Chrachenhorn Überschreitung und Älplihorn
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Sonne, Wolken, Schnee und Kraxeln.
Der einzige Tag der Woche, der (fast) trocken blieb.
Diesmal eine kinderfreie kraxlige Tagestour im Alleingang.
Es liegt einfach immer noch viel Schnee in der Höhe, deshalb kam der ursprünglich geplante Piz Val Lunga (3078 müM, westlich von Preda) nicht zum Zuge. Hier die Alternative mit mehr Südausrichtung:
Angefangen hats mit einem Hinderniss kurz nach dem Dorf: Ein Bagger mitten im Weg zwischen Fels und Abgrund. Da kam ich nur seitlich und ohne Rucksack am Rücken durch. Später habe ich in Bergün gelesen, dass der Weg den ganzen Sommer, auch für Fussgänger, gesperrt sei. Zuerst schattig, dann sonnig der Aufstieg durch das wirklich schöne Val da Stugl. Bei der Alp da Stugl wirds flacher, mit eindrücklichen Geröllhängen auf beiden Seiten.
Ab der Mäschenfurgga lag stellenweise etwas Neuschnee. Das Chrummhüreli (Südhügel, 2662 müM) liess sich gleich im Vorbeiweg mitnehmen. Dort betrachtete ich den Grat zum Chrachenhorn und entschied mich spontan, eine Begehung zu versuchen.
Kraxelei, wie sie mir gefällt. Kurz vor Punkt 2866 kam eine beinahe senkrechte Stelle, und da ich nicht wusste, ob das dann wirklich alles wäre, traute ich mich nicht im Alleingang. Weder links noch rechts bot sich eine akzeptable Umgehung an. Ziel war nun, wenigstens einen Abstieg ungefähr in Richtung Fanezfurgga zu finden. Auch das sah eher unmöglich aus, bis ich ein gelbliches Gesteinsband entdeckte, an dem man sich wenigstens halten konnte, um im losen Geröll abzusteigen. Zwei steile Rinnen konnte ich dann mit geduldig eingeschlagenen Tritten im darin liegenden Schnee queren. Hier wäre ich dann froh um Handschuhe oder Pickel gewesen... Unterdessen sah ein Aufsteig zum Grat harmloser aus als der weitere Abstieg, und so erreichte ich Grat, (2866) und später das Chrachenhorn doch noch, eigentlich war der Umweg gar nicht gross, eine Stunde war aber schnell verflossen.
Auf dem Chrachenhorn musste ich mal abschätzen, was ich vom Wetter noch zu erwarten hätte, denn das Älplihorn lag häufig in den Wolken, und auch sonst hatte sich die Sonne rar gemacht. Für den Abstieg zur Fanezfurgga folgte ich dem Grat nach NE und suchte die beste Stelle, um in die schneegefüllte Ostflanke zu gelangen und darin auf dem Schnee runterzurutschen.
Dort war das Wetter auf dem Tiefpunkt angelangt: es nieselte leicht. Trotzdem entschied ich mich, mal einige Schritte ins Bärentälli zu wagen, beim See könnte ich ja wieder umkehren. Die kompakte Schneedecke erleichterte das Vorankommen, das Nieseln hatte wieder aufgehört. Also weiter.
Der Aufstieg zog sich in die Länge, immerhin nochmals 360 Höhenmeter. Ich merkte, dass ich nicht mehr so frisch war. Und das Älplihorn befindet sich noch einige 100m weiter nordwärts, als es von unten scheint, es gibt nochmals einen leicht kraxligen Grat. Pause bei den beiden Gipfelsteinmännern.
Wegen vermutetem besseren Busangebot und dem besser sichtbaren Routenverlauf entscheide ich mich für die Abstiegsvariante Monstein und nicht Älpli - Sertig, trotz mehr Höhenmetern, und auch weil die andere Seite der Bärentällifurgga ziemlich steil ausgesehen hat.
Nun lohnt es sich, den "Höhenvernichter" auszupacken! Schön, wenn es ein solches Gerät gäbe, das sich zudem leicht in den Rucksack packen liesse...
Trotzdem: Die Schneefelder ins Mitteltälli boten sich für ausgiebige Rutschpartien an, das ging auch ganz spassig und schnell. Die ganzen 1400 Höhenmeter nach Monstein hab ich in 1½ Stunden hinter mich gebracht.
Tour im Alleingang
Unterwegs von 07:45 bis 16:45
allg. Routenbeschreibung (siehe auch Kartenausschnitte: Chrachenhorn / Älplihorn):
Allgemeine Hinweise zu meinen T4/T5-Touren:
Eine Nachahmung dieser Touren erfolgt auf eigenes Risiko. Gerne darf man mich vorher (oder auch nachher) kontaktieren. Abschnitte ohne Markierungen / Pfadspuren können auch mit Beschreibung schwierig auffindbar sein. Grundsätzlich bin ich ohne Kletterausrüstung unterwegs und somit eher bei trockenen Verhältnissen. Ich habe noch wenig Erfahrung mit der Klassifizierung von Kletter-Schwierigkeitsgraden und nehme Korrekturen gerne entgegen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf ein Echo!
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per Mail.
Der einzige Tag der Woche, der (fast) trocken blieb.
Diesmal eine kinderfreie kraxlige Tagestour im Alleingang.
Es liegt einfach immer noch viel Schnee in der Höhe, deshalb kam der ursprünglich geplante Piz Val Lunga (3078 müM, westlich von Preda) nicht zum Zuge. Hier die Alternative mit mehr Südausrichtung:
Angefangen hats mit einem Hinderniss kurz nach dem Dorf: Ein Bagger mitten im Weg zwischen Fels und Abgrund. Da kam ich nur seitlich und ohne Rucksack am Rücken durch. Später habe ich in Bergün gelesen, dass der Weg den ganzen Sommer, auch für Fussgänger, gesperrt sei. Zuerst schattig, dann sonnig der Aufstieg durch das wirklich schöne Val da Stugl. Bei der Alp da Stugl wirds flacher, mit eindrücklichen Geröllhängen auf beiden Seiten.
Ab der Mäschenfurgga lag stellenweise etwas Neuschnee. Das Chrummhüreli (Südhügel, 2662 müM) liess sich gleich im Vorbeiweg mitnehmen. Dort betrachtete ich den Grat zum Chrachenhorn und entschied mich spontan, eine Begehung zu versuchen.
Kraxelei, wie sie mir gefällt. Kurz vor Punkt 2866 kam eine beinahe senkrechte Stelle, und da ich nicht wusste, ob das dann wirklich alles wäre, traute ich mich nicht im Alleingang. Weder links noch rechts bot sich eine akzeptable Umgehung an. Ziel war nun, wenigstens einen Abstieg ungefähr in Richtung Fanezfurgga zu finden. Auch das sah eher unmöglich aus, bis ich ein gelbliches Gesteinsband entdeckte, an dem man sich wenigstens halten konnte, um im losen Geröll abzusteigen. Zwei steile Rinnen konnte ich dann mit geduldig eingeschlagenen Tritten im darin liegenden Schnee queren. Hier wäre ich dann froh um Handschuhe oder Pickel gewesen... Unterdessen sah ein Aufsteig zum Grat harmloser aus als der weitere Abstieg, und so erreichte ich Grat, (2866) und später das Chrachenhorn doch noch, eigentlich war der Umweg gar nicht gross, eine Stunde war aber schnell verflossen.
Auf dem Chrachenhorn musste ich mal abschätzen, was ich vom Wetter noch zu erwarten hätte, denn das Älplihorn lag häufig in den Wolken, und auch sonst hatte sich die Sonne rar gemacht. Für den Abstieg zur Fanezfurgga folgte ich dem Grat nach NE und suchte die beste Stelle, um in die schneegefüllte Ostflanke zu gelangen und darin auf dem Schnee runterzurutschen.
Dort war das Wetter auf dem Tiefpunkt angelangt: es nieselte leicht. Trotzdem entschied ich mich, mal einige Schritte ins Bärentälli zu wagen, beim See könnte ich ja wieder umkehren. Die kompakte Schneedecke erleichterte das Vorankommen, das Nieseln hatte wieder aufgehört. Also weiter.
Der Aufstieg zog sich in die Länge, immerhin nochmals 360 Höhenmeter. Ich merkte, dass ich nicht mehr so frisch war. Und das Älplihorn befindet sich noch einige 100m weiter nordwärts, als es von unten scheint, es gibt nochmals einen leicht kraxligen Grat. Pause bei den beiden Gipfelsteinmännern.
Wegen vermutetem besseren Busangebot und dem besser sichtbaren Routenverlauf entscheide ich mich für die Abstiegsvariante Monstein und nicht Älpli - Sertig, trotz mehr Höhenmetern, und auch weil die andere Seite der Bärentällifurgga ziemlich steil ausgesehen hat.
Nun lohnt es sich, den "Höhenvernichter" auszupacken! Schön, wenn es ein solches Gerät gäbe, das sich zudem leicht in den Rucksack packen liesse...
Trotzdem: Die Schneefelder ins Mitteltälli boten sich für ausgiebige Rutschpartien an, das ging auch ganz spassig und schnell. Die ganzen 1400 Höhenmeter nach Monstein hab ich in 1½ Stunden hinter mich gebracht.
Tour im Alleingang
Unterwegs von 07:45 bis 16:45
allg. Routenbeschreibung (siehe auch Kartenausschnitte: Chrachenhorn / Älplihorn):
- Stugl - Alp da Stugl - Mäschenfurgga: T3
markierter Wanderweg. - Mäschenfurgga - Chrummhüreli - 2776 - Umgehung 2866 - Chrachenhorn: T3 / T5
Zuerst über Geröll, dann in Kraxelei alles dem Grat entlang. Einzig eine Steilstelle vor Pkt 2866 traute ich mich nicht mehr im Alleingang. Eine Umgehung auf der NE-Seite war möglich, jedoch auch nicht ganz harmlos. Der liegende Schnee machte einige Stellen schwieriger, andere (z.B. die Umgehung) einfacher. - Chrachenhorn - Fanezfurgga: T4
Zuerst ein wenig nach NNW, dann noch ein wenig nach NE auf dem Grat absteigen. An geeigneter Stelle in den Kessel absteigen, dann eher links (NE) halten zur Fanezfurgga. Ohne Pfad-/Markierungsspuren. Alternative: Ein Abstieg Richtung WNW, Pkt. 2527 - Rüggschboden erschien auch möglich. - Fanezfurgga - Bärentälli - Älplihorn: T4 (T5)
weglos und nur wenig ansteigend über Blockfelder nach Norden Richtung Seelein im Bärentälli. Weiter über Geröll-/Blockfelder die Südflanke vom Älplihorn aufsteigen, etwas oberhalb der Bärentällifurgga auf jenem Grat weiter. Das letzte Stück bis zu den beiden Gipfelsteinmännern zieht sich in die Länge, die Höhe hat man aber schon fast erreicht. Hier ist nochmals etwas Felskraxelei nötig, teilweise etwas ausgesetzt (T5). - Älplihorn - Mitteltälli - Fanezmeder: T5, T4
Zuerst wieder 100m auf dem Grat zurück, dann an geeigneter Stelle (steil, etwas loses Gestein) nach Westen auf den Schnee absteigen und darauf mit spontaner Routenwahl ins Mitteltäli abrutschen. Wie es ohne Schnee aussieht, kann ich nicht beurteilen. Dort bald angenehmer weglos auf Gras der Geröllfeldgrenze entlang, später mit Wegspuren nach Fanezmeder. - Fanezmeder - Oberalp - Monstein: T3
markierter Wanderweg
Eine Nachahmung dieser Touren erfolgt auf eigenes Risiko. Gerne darf man mich vorher (oder auch nachher) kontaktieren. Abschnitte ohne Markierungen / Pfadspuren können auch mit Beschreibung schwierig auffindbar sein. Grundsätzlich bin ich ohne Kletterausrüstung unterwegs und somit eher bei trockenen Verhältnissen. Ich habe noch wenig Erfahrung mit der Klassifizierung von Kletter-Schwierigkeitsgraden und nehme Korrekturen gerne entgegen.
Ich freue mich auf jeden Fall auf ein Echo!
Sende mir eine Nachricht über hikr.org oder per Mail.
Tourengänger:
KraxelDani

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