Rundtour Cranzünell - Cranzünasc
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Die Tour ist inspiriert von Seegers Zweitagestour von Bignasco über Cranzünell hoch, durch die Lücke beim Corte di Cima, hinüber nach Cranzünasc und von dort hinunter nach Fontana. In der Bavona-Bibel "Alpi di Val Bavona" von Brenna/Martini ist dieser Alp-Wechsel leider nicht beschrieben, hingegen im alten Buch "Storie e Sentieri di Val Bavona" gibt es eine kurze Beschreibung, welche ziemlich genau dem Nachtrag in Seegers Bericht entspricht. Entsprechend dieser relativ simplen Beschreibungen habe ich mich im Voraus eher auf eine einfache Traverse und leichtes Gelände eingestellt.
Ich starte um 9:30 in Bignasco Posta auf dem gelb markierten Wanderweg Richtung Bavonatal, und verpasse gleich die Abzweigung des Weges nach Cranzünell. Bei der Fabrik/Werkhof am Ende des Dorfes realisiere ich mein Fehler. Der Anfang des Alpweges findet sich gleich vor und nach dem viert letzten Wohnhaus auf der Bergseite der Strasse. Schön und gut ausgeprägt führt der Weg durch Kastanienwald hoch. Als sich der Wald lichtet stehe ich vor einem Bildstöckchen mit grosser Aussicht. Von dort in gleicher Richtung weiter die Wiesen hoch, tendenziell nach oben haltend. Man holt nach Süden aus, um schliesslich die Kapelle von Piodau zu erreichen, mit noch grösserer Aussicht auf Bignasco und das Tal. Die Häuser von Piodau stehen allerdings etwas weiter nördlich im Wald. Ich laufe blindlings unten auf dem Weg vorbei und verlaufe mich gleich zum zweiten mal, Richtung Weiler P. 785. Ich konsultiere Landkarte und Seegers Kärtchen. So finde ich den richtigen Weg, welcher durch die Häuser von Piodau hindurch nach oben in den Buchenwald führt. Dieser macht mir gleich von Anfang an arg zu schaffen und erinnert mich an die Rutschpartie von Auenn. Ich kämpfe mich durchs Laub voran, sehe rechts vorne ein Haus, an welchem ich aber südlich vorbei aufsteige. Irgendwann führt der Weg eine Treppenanlage hoch und hält nach rechts (NW). Diese Traverse führt schliesslich einer Wand und einer Wasserleitung (schwarzer Schlauch) entlang und scheint nicht enden zu wollen. Ein immer lauter werdendes Rauschen deutet jedoch auf den Ri di Cranzünell hin, und erst jetzt realisiere ich, dass ich Fontanella schon lange passiert habe.
Nach der Querung (ohne Brücke) geht der Weg dem Bach entlang über ein Grasband hoch, um bald wieder in den Buchenwald (jetzt etwas weniger Laub) einzutauchen. Das etwas verfallene Corte di Fondo lasse ich hinter mir, der Weg beginnt gleich wieder genau oberhalb der nördlicheren Hütte im Wald. Er führt später über eine etwas verfallene Treppenanlage nach Corte di Mezzo. Schöne, offene Weiden jetzt mit einem frischen Haus. Zum Corte di Cima führt der Weg neben der Ruine Nordwestlich der Häusergruppe vorbei, jetzt endlich durch Lärchenwald. Nach ca. 150 Höhenmetern eine Verzweigung, hier nach Rechts über die nördliche Talflanke hoch über die Weiden schlängelt sich der Weg zwischen Alpenrosen und Heidelbeeren zum Corte di Cima. Erschöpft gönne ich mir am kleinen Seelein bei bester Aussicht meinen Zmittag. Leider kann ich den Durst nicht genügend stillen, weil ich auf der ganzen Cranzüneller Seite keinen Brunnen passiert habe.
Ausgeruht steige ich nun zur tiefsten Lücke nordwestlich Corte di Cima und geniesse eine fabelhafte Rundsicht auf beide Talkessel Cranzünasc und Cranzünell. Steil hinunter zuerst, dann über Blöcke erreiche ich Punkt 2096. Ab hier wirds sehr schwierig, das Terrain ist unerwartet unübersichtlich und (Erlenbusch-)bewachsen. Ich kämpfe mich nach ausgiebigem Erkunden der Situation von oberhalb P. 2096 zur Bachrinne westlich davon, immer wieder Wegspuren oder Wildwechsel. Den Bach quere ich und steige auf der anderen Seite durch Erlendickicht in der Rinne ab, zuerst links und dann wieder zurück zum Bach rechts haltend, bis ich zu einer engen, V-ähnlichen Stelle in der Rinne komme, welche man unbedingt zu durchsteigen hat. Leider liegt hier noch viel Lawinenschnee, welcher vom Bach unterspült wurde und äusserst unstabil ist. Ich schlage ihn mit Felsbrocken ein, wo es geht, und an einer stabil scheinenden Stelle überquere ich den Bach wieder, um unterhalb des V's nach rechts haltend auf die Wiese trete. Geschafft! Im gestreckten Galopp nun zum Corte di Mezzo Cranzünasc, wo ich mich lauthals über einen Brunnenschlauch freue und mir den Bauch vollaufen lasse.
Der Abstieg durch die Bachrinne westlich von P.2096 ist also je nach (Lawinen-)Schneeverhältnissen heikel, und es könnte durchaus empfehlenswert sein, Seegers Variante zu gehen. Die Rinne erfordert viel Improvisation und allenfalls auch mal ein Zurückkrebsen. Das Erlengebüsch ist sehr dicht, und die Rinne ziemlich steil, felsig und rutschig. Die Teile von Wegspuren sind sehr undeutlich, undurchgehend und wohl kaum ernstzunehmen.
Von Corte di Mezzo an bis Corte di Fondo ist der Weg herausgeputzt, frisch gemacht und bestens mit pinken Farbmarkierungen und Steinmännern überdeutlich markiert, nach der Bachrinne zuvor eine wahre Freude! Ab Corte di Fondo etwas weniger deutlich markiert und recht ungleichmässig herausgeputzt bis kurz vor Chiall, wo mir die Ziegen entgegenkommen. Wir sind alle eher Kontaktscheu... 18:30 überschreite ich dann nach 9 Stunden Unterwegssein totmüde bei Fontana die Bavona.
Den Weg von Fontana nach Cranzünasc Corte di Fondo habe ich in einem anderen Bericht bereits früher mal beschrieben.
Ich starte um 9:30 in Bignasco Posta auf dem gelb markierten Wanderweg Richtung Bavonatal, und verpasse gleich die Abzweigung des Weges nach Cranzünell. Bei der Fabrik/Werkhof am Ende des Dorfes realisiere ich mein Fehler. Der Anfang des Alpweges findet sich gleich vor und nach dem viert letzten Wohnhaus auf der Bergseite der Strasse. Schön und gut ausgeprägt führt der Weg durch Kastanienwald hoch. Als sich der Wald lichtet stehe ich vor einem Bildstöckchen mit grosser Aussicht. Von dort in gleicher Richtung weiter die Wiesen hoch, tendenziell nach oben haltend. Man holt nach Süden aus, um schliesslich die Kapelle von Piodau zu erreichen, mit noch grösserer Aussicht auf Bignasco und das Tal. Die Häuser von Piodau stehen allerdings etwas weiter nördlich im Wald. Ich laufe blindlings unten auf dem Weg vorbei und verlaufe mich gleich zum zweiten mal, Richtung Weiler P. 785. Ich konsultiere Landkarte und Seegers Kärtchen. So finde ich den richtigen Weg, welcher durch die Häuser von Piodau hindurch nach oben in den Buchenwald führt. Dieser macht mir gleich von Anfang an arg zu schaffen und erinnert mich an die Rutschpartie von Auenn. Ich kämpfe mich durchs Laub voran, sehe rechts vorne ein Haus, an welchem ich aber südlich vorbei aufsteige. Irgendwann führt der Weg eine Treppenanlage hoch und hält nach rechts (NW). Diese Traverse führt schliesslich einer Wand und einer Wasserleitung (schwarzer Schlauch) entlang und scheint nicht enden zu wollen. Ein immer lauter werdendes Rauschen deutet jedoch auf den Ri di Cranzünell hin, und erst jetzt realisiere ich, dass ich Fontanella schon lange passiert habe.
Nach der Querung (ohne Brücke) geht der Weg dem Bach entlang über ein Grasband hoch, um bald wieder in den Buchenwald (jetzt etwas weniger Laub) einzutauchen. Das etwas verfallene Corte di Fondo lasse ich hinter mir, der Weg beginnt gleich wieder genau oberhalb der nördlicheren Hütte im Wald. Er führt später über eine etwas verfallene Treppenanlage nach Corte di Mezzo. Schöne, offene Weiden jetzt mit einem frischen Haus. Zum Corte di Cima führt der Weg neben der Ruine Nordwestlich der Häusergruppe vorbei, jetzt endlich durch Lärchenwald. Nach ca. 150 Höhenmetern eine Verzweigung, hier nach Rechts über die nördliche Talflanke hoch über die Weiden schlängelt sich der Weg zwischen Alpenrosen und Heidelbeeren zum Corte di Cima. Erschöpft gönne ich mir am kleinen Seelein bei bester Aussicht meinen Zmittag. Leider kann ich den Durst nicht genügend stillen, weil ich auf der ganzen Cranzüneller Seite keinen Brunnen passiert habe.
Ausgeruht steige ich nun zur tiefsten Lücke nordwestlich Corte di Cima und geniesse eine fabelhafte Rundsicht auf beide Talkessel Cranzünasc und Cranzünell. Steil hinunter zuerst, dann über Blöcke erreiche ich Punkt 2096. Ab hier wirds sehr schwierig, das Terrain ist unerwartet unübersichtlich und (Erlenbusch-)bewachsen. Ich kämpfe mich nach ausgiebigem Erkunden der Situation von oberhalb P. 2096 zur Bachrinne westlich davon, immer wieder Wegspuren oder Wildwechsel. Den Bach quere ich und steige auf der anderen Seite durch Erlendickicht in der Rinne ab, zuerst links und dann wieder zurück zum Bach rechts haltend, bis ich zu einer engen, V-ähnlichen Stelle in der Rinne komme, welche man unbedingt zu durchsteigen hat. Leider liegt hier noch viel Lawinenschnee, welcher vom Bach unterspült wurde und äusserst unstabil ist. Ich schlage ihn mit Felsbrocken ein, wo es geht, und an einer stabil scheinenden Stelle überquere ich den Bach wieder, um unterhalb des V's nach rechts haltend auf die Wiese trete. Geschafft! Im gestreckten Galopp nun zum Corte di Mezzo Cranzünasc, wo ich mich lauthals über einen Brunnenschlauch freue und mir den Bauch vollaufen lasse.
Der Abstieg durch die Bachrinne westlich von P.2096 ist also je nach (Lawinen-)Schneeverhältnissen heikel, und es könnte durchaus empfehlenswert sein, Seegers Variante zu gehen. Die Rinne erfordert viel Improvisation und allenfalls auch mal ein Zurückkrebsen. Das Erlengebüsch ist sehr dicht, und die Rinne ziemlich steil, felsig und rutschig. Die Teile von Wegspuren sind sehr undeutlich, undurchgehend und wohl kaum ernstzunehmen.
Von Corte di Mezzo an bis Corte di Fondo ist der Weg herausgeputzt, frisch gemacht und bestens mit pinken Farbmarkierungen und Steinmännern überdeutlich markiert, nach der Bachrinne zuvor eine wahre Freude! Ab Corte di Fondo etwas weniger deutlich markiert und recht ungleichmässig herausgeputzt bis kurz vor Chiall, wo mir die Ziegen entgegenkommen. Wir sind alle eher Kontaktscheu... 18:30 überschreite ich dann nach 9 Stunden Unterwegssein totmüde bei Fontana die Bavona.
Den Weg von Fontana nach Cranzünasc Corte di Fondo habe ich in einem anderen Bericht bereits früher mal beschrieben.
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