ÜBER DEN IN DEN ALPEN EINMALIGEN BÄNDERWEG AUF DEN ABGESCHIEDENEN BIFERTENSTOCK.
Bifertenstock / Piz Durschin (GL/GR; 3419m): Der einfachste Aufstieg auf diesen hinter dem Tödi versteckten Gipfel führt über den Bänderweg. Die Route wird im Führer der Glarner Alpen als "ZS" mit Kletterei "III" angegeben, doch dies ist bei optimalen Verhältnissen übertrieben. Vielleicht bezieht sich das "ZS" auf die Länge und Ausgesetztheit der Tour, oder aufs Firnfeld nach dem Bänderweg im Falle von Blankeis...? Egal, nun ist genug philosophiert, der eigentliche Gipfelaufstieg beginnt noch während den frühen Morgenstunden im Dunkeln von der schön gelegenen Bifertenhütte. Zuerst geht es über ein immer steiler werdendes Weglein bis unter das südwestliche Ende vom Kistenstöckli. Dort erreicht man den breiten, schuttbedeckten Rücken, auf dem man nach Südwesten wandert. Man gelangt bald in den Limmerenpass (2612m) wo es anderenseits wieder steiler nach oben geht. Im unteren Teil sind die Pfadspuren schlecht erkennbar, doch nach etwa 100 Höhenmeter führt ein gutes Weglein den Geröllhang hoch. Nach zwei Drittel Hanghöhe ist es Wichtig, den Pfadspuren zum linken Rand des Hanges zu folgen um zum Einstieg in den Bänderweg zu gelangen (wir stiegen im Dunkeln etwa 60m zu hoch und mussten wieder am Rand des Hanges absteigen). Vom Rand des Hanges muss man einige Meter absteigen, hier sind jetzt auch wieder ausgeprägte Pfadspuren zu sehen. Man folgt den Spuren unter einer Felswand bis zum Beginn des ersten Felskessels wo der eigentliche Bänderweg beginnt. Das Band durch den ersten Kessel ist brei und durchwegs Gehgelände (T4). In der Mitte erreicht es kurz den Grat beim P.3064m wo man einen schönen Ausblick nach Norden über den Limmerenfirn hat. Der zweite Kessel ist dann etwas ausgesetzter (T5). Gleich zu Beginn ist das Band durchbrochen und eine ausgesetzte Stelle will überwunden werden, mit ein wenig Mut ist die Stelle (I+; T5) gut zu meistern. Nach der Hälfte des zweiten Kessels senkt sich das Band etwas ab und man muss über einige Felsstufen (I; T4-5) abklettern. Danach geht es über einige plattige, ausgesetzte Stellen (I; T4-5) wieder hinauf zum Ende des zweiten Kessels. Über Schutt steigt man zu einem Firnfeld hinab (T5). Das bis 40° steile Firnfeld leitet zu den Felsen unter dem Grat hoch, bei Vereisung kann die Stelle heikel und zur Schlüsselstelle der Tour werden. Vom oberen Ende des Firnfeldes muss ein abwärts geschichteter Felsen (10m; III-) zum Grat hinauf erklettert werden (für den Abstieg ist einen Schlinge vorhanden). Man folgt dem schönen Grat über den Vorgipfel P.3368,1m bis zu einem steileren Abbruch. Der Gratabbruch wird über ein Band (II) ausgesetzt auf der Nordseite umgangen. Man gelangt so in den Sattel P.3334m aus dem ein breiter Firnrücken zum höchsten Punkt führt. Mit dem Bifertenstock habe ich alle 3000er der Glarner Alpen (nicht nur Kanton GL!) nach dem Buch "3000er in den Nordalpen" von R. Gödeke bestiegen. Im Buch sind alle Gipfel mit >400mPr beschrieben sowie ausgewählte 3000er mit weniger als 400mPr.; die acht Gipfel sind: Tödi / Piz Russein (3614m; 1447mPr), Bifertenstock / Piz Durschin (3419m; 358mPr), Clariden (3267,5m; 413mPr), Cavistrau Grond (3252m; 448mPr), Ringelspitz / Piz Barghis (3247,5m; 655mPr), Haussstock (3158m; 655mPr), Piz Segnas (3098,6m; 607mPr) und Bündner Vorab (3028,0m; 401mPr).
Kistenstöckli / Muot da Rubi (GL/GR; 2748m): Im Abstieg haben wir noch den Touristenaussichtsberg mit den unzähligen Gipfelsteinmännchen besucht. Man erreicht das grosse Gipfelplateau von Südwesten her über einen mit Ketten gesicherten Aufstieg (T4).
Genaue Route: TAG 1: Burleun - Quader - Cuolm da Rubi - Rubi Sura - P.2415m - Falla Lenn - Piz d'Artgas Ostflanke - Piz d'Artgas Ostgrat - Piz d'Artgas - Piz d'Artgas Ostgrat - Piz d'Artgas Ostflanke - Falla Lenn - P.2415m - Bifertenhütte. TAG 2: Bifertenhütte - Limmerenpass - P.2867m - Bänderweg - P.3368,1m - P.3334m - Bifertenstock / Piz Durschin - zurück auf gleichem Weg zum Limmerenpass - Kistenstöckli / Muot da Rubi - Bifertenhütte - P.2415m - Rubi Sura - Cuolm da Rubi - Quader - Burleun.
Für den Beitrag Piz d'Artgas (2787m) siehe: http://www.hikr.org/tour/post4297.html
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