Geburtstagswanderung zum Bärenloch und weiter ...


Publiziert von kopfsalat , 20. Oktober 2009 um 21:46. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:20 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 5:30
Strecke:wolfsschlucht - lochboden - bärenloch - hinterer brandberg - lochboden - wolfsschlucht
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Welschenrohr, Wolfsschlucht
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Welschenrohr, Wolfsschlucht
Kartennummer:1107 Balsthal

Das Bärenloch ob Welschenrohr stand schon lange auf meiner Wunschliste. schon zu Geo-Cache-Zeiten wollte ich mal dorthin, schaffte es aber nie.

Was macht man in solch einem Fall, man fragt hikr.org und hej presto, kommt die Antwort: Bärenloch bei Welschenrohr von delta.

Beim kartenstudium stellte sich mir die Frage, sollte es da nicht einen "Hinterausgang" geben? Einen Weg hoch zum Hinteren Brandberg. Die Abbrüche sind so zerklüftet, dass sich eigentlich ein Weg zwischendurch finden sollte.

So stand meine Tour fest:
- Bus bis Wolfsschlucht
- Wolfsschlucht bis zum Lochboden
- queren zum Bärenloch
- weiterschauen

Der erste Teil verlief mehr oder weniger planmässig, ausser dass der Bus-Chauffeur nicht anhalten wollte. Erst nach mehrmaligem Rufen, erwachte er und trat auf die Bremse.

Die Wolfsschlucht ist ausserordentlich eindrücklich, vorallem wenn im ganzen Thal noch der Nebel hängt (nicht dass ich hier leben wollte, ich würde wohl glatt schwermütig). so ab 800m drückt dann die Sonne und bei jedem Schritt wird es heller und wärmer. (T2)

Beim Lochboden dann strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Der Weiterweg zum Bärenloch ist gerade mal mit einem (1) nicht-SAW-konformen Wegweiser markiert aber dafür sehr gut unterhalten. Beim aufstieg auf dem, ohne Geländer, wohl sehr ausgesetzten Weglein treffe ich einen Mann der eine Kabelrolle den Berg hochträgt. Ich helfe ihm und wir sprechen kurz miteinander. Er ist der nicht-offizielle Wegmacher und unterwegs um ein paar Stufen auszubessern. Nichts ist hier offiziell, denn sonst müsste wohl wer die Verantwortung übernehmen, wenn ein paar unvorsichtige abstürzen. (T3)

Auf meine frage ob's noch einen Weiterweg gäbe, erklärt er mir, dass es tatsächlich einen Weg rauf zum Brandberg gebe, dieser aber weder markiert noch speziell ausgebaut sei. Seine Beschreibung war etwa:

"Über die Naturbrücke, dann rechts eine Rippe hoch, dann auf Zickzackweg bis unter eine Fluh, dort links nicht rechts bis zu einer Höhle, durch die man durch kann, auf der anderen Seite im Zickzack hoch."

Im nachhinein würde ich das wie folgt präzisieren:

  • auf der Naturbrücke über das Bärenloch. Oder wenn man, wie ich, nicht schwindelfrei ist, gibt es ca. 20m vor der Naturbrücke einen Pfad (Wildwechsel) der rechts den steilen Hang in NW-Richtung hinauf führt. Dazu muss man die Hände zur Hilfe nehmen.
  • nach ca. 15m rechts (N) eine Rippe hochkraxeln. Hier trifft man auf den obigen Ausweichweg
  • weiter der Rippe entlang
  • auf ca 980m wird's flacher und ein Zickzackweg sichtbar
  • diesem folgen bis unter eine geneigte Felsplatte
  • nach links (NW) dem unteren Rand der Felsplatte folgend leicht ansteigen bis zu einer Höhle
  • in die Höhle reinkriechen und auf der anderen Seite wieder raus, zur Holi Flue, 1000m, mit "Höhlenbuch"
  • nach rechts (NW) auf gut sichtbarem Pfad erst ein wenig absteigen, nach ca. 20m im rechten Winkel (E) steil in einen Sattel hochsteigen. Hier besteht die Möglichkeit nach rechts (S) einen Felsvorsprung zu "erklimmen" mit phantastischer Aussicht auf Thal und sogar mit ein wenig Alpen-Panorama
  • zurück im Sattel nach links (W) eine kleine Felsstufe rauf und einen Fels auf gutem Pfad links (W) umgehend in einen breiten Sattel (*)
  • nach links (W) eine teils zugewachsende Geröllhalde auf Wildwechseln queren (T4)
  • nach rechts (N) einen breiten erdigen Laub-Graben am besten im Zickzack mit Hilfe der Hände hinaufkraxeln, vereinzelnte Wildwechsel sind hilfreich, nach rechts auf eine Felsrippe zuhalten (T5)
  • die Felsrippe hochsteigen
  • im flacheren Teil auf Wildwechsel/Pfad nach links (W) in einen Sattel queren (T4)
  • auf gut sichtbarem Pfad dem Grat entlang nacht NE oberhalb Pt. 1121 vorbei
  • der Pfad wechselt zuerst in die S dann in die N Flanke
  • Pt. 1186 N umgehend zum Wanderweg der vom Hinteren Brandberg herüberführt (T2) 

  • * ab dem breiten Sattel gibts es auch einen einfacheren recht gut erkennbaren Pfad (T3)
  • nach rechts (E) die Höhe haltend unter einem grossen, umgefallenen Baum hindurch
  • durch einen breiten baumbestandenen Kessel bis zu dessen gerölliger E-Seite
  • dort wieder nach NW ansteigend im Zickzack bis auf den Grat

Auf dem Wanderweg gemütlich zurück zum Lochboden. dort ein wenig ausgeruht und die Sonne genossen. Über die Weide und erst im Graben W Cholholz dann weglos zur Weggabelung N Pt. 747 abgestiegen. Dem Weg nach E gefolgt bis ca. 700m dort eine Trockenrinne hinunter, direkt zur Brücke über die Dünnern. Auf der Kantonsstrasse nach E zur Bushaltestelle. (T4-)

Und wieder wollte der Bus-Chauffeur nicht anhalten!!!! Ich weiss nicht woran es liegt. Er wollte einfach mit einem 100er an mir vorbeibolzen. Vielleicht drückt der Nebel tatsächlich auf den Geist?

Hinterer brandberg: Berggasthof, Montag und Dienstag geschlossen.

Zweite Begehung heute, 25.04.2010 zusammen mit lemon. Dabei die obige neue Variante genommen, die uns ein, an uns vorbeibrausender, Einheimischer erklärte. Mittagshalt im Hinteren Brandenberg. anschliessend alles auf der Höhe und sehr langer Abstieg nach Gänsbrunnen.

Tourengänger: kopfsalat, lemon


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Geodaten
 2292.xol Wolfsschlucht-Bärenloch

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Kommentare (1)


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TJack hat gesagt:
Gesendet am 3. Juni 2010 um 09:00
Vielen Dank für die excellente Beschreibung!
Letztes Wochenende habe ich die tour mit Freunden nachgewandert - mit zwei kleinen Varianten und es war sehr schön :-)

Viele Grüsse
Thomas


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