Kranzhorn (1366 m) - Film ab im Inntal!


Publiziert von 83_Stefan , 21. August 2017 um 22:06.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 2 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der Verbindungsstraße Nußdorf/Erl (RO1) nach Windshausen, direkt nördlich der Grenze. Hier abbiegen und durch den Weiler hindurch. An einer Verzweigung einige Parkgelegenheiten. Optional nach rechts noch ein Stück hinauf fahren, bald kommen noch einige Abstellmöglichkeiten.
Unterkunftmöglichkeiten:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-54 Chiemsee Chiemgauer Alpen.

Wenn zwei glorreiche Halunken out of Rosenheim ins Inntal hinein und für eine Handvoll Dollar durch das finstere Tal in Richtung Everest fahren, um Herr der rauhen Berge zu werden, stranden die beiden Easy Rider fast zwangsläufig am Kranzhorn. Weil es dort nicht wirklich zur Nordwand reicht und aufgrund von begrenztem Vertical Limit ein Sturz ins Leere vermieden werden kann, gilt hier das Motto "Stirb an einem anderen Tag". Im Angesicht des Todes spielt am Kranzhorn jedenfalls glücklicherweise nicht das Lied vom Tod, denn für ein paar Dollar mehr kann man in der hiesigen Alm auch einen Octopussy essen oder ganz top secret einen Naked Lunch genießen. Am Gipfel erfreut man sich schließlich am Schweigen der Lämmer und fühlt sich wie gestrandet im Paradies, aber bevor man vom Winde verweht wird, geht's zurück in die Zukunft - man lebt eben nur zweimal. Also ab into the Wild, denn der Morgen stirbt nie!

In Windshausen, dem letzten Weiler vor der österreichischen Grenze, startet der Roadmovie, parken kann man neben dem kleinen Sträßchen, das über den Euzenauerbach in den Wald hinein leitet. Fast and furious folgt man dem Weg in nördöstlicher, später in östlicher Richtung durch dichten Wald nach oben, bis sich nach einer markanten Doppelkehre der Weg verzweigt (bereits vor der Kehre Abkürzer auf Steig möglich). Hier verlässt man an der zweiten Kehre den Hauptweg und wandert auf dem etwas schmaleren Forstweg nach Südwesten zu einer weiteren Verzweigung. Hier links. Im dichten Wald erreicht die Fahrstraße schließlich die Verzeigung, an der später der Abstiegsweg einmündet.

Nach rechts geht es auf der Schotterstraße weiter. Ihr folgt man weit nach Westen, über eine Kehre hinauf zu einem Abzweig, wo man die Fahrstraße verlässt und auf einem schönen Steig durch den Wald nach oben steigt, bis man sie wieder erreicht. Auf ihr weiter zur Kranzhornalm. Bei wem Octopussy auf Schindlers Speiseliste steht, der kehrt hier ein, aber spätestens bei der Rechnung schlägt das Imperium zurück. Die Unbestechlichen gehen einfach weiter. An der Alm trifft man meist auch die üblichen Verdächtigen.

Bevor die Jedi-Ritter zurückkehren, startet die Odyssee im Weltraum und man steigt hinauf in Richtung Brokeback Mountain. Direkt an der Alm beginnt der Steig, der durch freies Gelände mit schönen Blicken in die umliegende Bergwelt aufwärts leitet. Kurz vor dem Gipfel geht es wieder in den Wald hinein, man passiert den Tempel des Todes und steht am Day after Tomorrow endlich am höchsten Punkt. Gleich zwei Kreuze erinnern an das Leben des Brian.

Von wegen Rocky Horror Picture Show - die Blicke in die umliegenden Berge sind lohnend, vor allem der letzte Kaiser macht was her, aber der fesselnde Tiefblick hinunter ins Tal der Wölfe ist nur was für Psychos. Allerdings gibts im Westen nichts Neues und bevor der Club der toten Dichter tagt und die Truman Show beginnt, steigen die Verurteilten wieder am schmalen Grat hinunter zur Alm.

Hinter der Alm geht es - auf zunächst schwachen Spuren - direkt durch Weidegelände in nordöstlicher Richtung hinunter zu einer Fahrstraße. Ihr folgt man bergab, bis sie auf dem Gebiet der Spadau-Potzlalm in eine Schotterstraße mündet. Nach rechts wäre ein Abstieg zum Erlerberg möglich, die Inglourious Basterds biegen aber stattdessen nach links ab und erreichen bald das umzäunte Gelände der Kitzbichler Alm. Spätestens am Zaun ist man lost in Translation und so visiert man weglos linker Hand durch freies Gelände den niedrigsten Punkt an. In einer Senke geht es jenseits ein paar Meter im Wald bergab, dann erreicht man ziemlich exakt an der Verzweigung wieder den Aufstiegsweg. Ihm folgt man zurück in die fabelhafte Welt der Amèlie.

Schwierigkeiten:
Wanderung zur Kranzhornalm: T1 (keinerlei Schwierigkeiten).
Abstecher zum Gipfel: T2 (problemlose Wanderung auf breitem Steig).
Abstieg via Kitzbichler Alm: T2 (am Steig unterhalb der Kranzhornalm, sowie die weglosen Meter zwischen Kitzbichler Alm und Aufstiegsweg, sonst T1).

Fazit:
Wer einen hübschen, einfach erreichbaren Aussichtsberg sucht, der findet sich bei der hier beschriebenen 3*-Rundtour nicht im falschen Film wieder, denn der Gipfelblick ist wirklich klasse. Weniger fesselnd sind An- und Abstieg, die über weite Strecken auf Fahrwegen im Wald verlaufen. Für die Hungrigen ist die schön gelegene Kranzhornalm ein Segen.

Mit auf Tour: Jen.

Kategorien: Chiemgauer Alpen, 3*-Tour, 1300er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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