Wägital Runde
Da ich in den letzten Jahren recht viele Inspirationen von diesem Portal bekommen habe und da es im Bezug auf die Wägital Runde ja so eine Art Sammelstelle für die verschieden Begehungen etabliert hat möchte ich jetzt auch meinen Teil beitragen und in diesem Bericht meine Interpretation der Runde schildern.
Nachdem ich in den letzten Jahre einige Touren im Wägital unternommen habe (im Sommer wie auch im Winter) ist im letzten Herbst die Idee gereift die ganze Rundtour in einem Tag zu machen. Vom Style her sollte es auf jedenfall eher zügig und mit sehr leichten Gepäck werden. Deltas Zeit von 13 Stunden 13 hatte ich natürlich im Hinterkopf, jedoch hatte ich an einigen Stellen eine etwas andere Routenführung im Sinn welche wohl etwas länger ist und somit sollte es schwer werden die Zeit zu unterbieten.
Eigentlich hatte ich vor alle Abschnitte vorher in kürzeren Touren anzuschauen doch im Endeffekt ergab sich ein geeigneter Termin für die ganze Runde am letzten Samstag und somit habe ich einige Teile (der Start von der Staumauer bis zum Brüschstockbügel sowie der ganze Abschnitt zwischen Zindlenspitze und Gratspitz) das erste mal gemacht. Wenn ich die Abschnitte gekannt hätte wäre es wahrscheinlich etwas schneller gegangen aber auch so bin ich mit meiner Zeit von 14 Stunden 35 ganz zufrieden und es war ein durchweg cooler Tag mit wahrscheinlich etwas mehr Abendteuer.
Ich wollte nur Gipfel direkt um den Wägitalersee herum einbeziehen, dabei möglichst viele der technisch anspruchsvolleren Passagen einbauen und wenn möglich immer direkt am Grat bleiben. Also stand schnell fest, dass ich den Chöpfenberg, Tierberg und das Bockmattli auslassen würde. Dafür finde ich, dass der Gugelberg sowie der Kalvarienberg selbstverständlich dazu gehören und ich weiss nicht warum diese bisher immer ausgelassen wurden (ok stimmt schon, dass es nicht die spektakulärsten Gipfel sind).
Von den Bedingungen her hatte ich ein gutes Gefühl was sich dann auch bestätigt hat. Es war zwar warm jedoch fast den ganzen Tag etwas bedeckt und aufm Grat hatte es meist einen angenehmen leichten Wind. Ausserdem waren noch letzte kleine Schneefelder vorhanden, sodass ich gerade nach dem Plattenberg die Flaschen auffüllen konnte. Der einzige Nachteil vom Sommeranfang ist wahrscheinlich, dass es teilweise Kniehohe Gräser (und auch einige Brennnesseln) hat welche recht mühsam sind.
Aber der Reihe nach.
Da ich mich in T6 Gelände recht wohl fühle und einfach sehr viel lieber mit wenig Gepäck unterwegs bin habe ich meine Ausrüstung auf das Minimum reduziert.
Ausrüstung:
Schuhe: Inov8 Talon 212 (645 g)
Ich denke, dass in dem Gelände eine „soft ground“ Sohle mit tiefem Profil auf jedenfall besser ist. Gleichzeitig sehe ich keinen Vorteil von festeren Schuhen. Gerade in Fels/Grass Passagen bergab fühle ich mit einem weichem Schuh viel sicherer.
Kurze Laufhose und Laufshirt (140 g und 115 g)
Socken, Mütze und Sonnenbrille (55 g, 45 g und 30 g)
Windstopper Weste (85 g)
Salomon s-Lab Sense Ultra Laufweste (120 g)
1 l Faltflasche und 2 500 ml Hydrapak (30 g und 2*30 g)
Smartphone und GPS Uhr (165 g und 50 g)
kleine Tube Sonnencreme (15 g)
kleine Rolle Ducktape (10 g) Sozusagen meine Notfall/First-Aid Set. Man weiss ja nie...
Proviant:
2 * Powerbar Performance Energy Bar (je 240 kcal, 2*63 g)
2* Powerbar Gel (je 110 kcal, 2* 41 g)
eine Packung ColaRebell Bonbons mit Guarana und Taurin (177 kcal, 44 g)
500 ml Energy Cola (zu Beginn in der Faltflasche) (236 kcal, 130 mg Koffein)
Insg. also gerade mal 1817 Gramm (ohne Getränke). Die maximal 2 Liter fand ich gut ausreichend wobei ich sie nur nach der Zindlerspitze und auf der Oberalp voll aufgefüllt habe. Der Proviant war wahrscheinlich eher knapp bemessen ich habe aber in der Vergangenheit oft 10+ Stunden Touren ohne viel Essen gemacht und war mir recht sicher, dass es reichen würde. Erst auf dem letzten Abstieg vom Gross Aubrig habe ich etwas Hunger bekommen. Nächstes mal würde ich wahrscheinlich ein Getränkepulver mit Kalorien und Koffein für die zweite Hälfte mit nehmen. Bisher habe aber noch nichts wirklich gutes gefunden.
Die meisten Stellen sind in den anderen Bericht ja schon gut beschrieben also will ich hier nur noch auf einzelne Stellen eingehen.
Aufstieg zum Gugelberg, Kalvarienberg und Brüschstockbügel
Start um 7:47 bei der Staumauer. Erst bin ich etwas an der Strasse lang bis ich dann einfach irgendwo links hoch. Erst hatte es noch einen Weg der schräg nach link zu den Steinschlagnetzen oberhalb vom Tunnelportal führt und von da bin ich dann einfach den Hang hoch. Meist loser Waldboden aber gut machbar. Oben bin ich dann einen dichteren Tannenwald links umgangen und direkt bei der Antenne raus gekommen.
Der Weg zum Kalvarienberg ist dann einfach wobei ich direkt danach den richtigen Weg verpasst habe. Da mein Smartphone im Wald ausserdem keinen GPS Empfang hatte hat es etwas gedauert bis ich den Fehler bemerkte. Aber alles halb so Wild und quer über die Heubödeli Kuhwiese zu korrigieren.
Bockmattlihütte bis Redertenstock
Via Brennaroute auf den Schiberg und dann einfach dem Grat nach bis zum Redertenstock. An der Zindlenspitze bin ich direkt den Nord-Ost Grat hoch das spielt aber nicht so ne Rolle. Die Wasserfassung kurz danach war gut gefüllt auch wenn kein Wasser floss. Stehendes Wasser ist ja eigentlich nicht so ideal aber da wenigstens keine Schafe in der Nähe waren und ich ja auch keine Wahl hatte habe ich da meine Flaschen gefüllt.
Redertenstock, Mutteristock
Das war für mich im Vorfeld der spannendste Abschnitt, da ich ihn nicht kannte und er ja mit der technisch anspruchsvollste ist. Den Abstieg vom Redertenstock nach Westen hatte ich mir vorher auf einigen Fotos angeschaut und diese sogar auf dem Smartphone dabei. Richtig erkannt habe ich von oben dann aber nichts und bin dann einfach nach Gefühl runter. Fand ich nicht zu anspruchsvoll.
Ich Vorfeld hatte ich geplant den Nord-Ost Grat auf den Mutteristock zu nehmen wobei dieser ja schon verdammt steil aussieht wenn man mal davor steht. Daher hatte ich kurzfristig doch Zweifel und bin rechts Richtung dem Couloir abgestiegen. Von der Seite aus sah es dann aber gar nicht mehr so schlimm aus und ich hab mich entschieden doch den NO Grat zu nehmen. Hat mir sehr gut gefallen und gehört sicher zu den coolsten Abschnitten der Runde.
Ochsenhopf, Wannenstöckli, Gratspitz, Turner
Der Anstieg zum Ochsenhopf hat mir auch super gut gefallen. Ausgesetzte Grate vom allerfeinsten auch wenn technisch weniger anspruchsvoll als die Passage vorher. Danach bin ich weiter auf dem Wannengrat geblieben musste dann aber zu den Häusern auf der Oberalp absteigen, da mir das Wasser ausgegangen ist (der Brunnen bei Durchgäng war trocken). Danach zum Ganthöchi hoch was durch die hohen Grässer recht mühsam aber wahrscheinlich etwas einfach war. Der Grat zum Turner rüber ist dann natürlich ein Genuss.
Diethelm, Wyss Rössli, Chli Mutzenstein bis Gross Aubrig
Dann schnell auf den Diethelm hoch und wieder runter auf dem ich jetzt schon einige mal war. Dann noch schnell, wenn auch etwas mühsam, auf den Wyss Rössli und danach runter Richtung Fläschlipass. Am Chli Mutzenstein wäre ich dann fast vorbei gelaufen. Der Weg bis zum Gross Aubrig ist dann ja eher unspektakulär, wenn man es mit dem Gelände der vergangenen Stunden vergleicht. Es hat sich dann auch noch etwas länger gezogen als gehofft. Pünktlich zum Sonnenuntergang war ich aber aufm Aubrig und brauchte nur für die letzten 15 Minuten im Wald die LED Leuchte vom Smartphone.
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Tour (egal ob in Etappen oder alles am Stück). Ich kann mir jedenfalls nur schwer vorstellen wie man mehr so interessantes Gelände ich einen Tag packen sollte.
Das GPS File der Tour hier: www.strava.com/activities/635660439
Nachdem ich in den letzten Jahre einige Touren im Wägital unternommen habe (im Sommer wie auch im Winter) ist im letzten Herbst die Idee gereift die ganze Rundtour in einem Tag zu machen. Vom Style her sollte es auf jedenfall eher zügig und mit sehr leichten Gepäck werden. Deltas Zeit von 13 Stunden 13 hatte ich natürlich im Hinterkopf, jedoch hatte ich an einigen Stellen eine etwas andere Routenführung im Sinn welche wohl etwas länger ist und somit sollte es schwer werden die Zeit zu unterbieten.
Eigentlich hatte ich vor alle Abschnitte vorher in kürzeren Touren anzuschauen doch im Endeffekt ergab sich ein geeigneter Termin für die ganze Runde am letzten Samstag und somit habe ich einige Teile (der Start von der Staumauer bis zum Brüschstockbügel sowie der ganze Abschnitt zwischen Zindlenspitze und Gratspitz) das erste mal gemacht. Wenn ich die Abschnitte gekannt hätte wäre es wahrscheinlich etwas schneller gegangen aber auch so bin ich mit meiner Zeit von 14 Stunden 35 ganz zufrieden und es war ein durchweg cooler Tag mit wahrscheinlich etwas mehr Abendteuer.
Ich wollte nur Gipfel direkt um den Wägitalersee herum einbeziehen, dabei möglichst viele der technisch anspruchsvolleren Passagen einbauen und wenn möglich immer direkt am Grat bleiben. Also stand schnell fest, dass ich den Chöpfenberg, Tierberg und das Bockmattli auslassen würde. Dafür finde ich, dass der Gugelberg sowie der Kalvarienberg selbstverständlich dazu gehören und ich weiss nicht warum diese bisher immer ausgelassen wurden (ok stimmt schon, dass es nicht die spektakulärsten Gipfel sind).
Von den Bedingungen her hatte ich ein gutes Gefühl was sich dann auch bestätigt hat. Es war zwar warm jedoch fast den ganzen Tag etwas bedeckt und aufm Grat hatte es meist einen angenehmen leichten Wind. Ausserdem waren noch letzte kleine Schneefelder vorhanden, sodass ich gerade nach dem Plattenberg die Flaschen auffüllen konnte. Der einzige Nachteil vom Sommeranfang ist wahrscheinlich, dass es teilweise Kniehohe Gräser (und auch einige Brennnesseln) hat welche recht mühsam sind.
Aber der Reihe nach.
Da ich mich in T6 Gelände recht wohl fühle und einfach sehr viel lieber mit wenig Gepäck unterwegs bin habe ich meine Ausrüstung auf das Minimum reduziert.
Ausrüstung:
Schuhe: Inov8 Talon 212 (645 g)
Ich denke, dass in dem Gelände eine „soft ground“ Sohle mit tiefem Profil auf jedenfall besser ist. Gleichzeitig sehe ich keinen Vorteil von festeren Schuhen. Gerade in Fels/Grass Passagen bergab fühle ich mit einem weichem Schuh viel sicherer.
Kurze Laufhose und Laufshirt (140 g und 115 g)
Socken, Mütze und Sonnenbrille (55 g, 45 g und 30 g)
Windstopper Weste (85 g)
Salomon s-Lab Sense Ultra Laufweste (120 g)
1 l Faltflasche und 2 500 ml Hydrapak (30 g und 2*30 g)
Smartphone und GPS Uhr (165 g und 50 g)
kleine Tube Sonnencreme (15 g)
kleine Rolle Ducktape (10 g) Sozusagen meine Notfall/First-Aid Set. Man weiss ja nie...
Proviant:
2 * Powerbar Performance Energy Bar (je 240 kcal, 2*63 g)
2* Powerbar Gel (je 110 kcal, 2* 41 g)
eine Packung ColaRebell Bonbons mit Guarana und Taurin (177 kcal, 44 g)
500 ml Energy Cola (zu Beginn in der Faltflasche) (236 kcal, 130 mg Koffein)
Insg. also gerade mal 1817 Gramm (ohne Getränke). Die maximal 2 Liter fand ich gut ausreichend wobei ich sie nur nach der Zindlerspitze und auf der Oberalp voll aufgefüllt habe. Der Proviant war wahrscheinlich eher knapp bemessen ich habe aber in der Vergangenheit oft 10+ Stunden Touren ohne viel Essen gemacht und war mir recht sicher, dass es reichen würde. Erst auf dem letzten Abstieg vom Gross Aubrig habe ich etwas Hunger bekommen. Nächstes mal würde ich wahrscheinlich ein Getränkepulver mit Kalorien und Koffein für die zweite Hälfte mit nehmen. Bisher habe aber noch nichts wirklich gutes gefunden.
Die meisten Stellen sind in den anderen Bericht ja schon gut beschrieben also will ich hier nur noch auf einzelne Stellen eingehen.
Aufstieg zum Gugelberg, Kalvarienberg und Brüschstockbügel
Start um 7:47 bei der Staumauer. Erst bin ich etwas an der Strasse lang bis ich dann einfach irgendwo links hoch. Erst hatte es noch einen Weg der schräg nach link zu den Steinschlagnetzen oberhalb vom Tunnelportal führt und von da bin ich dann einfach den Hang hoch. Meist loser Waldboden aber gut machbar. Oben bin ich dann einen dichteren Tannenwald links umgangen und direkt bei der Antenne raus gekommen.
Der Weg zum Kalvarienberg ist dann einfach wobei ich direkt danach den richtigen Weg verpasst habe. Da mein Smartphone im Wald ausserdem keinen GPS Empfang hatte hat es etwas gedauert bis ich den Fehler bemerkte. Aber alles halb so Wild und quer über die Heubödeli Kuhwiese zu korrigieren.
Bockmattlihütte bis Redertenstock
Via Brennaroute auf den Schiberg und dann einfach dem Grat nach bis zum Redertenstock. An der Zindlenspitze bin ich direkt den Nord-Ost Grat hoch das spielt aber nicht so ne Rolle. Die Wasserfassung kurz danach war gut gefüllt auch wenn kein Wasser floss. Stehendes Wasser ist ja eigentlich nicht so ideal aber da wenigstens keine Schafe in der Nähe waren und ich ja auch keine Wahl hatte habe ich da meine Flaschen gefüllt.
Redertenstock, Mutteristock
Das war für mich im Vorfeld der spannendste Abschnitt, da ich ihn nicht kannte und er ja mit der technisch anspruchsvollste ist. Den Abstieg vom Redertenstock nach Westen hatte ich mir vorher auf einigen Fotos angeschaut und diese sogar auf dem Smartphone dabei. Richtig erkannt habe ich von oben dann aber nichts und bin dann einfach nach Gefühl runter. Fand ich nicht zu anspruchsvoll.
Ich Vorfeld hatte ich geplant den Nord-Ost Grat auf den Mutteristock zu nehmen wobei dieser ja schon verdammt steil aussieht wenn man mal davor steht. Daher hatte ich kurzfristig doch Zweifel und bin rechts Richtung dem Couloir abgestiegen. Von der Seite aus sah es dann aber gar nicht mehr so schlimm aus und ich hab mich entschieden doch den NO Grat zu nehmen. Hat mir sehr gut gefallen und gehört sicher zu den coolsten Abschnitten der Runde.
Ochsenhopf, Wannenstöckli, Gratspitz, Turner
Der Anstieg zum Ochsenhopf hat mir auch super gut gefallen. Ausgesetzte Grate vom allerfeinsten auch wenn technisch weniger anspruchsvoll als die Passage vorher. Danach bin ich weiter auf dem Wannengrat geblieben musste dann aber zu den Häusern auf der Oberalp absteigen, da mir das Wasser ausgegangen ist (der Brunnen bei Durchgäng war trocken). Danach zum Ganthöchi hoch was durch die hohen Grässer recht mühsam aber wahrscheinlich etwas einfach war. Der Grat zum Turner rüber ist dann natürlich ein Genuss.
Diethelm, Wyss Rössli, Chli Mutzenstein bis Gross Aubrig
Dann schnell auf den Diethelm hoch und wieder runter auf dem ich jetzt schon einige mal war. Dann noch schnell, wenn auch etwas mühsam, auf den Wyss Rössli und danach runter Richtung Fläschlipass. Am Chli Mutzenstein wäre ich dann fast vorbei gelaufen. Der Weg bis zum Gross Aubrig ist dann ja eher unspektakulär, wenn man es mit dem Gelände der vergangenen Stunden vergleicht. Es hat sich dann auch noch etwas länger gezogen als gehofft. Pünktlich zum Sonnenuntergang war ich aber aufm Aubrig und brauchte nur für die letzten 15 Minuten im Wald die LED Leuchte vom Smartphone.
Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Tour (egal ob in Etappen oder alles am Stück). Ich kann mir jedenfalls nur schwer vorstellen wie man mehr so interessantes Gelände ich einen Tag packen sollte.
Das GPS File der Tour hier: www.strava.com/activities/635660439
Tourengänger:
jakobme

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