Kreuzberge III, IV, VII, VIII und Roslenalp-/Saxerfirst


Publiziert von pboehi , 10. September 2016 um 18:56.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:12.75km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Sennwald - Frümsen - Staubernbahn
Unterkunftmöglichkeiten:Staubern Berggasthaus

Die Kreuzberge sind immer einen Besuch wert, von den 8 Kreuzbergen sind deren 4 für den ambitionierten Bergsteiger ungesichert machbar, die restlichen sind den Kletterern vorbehalten. Diese hier beschriebene für mich “klassische” Wanderung mache ich in der Regel einmal pro Jahr.  Und die Stauberenkanzel, schon oft links liegen gelassen, habe ich endlich besucht.
 
Start in Frümsen und Fahrt mit der Seilbahn zur Staubern. Die Bahn fährt stündlich, bei Andrang auch häufiger. Ich hatte Glück, kam 5 Minuten vor der vollen Stunde an und fuhr mit nur zwei anderen Gästen um 9h nach oben. Stärkung im Gasthaus mit einem Kaffee und Nussgipfel, ich liess mir von der Wirtin noch kurz den Weg zur Stauberenkanzel beschreiben, bevor ich loszog.
 
Auf dem Wanderweg in Richtung Saxerlücke, auf Höhe der Stauberenkanzel zweigt ein Weglein vom höchsten Punkt des Wanderwegs südwärts ab. Auf klaren Wegspuren an die Westflanke der Stauberenkanzel, schon bald stösst man auf Drahtseile, welche den Weg weisen. Im oberen Drittel kommt ein kleines Wändchen mit Eisenstiften und ziemlich abgespecktem Fels, ich umging dieses rechts direkt an der Kante in gutem Fels, schon bald folgt der Gipfel, wo ich mich im Gipfelbuch eintrug. Auf dem gleichen Weg zurück. Zusätzlicher Zeitbedarf für den Besuch der Stauberenkanzel: 20 Minuten.
 
Auf dem “Grüeziweg” via Saxerlücke zur Roslenalp, wo ich nach links abschwenkte und zur Scharte zwischen KB III und KB IV aufstieg, zuerst in gestuftem Grasgelände, später auf einem schuttbedeckten Weglein. Im obersten Teil muss kurz in felsigem Gelände (II) geklettert werden. Oben angekommen erblickte ich 2 Kletterer, welche im unteren Teil des “Schmalen Südrippli" unterwegs waren.
 
Helm auf und via Couloir auf den KB III, die Schwierigkeit dürfte II+ sein, auf langen Rippen steigt man auf, Hauptherausforderung ist ein Klemmblock im obersten Teil, welcher überklettert werden muss. Kurze Rast auf dem Gipfel mit Eintrag im Gipfelbuch, Abstieg auf dem gleichen Weg, Zeitbedarf für Auf- und Abstieg jeweils etwa 10 Minuten. Ich kam wieder an den beiden Kletterern vorbei, welche in der Zwischenzeit nicht viel weiter gekommen waren.
 
Auf gut ausgeprägten Wegspuren zum langgezogenen KB IV, auf dem Hinweg entschied ich mich für das Überklettern des Vorgipfels, somit auf die Rippe und dahinter Abstieg zur Senke, hier frage ich mich immer wieder über die beste Routenwahl. In der Senke vor dem Hauptgipfel hat es ein tiefes Loch, in welches man besser nicht hinein fällt. Am Loch vorbei und Aufstieg zum Gipfel, teilweise auf Felsrippen, teilweise in gestuftem Grasgelände. Auch hier Eintrag im Gipfelbuch, wo bereits der Eintrag von bacillus ist, welcher gleichentags kurz vor mir hier war. Abstieg zu Senke, den Rückweg machte ich zur Abwechslung über das ausgesetzte Band auf der Südseite des Vorgipfels und auf dem Weglein zurück.
 
Ich konnte die beiden Kletterer gut beobachten, sie waren ein “point of reference” und zeigten die Mächtigkeit des KB III. Als ich wieder in Richtung Roslenalp abstieg, hatten beide die Schlüsselstelle überwunden und waren im letzten Abschnitt zum Gipfel.
 
Da mein nächstes Ziel die KB VII & VIII waren, traversierte ich am Fuss der KB entlang auf gut ausgeprägten Schafpfaden. An einer Stelle kommt man zu einem tiefen Einschnitt (irgendwo auf Höhe KB V), welcher zum Absteigen auf ein leicht tieferes Band zwingt, von wo dann wieder leichter abgeklettert werden kann. Weiter dem Wandfuss entlang etwas Höhe gewinnend, ich lasse mich dazu verleiten, in ein enges grasiges Couloir aufzusteigen (T5), aus dem ich nur in den Sattel zwischen KB VI und VII aussteigen kann. Auf einem gut sichtbaren Weglein im Gras bewege ich mich ein kurzes Stück weiter, bevor ich eine geeignete Stelle finde, an der ich wieder zum Wandfuss abklettern kann (hier werden wohl auch die Kletterer raufkommen). Schon bald erreiche ich den Fuss des KB VIII und steige über steiles Grasgelände zum Colouir ab, welches zum Sattel zwischen KB VII und KB VIII führt.
 
Dieses Couloir bietet Kletterei Grad II+, zuerst muss zuerst etwas rechts haltend ein kleines Wändchen erklettert werden, dann in Schottergelände etwas links haltend über plattige Felsen rauf zum Sattel. Zuerst klettere ich über gemischtes Gelände und anschliessend Fels auf den Gipfel des KB VIII, Eintrag im Gipfelbuch und zurück zum Sattel auf dem gleichen Weg.
 
Dann Aufstieg zum KB VII, zuerst gerade rauf in einer Rinne, dann Traverse nach links und Aufstieg in einer klar definierten kleinen Rinne zum Gipfel, auch hier Eintrag im Gipfelbuch, zusätzlich kann man sich noch etwas in Richtung KB VI bewegen und die Gegend rekognoszieren. Zurück auf dem gleichen Weg und Abstieg durch das Couloir zum Ausgangspunkt.
 
Auf Schafpfaden und in freiem Gelände zum Mutschensattel, vom Wanderweg zum Chreialpfirst zweigt schon bald das praktisch nicht sichtbare Weglein zum Roslenalp-/Saxerfirst ab, man hält sich beim Aufstieg einfach an den höchsten Punkt, oben stösst man irgendwann auf den Weg.
 
Der breite und flache Roslenalp-/Saxerfirst ist eine einsame, schöne Gegend, auf dessen einen Seite Hundstein, Freiheit, Freiheitstürme und auf der anderen Seite die Kreuzberge auf Augenhöhe bestaunt werden können. Wer wie ich schon auf allen Erhebungen gewesen ist, geniesst diese Ausblicke besonders, Schlüsselstellen können rekapituliert werden und neue Linien gesucht werden. Kommt man in Richtung Saxerlücke werden Fählen- und Sämtisersee sowie Hochhus und Hüser sichtbar. Der Weg wird langsam steiler und windet sich über steiniges Gelände in die Tiefe (T3), bevor er bei der Saxerlücke in den Wanderweg führt.
 
Von dort Rückmarsch zur Staubern, ein Bier, und runter mit der Bahn nach Frümsen zum Auto.

Bilder mit Canon G1x Mk2, Raw und Lightroom
GPS-Track mit Polar v800 (da grösser als 2MB nicht von Hikr akzeptiert, auf Anfrage verfügbar)

Tourengänger: pboehi


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Kommentare (1)


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wiener30 hat gesagt:
Gesendet am 13. Oktober 2016 um 20:01
Tolle Bilder


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