Bifertenstock (3418m) Eisnase und Direktabstieg von der Bifertenhütte ins Val Frisal
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Der Bifertenstock ist nicht nur als zweithöchster Glarner attraktiv: dem versierten Berggänger bietet er eine Reihe von interessanten Aufstiegsrouten und eine geniale Rundsicht.
Klassische Eistour bei besten Verhältnissen und ein ungebräuchlicher Hüttenabstieg
Bericht der kompletten 2-Tagestour inkl. Selbsanft Überschreitung von
3614adrian
Von der Bifertenhütte hoch zum Einstieg Limmernband (2 grosse Steinmänner) und einige Schneefelder querend zum Limmerenfirn auf ca. 2400m. Über den Gletscher leicht bis zur Lücke bei P. 3062. Nun zuerst nach links, dann gerade hoch zur Eisnase, 45 - 50°. In einer steilen Seillänge direkt über die Eisnase, bis 60°. Das steilste Stück könnte rechts umgangen werden, dann bis max. 50°. Gutes, griffiges "Softice", für geübte Eisgeher auch seilfrei möglich. Einfach über die flachen Firnhänge und den wenig ausgepräten Grat zum Gipfel. Aussergewöhnliche Fernsicht für einen Sommertag!
Rassiger Abstieg über den lohnenden Bänderweg, (Bericht von
Sputnik). Anschliessend genehmige ich mir noch das Kistenstöckli als Dessert.
Da der Abstieg vom Bifertenstock mit gut 2 Stunden schnell hinter uns war, suche ich nach einer interessanten Alternative zum Hüttennormalweg. Also frage ich den Hüttenwart nach einer direkten Abstiegsvariante ins Val Frisal. "Von der Hütte direkt hinunter, leicht rechshaltend, über die "Platte" (Abseilen bei Nässe) und den Alpweg von Zanin ins Tal" - wird gemacht!
Meine Begleiter steigen den langen Weg ins Tierfehd ab, ich suche nach Wegspuren direkt südlich unterhalb der Hütte. Ca. 50hm tiefer stosse ich auf ein Band mit schwacher Wegspur, dem ich nach rechts* folge. Bald verliert sich die Wegspur und ich starte einen Versuch über die Bänder oberhalb Faschas (plattig sind sie ja) zum Alpweg hinunter zu kommen. Dies gelingt dank gestuftem Gelände und einigen Querungen erstaunlich gut, die letzte Stufe hats aber in sich (T5-T6, II). Der Alpweg ist in neueren Karten gut wiedergegeben, auf den Alpweiden trotzdem nicht leicht zu verfolgen. Er ist nur an wenigen, exponierten Stellen deutlich (T4). In meiner Karte von 1960 ist er erstaunlicherweise nur bruchstückhaft eingezeichnet.
Das Val Frisal ist ein bemerkenswertes landschaftliches Highlight. Die über 2 km lange und bis 400m breite Talsohle wird von einem weit verzweigten Wasserlaufsystem zwischen Mooren und Kiesflächen durchzogen. Liebhaber finden hier seltene Pflanzen, Insekten, Wild und viel Ruhe. Ich empfehle einen barfuss Kneipp-Spaziergang durch die Gletscherbäche und die sonnengewärmten Moore - leave nothing but your footsteps!
Vom Val Frisal führen zwei Wege nach Brigels: ein direkter folgt dem ungestümen Flem in gut anderthalb Stunden zum Dorfeingang. Alternativ kann der Höhenweg über Alp Nova Sura und Crap Fronsch am oberen Rand des Fichtenurwalds Scatlè gewählt werden; gut eine Stunde länger.
* Vermutlich führt die gebräuchliche Route auf diesem Band nach links (Nordosten), um das Felsband im Kessel nordwestlich der Alphütte zu überwinden. To be discovered.
Klassische Eistour bei besten Verhältnissen und ein ungebräuchlicher Hüttenabstieg
Bericht der kompletten 2-Tagestour inkl. Selbsanft Überschreitung von

Von der Bifertenhütte hoch zum Einstieg Limmernband (2 grosse Steinmänner) und einige Schneefelder querend zum Limmerenfirn auf ca. 2400m. Über den Gletscher leicht bis zur Lücke bei P. 3062. Nun zuerst nach links, dann gerade hoch zur Eisnase, 45 - 50°. In einer steilen Seillänge direkt über die Eisnase, bis 60°. Das steilste Stück könnte rechts umgangen werden, dann bis max. 50°. Gutes, griffiges "Softice", für geübte Eisgeher auch seilfrei möglich. Einfach über die flachen Firnhänge und den wenig ausgepräten Grat zum Gipfel. Aussergewöhnliche Fernsicht für einen Sommertag!
Rassiger Abstieg über den lohnenden Bänderweg, (Bericht von

Da der Abstieg vom Bifertenstock mit gut 2 Stunden schnell hinter uns war, suche ich nach einer interessanten Alternative zum Hüttennormalweg. Also frage ich den Hüttenwart nach einer direkten Abstiegsvariante ins Val Frisal. "Von der Hütte direkt hinunter, leicht rechshaltend, über die "Platte" (Abseilen bei Nässe) und den Alpweg von Zanin ins Tal" - wird gemacht!
Meine Begleiter steigen den langen Weg ins Tierfehd ab, ich suche nach Wegspuren direkt südlich unterhalb der Hütte. Ca. 50hm tiefer stosse ich auf ein Band mit schwacher Wegspur, dem ich nach rechts* folge. Bald verliert sich die Wegspur und ich starte einen Versuch über die Bänder oberhalb Faschas (plattig sind sie ja) zum Alpweg hinunter zu kommen. Dies gelingt dank gestuftem Gelände und einigen Querungen erstaunlich gut, die letzte Stufe hats aber in sich (T5-T6, II). Der Alpweg ist in neueren Karten gut wiedergegeben, auf den Alpweiden trotzdem nicht leicht zu verfolgen. Er ist nur an wenigen, exponierten Stellen deutlich (T4). In meiner Karte von 1960 ist er erstaunlicherweise nur bruchstückhaft eingezeichnet.
Das Val Frisal ist ein bemerkenswertes landschaftliches Highlight. Die über 2 km lange und bis 400m breite Talsohle wird von einem weit verzweigten Wasserlaufsystem zwischen Mooren und Kiesflächen durchzogen. Liebhaber finden hier seltene Pflanzen, Insekten, Wild und viel Ruhe. Ich empfehle einen barfuss Kneipp-Spaziergang durch die Gletscherbäche und die sonnengewärmten Moore - leave nothing but your footsteps!
Vom Val Frisal führen zwei Wege nach Brigels: ein direkter folgt dem ungestümen Flem in gut anderthalb Stunden zum Dorfeingang. Alternativ kann der Höhenweg über Alp Nova Sura und Crap Fronsch am oberen Rand des Fichtenurwalds Scatlè gewählt werden; gut eine Stunde länger.
* Vermutlich führt die gebräuchliche Route auf diesem Band nach links (Nordosten), um das Felsband im Kessel nordwestlich der Alphütte zu überwinden. To be discovered.
Tourengänger:
Alpin_Rise

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