führt, dass dann wiederum die steilen Felsen am Anfang in perfekter Linie nach oben rechts haltend durchquert. Dabei werden unter anderem 2 steile Schuttrinnen gequert, die man bereits am Abend zuvor von der Hüttenterasse gut als Orientierungspunkte ausmachen kann. Am Ende des Bandes folgt eine Linkskurve, und von nun an schlängelt sich der Weg für die nächsten ca. 100 - 150 HM im steilen Schrofengelände ziemlich entlang der Falllinie nach oben. Dann der nächste markante Punkt - die Schrofen sind an einem kleinen Plateau mit auffälligem Steinmann schlagartig zu Ende. Ab hier gibts wieder Schutt- und Blockgelände, das durch Steinmänner markiert ist. Es folgt eine leicht rechts ansteigende, sanfte Schuttrinne und dannach eine weite Linkskurve um eine Art Miniatur-Schuttkar herum. An diesem Kar, an der wir uns beim Erkunden 2 Tage zuvor im Nebel verhauen hatten, stehen seit kurzem auch ein paar große Steinmänner mehr. ;-) Nach dem kleinen Kar folgte bei uns ein auffälliges großes Schneefeld in einem weiten Schuttkar, dass nach links oben wegzieht. Ich vermute mal, dass hier in anderen Jahren weit mehr Schnee liegt - an dieser Stelle gibt's nämlich weder Steinmänner noch Katzenaugen, höchstens Begehungsspuren. Daher hält man sich am besten links ansteigend auf dem Schneefeld, immer eher den linken als den rechten Rand im Blick. Dort, wo das Schneefeld unterhalb von P. 3027 einen Knick macht und in die Falllinie übergeht, verlässt man es linkerhand und kraxelt durch die großen Blöcke bis auf den breiten Grat, der vom P. 3027 herüberzieht. Ab hier finden sich auch wieder Steinmänner und gut sichtbare Wegspuren, die einen zunächst ziemlich direkt nach oben führen. Es wird ein Felsriegel gequert - erst für wenige Meter unterhalb der Felsen nach rechts, dann in die Felsen hinein und links haltend nach oben durch. Von nun an quert der Weg mehr oder weniger immer weiter ansteigend nach links. Kurz vorm Galenjoch wird nochmal eine flache, verblockte Stelle gequert, in der sich kurzzeitig der Weg etwas verliert und die Steinmänner manchmal erst spät zu sehen sind - hier am besten konsequent nach links querend halten. Und dann ist man auch schon oben. Wir haben ab der Hütte ziemlich genau 2 Stunden gebraucht - es war also ca. 4:30 und von Dämmerung oder wärmender Sonne waren wir noch weit entfernt.
Wenige Meter unterhalb, in einer windgeschützten Ecke, haben wir dann ein paar zusätzliche Lagen an Klamotten, Handschuhen und die Gurte angelegt. Das Seil blieb vorerst im Rucksack, ebenso auf dem schneefreien Grat die Steigeisen.
2) Galenjoch - Dirruhorn
Vom Punkt, an dem der Weg auf den Grat trifft, steigt man zunächst kaum merklich nochmals ca. 30 HM ins eigentliche Galenjoch ab. Erst hier beginnt der Aufstieg, der genauso kaum bemerkbar ist. Für ca. 20 min ist das Gelände nahezu flach und problemlos begehbar - erst dann folgen langsam die ersten kleinen und kleinsten Stufen. Das Gelände steilt innerhalb der nächsten ca. 1 Stunde immer mehr auf, ohne dabei eine echte, herausragend oder erwähnenswerte Schlüsselstelle zu bieten. Hin und wieder braucht man die Hände oder muss man auch mal einen größeren Tritt machen, das war's dann aber auch. Ca. bei 3500 m stellen sich einem die ersten plattenartigen Stellen in den Weg - ab hier haben wir das Seil angelegt und sind am langen, laufenden Seil bzw. über die schwierigeren Stellen auch mal in fixer Sicherung geklettert.
Aufgrund der Länge des gesamten Grates aus Dirruhorn ist es schwer, hier alle klettertechnisch schwierigeren Stellen zu benennen. Was mir hängen geblieben war: Bis direkt hinter den "Gipfel" des Chli Dirruhorn / Klein Dürrenhorn halten sich die Schwierigkeiten derart in Grenzen, dass prinzipiell immer am langen, laufenden Seil geklettert werden kann - stärkere Leute bzw. Seilschaften machen das sicher auch mal seilfrei.
Direkt hinterm Chli Dirruhorn (ca. 5 min) gibt es einen ca. 5 m hohen Gratturm bzw. Aufschwung, der direkt an ein paar Bandschlingen bzw. einer kurzen Abseilstelle von wiederum ca. 5 m Höhe endet. Sowohl dort hoch, als auch hinten runter ist die Kletterei nicht ganz trivial - daher wohl auch hier die Abseilstelle. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass sich dieser Aufschwung sehr weit rechtsseitig in der Flanke eher heikel umklettern lässt - das haben wir nicht gemacht. Wir sind direkt zur Abseilschlinge aufgeklettert. Diese befindet sich an einer sehr auffälligen, senkrecht stehenden Platte. Man kann man hier wohl auch links herum sehr luftig und eher heikel abklettern, während rechts herum abgeseilt wird - wir haben uns für letzteres entschieden. Links ist es doch extrem ausgesetzt.
Dann steht man in der Selle, umgeht rechterhand in der S-Flanke ein paar weitere, kleine Türme und kommt schließlich an einen auffälligen Turm. Diesen klettert man zunächst in Falllinie "an", um dann über eine rechts querende, schlecht zu sichernde Platte eine kleine Lücke an einer Turmschulter zu erreichen. Ab da gibt's wieder Gehgelände, bis kurz später eine weitere Platte auftaucht. Diese wird oft als die Schlüsselstelle der Tour beschrieben, ich empfand sie jedoch als nicht schwerer als so manch andere Platte oder sonstige Kletterstelle im gesamten weiteren Gratverlauf. In unserem Fall war sie vereist - durch stemmen in die dahinterliegende Schuppe war sie jedoch auch ohne Steigeisen gut kletterbar. Am Ende der Platte wartet sogar ein mit Schlingen präparierter "Stand". Ab da folgen noch ca. 10 min Kletterei am langen Seil, dann steht man auf dem Gipfel des Dirruhorns.
3) Dirruhorn - Hohbärghorn
Vom Gipfel klettern wir die ersten Meter über die schmalen Gratzacken und dann sehr bald links davon in die Flanke ab. Hier erscheint uns der Weg etwas besser, und man kann sich das Gekraxel über die vielen, dem Gipfel vorgelagerten kleinen Zacken sparen. Nach ca. 10 min ab- und seitlichem Klettern in besagter Flanke wechseln wir wieder auf den eigentlichen Grat, direkt hinter einem Grataufschwung. Ab hier wird das Gelände auch wieder deutlich einfacher nach unten hin zum Dürrenjoch, jedoch nicht kürzer. Wie die im Führer beschriebenen 15 min vom Gipfel ins Joch zustande kommen sollen, ist mir ein Rätsel. Muss man da vielleicht ein Steinbock sein, oder Dani Arnold? Wir haben mindestens 30, eher 40 min gebraucht.
Hinterm Dürrenjoch folgen ein paar kleinere Steilaufschwünge und nach ca. 100 HM (bei ca. 4000 m) eine glatte, liegende Platte von ca. 5 m Länge, die von links unten nach rechts oben von einem Fingerriss durchzogen wird. Ich würde diese mit III - III+ bewerten. Dann folgen nochmals ca. 50 HM Kraxelgelände, bevor ein kurzer und unerwartet breiter Firngrat anfängt. Hier haben wir die Steigeisen rausgeholt - und im restlichen Gratverlauf dann auch nicht mehr ausgezogen. Am Ende des Firngrates (ca. 50 - 100 HM) steilt der vor uns liegende Felsgrat ordentlich auf und geht beinahe in die senkrechte. Durch die stehende Gesteinsschichtung ist es jedoch glücklicherweise kein allzu schweres Gelände - nur eben mittlerweile aufgrund der Länge des bisherigen Tages und der Höhe (irgendwo zwischen 4100 und 4200 m) auch nicht gerade unanstrengend. Wir arbeiten uns dementsprechend langsam, aber kontinuierlich ein paar Meter links des eigentlich Grates in der steilen, aber einigermaßen festen Flanke nach oben. Das Gelände flacht glücklicherweise etwas ab und öffnet sich in eine Art Mini-Amphitheater kurz vorm Grat - allerdings ist hier dann dementsprechend auch wieder mehr loses Gestein in der Flanke. Oben beim Ausstieg aus der Flanke angekommen stellen wir fest, dass wir noch gar nicht oben sind - sondern erst am nordwestlichen Vorgipfel. Die paar Meter rüber zum Hauptgipfel machen wir dann in vermutlich 5 Minuten, nur fühlt es sich deutlich länger an - so sehr sehnen wir den zweiten 4000er des Tages mittlerweile herbei.
Der Gipfel selbst ist höchst unspektakulär, es fehlt - für einen 4000er ungewöhnlich - ja sogar ein Gipfelkreuz.
4) Hohbärghorn - Stecknadelhorn
Wir steigen direkt über den Gipfel und die paar Meter bis zum Beginn des nächsten Firnabschnitts ab und pausieren dort kurz an den hier überaus losen Felsen. Eigentlich eine überaus bekloppte Idee, aber wir brauchten erstmal ein paar Minunten zum Durchschnaufen und etwas für den Magen.
Es folgt eine kurze, steile Abwärtspassage entlang des steilen Firngrates, dann einige Meter horizontal, dann stehen wir schon wieder vorm nächsten Felsabschnitt. Hier halten wir uns nahezu von Anfang an rechts vom Grat, was sich aber ungefähr genauso schnell als unschöne Variante herausstellt. Nur: Der Gratfirst einige Meter über uns sieht sehr zackig, steil und irgendwie mindestens genauso unschön zum Klettern aus. Erst später habe ich zu dieser Stelle gelesen, dass es hier obenrum wohl deutlich einfacher geht und alles nur halb so schlimm ist wie es im ersten Moment aussieht. Durch unsere Aktion in der Flanke verlieren wir dementsprechend wohl wieder einiges an Zeit, denn hier kommen wir nur äußerst langsam vorwärts. Das ist auch daher ärgerlich, weil es so unerwartet kommt. Wir dachten, hinterm Hohbärghorn wären die Kletterschwierigkeiten nahezu vorbei - und jetzt befinden wir uns wieder mitten drin. Nach einiger Zeit und an der Stelle, an der der Grat leicht nach links abknickt, kommen wir wieder in sehr einfaches Flankengelände. Ab hier ist auch das Gipfelkreuz wieder gut sichtbar. Nach ein paar Metern wechseln wir über den Grat von rechts nach links, direkt auf eine plattige Verschneidung unterhalb des Gipfelkreuzes zu. Hier sichere ich nochmal kurz mit einem Friend - dann sind wir oben.
Auch am Stecknadelhorn holen wir nochmal kurz Müsliriegel und Sandwiches raus. Und ein Foto mit dem vermutlich schönsten Gipfelkreuz der Alpen darf natürlich auch nicht fehlen.
5) Stecknadelhorn - Nadelhorn
Das Abklettern der Felsen hin zum Firngrat ähnelt irgendwie dem am Hohbärghorn, sodass ein kurzes Dejavu-Gefühl aufkommt. Lediglich die Festigkeit ist hier doch eindeutig besser.
Dann folgt eine echte Genusspassage - der Firngrat rüber zum Grand Gendarme des Nadelhorns. Der Grat schwingt sich sanft auf und ab, fällt auf beide Seiten steil, aber dennoch nicht unangenehm "herunterziehend" ab. Das Adrenalinlevel fällt daher nach einigen Stunden mal wieder auf ein geradezu Strandtag-mäßiges Niveau ab. Lediglich der vor uns liegende Gendarme macht uns noch etwas Sorgen, zumal die wohl häufig anzutreffende Umgehungsspur in seiner N-Flanke fehlt. Daher gehen wir ihn auch direkt an und klettern bis kurz vor den höchsten Punkt, den man durch einen kleinen Durchschlupf von links nach rechts umgeht. Und auf einmal ist da eine Abseilstelle, und das Gelände dahinter sieht mir zu kritisch zum Absteigen aus, zumindest in unserem mittlerweile doch müden Zustand. Nun denn, dann halt schnell das Seil umbauen und über den vor uns liegenden Sporn irgendwie in die Scharte rüber zum Nadelhorn abseilen. Klingt leicht, stellte sich aber doch als kleine Herausforderung raus. Quer entlang eines Felsriegels abseilen erfordert schließlich ein bisschen Koordination, und davon war irgendwie nicht mehr so wirklich viel vorhanden. Ich hätte mir in diesem Moment jedenfalls nicht selbst zugucken wollen... So dauerte es eine kleine Ewigkeit bis wir beide sicher in der Scharte standen, inkl. Seil.
Dann die kurze Überlegung: Nadelhorn noch mitnehmen oder wegen der fortgeschrittenen Zeit auslassen? Gunnar überzeugte mich schließlich, doch noch hochzukraxeln. Und so arbeiteten wir uns dann noch die fehlenden 100 HM nach oben. Oben war natürlich keiner mehr außer uns, es war bereits später nachmittag. Wir klatschten kurz ab, machten die üblichen 2, 3 Fotos und dann ging's wieder runter.
6) Nadelhorn - Windjoch - Ulrichshorn - Riedgletscher - Bordierhütte
Der Abstieg ist vergleichsweise unspektakulär. Die ersten 100 HM geht es noch wechselnd zwischen Fels und Eis steil in der N-Flanke nach unten, dann orientiert man sich nach rechts auf den NNE-gerichteten Firngrat. Die paar kurzen Felspassagen werden alle linksseitig in der Flanke in einer breitgetretenen Spur umgangen. Kurz vorm Windjoch machen wir die letzte Pause und futtern die letzten Müsliriegel auf und leeren den Tee. Schließlich kommt noch ein unangenehmes Stück - der kurze Gegenanstieg aufs Ulrichshorn. Aufgrund des ernormen Bergschrunds können wir nicht direkt übers Windjoch auf den flachen Teil des Riedgletschers absteigen, sondern müssen erst übers Ulrichshorn und über dessen breite N-Flanke dann runter auf den Gletscher. Das alles kostet Zeit und gefühlt die letzten Körner, die wir in unseren müden Körpern noch haben.
Der flache Riedgletscher ist dann erstmal nur noch Gelatsche, bis wir uns - von oben gesehen - seinem rechten Rand direkt unterhalb des Balfrins nähern. Ein paar Tage zuvor haben wir hier eine gute Abstiegsspur durch den kleinen Gletscherbruch unterhalb von P. 3527 ausgemacht. Die finden wir auch schnell wieder, lediglich eine etwas unschöne, weil schon sehr aufgeweichte Schneebrücke über eine große Spalte überspringen wir sicherheitshalber, anstatt einfach drüber zu laufen. Dann noch die paar Meter über den unteren flachen Teil des Gletschers oberhalb von P. 3210 queren, und der Fels hat uns wieder. Wir werfen alles ab, was wir nicht mehr brauchen - Gurt, Seil, Pickel etc. Während Gunnar noch etwas braucht, beeile ich mich, um schnell zur Hütte runter laufen zu können und Bescheid geben zu können, dass alles okay ist - es ist mittlerweile deutlich nach Abendessenszeit. Dabei passiert mir in halber Müdigkeit, halber Hektik noch der SuperGAU des Tages - ich stelle meinen Rucksack mit vollem Wumms auf meine Brille, deren Gestell mit einem ordentlich Knacks hinüber ist. Das hat ja grade noch gefehlt... Immerhin die Gläser sind noch heil. Mit Wut im Bauch über meine eigene Dummheit renne ich geradezu den Berg Richtung Hütte runter. Und, tatsächlich, halbwegs kurz vor der Hütte kommt mir jemand entgegen - sie haben sich bereits Sorgen gemacht. Mir ist das extrem peinlich, dass wir so langsam unterwegs waren und damit wohl schon eine halbe Rettungsaktion ausgelöst haben - aber gleichzeitig ist das jetzt auch nicht mehr zu ändern.
Aufgrund meines Gerennes komme ich dementsprechend ca. 20 min vor Gunnar auf der Hütte an. Entgegen meiner geringen Hoffnung, vielleicht zumindest noch eine kleine Brotzeit zu bekommen, werden wir voll umsorgt mit Suppe, Käse, Brot, Kuchen und sogar noch einem kleinen "Gute-Nacht-Schnaps". Das fühlt sich natürlich alles herrlich an, aber mir steckt gleichzeitig das ungute Gefühl in den Knochen, das unsere Zeitplanung alles andere als passend für den Nadelgrat war - kurzum, dass wir hätten auf jeden Fall schneller sein müssen. Zumindest schlafen können wir dann beide gut, als wir endlich, schon lange nach Einbruch der Dunkelheit, ins Lager verschwinden.
Über diese Tour ist schon viel geschrieben worden, auch hier bei hikr, dennoch möchte auch ich meinen Senf dazugeben, nachdem wir diese Tour vor gut 1 Monat hinter uns gebracht haben. Und das gleich aus mehreren Gründen.
Die erste Frage beim Nadelgrat, die sich da stellt, ist ja meistens: Wie kommen wir überhaupt auf den Grat? Nun denn...
Vorab: Welcher Zustieg auf den Grat?
Ganz klassisch, althergebracht übers






Die Tour
1) Bordierhütte - Galenjoch
Um kurz vor 2 klingelt der Wecker, Frühstück gibt's um 2, und ziemlich genau um halb 3 starteten wir an der Hütte. Vor uns waren 2 Zweierseilschaften auf dem Weg, mit uns zusammen noch eine weitere, und wenig später startete noch eine weitere Dreiergruppe. Also geradezu Hochbetrieb für den Nadelgrat. ;-)
Der Weg folgt zunächst dem Hüttenzustieg runter auf den Riedgletscher und diesen querend, dann "verabschiedet" er sich vom Hüttenweg und geht ab in die felsigen Flanken des Galengrats.
Direkt am Einstieg, der bestens mit weithin sichtbaren Katzenaugen markiert ist, muss eine kurze verblockte Schuttflanke von ca. 30 HM aufgestiegen werden, die einen auf ein grünes Band führt, dass dann wiederum die steilen Felsen am Anfang in perfekter Linie nach oben rechts haltend durchquert. Dabei werden unter anderem 2 steile Schuttrinnen gequert, die man bereits am Abend zuvor von der Hüttenterasse gut als Orientierungspunkte ausmachen kann. Am Ende des Bandes folgt eine Linkskurve, und von nun an schlängelt sich der Weg für die nächsten ca. 100 - 150 HM im steilen Schrofengelände ziemlich entlang der Falllinie nach oben. Dann der nächste markante Punkt - die Schrofen sind an einem kleinen Plateau mit auffälligem Steinmann schlagartig zu Ende. Ab hier gibts wieder Schutt- und Blockgelände, das durch Steinmänner markiert ist. Es folgt eine leicht rechts ansteigende, sanfte Schuttrinne und dannach eine weite Linkskurve um eine Art Miniatur-Schuttkar herum. An diesem Kar, an der wir uns beim Erkunden 2 Tage zuvor im Nebel verhauen hatten, stehen seit kurzem auch ein paar große Steinmänner mehr. ;-) Nach dem kleinen Kar folgte bei uns ein auffälliges großes Schneefeld in einem weiten Schuttkar, dass nach links oben wegzieht. Ich vermute mal, dass hier in anderen Jahren weit mehr Schnee liegt - an dieser Stelle gibt's nämlich weder Steinmänner noch Katzenaugen, höchstens Begehungsspuren. Daher hält man sich am besten links ansteigend auf dem Schneefeld, immer eher den linken als den rechten Rand im Blick. Dort, wo das Schneefeld unterhalb von P. 3027 einen Knick macht und in die Falllinie übergeht, verlässt man es linkerhand und kraxelt durch die großen Blöcke bis auf den breiten Grat, der vom P. 3027 herüberzieht. Ab hier finden sich auch wieder Steinmänner und gut sichtbare Wegspuren, die einen zunächst ziemlich direkt nach oben führen. Es wird ein Felsriegel gequert - erst für wenige Meter unterhalb der Felsen nach rechts, dann in die Felsen hinein und links haltend nach oben durch. Von nun an quert der Weg mehr oder weniger immer weiter ansteigend nach links. Kurz vorm Galenjoch wird nochmal eine flache, verblockte Stelle gequert, in der sich kurzzeitig der Weg etwas verliert und die Steinmänner manchmal erst spät zu sehen sind - hier am besten konsequent nach links querend halten. Und dann ist man auch schon oben. Wir haben ab der Hütte ziemlich genau 2 Stunden gebraucht - es war also ca. 4:30 und von Dämmerung oder wärmender Sonne waren wir noch weit entfernt.
Wenige Meter unterhalb, in einer windgeschützten Ecke, haben wir dann ein paar zusätzliche Lagen an Klamotten, Handschuhen und die Gurte angelegt. Das Seil blieb vorerst im Rucksack, ebenso auf dem schneefreien Grat die Steigeisen.
2) Galenjoch - Dirruhorn
Vom Punkt, an dem der Weg auf den Grat trifft, steigt man zunächst kaum merklich nochmals ca. 30 HM ins eigentliche Galenjoch ab. Erst hier beginnt der Aufstieg, der genauso kaum bemerkbar ist. Für ca. 20 min ist das Gelände nahezu flach und problemlos begehbar - erst dann folgen langsam die ersten kleinen und kleinsten Stufen. Das Gelände steilt innerhalb der nächsten ca. 1 Stunde immer mehr auf, ohne dabei eine echte, herausragend oder erwähnenswerte Schlüsselstelle zu bieten. Hin und wieder braucht man die Hände oder muss man auch mal einen größeren Tritt machen, das war's dann aber auch. Ca. bei 3500 m stellen sich einem die ersten plattenartigen Stellen in den Weg - ab hier haben wir das Seil angelegt und sind am langen, laufenden Seil bzw. über die schwierigeren Stellen auch mal in fixer Sicherung geklettert.
Aufgrund der Länge des gesamten Grates aus Dirruhorn ist es schwer, hier alle klettertechnisch schwierigeren Stellen zu benennen. Was mir hängen geblieben war: Bis direkt hinter den "Gipfel" des Chli Dirruhorn / Klein Dürrenhorn halten sich die Schwierigkeiten derart in Grenzen, dass prinzipiell immer am langen, laufenden Seil geklettert werden kann - stärkere Leute bzw. Seilschaften machen das sicher auch mal seilfrei.
Direkt hinterm Chli Dirruhorn (ca. 5 min) gibt es einen ca. 5 m hohen Gratturm bzw. Aufschwung, der direkt an ein paar Bandschlingen bzw. einer kurzen Abseilstelle von wiederum ca. 5 m Höhe endet. Sowohl dort hoch, als auch hinten runter ist die Kletterei nicht ganz trivial - daher wohl auch hier die Abseilstelle. An anderer Stelle habe ich gelesen, dass sich dieser Aufschwung sehr weit rechtsseitig in der Flanke eher heikel umklettern lässt - das haben wir nicht gemacht. Wir sind direkt zur Abseilschlinge aufgeklettert. Diese befindet sich an einer sehr auffälligen, senkrecht stehenden Platte. Man kann man hier wohl auch links herum sehr luftig und eher heikel abklettern, während rechts herum abgeseilt wird - wir haben uns für letzteres entschieden. Links ist es doch extrem ausgesetzt.
Dann steht man in der Selle, umgeht rechterhand in der S-Flanke ein paar weitere, kleine Türme und kommt schließlich an einen auffälligen Turm. Diesen klettert man zunächst in Falllinie "an", um dann über eine rechts querende, schlecht zu sichernde Platte eine kleine Lücke an einer Turmschulter zu erreichen. Ab da gibt's wieder Gehgelände, bis kurz später eine weitere Platte auftaucht. Diese wird oft als die Schlüsselstelle der Tour beschrieben, ich empfand sie jedoch als nicht schwerer als so manch andere Platte oder sonstige Kletterstelle im gesamten weiteren Gratverlauf. In unserem Fall war sie vereist - durch stemmen in die dahinterliegende Schuppe war sie jedoch auch ohne Steigeisen gut kletterbar. Am Ende der Platte wartet sogar ein mit Schlingen präparierter "Stand". Ab da folgen noch ca. 10 min Kletterei am langen Seil, dann steht man auf dem Gipfel des Dirruhorns.
3) Dirruhorn - Hohbärghorn
Vom Gipfel klettern wir die ersten Meter über die schmalen Gratzacken und dann sehr bald links davon in die Flanke ab. Hier erscheint uns der Weg etwas besser, und man kann sich das Gekraxel über die vielen, dem Gipfel vorgelagerten kleinen Zacken sparen. Nach ca. 10 min ab- und seitlichem Klettern in besagter Flanke wechseln wir wieder auf den eigentlichen Grat, direkt hinter einem Grataufschwung. Ab hier wird das Gelände auch wieder deutlich einfacher nach unten hin zum Dürrenjoch, jedoch nicht kürzer. Wie die im Führer beschriebenen 15 min vom Gipfel ins Joch zustande kommen sollen, ist mir ein Rätsel. Muss man da vielleicht ein Steinbock sein, oder Dani Arnold? Wir haben mindestens 30, eher 40 min gebraucht.
Hinterm Dürrenjoch folgen ein paar kleinere Steilaufschwünge und nach ca. 100 HM (bei ca. 4000 m) eine glatte, liegende Platte von ca. 5 m Länge, die von links unten nach rechts oben von einem Fingerriss durchzogen wird. Ich würde diese mit III - III+ bewerten. Dann folgen nochmals ca. 50 HM Kraxelgelände, bevor ein kurzer und unerwartet breiter Firngrat anfängt. Hier haben wir die Steigeisen rausgeholt - und im restlichen Gratverlauf dann auch nicht mehr ausgezogen. Am Ende des Firngrates (ca. 50 - 100 HM) steilt der vor uns liegende Felsgrat ordentlich auf und geht beinahe in die senkrechte. Durch die stehende Gesteinsschichtung ist es jedoch glücklicherweise kein allzu schweres Gelände - nur eben mittlerweile aufgrund der Länge des bisherigen Tages und der Höhe (irgendwo zwischen 4100 und 4200 m) auch nicht gerade unanstrengend. Wir arbeiten uns dementsprechend langsam, aber kontinuierlich ein paar Meter links des eigentlich Grates in der steilen, aber einigermaßen festen Flanke nach oben. Das Gelände flacht glücklicherweise etwas ab und öffnet sich in eine Art Mini-Amphitheater kurz vorm Grat - allerdings ist hier dann dementsprechend auch wieder mehr loses Gestein in der Flanke. Oben beim Ausstieg aus der Flanke angekommen stellen wir fest, dass wir noch gar nicht oben sind - sondern erst am nordwestlichen Vorgipfel. Die paar Meter rüber zum Hauptgipfel machen wir dann in vermutlich 5 Minuten, nur fühlt es sich deutlich länger an - so sehr sehnen wir den zweiten 4000er des Tages mittlerweile herbei.
Der Gipfel selbst ist höchst unspektakulär, es fehlt - für einen 4000er ungewöhnlich - ja sogar ein Gipfelkreuz.
4) Hohbärghorn - Stecknadelhorn
Wir steigen direkt über den Gipfel und die paar Meter bis zum Beginn des nächsten Firnabschnitts ab und pausieren dort kurz an den hier überaus losen Felsen. Eigentlich eine überaus bekloppte Idee, aber wir brauchten erstmal ein paar Minunten zum Durchschnaufen und etwas für den Magen.
Es folgt eine kurze, steile Abwärtspassage entlang des steilen Firngrates, dann einige Meter horizontal, dann stehen wir schon wieder vorm nächsten Felsabschnitt. Hier halten wir uns nahezu von Anfang an rechts vom Grat, was sich aber ungefähr genauso schnell als unschöne Variante herausstellt. Nur: Der Gratfirst einige Meter über uns sieht sehr zackig, steil und irgendwie mindestens genauso unschön zum Klettern aus. Erst später habe ich zu dieser Stelle gelesen, dass es hier obenrum wohl deutlich einfacher geht und alles nur halb so schlimm ist wie es im ersten Moment aussieht. Durch unsere Aktion in der Flanke verlieren wir dementsprechend wohl wieder einiges an Zeit, denn hier kommen wir nur äußerst langsam vorwärts. Das ist auch daher ärgerlich, weil es so unerwartet kommt. Wir dachten, hinterm Hohbärghorn wären die Kletterschwierigkeiten nahezu vorbei - und jetzt befinden wir uns wieder mitten drin. Nach einiger Zeit und an der Stelle, an der der Grat leicht nach links abknickt, kommen wir wieder in sehr einfaches Flankengelände. Ab hier ist auch das Gipfelkreuz wieder gut sichtbar. Nach ein paar Metern wechseln wir über den Grat von rechts nach links, direkt auf eine plattige Verschneidung unterhalb des Gipfelkreuzes zu. Hier sichere ich nochmal kurz mit einem Friend - dann sind wir oben.
Auch am Stecknadelhorn holen wir nochmal kurz Müsliriegel und Sandwiches raus. Und ein Foto mit dem vermutlich schönsten Gipfelkreuz der Alpen darf natürlich auch nicht fehlen.
5) Stecknadelhorn - Nadelhorn
Das Abklettern der Felsen hin zum Firngrat ähnelt irgendwie dem am Hohbärghorn, sodass ein kurzes Dejavu-Gefühl aufkommt. Lediglich die Festigkeit ist hier doch eindeutig besser.
Dann folgt eine echte Genusspassage - der Firngrat rüber zum Grand Gendarme des Nadelhorns. Der Grat schwingt sich sanft auf und ab, fällt auf beide Seiten steil, aber dennoch nicht unangenehm "herunterziehend" ab. Das Adrenalinlevel fällt daher nach einigen Stunden mal wieder auf ein geradezu Strandtag-mäßiges Niveau ab. Lediglich der vor uns liegende Gendarme macht uns noch etwas Sorgen, zumal die wohl häufig anzutreffende Umgehungsspur in seiner N-Flanke fehlt. Daher gehen wir ihn auch direkt an und klettern bis kurz vor den höchsten Punkt, den man durch einen kleinen Durchschlupf von links nach rechts umgeht. Und auf einmal ist da eine Abseilstelle, und das Gelände dahinter sieht mir zu kritisch zum Absteigen aus, zumindest in unserem mittlerweile doch müden Zustand. Nun denn, dann halt schnell das Seil umbauen und über den vor uns liegenden Sporn irgendwie in die Scharte rüber zum Nadelhorn abseilen. Klingt leicht, stellte sich aber doch als kleine Herausforderung raus. Quer entlang eines Felsriegels abseilen erfordert schließlich ein bisschen Koordination, und davon war irgendwie nicht mehr so wirklich viel vorhanden. Ich hätte mir in diesem Moment jedenfalls nicht selbst zugucken wollen... So dauerte es eine kleine Ewigkeit bis wir beide sicher in der Scharte standen, inkl. Seil.
Dann die kurze Überlegung: Nadelhorn noch mitnehmen oder wegen der fortgeschrittenen Zeit auslassen? Gunnar überzeugte mich schließlich, doch noch hochzukraxeln. Und so arbeiteten wir uns dann noch die fehlenden 100 HM nach oben. Oben war natürlich keiner mehr außer uns, es war bereits später nachmittag. Wir klatschten kurz ab, machten die üblichen 2, 3 Fotos und dann ging's wieder runter.
6) Nadelhorn - Windjoch - Ulrichshorn - Riedgletscher - Bordierhütte
Der Abstieg ist vergleichsweise unspektakulär. Die ersten 100 HM geht es noch wechselnd zwischen Fels und Eis steil in der N-Flanke nach unten, dann orientiert man sich nach rechts auf den NNE-gerichteten Firngrat. Die paar kurzen Felspassagen werden alle linksseitig in der Flanke in einer breitgetretenen Spur umgangen. Kurz vorm Windjoch machen wir die letzte Pause und futtern die letzten Müsliriegel auf und leeren den Tee. Schließlich kommt noch ein unangenehmes Stück - der kurze Gegenanstieg aufs Ulrichshorn. Aufgrund des ernormen Bergschrunds können wir nicht direkt übers Windjoch auf den flachen Teil des Riedgletschers absteigen, sondern müssen erst übers Ulrichshorn und über dessen breite N-Flanke dann runter auf den Gletscher. Das alles kostet Zeit und gefühlt die letzten Körner, die wir in unseren müden Körpern noch haben.
Der flache Riedgletscher ist dann erstmal nur noch Gelatsche, bis wir uns - von oben gesehen - seinem rechten Rand direkt unterhalb des Balfrins nähern. Ein paar Tage zuvor haben wir hier eine gute Abstiegsspur durch den kleinen Gletscherbruch unterhalb von P. 3527 ausgemacht. Die finden wir auch schnell wieder, lediglich eine etwas unschöne, weil schon sehr aufgeweichte Schneebrücke über eine große Spalte überspringen wir sicherheitshalber, anstatt einfach drüber zu laufen. Dann noch die paar Meter über den unteren flachen Teil des Gletschers oberhalb von P. 3210 queren, und der Fels hat uns wieder. Wir werfen alles ab, was wir nicht mehr brauchen - Gurt, Seil, Pickel etc. Während Gunnar noch etwas braucht, beeile ich mich, um schnell zur Hütte runter laufen zu können und Bescheid geben zu können, dass alles okay ist - es ist mittlerweile deutlich nach Abendessenszeit. Dabei passiert mir in halber Müdigkeit, halber Hektik noch der SuperGAU des Tages - ich stelle meinen Rucksack mit vollem Wumms auf meine Brille, deren Gestell mit einem ordentlich Knacks hinüber ist. Das hat ja grade noch gefehlt... Immerhin die Gläser sind noch heil. Mit Wut im Bauch über meine eigene Dummheit renne ich geradezu den Berg Richtung Hütte runter. Und, tatsächlich, halbwegs kurz vor der Hütte kommt mir jemand entgegen - sie haben sich bereits Sorgen gemacht. Mir ist das extrem peinlich, dass wir so langsam unterwegs waren und damit wohl schon eine halbe Rettungsaktion ausgelöst haben - aber gleichzeitig ist das jetzt auch nicht mehr zu ändern.
Aufgrund meines Gerennes komme ich dementsprechend ca. 20 min vor Gunnar auf der Hütte an. Entgegen meiner geringen Hoffnung, vielleicht zumindest noch eine kleine Brotzeit zu bekommen, werden wir voll umsorgt mit Suppe, Käse, Brot, Kuchen und sogar noch einem kleinen "Gute-Nacht-Schnaps". Das fühlt sich natürlich alles herrlich an, aber mir steckt gleichzeitig das ungute Gefühl in den Knochen, das unsere Zeitplanung alles andere als passend für den Nadelgrat war - kurzum, dass wir hätten auf jeden Fall schneller sein müssen. Zumindest schlafen können wir dann beide gut, als wir endlich, schon lange nach Einbruch der Dunkelheit, ins Lager verschwinden.
Tourengänger:
Sarmiento

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