Monte Tamaro ab Magadino von Norden – ein noch zu früher und daher nicht geglückter Versuch, ...


Publiziert von dulac , 22. April 2017 um 19:19.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 5 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Tamaro-Lema   CH-TI   Gruppo Monte Gambarogno 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1050 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

… doch zumindest für den Poncino della Croce (1471m) und den Poncione del Macello (1719m) hat es gereicht.

 

Eigentlich wäre also der Monte Tamaro das Ziel gewesen, und das von Norden her, auf einem Weg, den ich bisher noch nicht kannte. Allzu viel Schnee hatte es in der Nordflanke ja offensichtlich nicht mehr. Allerdings hätte es mich ein wenig stutzig machen müssen, dass der Verlauf der Wege durch weisse Bänder vor dunklem Hintergrund bereits von Locarno aus bestens erkennbar war. Eigentlich, aber nachher ist man immer schlauer.

 

Doch von Anfang an: Von meinem Domizil in Locarno aus hatte ich zunächst überlegt, mit dem Bus zur Alpe di Neggia zu fahren und von dort zu starten. Mit Blick auf die Karte schien es mir dann allerdings spannender, direkt von Magadino aufzusteigen. Freilich nicht entlang der Fahrstrasse, sondern über den vorgelagerten Grat. Die Route sollte lt. Karte sogar markiert sein, so dürfte sie auch einfach zu finden sein – im Tessin keine Selbstverständlichkeit.

 

Am Morgen zunächst ein kleine Bootsfahrt hinüber nach Magadino. Von dort entsprechend der guten Beschilderung zunächst nach Orgnano, dann weiter in die Höhe über Bruno, Campei und schliesslich zu den Monti di Vira di Sotto resp. di Sopra. Auf den nächsten rund 350 hm bis etwa 1.300 m verläuft der Aufstieg nun in südöstliche Richtung entlang gerade im zweiten Teil recht steiler Flanken auf zumeist schmaler Spur mit häufig noch viel Laub (dieser Abschnitt m.E. daher eher T3 als T2 wie zuvor und danach). Dann wird eine Rinne gequert und im Anschluss wendet sich der Weg für den Schlussaufstieg in nordöstliche Richtung. Ein kleiner Sattel im Grat wird erreicht. Von hier noch wenige Meter Aufstieg zum Gipfel des Poncino della Croce. „Crocione“ wäre freilich passender angesichts des übergrossen, spiegelnden Metallkreuzes. Auf jeden Fall ist dieser nördlichste und niedrigste Gipfel des Grats aber ein hervorragender Aussichtspunkt.

 

Nach kurzer Rast das kurze Stück zum Sattel zurück und danach dann immer dem Grat entlang, überwiegend über Grasgelände. Dabei werden der Uomo del Sasso und der Cimetto überschritten und schliesslich der Poncione del Macello erreicht. Ab hier hatte es zum einen Schneereste, zum anderen führt der Steig nun entlang einer steilen Flanke. Mit der Konsequenz, dass sich der Restschnee vornehmlich auf diesem Absatz festgesetzt hatte. Diese Passagen waren nicht selten unangenehm, auf jeden Fall aber mit Vorsicht zu begehen. Entsprechend langsam war hier das Vorankommen. Bald war klar, dass für den Tamaro nicht mehr genügend Zeit zur Verfügung stehen würde, ich also, wenn ich seine Nordflanke erst einmal erreicht hätte, von dort gleich zur Alpe di Neggia würde absteigen müssen.

 

Wäre mir zu Anfang dieses Abschnitts bereits klar gewesen, wie lange er sich hinzieht, dann wäre ich wohl einfach umgekehrt. So aber, bereits mittendrin, war Umkehr keine Option mehr.

 

Als ich die Nordflanke des Tamaro erreicht hatte, bog der Abstieg zur Alpe di Neggia im spitzen Winkel noch einmal in die Flanke. Diese Passage erschien mir auf dem Bergweg zu problematisch. Im direkten steilen Abstieg hatte es dagegen zumindest Büsche und kleine Bäume, die etwas Halt boten. Nach dieser letzten unangenehmen Passage hatte es – wieder auf dem Weg - zwar zunächst noch einige Schneereste, doch diese waren unproblematisch.

 

Wenig oberhalb der Alpe di Neggia bot eine Bank Gelegenheit, die lange überfällige Verpflegungspause nachzuholen. Danach war allerdings noch eine Dreiviertelstunde bis zur Bus-Abfahrt übrig. Einfach nur warten, das ist normalerweise nichts für mich: Dann lieber noch ein Stück absteigen.

 

Tatsächlich kam ich damit bis zu den Monti di Fosano, wo kurz darauf auch der Bus eintraf.

 

In Magadino hatte ich direkten Anschluss mit dem Schiff. Auf der Überfahrt konnte ich mir die Schauplätze des heutigen Abenteuers dann noch einmal von Unten betrachten: Manchmal klappt es halt nicht so wie geplant. Doch was soll's – wenn nicht jetzt, dann vielleicht beim nächsten Mal.


Die Bewertung mit T4 bezieht sich auf die aktuell vorgefundenen Bedingungen. Normalerweise dürfte es allerdings mit Ausnahme der steilen Passage (T3) zum Poncino della Croce nicht über T2 hinausgehen.


Tourengänger: dulac


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Kommentare (4)


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igor hat gesagt:
Gesendet am 22. April 2017 um 21:32
Bel giro ! Complimenti ciao Igor

dulac hat gesagt:
Gesendet am 22. April 2017 um 22:52
Mille grazie, caro Igor!

Ciao Wolfgang

trainman hat gesagt:
Gesendet am 22. April 2017 um 21:32
Il bello Ticino...ein wunderschönes Stück Europa, aber im Frühling mit Vorsicht zu geniessen. Der Malefizschnee hat mich da am Sassariente vor Jahren mal in erhebliche Schwierigkeiten gebracht und auf dem Weiterweg zum etwas höheren Sassello mußte ich aufgeben..
Beste Grüsse
Emil

dulac hat gesagt:
Gesendet am 22. April 2017 um 22:51
Da kann ich Dir nur allzu recht geben: gerade am Sassariente habe ich das auch schon erlebt.

Aber auf den Tamaro bin ich dann doch noch gekommen – gerade erst gestern, allerdings von Süden her am Ende einer langen Tour von Breno über u.a. den Gradiccioli. :-)

LG Wolfgang


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