Feldberg (1493 m) - Rundtour aus dem Zastler Tal


Publiziert von 83_Stefan , 23. Juni 2019 um 10:48.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum: 2 November 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 750 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Oberried auf guter Asphaltstraße ins hinterste Zastler Tal; kostenfreier Parkplatz vor dem Sperrschild.
Unterkunftmöglichkeiten:Zastler Hütte (1256 m, privat).
Kartennummer:Kompass online.

Man könnte es sich leicht machen und auf der Straße bis auf eine Höhe von über 1250 Metern hinauf fahren, von dort aus in einer endlosen Karawane und zwischen Skiliften hindurch zum Feldberg aufsteigen und sich dann selbst zum höchsten Berg des Schwarzwalds beglückwünschen. Wer hingegen etwas erleben und den Berg nicht nur abhaken möchte, der startet lieber tief drunten im schattigen Zastler Tal. Von dort wandert man an den Zastler Eislöchern vorbei ins Zastler Loch, wo man sich am Fuß der im Winter oft unterschätzen Lawinenhänge in der Zastler Hütte stärken kann und startet dann weiter zum aussichtsreichen Gipfelendspurt. Das ist ein Programm, das definitiv mehr hergibt als ein kurzes Veni-Vidi-Vici!

Auf etwa 750 Metern Höhe am Ende des Zastler Tals beginnt die Rundtour. Man folgt dem ab hier für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrten Fahrweg (Fahrradroute zur Zastler Hütte) ein Stück bergauf zu einer Linkskehre, wo man ihn verlässt (Wegweiser "Feldberg"). Auf einem Waldweg geht es neben dem munteren Zastler Bach aufwärts. Ein Felssturz hat hier in längst vergangenen Zeiten Blockwerk abgeladen, durch das sich der Bach einen Weg gebahnt hat. Die Klüfte zwischen den Blöcken sind heutzutage unter dem Namen "Zastler Eislöcher" bekannt, denn Schnee und Eis halten sich hier teilweise bis in den Sommer hinein. Schließlich wird der Fahrweg an einer Verzweigung wieder erreicht und dieser kurzweilige Abschnitt ist beendet.

An der Verzweigung hält man sich an den rechten Schotterweg ("Heubeermoosweg"), der hinüber zur Klausenhütte führt (Beschilderung "Kluse"). Nach wenigen Minuten ist die Hütte erreicht; hier verlässt man den Weg nach links und folgt einem kleinen vergessenen Steig durch den dichten, urtümlichen Wald bergauf, bis man schließlich auf einen alten Forstweg trifft. Auf ihm links weiter, bald wieder links halten und dann ist der breite Asphaltweg mit der Radroute zur Zastler Hütte wieder erreicht. Man hält sich rechts und folgt dem Sträßchen bergauf.

Schließlich wird eine Verzweigung erreicht, an welcher der Zastlerhüttenweg nach rechts abzweigt (beschildert). Auf ihm geht es - zuerst in südwestlicher, später in südlicher Richtung - ins Zastler Loch hinüber, in dem mit der Zastler Hütte eine willkommene Einkehrmöglichkeit in schöner Umgebung erreicht ist. Hier kann man sich für den restlichen Gipfelaufstieg stärken und schon mal hinauf zum Ziel schauen, das mit steilen Hängen ins Zastler Loch abfällt.

Kurz vor der Hütte zweigt der Anstieg zur Baldenweger Hütte ab. Er führt durch dichten Wald im Bogen um den Baldenweger Buck herum, bis die Hütte erreicht ist. Hier hält man sich rechts und folgt einem schmalen Steig durch schütteren Wald knapp unterhalb des Baldenweger Bucks hindurch in die weitläufige, freie Gipfelregion des Feldbergs. Hier eröffnen sich wunderbare Fernblicke und es beginnt der genussvollste Teil der Tour: Am breiten Kamm hält der Steig zunächst nach Südwesten auf den unbedeutenden Mittelbuck zu, dann wendet er sich nach Westen und erreicht den bereits lange sichtbaren Sendeturm und das Wetterobservatorium am höchsten Punkt des Schwarzwalds. Die Ausblicke sind bei gutem Wetter enorm und reichen in die Westalpen sowie in die Vogesen jenseits des Oberrheintals. Durch die Weitläufigkeit und wegen der störenden Infrastruktur muss man allerdings etwas umherspazieren, um sich die schönsten Aussichtspunkte zusammenzusuchen. Auch ein Gipfelkreuz sowie diverse Aussichtsbänke mit Infotafeln zur Wetterradarstation sowie zu Flora und Fauna in vergangenen Zeiten finden sich dort.

Vom Gipfel steigt man auf einem Weg nach Nordwesten ab. Er folgt dem gutmütigen Rücken und durchquert einen kurzen Waldgürtel. Man hält sich rechts, übersteigt ein Weidegatter und folgt einem sympathischen Waldweg (mit gelber Raute markiert) in östlicher Richtung durch die steile Flanke, mit welcher der Feldberg ins Zastler Loch abbricht. Zwei Lawinenschneisen werden gequert, bevor man wieder an der Zastler Hütte ankommt. Hier hat man sich die Brotzeit definitiv verdient.

An der Hütte hält man sich links und wandert auf einem Fahrweg ein kurzes Stück nach Westen, bis bald darauf ein Weg nach rechts abzweigt. Ihm folgt man im Wald bergab, anfangs quert man dabei knapp über einem Abbruch. Einige Meter vor dem Sattel Hüttenwasen mausert sich der Weg zu einer Fahrspur. Man lässt den Abzweig zum Sattel links liegen und bleibt am Weg, der in weit ausholenden Bögen durch den Wald hinab führt. Schließlich erreicht man auf ihm wieder den Anstiegsweg, auf dem man ganz entspannt zum Ausgangspunkt zurück wandert.

Schwierigkeiten:
Zur Zastler Hütte: T1 (Fahrwege und gefahrlose Waldwege).
Via Baldenweger Buck zum Feldberg: T1 (gutmütige Bergwanderung).
Rückweg über Zastler Hütte: T2 (beim Abstieg zur Hütte Querung zweier Lawinenschneisen, unterhalb der Hütte führt der Weg über einem Abbruch entlang).

Fazit:
Eine erstaunlich abwechslungsreiche 4*-Rundtour - so viele Facetten hätte man dem Schwarzwald vielleicht gar nicht zugetraut! Die Runde hat einen sprudelnden Wildbach, tiefe Wälder, eine schön gelegene Hütte und klasse Ausblicke im Programm. Eindrucksvoll ist auch der Kontrast zwischen dem weitläufigen Gipfelbereich und der steil ins eiszeitlich geprägte Zastler Loch abfallenden Nordflanke. Minuspunkte: Ein Abschnitt des Aufstiegs erfolgt auf asphaltierter Straße und der Gipfelbereich ist übererschlossen und überlaufen.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Schwarzwald, Gruppenhöchste, 4*-Tour, 1400er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 23. Juni 2019 um 17:16
Schöner und detaillierter Bericht aus meinem Jagdrevier :-)

Ihr hättet etwas besseres Wetter verdient gehabt, aber es scheint Euch nichts ausgemacht zu haben.

Viele Grüße
Hanspeter

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 23. Juni 2019 um 22:25
Hallo Hanspeter, danke für den Kommentar! Ich habe auch während der Tour an dich gedacht, da du ja öfter im Schwarzwald unterwegs bist und von dort schon etliche Tourenberichte geliefert hast. Das schlechte Wetter war natürlich ärgerlich, insbesondere da die Prognosen wenige Tage vorher noch ausgezeichnet waren. Aber das ist ein weiterer Grund, bald wieder in den Schwarzwald zu fahren. Viele Grüße!


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