Madone di Camedo und sein neues Gipfelkreuz
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Alles begann in der Schlosserwerkstatt von Herrn Dado in Cevio. Er schwärmte von der Erfüllung seines Lebenswunsches, mit seinem Enkel ein Eisenkreuz auf den Madone di Camedo aufgerichtet zu haben. Er zeigte mir Fotos. Ich wollte es unbedingt besuchen und es hoch über dem Maggiatal bewundern. Und es ist zu bewundern: Mit 45° gedrehten Eisenprofilen und –Stäben ist es ein Kunstwerk. Filigran und massiv ragt es in den Himmel und über das Maggiatal in meiner Bergwelt.
Aber eben: Der Madone di Camedo ist nicht leicht zu erreichen, es sei denn, man habe die Kondition eines
zaza in seinem Bericht, oder
gmonty siehe dort,
ciolly hier,
lorenzo, hier und hier. 2000m über dem Talgrund – das schaffe ich nie! Oder vielleicht doch? Mit einem Biwak im Val Cranzünell sollte es gehen…
1. Tag
Vollbepackt mit Schlafsack, Essen für zwei Tage und genügend Wasser steige ich frühmorgens von Bignasco 481m(beim Baugeschäft links hinten, vor der Brücke abzweigend, findet man nicht leicht den Anfang des Weges. Über den Häusern links beginnt er mit einer modernen Granitsteintreppe. Dann direkt hoch in den Wald) über Piodau 784m mit der alten Kapelle nach rechts zu der alten Siedlung von Piodau, welche total vom Wald verschluckt ist und schon bessere Zeiten erlebt hat. Steinmännchen entlang schlängelt sich der Waldweg – oh Glück, es ist am Morgen schon heiss – an Fontanella 994m vorbei und zum Flusseinschnitt. Rechts sind die Wände von Chignöö zu sehen.
Der Fluss ist leicht zu queren. Dann steige ich den Wald über viele Treppenanlagen hinauf nachCranzünell, Corte di Fondo 1398m. Eigentlich hätte der neue Brunnen (2009) Wasser führen müssen. Dies bringt mich in Wassernot. Ich habe deshalb im Kartenausschnitt „Route“ alle möglichen sicheren (der Bach hat Schaumresten) Wasservorkommen gekennzeichnet.
Beim Aufstieg von Corte di Fondo nach Cranzünell, Corte di Mezzo 1734m passiert man einen Einschnitt, in welchem die Treppenanlage beinahe zerfallen ist. Diese zu erstellen wird eine riesige Aufgabe der Fondazione Val Bavona werden! Diese hat die Aufgabe angepackt, das Cranzünell und Cranzünasc zu fördern.
Dank dem Jäger aus Brissago ist es mir möglich, hier zu übernachten. Im Matratzenlager im südlichsten Haus, mit fliessend Wasser davor, richte ich mich ein und geniesse den wunderschönen ruhigen Ort und das Einnachten der Täler und Berge.
2. Tag
Im Morgengrauen erwache ich rechtzeitig zum Geniessen des Tagesanbruches. Ich lasse Utensilien, welche ich zur heutigen Tour nicht brauche, in Cranzünell, Corte di Mezzo 1734m zurück und steige entlang dem Weg zum Corte di Cima bis auf etwa 1820m. Wie auf der neuesten Karte vermerkt zweigt dort ein herausgemähten Weg nach links ab, vorerst nach unten, und quert das Tal. Aber unerwartet hört er vor einem mit Erlen beglückten Bächlein auf. Basta! Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als den besten Durchschlupf gegen oben zu finden. Entlang dem Felsgürtel kämpfe ich mich zur Cresta del Madone 2000m hinauf. Zeitraubend. Dort treffe ich auf den Weg, der vom Corte di Cima herkommt und so kann ich den Talkessel unterhalb dem Madone ohne Probleme erreichen.
Der einfachste Weg auf den Costone di Camedo 2121m ist von dort ein ganz links Ausholen. Doch erspähe ich eine begrünte Rinse, welche direkt zu diesem Punkt hinaufführt. Gesagt, getan. Mit vielen Steinmännchen gesichert (Beim Abstieg war ich sehr froh, diese gesetzt zu haben) klettere ich den vielen Wildspuren entlang und bin erstaunt, an der Schlüsselstelle einen zerfallenen Stacheldraht-Hag zu aufzufinden. Dieser diente wahrscheinlich dazu, die Ziegen von einem Abhauen zu hindern.Auf dem Grat erwartet mich der Blick ins Val Bosco/Val Rovana.
Zwischen zwei steil abfallenden Felswänden folge ich dem breiten Grat zum Madone di Camedo 2445.9m. Unbeschreiblich ist die Freude, es geschafft zu haben. Da steht es: Das rund 5m hohe neue Kreuz 2000hm über dem Maggiatal, einzigartig und mit viel Können ausgeführt. Diese Welt – diese Rundsicht – dieses Kreuz! Ich bin total happy.
Nach der Erfüllung dieses Wunschtraumes erwache ich wie aus dem Schlaf gerüttelt. Diese 2000hm muss ich heute wieder absteigen! Für mich und meine Knie eine Belastungsprobe. Doch habe ich mir vorgängig das Szenario durchgerechnet. Beim Abstieg mit 300hm/Stunde wäre ich vor Einnachten in Bignasco, inklusive Besuch von Corte di Cima im Cranzünell.
Adieu Madone, adieu Kreuz.
Ich steige zum Costone di Camedo 2121m zurück und finde dort meine gesetzten Steinmännchen, welche mich zur Schlüsselstelle weisen. Nun hinunter zur Cresta del Madone 2000m. Hier folge ich dem anfänglich erkennbaren Weg nach Cranzünell, Corte di Cima 2040m. Bei einer Quelle kann ich unterwegs die Wasservorräte ergänzen. (Siehe Karte). Im Corte angekommen muss ich feststellen, dass die von mir 2009 besuchte Hütte zu einem Holzlager umfunktioniert wurde. Logisch: Daneben ist eine Ruine zu einem tollen Jägerhaus mutiert. Sicher erfreulich. Aber verriegelt. Wie gut, dass ich im Corte di Mezzo übernachtet habe.
Der Weg zum Cranzünell, Corte di Mezzo 1734m ist heraus gemäht. Hier einmal ein ganz grosser Dank!
Molto grazie per l’impegno!
Diszipliniert in 300hm-Tranchen steige ich über Cranzünell, Corte di Fondo 1398m – Fontanella 994m – Piodau 784m nach Bignasco 481m und erreiche den Talboden um knapp 20 00 Uhr, anstatt die geplante 21 00 Uhr.
Im Turisti kehre ich zu einem Umtrunk ein. Sogar ein Tiramisu und doppelter Expresso genehmige ich mir nach einem Cola und einer Gazzosa…
Es hat alles geklappt. Das Essen, das Wetter, die Unterkunft und meine Kondition.
Wem soll ich da dankbar sein?
Wem gilt das neue Kreuz auf dem Madone di Camedo?
Danke – einfach Danke.
Aber eben: Der Madone di Camedo ist nicht leicht zu erreichen, es sei denn, man habe die Kondition eines




1. Tag
Vollbepackt mit Schlafsack, Essen für zwei Tage und genügend Wasser steige ich frühmorgens von Bignasco 481m(beim Baugeschäft links hinten, vor der Brücke abzweigend, findet man nicht leicht den Anfang des Weges. Über den Häusern links beginnt er mit einer modernen Granitsteintreppe. Dann direkt hoch in den Wald) über Piodau 784m mit der alten Kapelle nach rechts zu der alten Siedlung von Piodau, welche total vom Wald verschluckt ist und schon bessere Zeiten erlebt hat. Steinmännchen entlang schlängelt sich der Waldweg – oh Glück, es ist am Morgen schon heiss – an Fontanella 994m vorbei und zum Flusseinschnitt. Rechts sind die Wände von Chignöö zu sehen.
Der Fluss ist leicht zu queren. Dann steige ich den Wald über viele Treppenanlagen hinauf nachCranzünell, Corte di Fondo 1398m. Eigentlich hätte der neue Brunnen (2009) Wasser führen müssen. Dies bringt mich in Wassernot. Ich habe deshalb im Kartenausschnitt „Route“ alle möglichen sicheren (der Bach hat Schaumresten) Wasservorkommen gekennzeichnet.
Beim Aufstieg von Corte di Fondo nach Cranzünell, Corte di Mezzo 1734m passiert man einen Einschnitt, in welchem die Treppenanlage beinahe zerfallen ist. Diese zu erstellen wird eine riesige Aufgabe der Fondazione Val Bavona werden! Diese hat die Aufgabe angepackt, das Cranzünell und Cranzünasc zu fördern.
Dank dem Jäger aus Brissago ist es mir möglich, hier zu übernachten. Im Matratzenlager im südlichsten Haus, mit fliessend Wasser davor, richte ich mich ein und geniesse den wunderschönen ruhigen Ort und das Einnachten der Täler und Berge.
2. Tag
Im Morgengrauen erwache ich rechtzeitig zum Geniessen des Tagesanbruches. Ich lasse Utensilien, welche ich zur heutigen Tour nicht brauche, in Cranzünell, Corte di Mezzo 1734m zurück und steige entlang dem Weg zum Corte di Cima bis auf etwa 1820m. Wie auf der neuesten Karte vermerkt zweigt dort ein herausgemähten Weg nach links ab, vorerst nach unten, und quert das Tal. Aber unerwartet hört er vor einem mit Erlen beglückten Bächlein auf. Basta! Somit bleibt mir nichts anderes übrig, als den besten Durchschlupf gegen oben zu finden. Entlang dem Felsgürtel kämpfe ich mich zur Cresta del Madone 2000m hinauf. Zeitraubend. Dort treffe ich auf den Weg, der vom Corte di Cima herkommt und so kann ich den Talkessel unterhalb dem Madone ohne Probleme erreichen.
Der einfachste Weg auf den Costone di Camedo 2121m ist von dort ein ganz links Ausholen. Doch erspähe ich eine begrünte Rinse, welche direkt zu diesem Punkt hinaufführt. Gesagt, getan. Mit vielen Steinmännchen gesichert (Beim Abstieg war ich sehr froh, diese gesetzt zu haben) klettere ich den vielen Wildspuren entlang und bin erstaunt, an der Schlüsselstelle einen zerfallenen Stacheldraht-Hag zu aufzufinden. Dieser diente wahrscheinlich dazu, die Ziegen von einem Abhauen zu hindern.Auf dem Grat erwartet mich der Blick ins Val Bosco/Val Rovana.
Zwischen zwei steil abfallenden Felswänden folge ich dem breiten Grat zum Madone di Camedo 2445.9m. Unbeschreiblich ist die Freude, es geschafft zu haben. Da steht es: Das rund 5m hohe neue Kreuz 2000hm über dem Maggiatal, einzigartig und mit viel Können ausgeführt. Diese Welt – diese Rundsicht – dieses Kreuz! Ich bin total happy.
Nach der Erfüllung dieses Wunschtraumes erwache ich wie aus dem Schlaf gerüttelt. Diese 2000hm muss ich heute wieder absteigen! Für mich und meine Knie eine Belastungsprobe. Doch habe ich mir vorgängig das Szenario durchgerechnet. Beim Abstieg mit 300hm/Stunde wäre ich vor Einnachten in Bignasco, inklusive Besuch von Corte di Cima im Cranzünell.
Adieu Madone, adieu Kreuz.
Ich steige zum Costone di Camedo 2121m zurück und finde dort meine gesetzten Steinmännchen, welche mich zur Schlüsselstelle weisen. Nun hinunter zur Cresta del Madone 2000m. Hier folge ich dem anfänglich erkennbaren Weg nach Cranzünell, Corte di Cima 2040m. Bei einer Quelle kann ich unterwegs die Wasservorräte ergänzen. (Siehe Karte). Im Corte angekommen muss ich feststellen, dass die von mir 2009 besuchte Hütte zu einem Holzlager umfunktioniert wurde. Logisch: Daneben ist eine Ruine zu einem tollen Jägerhaus mutiert. Sicher erfreulich. Aber verriegelt. Wie gut, dass ich im Corte di Mezzo übernachtet habe.
Der Weg zum Cranzünell, Corte di Mezzo 1734m ist heraus gemäht. Hier einmal ein ganz grosser Dank!
Molto grazie per l’impegno!
Diszipliniert in 300hm-Tranchen steige ich über Cranzünell, Corte di Fondo 1398m – Fontanella 994m – Piodau 784m nach Bignasco 481m und erreiche den Talboden um knapp 20 00 Uhr, anstatt die geplante 21 00 Uhr.
Im Turisti kehre ich zu einem Umtrunk ein. Sogar ein Tiramisu und doppelter Expresso genehmige ich mir nach einem Cola und einer Gazzosa…
Es hat alles geklappt. Das Essen, das Wetter, die Unterkunft und meine Kondition.
Wem soll ich da dankbar sein?
Wem gilt das neue Kreuz auf dem Madone di Camedo?
Danke – einfach Danke.
Tourengänger:
Seeger

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