Aiplspitz (1759m) & Jägerkamp (1746m) - ruhiger Aufstieg, klassische Überschreitung
|
||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Ein Besuch meiner alten Wirkungsstätte in Ebersberg eignet sich natürlich optimal in Verbindung mit einer Tour in den nahen Bergen. Zu lange durfte die Wanderung aber nicht sein, denn abends musste noch gelernt werden, es ist schließlich Prüfungszeitraum. Nach kurzer Recherche fiel mit der interessante Nordgrat der Aiplspitz ins Auge, den ich bis jetzt noch nicht gekannt hatte - also flugs ab ins Auto und die 60km nach Aurach gefahren, um mit dem Grat auf Tuchfühlung zu gehen.
Von Aurach leitet eine Straße leicht ansteigend über Bergwiesen in den nahe gelegenen Bergwald; die Gipfelziele Aiplspitz und Jägerkamp über dem Kessel der Benzingalm sichtbar. Nach einer halben Stunde wird aus der Forststraße ein steiniger Bergweg, der durch den Wald in Kehren hinauf zur Benzingalm leitet. Kurz vor der Benzingalm erreicht man eine Abzweigung (1310m), wo man nach links abbiegt (schwarzer Punkt "Aiplspitz"); etwa eine gute Stunde bis hierher. Nun geht es in der noch recht morgendlich-feuchten Botanik hinauf zu einem Sattel unterhalb des Nordgrates (1540m). Je näher man dem Sattel kommt, desto mehr zieht die Steilheit und Rutschigkeit an (T3), um auf den letzten Metern vor dem Sattel wieder abzuflachen. Schon bevor man diesen erreicht, hat man einen konstruktiven Einblick in den Nordgrat, der aus dieser Perspektive einen doch recht steilen Eindruck macht und spannende Kraxelei verspricht. Vom Sattel geht es dann in einer knappen halben Stunde die letzten 200 Höhenmeter über den Nordgrat auf die Aiplspitz, wobei sich Gehgelände mit kleineren Steilstufen abwechselt. Rechts und links pfeifts zwar schon etwas runter, aber augrund der geschickten Wegführung fand ich den Aufstieg nicht sonderlich ausgesetzt. Die Kraxelei an den Steilstufen überschreitet nirgends den I. Schwierigkeitsgrad und macht außerordentlich Spaß! Nach gut 2 Stunden ab Aurach erreichte ich dann den Gipfel der Aipl (1759m), den ich nur mit zwei anderen Bergkameraden teilen musste.
Nach einer kurzen Rast ging es über den etwas leichteren Südwestgrat über's Tanzeck (1703m) Richtung Benzingspitz, meinem nächsten Gipfelziel. Am SW-Grat gibt es nur eine Ier-Stelle, zwei Passagen sind drahtseilgesichert, an einer davon muss eine etwas abschüssige Felsplatte gequert werden (vgl. Foto).
Nachdem man diese Passagen gemeistert hat, geht es über die Wiesen der Schnittlauchmoosalm bergab und dann in einen kleinen Sattel unterhalb eines kleinen Gupfes. Von hier folgt man dem problemlosen, gut frequentierten Wanderweg (T2) Richtung Jägerkamp. Um auf den Benzingspitz zu gelangen folgt man diesem Weg bis wenige Meter vor die Einschartung zwischen selbigem und Jägerkamp (ca. 1700m; im Bericht von
Hade steht, dass man nicht zu weit östlich suchen soll - danke für den Tipp, so bin ich schnurstracks bis kurz vor den Jägerkamp gelaufen und habe den pink-markierten Aufstieg zum Benzingspitz auf Anhieb gefunden (siehe
Aiplspitz-Benzingspitz-Jägerkamp).
Durch eine sauber ausgeschnittene Latschengasse gelangte ich dann in wenigen Minuten auf den menschenleeren Benzingspitz (1735m) mit eindrucksvollem Blick auf die Pyramider der Aiplspitz samt eben durchstiegenem Nordgrat.
Wieder zurück auf dem Aufstiegsweg in die Einschartung in in drei Minuten hinauf auf den Jägerkamp (1746m). Für die Überschreitung von der Aiplspitz bis zum Jägerkamp habe ich etwa eine Stunde gebraucht. Da auf dem J'-Kamp wohl aufgrund der Nähe zum Spitzingsee und des einfachen Anstieges recht viel los war (ca. 10-15 Personen), suchte ich schnell das Weite und stieg über den latschenbedeckten Nordkamm in 20 Minuten ab zum kleinen Sattel wenig oberhalb der Jägerbauernalm (1554m). Um nach Aurach zurück zu gelangen, biegt man hier rechts ab. Über einen feucht-glitschigen Bergsteig (T3) geht's dann hinab zur schön ruhigen Benzingalm (1325m) und in einer weiteren guten Stunde über den Aufstiegsweg zurück nach Aurach, wo die Sauna im Auto auf die 300km lange Fahrt ins Schwabenland auf mich wartete.
Schwierigkeiten:
Aurach - Benzingalm: T2 (Forstraße und Wanderweg)
Benzingalm - Sattel - Aiplspitz: T3+, I (steiler Bergsteig und spaßige, leichte Kraxelei am mäßig ausgesetzten Nordgrat)
Aiplspitz - Tanzeck: T3, I (gesicherter Bergsteig mit einer Kraxelstelle)
Tanzeck - Benzingspitz - Jägerkamp: T2 (problemlose Wanderwege und Latschengassen)
Jägerkamp - Benzingalm: T3 (steiler, ab dem Sattel recht rutschiger Bergsteig)
Fazit:
Schöne Überschreitung klasssischer Leitzachtaler Gipfelziele kombiniert mit einem anregenden, ruhigen Aufstieg, der freilich ein Grundmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Während zwischen Aiplspitz und Jägerkamp trotz des Wochentages recht viele Menschen unterwegs waren (vor allem auf letzterem Gipfel), traf ich beim An- und Abstieg durch das Aurachtal nur ingesamt 2 andere Wanderer - wer es ruhig mag, ist dieser Weg auf jeden Fall zu empfehlen! Alles in allem eine was Bayerische-Voralpen-Verhältnisse angeht attraktive ****-Rundtour.
Von Aurach leitet eine Straße leicht ansteigend über Bergwiesen in den nahe gelegenen Bergwald; die Gipfelziele Aiplspitz und Jägerkamp über dem Kessel der Benzingalm sichtbar. Nach einer halben Stunde wird aus der Forststraße ein steiniger Bergweg, der durch den Wald in Kehren hinauf zur Benzingalm leitet. Kurz vor der Benzingalm erreicht man eine Abzweigung (1310m), wo man nach links abbiegt (schwarzer Punkt "Aiplspitz"); etwa eine gute Stunde bis hierher. Nun geht es in der noch recht morgendlich-feuchten Botanik hinauf zu einem Sattel unterhalb des Nordgrates (1540m). Je näher man dem Sattel kommt, desto mehr zieht die Steilheit und Rutschigkeit an (T3), um auf den letzten Metern vor dem Sattel wieder abzuflachen. Schon bevor man diesen erreicht, hat man einen konstruktiven Einblick in den Nordgrat, der aus dieser Perspektive einen doch recht steilen Eindruck macht und spannende Kraxelei verspricht. Vom Sattel geht es dann in einer knappen halben Stunde die letzten 200 Höhenmeter über den Nordgrat auf die Aiplspitz, wobei sich Gehgelände mit kleineren Steilstufen abwechselt. Rechts und links pfeifts zwar schon etwas runter, aber augrund der geschickten Wegführung fand ich den Aufstieg nicht sonderlich ausgesetzt. Die Kraxelei an den Steilstufen überschreitet nirgends den I. Schwierigkeitsgrad und macht außerordentlich Spaß! Nach gut 2 Stunden ab Aurach erreichte ich dann den Gipfel der Aipl (1759m), den ich nur mit zwei anderen Bergkameraden teilen musste.
Nach einer kurzen Rast ging es über den etwas leichteren Südwestgrat über's Tanzeck (1703m) Richtung Benzingspitz, meinem nächsten Gipfelziel. Am SW-Grat gibt es nur eine Ier-Stelle, zwei Passagen sind drahtseilgesichert, an einer davon muss eine etwas abschüssige Felsplatte gequert werden (vgl. Foto).
Nachdem man diese Passagen gemeistert hat, geht es über die Wiesen der Schnittlauchmoosalm bergab und dann in einen kleinen Sattel unterhalb eines kleinen Gupfes. Von hier folgt man dem problemlosen, gut frequentierten Wanderweg (T2) Richtung Jägerkamp. Um auf den Benzingspitz zu gelangen folgt man diesem Weg bis wenige Meter vor die Einschartung zwischen selbigem und Jägerkamp (ca. 1700m; im Bericht von


Durch eine sauber ausgeschnittene Latschengasse gelangte ich dann in wenigen Minuten auf den menschenleeren Benzingspitz (1735m) mit eindrucksvollem Blick auf die Pyramider der Aiplspitz samt eben durchstiegenem Nordgrat.
Wieder zurück auf dem Aufstiegsweg in die Einschartung in in drei Minuten hinauf auf den Jägerkamp (1746m). Für die Überschreitung von der Aiplspitz bis zum Jägerkamp habe ich etwa eine Stunde gebraucht. Da auf dem J'-Kamp wohl aufgrund der Nähe zum Spitzingsee und des einfachen Anstieges recht viel los war (ca. 10-15 Personen), suchte ich schnell das Weite und stieg über den latschenbedeckten Nordkamm in 20 Minuten ab zum kleinen Sattel wenig oberhalb der Jägerbauernalm (1554m). Um nach Aurach zurück zu gelangen, biegt man hier rechts ab. Über einen feucht-glitschigen Bergsteig (T3) geht's dann hinab zur schön ruhigen Benzingalm (1325m) und in einer weiteren guten Stunde über den Aufstiegsweg zurück nach Aurach, wo die Sauna im Auto auf die 300km lange Fahrt ins Schwabenland auf mich wartete.
Schwierigkeiten:
Aurach - Benzingalm: T2 (Forstraße und Wanderweg)
Benzingalm - Sattel - Aiplspitz: T3+, I (steiler Bergsteig und spaßige, leichte Kraxelei am mäßig ausgesetzten Nordgrat)
Aiplspitz - Tanzeck: T3, I (gesicherter Bergsteig mit einer Kraxelstelle)
Tanzeck - Benzingspitz - Jägerkamp: T2 (problemlose Wanderwege und Latschengassen)
Jägerkamp - Benzingalm: T3 (steiler, ab dem Sattel recht rutschiger Bergsteig)
Fazit:
Schöne Überschreitung klasssischer Leitzachtaler Gipfelziele kombiniert mit einem anregenden, ruhigen Aufstieg, der freilich ein Grundmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Während zwischen Aiplspitz und Jägerkamp trotz des Wochentages recht viele Menschen unterwegs waren (vor allem auf letzterem Gipfel), traf ich beim An- und Abstieg durch das Aurachtal nur ingesamt 2 andere Wanderer - wer es ruhig mag, ist dieser Weg auf jeden Fall zu empfehlen! Alles in allem eine was Bayerische-Voralpen-Verhältnisse angeht attraktive ****-Rundtour.
Tourengänger:
Fabse_94

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare