über die Geissflue und Hornegg - und durch die Wolfschlucht


Publiziert von Felix , 8. Juni 2011 um 21:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum: 7 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Aedermannsdorf - P. 721 - P. 934 - Geissflue - Hinterflue - P. 987 - Tannmattchopf - Hornegg - P. 952 - Tufftbrunnen - Wolfschlucht - Hammerrain (603 m) - Haltestelle Welschenrohr, Wolfsschlucht
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Balsthal nach Aedermannsdorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto cff logo Welschenrohr, Wolfsschlucht - cff logo Aedermannsdorf, Post
Kartennummer:1107

Selten begangen scheinen diese zwei Gipfel, so unterschiedlich sie auch sind - wir danken den Hinweisen von Sputnik und 360, ihm besonders auch für den Tipp mit den Abkürzungen meist dem Bächlein nach oberhalb Aedermannsdorf bis zum Haus bei P. 934!

Im stilvollen einfachen Zentrum, dem Hauptplatz mit grosser Linde, von Aedermannsdorf starten wir unsere Rundreise. Unmittelbar nach der Kirche nehmen wir den Fahrweg dem Bach nach; wo er endet, wandern wir in dessen Nähe über frisch gemähte Wiesen weiter sanft hoch. Derart erreichen wir das Fahrsträsschen, welches den Bach quert und nach Schmitten führt. Hohes Gras und wilder Strauch- und Baumwuchs entlang des Baches lassen uns das Strässchen und Fahrwege an P. 721 vorbei und weiter, wieder nahe an das kleine, meist kein Wasser mehr führendes Bächlein, nehmen. Hier, etwas unterhalb 730 Metern, erblicken wir das beinahe vermoderte Holzschild "Meisegraben": es weist auf den erwähnten alten, nicht mehr unterhaltenen Wanderweg, welcher dem ausgetrockneten Bachbett nach hoch Richtung Riedenweid führt. Manchmal ist kaum eine Durchkommen erkennbar, derart hoch wachsen Pflanzen und Stauden bereits. Doch er gefällt dennoch, dieser direkte Durch- und Aufgang zum Beginn der Gratfelsen der Geissflue.

Oberhalb des Hofes bei P. 934 queren wir, diverse massive, stromgeladenene Zäune und Gatter passierend, direkt dem Grat zu, auf Weide- und kurzem Waldgelände. Nun beginnt ein längeres Abenteuer: die Gratbegehung des Geissflue ist äusserst abwechslungsreich - und zieht sich doch etwas hin ... viele der Abschnitte auf dem Grat, welcher gelegentlich, v.a. südseitig senkrechte, beachtliche Abstürze aufweist, sind auf einer mehr oder weniger guten Spur mit grossem Vergnügen zu begehen - allerdings wird dieses, je weiter wir vorrücken, immer häufiger vom Baumbewuchs gestört; oft ist kaum mehr ein Durchkommen. Doch die Begehung des Grates gefällt; wenige Male ungehen wir einige Felsriffe - auch nordseitig; v.a ein ausgeprägtes "Brotmesser" veranlasst uns, die gute umgehende Spur zu benutzen. Überraschend positiv  insgesamt, der Eindruck, welchen wir von diesem Grat gewinnen. Nachdem wir den höchsten Punkt der Geissflue erreicht haben, suchen wir uns einen Rastplatz, welchen wir unmittelbar vor dem nordseitigen Abstieg finden: hier gönnen wir eine erste Verpflegung - und den Blick ins Thal und zu unserem nächsten Ziel, dem Tannmattchopf.

Steil, auf undeutlicher Spur durch den rutschigen Walduntergrund, streben wir dem Wiesengelände zu, welches uns an der Hinterflue zu P. 987 führt. Hier, mit Blick auf das Bergrestaurant Untere Tannmatt (auf der LK: Wisshus), nehmen wir den Wanderweg, welcher auf dem Gratrücken Richtung Obere Tannmatt führt. Kurz vor ihr zweigen wir links, also südöstlich ab, und gewinnen sofort den sanften Rücken, welcher schnell über lichten Wald zum Tannmattchopf führt.

Diese kaum ersichtliche Anhöhe passieren wir, um uns unserem nächsten Ziel zu "widmen"; doch es dauert - und die Spur wird gelegentlich unerkennbar, derart scheint sie zuzuwachsen: da sind vermutlich nur sehr wenige Wanderer unterwegs - allerdings fallen uns von Zeit zu Zeit, auf der gesamten Hornegg-Überschreitung, rötlich gefärbte Marksteine auf. Das Wandern zu unserem letzten Gipfel von heute wird gelegentlich zum Hindernislauf; doch noch vor zwölf Uhr erreichen wir den "Gipfel" der Hornegg: Auch er, kaum wahrnehmbar, doch die Höhenangaben und die Sicherheit, den höchsten Punkt von heute zu erkennen, lassen uns mit glücklichen Gipfelgefühlen niedersitzen - allerdings nur für kurze Zeit: die Wolken werden schnell dichter und grauer ... So verlassen wir bald den Gipfelrastplatz mit seinem ausnehmend schönen Gipfelstein , von wo aus wir immerhin zum Hintere Brandberg hinübersehen.

Zu Beginn leitet uns eine knapp erkennbare Spur zum Abstieg entlang des SSW-Grates - das Gelände ist einfach zu begehen, auch wenn die Spur sich mal verliert. Die Richtung ist ja gut vorgegeben: immer etwas links vom Grat - rechts fällt dieser doch manchmal senkrecht ab ... und so gelangen wir exakt bei der Wegbiegung auf ungefähr 920 Metern zum Fahrweg, welcher uns anschliessend wieder etwas aufwärts zu P. 952 und dem Tufftbrunnen leitet. Hier schalten wir, es wird wieder etwas sonniger, den zweiten Teil unserer Mittagsrast ein.  

Idyllisch und auf angenehmen Weg wandern wir nun hinab zum oberen Einstieg in die Wolfschlucht; wir kennen sie ja bereits, doch auch dieses Mal fasziniert sie uns aufs Neue. Frisch grünender Laubwald, senkrechte Felswände, Höhlen-Nischen, bemooste Abschnitte entlang des ausgetrockneten Baches - insgesamt ein stimmungsvoller Gang durch die zu Recht berühmte Schlucht lassen unseren Tourentag bestens ausklingen - einer Senioren-Wandergruppe, welcher wir in der Schlucht begegnet sind, geben wir bei der Postautohaltestelle den Tipp, doch einmal das ihnen unbekannte Bärenloch anzusteuern ...

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (6)


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bidi35 hat gesagt: sehr interessante Wanderung...
Gesendet am 8. Juni 2011 um 22:49
...spannend geschildert und, wie immer, mit sehr schönen Fotos dokumentiert.

Nun müsste ich nur noch wissen, wo das Bärenloch ist!

LG Heinz

Henrik hat gesagt: RE: sehr interessante Wanderung...
Gesendet am 8. Juni 2011 um 22:53

bidi35 hat gesagt: RE: sehr interessante Wanderung...
Gesendet am 8. Juni 2011 um 23:02
danke für den Link Henrik

bidi35 hat gesagt: RE: sehr interessante Wanderung...
Gesendet am 9. Juni 2011 um 09:36
danke Felix.

LG Heinz

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2011 um 09:20
felix,
ich habe die geissflue ja schon seit TeamMoomin's bericht auf meiner warteliste.

deshalb umso mehr dank für den detailierten wegbeschrieb v.a. all der nicht (mehr) eingezeichneten wege und pfade.

lg dani


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