Oeschinensee - Heuberg (1940 m) plus Untere Fründenschnuer hin und zurück
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Der letztjährige Bericht von Willem hatte es mir angetan. Den Oeschinensee hatte ich zwar schon einige Jahren zuvor einmal besucht. Ich fand ihn wunderschön. Vieles war mir damals offensichtlich jedoch entgangen.
Da sein Bericht eine präzise Wegbeschreibung enthält, war er heute für mich eine 1 zu 1-Vorlage, zumindest für den größten Teil meiner Tour. Zugleich kann ich es mir jetzt leicht machen und hinsichtlich der Einzelheiten weitgehend auf diesen Tour-Report verweisen: Kurzgefaßt demnach also vom Bahnhof Kandersteg zunächst nach Libige hinauf, an Port vorbei, und dann nach I de Huble.
Offensichtlich hatten auch die örtlich für den Weg Verantwortlichen Willems Bericht gelesen, denn an der Stelle, wo er und nanet die ihrer Meinung nach weniger empfehlenswerte Variante genommen hatten, steht jetzt ein Wegweiser entsprechend der auch in seinem Bericht gemachten Empfehlung.
Kurze Zeit nach I de Huble dann von links kommend der Weg von der Bergstation. Bis hierher fast niemand sonst unterwegs. Ab jetzt wurde es jedoch voller. Das änderte sich erst wieder nach dem Abzweig zum Panoramaweg hinauf zum Heuberg.
Dort an einem der schönsten Aussichtspunkte nach rund 3 Stunden seit dem Start Mittagsrast mit prächtiger Aussicht auf See und die dahinter aufstehenden vergletscherten Berge. Und natürlich auf die spätere Route zur Unteren Fründenschnuer. Die beiden sich bei Underbärgli vereinigenden Pfade waren von hier deutlich erkennbar, mit Ausnahme des Einstiegs in den oberen. Ebenso ins Auge fallend die viel Wasser führenden Bäche mit ihren bis gegen zweihundert Meter hohen imposanten Wasserfällen. Hier fiel mir ein, daß in mehreren hikr-Berichten die Querung der Wasserläufe als manchmal problematisch angeführt war. Wäre wohl kein Fehler gewesen, heute auch die Stöcke mitzunehmen, dachte ich mir. Wird aber hoffentlich dennoch klappen.
Da ich mir wenig später, bereits im Abstieg von Oberbärgli dann ein wenig schwer tat, die Abkürzung zum Einstieg „unterhalb der letzten Treppe“ aufzufinden, habe ich den kleinen Umweg über Underbärgli dann einfach in Kauf genommen. Und von da war es dann nicht mehr weit bis hinein in die Fründenschnuer.
Und wenn man dann mittendrin ist, wie kann man dann das Gefühl beschreiben?
Wow, es ist einfach überwältigend!
Ich denke die Bilder der diversen Berichte sprechen bereits für sich. Obwohl, ganz so dramatisch wie es auf manchen Fotos wirkt, habe ich die Nähe zu den Abstürzen in den See eigentlich nicht empfunden. Immerhin ist die Wegspur selbst überwiegend gut begehbar, wenn auch recht schmal. Überdies fast auf gesamter Länge seilversichert. Beim Hinweg fühlte ich mich drum auch irgendwie verpflichtet, mich fast ständig daran festzuhalten bzw. das Seil durch die Hand gleiten zu lassen.
Die eigentliche Schnuer war relativ rasch durchschritten. Danach, in eher freiem Gelände, folgte bald der erste Wasserlauf. Mit Stöcken wäre es einfach gewesen, von Stein zu Stein zu balancieren. Ohne mußte ich mir erst mit zwei, drei zusätzlichen Steinen eine besser gangbare Furt zurecht basteln.
Wenig später der nächste Wasserlauf, deutlich mehr Wasser rauschte hier den Berg hinab. Im unteren Bereich sprudelte der Bach in einer tiefen, in die Felsen gefressenen Rinne auf den nahen Wasserfall zu und hinab in den Oeschinensee.
Eigentlich hätte man ihn hier leicht mit einem Sprung auf die andere Seite überwinden können. Nur, der Fels auf der anderen Seite war ganz leicht überspült: Daß er glitschig sein könnte, war leider nicht zwingend auszuschließen. Ein Ausrutscher an dieser Stelle in den reißenden Bach hinein hätte verhängnisvoll enden können. Und die Schutzengel waren in diesen Tagen ja schon mehr als ausgelastet (siehe hier und hier). Das wußte ich zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht. Dennoch wollte ich mich auf ihre Hilfe lieber nicht verlassen.
Weiter oben, wo der Bach in einem breiteren Bett floß, war auf die Schnelle auch kein brauchbarer Übergang erkennbar. Dennoch, wo ein Wille ist, da hätte sich auch ein Weg gefunden, auch wenn es etwas Zeit gekostet hätte.
Doch Zeit war mittlerweile zum kritischen Faktor geworden, da mittlerweile immer mehr Gewitterwolken aufzogen. Außerdem war schwer einzuschätzen, ob noch weitere Gletscherbäche problematisch werden könnten.
Drum besser umgekehrt, denn die Bedingungen auf der Fründenschnuer, die kannte ich mittlerweile ja und konnte sie einschätzen. Und warum diese eindrückliche Passage nicht auch gleich in Gegenrichtung begehen?
Der Umgang mit der Seilsicherung wurde jetzt schon deutlich souveräner gehandhabt: nur noch da, wo es aus subjektiver Sicht tatsächlich eine Hilfe war.
Wieder bei Underbärgli angekommen hätte ich mir normalerweise ein Weissbier gegönnt, doch die Hüttenwirtin war ebenfalls der Meinung, daß es angesichts der Wetterlage sicherer wäre, erst einmal weiter abzusteigen.
Also auf dem Normalweg hinab zum See mit seinem Bergrestaurant. In der Nähe noch eine letzte kurze Rast, dem See und den umliegenden Bergen Adieu gesagt und weiter zur letzten Etappe, dem Abstieg nach Kandersteg.
Unterwegs gab es dann tatsächlich den einen oder anderen Schauer, mit dicken Tropfen zwar, aber nur relativ kurz. Und bem Bahnhof in Kandersteg zurück, zeigte sich auch bereits die Sonne wieder.
Nochmals ein herzliches Dankeschön an Willem, von dessen Tour-Report ich so sehr profitieren durfte!
Und noch ein weiterer Nachsatz:
Auch wenn in meinem Bericht vor allem die Begeisterung zum Ausdruck kommt, die objektiven Schwierigkeiten demgegenüber relativiert erscheinen, so möchte ich doch ausdrücklich darauf verweisen, daß für die Fründenschnuer Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich sind und die Begehung mit der notwendigen Vor- und Umsicht erfolgen sollte.
Da sein Bericht eine präzise Wegbeschreibung enthält, war er heute für mich eine 1 zu 1-Vorlage, zumindest für den größten Teil meiner Tour. Zugleich kann ich es mir jetzt leicht machen und hinsichtlich der Einzelheiten weitgehend auf diesen Tour-Report verweisen: Kurzgefaßt demnach also vom Bahnhof Kandersteg zunächst nach Libige hinauf, an Port vorbei, und dann nach I de Huble.
Offensichtlich hatten auch die örtlich für den Weg Verantwortlichen Willems Bericht gelesen, denn an der Stelle, wo er und nanet die ihrer Meinung nach weniger empfehlenswerte Variante genommen hatten, steht jetzt ein Wegweiser entsprechend der auch in seinem Bericht gemachten Empfehlung.
Kurze Zeit nach I de Huble dann von links kommend der Weg von der Bergstation. Bis hierher fast niemand sonst unterwegs. Ab jetzt wurde es jedoch voller. Das änderte sich erst wieder nach dem Abzweig zum Panoramaweg hinauf zum Heuberg.
Dort an einem der schönsten Aussichtspunkte nach rund 3 Stunden seit dem Start Mittagsrast mit prächtiger Aussicht auf See und die dahinter aufstehenden vergletscherten Berge. Und natürlich auf die spätere Route zur Unteren Fründenschnuer. Die beiden sich bei Underbärgli vereinigenden Pfade waren von hier deutlich erkennbar, mit Ausnahme des Einstiegs in den oberen. Ebenso ins Auge fallend die viel Wasser führenden Bäche mit ihren bis gegen zweihundert Meter hohen imposanten Wasserfällen. Hier fiel mir ein, daß in mehreren hikr-Berichten die Querung der Wasserläufe als manchmal problematisch angeführt war. Wäre wohl kein Fehler gewesen, heute auch die Stöcke mitzunehmen, dachte ich mir. Wird aber hoffentlich dennoch klappen.
Da ich mir wenig später, bereits im Abstieg von Oberbärgli dann ein wenig schwer tat, die Abkürzung zum Einstieg „unterhalb der letzten Treppe“ aufzufinden, habe ich den kleinen Umweg über Underbärgli dann einfach in Kauf genommen. Und von da war es dann nicht mehr weit bis hinein in die Fründenschnuer.
Und wenn man dann mittendrin ist, wie kann man dann das Gefühl beschreiben?
Wow, es ist einfach überwältigend!
Ich denke die Bilder der diversen Berichte sprechen bereits für sich. Obwohl, ganz so dramatisch wie es auf manchen Fotos wirkt, habe ich die Nähe zu den Abstürzen in den See eigentlich nicht empfunden. Immerhin ist die Wegspur selbst überwiegend gut begehbar, wenn auch recht schmal. Überdies fast auf gesamter Länge seilversichert. Beim Hinweg fühlte ich mich drum auch irgendwie verpflichtet, mich fast ständig daran festzuhalten bzw. das Seil durch die Hand gleiten zu lassen.
Die eigentliche Schnuer war relativ rasch durchschritten. Danach, in eher freiem Gelände, folgte bald der erste Wasserlauf. Mit Stöcken wäre es einfach gewesen, von Stein zu Stein zu balancieren. Ohne mußte ich mir erst mit zwei, drei zusätzlichen Steinen eine besser gangbare Furt zurecht basteln.
Wenig später der nächste Wasserlauf, deutlich mehr Wasser rauschte hier den Berg hinab. Im unteren Bereich sprudelte der Bach in einer tiefen, in die Felsen gefressenen Rinne auf den nahen Wasserfall zu und hinab in den Oeschinensee.
Eigentlich hätte man ihn hier leicht mit einem Sprung auf die andere Seite überwinden können. Nur, der Fels auf der anderen Seite war ganz leicht überspült: Daß er glitschig sein könnte, war leider nicht zwingend auszuschließen. Ein Ausrutscher an dieser Stelle in den reißenden Bach hinein hätte verhängnisvoll enden können. Und die Schutzengel waren in diesen Tagen ja schon mehr als ausgelastet (siehe hier und hier). Das wußte ich zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht. Dennoch wollte ich mich auf ihre Hilfe lieber nicht verlassen.
Weiter oben, wo der Bach in einem breiteren Bett floß, war auf die Schnelle auch kein brauchbarer Übergang erkennbar. Dennoch, wo ein Wille ist, da hätte sich auch ein Weg gefunden, auch wenn es etwas Zeit gekostet hätte.
Doch Zeit war mittlerweile zum kritischen Faktor geworden, da mittlerweile immer mehr Gewitterwolken aufzogen. Außerdem war schwer einzuschätzen, ob noch weitere Gletscherbäche problematisch werden könnten.
Drum besser umgekehrt, denn die Bedingungen auf der Fründenschnuer, die kannte ich mittlerweile ja und konnte sie einschätzen. Und warum diese eindrückliche Passage nicht auch gleich in Gegenrichtung begehen?
Der Umgang mit der Seilsicherung wurde jetzt schon deutlich souveräner gehandhabt: nur noch da, wo es aus subjektiver Sicht tatsächlich eine Hilfe war.
Wieder bei Underbärgli angekommen hätte ich mir normalerweise ein Weissbier gegönnt, doch die Hüttenwirtin war ebenfalls der Meinung, daß es angesichts der Wetterlage sicherer wäre, erst einmal weiter abzusteigen.
Also auf dem Normalweg hinab zum See mit seinem Bergrestaurant. In der Nähe noch eine letzte kurze Rast, dem See und den umliegenden Bergen Adieu gesagt und weiter zur letzten Etappe, dem Abstieg nach Kandersteg.
Unterwegs gab es dann tatsächlich den einen oder anderen Schauer, mit dicken Tropfen zwar, aber nur relativ kurz. Und bem Bahnhof in Kandersteg zurück, zeigte sich auch bereits die Sonne wieder.
Nochmals ein herzliches Dankeschön an Willem, von dessen Tour-Report ich so sehr profitieren durfte!
Und noch ein weiterer Nachsatz:
Auch wenn in meinem Bericht vor allem die Begeisterung zum Ausdruck kommt, die objektiven Schwierigkeiten demgegenüber relativiert erscheinen, so möchte ich doch ausdrücklich darauf verweisen, daß für die Fründenschnuer Schwindelfreiheit und Trittsicherheit unbedingt erforderlich sind und die Begehung mit der notwendigen Vor- und Umsicht erfolgen sollte.
Tourengänger:
dulac
Communities: ÖV Touren
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