über diese Brücke musst du gehen ... das Bäreloch von oben


Publiziert von Felix , 15. April 2010 um 14:25. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:14 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 775 m
Abstieg: 775 m
Strecke:Postautohaltestelle Wolfschlucht - Wolfschlucht - Lochboden - Bäreloch - Gitzi- oder Chli Bäreloch - Holi Flue - Gipfel P.1186 - Hinter Brandberg - Lochboden - Wolfschlucht
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV oder PW bis zur Haltestelle Herbetswil, Wolfschlucht
Kartennummer:1107 - Balsthal

Zuallerst:
ein herzliches Dankeschön an kopfsalat: Sowohl 360 wie wir hatten den Ausdruck seiner hervorragenden Beschreibung des Aufstieges übers Bäreloch zum Gipfel in der Tasche - und orientierten uns immer wieder an ihr! Das unübersichtliche Gelände wurde damit zur eindrücklich-schönen Angelegenheit.
Sein Bericht ist umfassend, sehr detailliert - im Gelände findet man sich mit ihm bestens zurecht, auf der Karte ist es wegen des stark zerklüfteten, gestaffelten, Geländes schwierig, Angaben zu machen. Vielleicht zur einzigen Verdeutlichung: der Aufstieg zur Brücke übers Bäreloch beginnt unmittelbar links vom Chli Bäreloch | Gitzliloch um die Felsrippe herum und gleich auf ihr aufwärts.


Wiederum starteten wir beim P bei der Postautohaltestelle Wolfsschlucht - auch diesmal, bei Frühlingsbeginn - ist dies eine traumhaft schöne Schluchtwanderung, stets leicht ansteigend; so ruhig, wild und romantisch.
Diesmal mussten wir wegen Holzfällerarbeiten einen Umweg über das schöne Häuschen des Ornithologischen Vereins Welschenrohr (?) durch intensives Dornengestrüpp nehmen, ehe wir direkt zum Bäreloch aufsteigen konnten.
Wieder ehrfürchtig staunen wir in dieser Kalkkathedrale ob deren Ausmass und Ausgestaltung - es berührt uns sehr, hier drin zu stehen und an den Brücken vorbei den Himmel zu schauen!
In der Absicht, das "Vollprogramm" durchzuführen, nehmen wir die kürzeste Verbindung zur Nachbarhöhle, dem Chli Bäreloch - oder Gitzilioch, wie uns ein Einheimischer anlässlich unserer Winterbegehung ausführte:
unterhalb des versicherten Abstieges der Wand nach ist eine Wegspur zur Höhle zu erkennen, welcher problemlos zu folgen ist. Erste (der sich wiederholenden) rutschigen steilen Laubpassagen und Kraxelstellen beginnen - bald erscheinen Bäreloch und Brücken von oben: ich habe mit mir zu kämpfen, meine Knie beginnen zu zittern ... Zu diesem Zeitpunkt schliesst 360 zu uns auf; an seinem Rücken, Ursula als moralische Stütze hinter mir, schaffe ich die Brückenüberschreitung. Ich bin mächtig stolz, verabscheue ich doch solche Abgründe mit Luft zu beiden Seiten ... Danke euch beiden für die Unterstützung!
Mit der erwähnten Tourenbeschreibung ausgestattet, gestaltet sich der weitere Aufstieg zur Holi Flue unterhaltsam: die Felspassagen begeistern uns - die abschüssigen Laub-Rutsch-Passagen mich weniger ...
Das zweite Highlight stellt der Durchgang der Holi Flue dar: immer enger werdend, halb kriechend meistern wir diese Tunnelverbindung - und posieren glücklich zur Gruppenfoto. Es folgen weitere Kraxelstellen im gutgriffigen Fels mit Besteigung verschiedener Aussichtspunkte, bis wir nach der Geröllhaldenquerung eine leichte Abänderung (zu kopfsalats Weg) vornehmen: Wir steigen in einer sehr steilen Runse nach der Halde direkt nördlich auf die Krete, Wurzeln und wenige Steine verhindern ein Abrutschen im dicken Laubteppich (die Halbschuhe sind ja schon nicht erste Wahl ...)
Immer noch zu dritt unterwegs beschliessen wir, auch den höchsten Punkt 1186 (Brandberg | Rinderberg) zu besteigen - und hängen grad noch die Überschreitung dran! Schön kraxlig, der Grat etwas schmal, v.a. jedoch mit vielem Geäst - diesem unseren letzten gemeinsamen Bergerlebnis folgt eine gemeinsame, gemütliche  Mittagsrast beim Restaurant  Hinter Brandberg (Di und Mi geschlossen). Lange schon hat die Bewölkung den Himmel verdeckt, es steigt die Luftfeuchtigkeit, Regen scheint bevorzustehen - während wir einen majestätischen Rotmilan beobachten, welcher von Krähen immer wieder attackiert wird. Schliesslich nimmt nun 360 seinen Weg Richtung Hornegg unter die Füsse - das war eine gute Begegnung (360: wir hätten noch einige spezielle Fotos - von dir ...)!

So ein "Schmankerl", sagt Ursula - dem schliesse ich mich an; ein Höhepunkt der Jurabegehungen, äusserst empfehlenswert!

Tourengänger: Ursula, 360, Felix


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»