Gipfelrunde oberhalb der Bordierhütte
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Nachdem ich bei Gipfelbuch und von anderen Quellen in den letzten 2-3 Wochen von sehr guten Hochtourenbedingungen in den Westalpen gelesen und gehört hatte, lag es nahe, sich ein paar Gedanken zu machen und die Tourenplanung zu vertiefen. Bald stellte sich der Nadelgrat (Galenjoch-Nadelhorn) als die passende Tour für Ben und mich heraus.
Am Mittwoch fuhr ich wie üblich via Simplonpass nach Saas Almagell, denn ich wollte noch vor dem nachmittäglichen Zustieg zur Bordierhütte noch eine Akklimatisierungstour zum Almagellerhorn machen. Der Aufstieg gelang mir doch in einer guten Zeit und nach wenigen Fotos ging es bereits wieder runter nach Heidbodme. Das Surren am Gipfel und die auffrechten Häärchen an den Armen waren sehr eindeutige Signale, den ausgesetzten Berg schnellstens zu verlassen. Der Abstieg im beginnenden Regen war kein Vergnügen, dafür war die Pause in der Berghütte Heidbodme ganz fein. Der 2er Sessellift brachte mich bequem zur Talstation (1.830 m), die restlichen Höhenmeter ging ich auf der Zufahrtsstrasse zurück nach Saas Almagell.
Wenig später fuhr ich nach Visp, holte dort Ben ab und gemeinsam fuhren wir via St. Niklas nach Gasenried. Mit einem viel zu schweren Rucksack begannen wir am mittleren Nachmittag den Zustieg zur Bordierhütte. Zügigen Schrittes erreichten wir kurz vor 18.30 Uhr die Hütte, unterwegs sahen wir als Highlight mehrere junge Steinböcke. Die stolzen vierbeinigen Wiederkäuer sind einfach herrliche Tiere und es immer wieder eine Freude, sie zu sehen und zu fotografieren.
Zu Znacht gab es Suppe, die wir insgesamt zweimal nachbestellten, einen Bohnensalat und Geschnetzeltes. Die einfache Suppe schmeckte sehr gut, die warme Flüssigkeit sorgte zusammen mit Zäma (Erfrischungsgetränk) für ausreichend Energie. Der schöne Sonnenuntergang und ein weiterer prächtiger Steinbock ließen das Fotografenherz höher schlagen. Während der kurzen Nachtruhe war an Tiefschlaf aufgrund gewisser Umstände nicht zu denken, dennoch fühlte ich mich beim Aufstehen relativ ausgeruht und bereit für die große Unternehmung.
Kurz nach 2.30 Uhr begannen Ben und ich das Abenteuer Nadelgrat. Zusammen mit weiteren Seilschaften stiegen wir zum Gletscher ab, querten diesen und folgten dann den Reflektoren, Steinmännchen und Steigspuren Richtung Galenjoch. Der etwa 3,5 stündige Anstieg durch die nächtliche Finsternis war geprägt durch eine große Stille, jeder von uns war in allen möglichen Gedanken versunken und erst als es die Dämmerung anbrach, wurden die Lebensgeister wieder wach. Mit zunehmender Höhe wurde es heller und heller, zwischendurch flackerten am Weisshorn Ostgrat Lichter auf und gegen halb Sieben Uhr ging die Sonne am östlichen Firnament zwischen Fletsch- und Lagginhorn auf. Die großen Mattertaler Schönheiten sahen im ersten Sonnenlicht besonders schön aus. Es ging immer munter weiter, zwischen Chli Dirruhorn und Dirruhorn folgte eine ganz kurze Abseilstelle (max. 5 m), die theoretisch auch abgeklettert werden kann.
Kurz nach halb neun Uhr morgens standen wir auf dem ersten Viertausender, drei weitere sollten ja noch folgen. Das kleine, aber feine Metallkreuz machte vor der großartigen Hintergrundkulisse eine gute Figur. Es folgte dann der Abstieg ins Dirrujoch und dann stand uns ein längerer Aufstieg von knappen 300 Höhenmetern zum unbekreuzten Hohberghorn bevor. Ein kurzes, aber steiles Eisfeld zwang uns die Steigeisen zu montieren, wie die restlichen Seilschaften montierten wir die Eisen im felsigen Schlussaufstieg nicht ab. Angenehmer wäre der Aufstieg natürlich ohne gewesen. Ohne die 12er oder 14er Zacken ist mann im Felsteil einfach schneller und bequemer unterwegs und die Montage geht ja absolut schnell.
Etwas interessanter wurde der Aufstieg zum Stecknadelhorn, teilweise sind wir da etwas unterhalb vom Grat geblieben. Das Gelände war aber immer noch gutmütig. Am 4.241 m hohen Stecknadelhorn erwartete uns ein schönes Gipfelkreuz, das Nadelhorn war bereits in Griffweite, aber ein Gendarm legte sich uns noch in Weg. Diesen überkletterten wir direkt, eine Schlinge mit einem Abseilring ist leider an der falschen Stelle positioniert. Wenig später standen wir am höchsten Punkt der Tour, dem 4.327 m hohen Nadelhorn.
Der Abstieg ins Windjoch war bald erledigt, der Aufstieg zum Ulrichshorn ging einigermaßen gut vor sich, wo wir dann die letzte längere Pause machten. Wir beschlossen nun auch noch dem Balfrin und dem Gross Bigerhorn einen Besuch abzustatten. Am Riedpass waren wir bald angelangt, es folgte der letzte längere Aufstieg zum Balfrin. Dort oben erwartete uns ein stattlicher Steinmann als Gipfelzeichen, im kurzen Zwischenabstieg verfehlten wir leider die richtige Route. Während Ben eine knackige plattige Stelle aufgrund seiner Größenvorteile ohne Seil bewältigte, war ich auf die Hilfe des Seiles angewiesen. Anschließend ging es problemlos weiter zum Balfrin Nordgipfel und auf guten Steigspuren erreichten wir ohne Gletscherkontakt die Senke Richtung Gross Bigerhorn. Wenig später erfreute uns das relativ neue und künstlerisch wertvolle Gipfelkreuz am Gross Bigerhorn. Der Abstieg zur Bordierhütte war nach einer guten Stunde geschafft, eine kleine Stärkung mit Suppe und Zämä sowie einem Bier gönnten wir uns noch, ehe es um etwa 18.45 Uhr im leichten Nieselregen und später bei guten und trockenen Bedingungen zurück nach Gasenried ging.
Ben brachte ich noch zum Bahnhof nach Visp, wo er den letzten Zug nach Zürich nahm. Nach der herzlichen Verabschiedung von meinem guten Bergspezl fuhr ich wieder zurück in die Homebase. Oberhalb von Gondo im Zwischenbergental rastete ich etwa so an die drei Stunden und war dann so ausgeruht, dass ich mir die lange nächtliche Fahrt ins Pustertal zutraute.
Fazit: diese phantastische Tour werde ich so schnell nicht vergessen.
Am Mittwoch fuhr ich wie üblich via Simplonpass nach Saas Almagell, denn ich wollte noch vor dem nachmittäglichen Zustieg zur Bordierhütte noch eine Akklimatisierungstour zum Almagellerhorn machen. Der Aufstieg gelang mir doch in einer guten Zeit und nach wenigen Fotos ging es bereits wieder runter nach Heidbodme. Das Surren am Gipfel und die auffrechten Häärchen an den Armen waren sehr eindeutige Signale, den ausgesetzten Berg schnellstens zu verlassen. Der Abstieg im beginnenden Regen war kein Vergnügen, dafür war die Pause in der Berghütte Heidbodme ganz fein. Der 2er Sessellift brachte mich bequem zur Talstation (1.830 m), die restlichen Höhenmeter ging ich auf der Zufahrtsstrasse zurück nach Saas Almagell.
Wenig später fuhr ich nach Visp, holte dort Ben ab und gemeinsam fuhren wir via St. Niklas nach Gasenried. Mit einem viel zu schweren Rucksack begannen wir am mittleren Nachmittag den Zustieg zur Bordierhütte. Zügigen Schrittes erreichten wir kurz vor 18.30 Uhr die Hütte, unterwegs sahen wir als Highlight mehrere junge Steinböcke. Die stolzen vierbeinigen Wiederkäuer sind einfach herrliche Tiere und es immer wieder eine Freude, sie zu sehen und zu fotografieren.
Zu Znacht gab es Suppe, die wir insgesamt zweimal nachbestellten, einen Bohnensalat und Geschnetzeltes. Die einfache Suppe schmeckte sehr gut, die warme Flüssigkeit sorgte zusammen mit Zäma (Erfrischungsgetränk) für ausreichend Energie. Der schöne Sonnenuntergang und ein weiterer prächtiger Steinbock ließen das Fotografenherz höher schlagen. Während der kurzen Nachtruhe war an Tiefschlaf aufgrund gewisser Umstände nicht zu denken, dennoch fühlte ich mich beim Aufstehen relativ ausgeruht und bereit für die große Unternehmung.
Kurz nach 2.30 Uhr begannen Ben und ich das Abenteuer Nadelgrat. Zusammen mit weiteren Seilschaften stiegen wir zum Gletscher ab, querten diesen und folgten dann den Reflektoren, Steinmännchen und Steigspuren Richtung Galenjoch. Der etwa 3,5 stündige Anstieg durch die nächtliche Finsternis war geprägt durch eine große Stille, jeder von uns war in allen möglichen Gedanken versunken und erst als es die Dämmerung anbrach, wurden die Lebensgeister wieder wach. Mit zunehmender Höhe wurde es heller und heller, zwischendurch flackerten am Weisshorn Ostgrat Lichter auf und gegen halb Sieben Uhr ging die Sonne am östlichen Firnament zwischen Fletsch- und Lagginhorn auf. Die großen Mattertaler Schönheiten sahen im ersten Sonnenlicht besonders schön aus. Es ging immer munter weiter, zwischen Chli Dirruhorn und Dirruhorn folgte eine ganz kurze Abseilstelle (max. 5 m), die theoretisch auch abgeklettert werden kann.
Kurz nach halb neun Uhr morgens standen wir auf dem ersten Viertausender, drei weitere sollten ja noch folgen. Das kleine, aber feine Metallkreuz machte vor der großartigen Hintergrundkulisse eine gute Figur. Es folgte dann der Abstieg ins Dirrujoch und dann stand uns ein längerer Aufstieg von knappen 300 Höhenmetern zum unbekreuzten Hohberghorn bevor. Ein kurzes, aber steiles Eisfeld zwang uns die Steigeisen zu montieren, wie die restlichen Seilschaften montierten wir die Eisen im felsigen Schlussaufstieg nicht ab. Angenehmer wäre der Aufstieg natürlich ohne gewesen. Ohne die 12er oder 14er Zacken ist mann im Felsteil einfach schneller und bequemer unterwegs und die Montage geht ja absolut schnell.
Etwas interessanter wurde der Aufstieg zum Stecknadelhorn, teilweise sind wir da etwas unterhalb vom Grat geblieben. Das Gelände war aber immer noch gutmütig. Am 4.241 m hohen Stecknadelhorn erwartete uns ein schönes Gipfelkreuz, das Nadelhorn war bereits in Griffweite, aber ein Gendarm legte sich uns noch in Weg. Diesen überkletterten wir direkt, eine Schlinge mit einem Abseilring ist leider an der falschen Stelle positioniert. Wenig später standen wir am höchsten Punkt der Tour, dem 4.327 m hohen Nadelhorn.
Der Abstieg ins Windjoch war bald erledigt, der Aufstieg zum Ulrichshorn ging einigermaßen gut vor sich, wo wir dann die letzte längere Pause machten. Wir beschlossen nun auch noch dem Balfrin und dem Gross Bigerhorn einen Besuch abzustatten. Am Riedpass waren wir bald angelangt, es folgte der letzte längere Aufstieg zum Balfrin. Dort oben erwartete uns ein stattlicher Steinmann als Gipfelzeichen, im kurzen Zwischenabstieg verfehlten wir leider die richtige Route. Während Ben eine knackige plattige Stelle aufgrund seiner Größenvorteile ohne Seil bewältigte, war ich auf die Hilfe des Seiles angewiesen. Anschließend ging es problemlos weiter zum Balfrin Nordgipfel und auf guten Steigspuren erreichten wir ohne Gletscherkontakt die Senke Richtung Gross Bigerhorn. Wenig später erfreute uns das relativ neue und künstlerisch wertvolle Gipfelkreuz am Gross Bigerhorn. Der Abstieg zur Bordierhütte war nach einer guten Stunde geschafft, eine kleine Stärkung mit Suppe und Zämä sowie einem Bier gönnten wir uns noch, ehe es um etwa 18.45 Uhr im leichten Nieselregen und später bei guten und trockenen Bedingungen zurück nach Gasenried ging.
Ben brachte ich noch zum Bahnhof nach Visp, wo er den letzten Zug nach Zürich nahm. Nach der herzlichen Verabschiedung von meinem guten Bergspezl fuhr ich wieder zurück in die Homebase. Oberhalb von Gondo im Zwischenbergental rastete ich etwa so an die drei Stunden und war dann so ausgeruht, dass ich mir die lange nächtliche Fahrt ins Pustertal zutraute.
Fazit: diese phantastische Tour werde ich so schnell nicht vergessen.
Tourengänger:
Manuel

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