Aiplspitze (1759 m) - vom Spitzingsattel über den Jägerkamp


Publiziert von 83_Stefan , 31. März 2015 um 14:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 8 März 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Spitzingsattel - Schönfeldhütte - Jägerkamp - Benzingspitze - Tanzeck (Aiplspitz nur 83_Stefan) - Schönfeldhütte - Spitzingsee - Spitzingsattel (10,8km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B307 ins Leitzachtal; knapp östlich von Neuhaus zweigt die St2077 ab, der man bis zum Spitzingsattel folgt. Großer, kostenpflichtiger Parkplatz (5 Euro pro Tag) am Sattel.
Unterkunftmöglichkeiten:Schönfeldhütte (1410 m, DAV-Sektion München).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-53 Mangfallgebirge.

Am Spitzingsee ist allerhand los. Das vielleicht beliebteste Skigebiet der Münchner zieht die Leute in Scharen an, was wiederum zu verstopften Straßen, völlig überfüllten Parkplätzen und großen, lärmenden Menschenansammlungen führt. Trotzdem braucht man das Gebiet im Winter nicht pauschal zu meiden, denn hat man die unmittelbare Umgebung der Skigebiete verlassen, ist man wieder unter sich. Einsam ist es dort zwar auch nicht, aber die schöne Landschaft weiß zu entschädigen. Steigt man vom Spitzingsattel über den Jägerkamp hinüber zur Aiplspitze, so wird man an den weitreichenden Ausblicken seine wahre Freude haben und der Übergang zum höchsten Punkt der Tour bringt sogar noch ein bisschen Adrenalin ins Spiel.

Vom Spitzingsattel geht's in südlicher, bald in südöstlicher Richtung durch den Wald hinüber zur Schönfeldhütte, die unter den Wilden Fräulein in einem Talkessel liegt.

Hier wendet man sich links und erreicht bald darauf die hübsch gelegene Schönfeldalm. In nordöstlicher Richtung geht's links von einer markanten Felswand deutlich steiler durch lichten Wald bergauf, bis man an der urigen Schnittlauchmoosalm ankommt. Dort kann man historische Skier und Schneeschuhe aus einer längst vergangenen Zeit bestaunen, die an der Wand der Alm befestigt sind.

Die Spur führt links weiter - unterhalb der Benzingspitze querend - durch freies Gelände hinüber zum Kamm und auf diesem hinauf zum bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz des Jägerkamp. Wer mag, kann von hier noch zum wenig niedrigeren Nebengipfel hinüber steigen. Die Aussicht auf die umliegenden Berge des Mangfallgebirges ist umfassend und der Schliersee zeigt sich von hier oben ganz besonders schön. Das Panorama beinhaltet zudem beeindruckende Weitblicke bis zu Olperer und Zugspitze.

Weiter geht's zur Benzigspitze! Auf dem Anstiegsweg geht's wieder ein Stück zurück und dann am breiten Kamm hinauf zum unscheinbaren Gipfelchen. Hier oben hat man einen guten Blick auf den Weiterweg zur Aiplspitze.

Man folgt dem Anstiegsweg wieder hinunter zur Schnittlauchmoosalm. Von dort geht's nach Osten hinauf zum wenig markanten Tanzeck, das eigentlich nur ein unbedeutender Vorgipfel der Aiplspitze ist. Für die meisten Winterbesucher ist dort das Ziel erreicht, aber wer der Tour die Krone aufsetzen will, der steigt noch hinüber zur Aiplspitze.

Zu Fuß geht's am schmalen Grat ein wenig ausgesetzt weiter zu einem Felsabbruch. Auf der Nordseite wird eine etwa 2 m hohe Felsstufe abgeklettert (II) und man erreicht den Sommerweg, der die steile Nordflanke der Benzingspitze quert. Ihm folgend in unmittelbarer Gratnähe hinüber zur Aiplspitze; dabei muss noch eine kleine Felsstufe (kurz I) überwunden werden. Der höchste Punkt lohnt mit freien Ausblicken nach Osten, den Rest des Panoramas kennt man aber schon.

Über das Tanzeck und die Schnittlauchmoosalm geht es wieder hinunter zur Schönfeldhütte, wo sich eine Einkehr anbietet. Hier ist es recht ruhig, obwohl das Skigebiet nur einen Katzensprung entfernt ist.

Wer nicht auf dem Anstiegsweg absteigen möchte, der geht durch freies Gelände hinunter zur bereits sichtbaren Skipiste und folgt ihr hinab zum Spitzingsee. An dessen Ufer entlang, führt ein geräumter Winterwanderweg wieder hinauf zum Spitzingsattel.

Schwierigkeiten:
Vom Spitzingsattel über Schönfeldhütte zum Jägerkamp: WT2 (nur beim Anstieg zur Schnittlauchmoosalm kurzzeitig etwas steiler).
Vom Jägerkamp zum Tanzeck: WT2.
Übergang zur Aiplspitze: T4, II (nur kurz beim Abstieg zum Sommerweg, sonst einfacher).
Abstieg entlang der Skipiste: WT2 (relativ steil; keine alpinen Gefahren). 

Fazit:
Eine schöne, aber recht stark frequentierte 3*-Rundtour im Spitzingseegebiet. Die Tour ist nicht schwierig, lediglich der Übergang vom Tanzeck zur Aiplspitze ist im Winter alpin. Bei ungünstigen Bedingungen ist die Route zwischen Spitzingsattel und Schönfeldhütte an wenigen Stellen nicht ganz lawinensicher; dieser Abschnitt kann auf der beschriebenen Abstiegsroute umgangen werden. Wer mag, kann auf der Schönfeldhütte übernachten (Öffnungszeiten beachten, unter der Woche teilweise geschlossen!).

Mit auf Tour: Delphi und gero (beide bis Tanzeck).

Kategorien: Bayerische Voralpen, Schneeschuhtour, 3*-Tour, 1700er, WT2, T4.

Tourengänger: gero, 83_Stefan


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Geodaten
 24672.gpx Vom Spitzingsattel auf Jägerkamp und Tanzeck

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Kommentare (7)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 31. März 2015 um 14:46
Immer wieder eine schöne Tour! Hab sie vor 2 Jahren im März in umgekehrter Richtung gemacht. Nur an die von dir angesprochene 2er Stelle kann ich mich nicht erinnern.

VG Nico

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2015 um 14:51
Hey Nic, danke dir! Das liegt vielleicht daran, weil du am Sommerweg geblieben bist und du die Flanke gequert hast?!? An besagte Stelle müsstest du dich jedenfalls erinnern können: In deiner Richtung genau an der Gedenktafel, wo man den Sommerweg nach links über eine Felsstufe direkt auf den Grat verlässt.

Viele Grüße!

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2015 um 15:10
ich bin glaube wie du direkt am Grat abgestiegen. An eine Flankenquerung kann ich mich nicht erinnern. Wie auch immer. Lohnende Unternehmung.

Erdinger hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2015 um 15:12
Ist das dort, wo links das "Alpine Erfahrung" - Schild steht und man geradeaus zum Grat über einen Zaun steigen muss, bei dem a Stoanamandl steht?

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2015 um 15:16
Nein, da ist es nicht. Ich glaube, ihr solltet beide mal wieder auf die Aiplspitze gehen ;-) !
Der maxl hat die Stelle übrigens auch beschrieben: *Über der Nebelsuppe: Wildes Fräulein, Aipl, Benzing und ein Sonnenuntergang auf dem Jägerkamp.

Erdinger hat gesagt: RE:
Gesendet am 31. März 2015 um 15:41
Vielleicht sollte ich das in der Tat machen... :-)

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 1. April 2015 um 14:58
zum Sonnenuntergang, empfiehlt sich in diesem Falle. Die Tour damals hat nachhaltige Eindrücke bei mir hinterlassen...... vollkommene Ruhe auf diesen Bergen, das hat man auch nicht immer!:)


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