Großes Wiesbachhorn (3.564 m), Bratschenkopf (3.412 m) u. Klockerin (3.415 m) vom Moserboden.


Publiziert von Gemse , 12. September 2010 um 08:34. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:27 September 1969
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3088 m
Abstieg: 3088 m
Strecke:Moserboden - Heinrich Schweiger Haus - Wiesbachhorn - Schweigerhaus - Bratschenkopf - Klockerin - Scweigerhaus - Moserboden (18,3km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem PKW nach Kaprun bis zum Parkplatz am Ende
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem Bus, Schrägaufzug und wieder Bus zum Moserboden.
Unterkunftmöglichkeiten:Heinrich Schwaiger Haus

Ich habe diesen Bericht in erster Linie eingestellt, um zu zeigen, wie stark sich die Gletscher zurückgezogen haben.
Der Weg ist kurz zu beschreiben. Ich bitte jedoch zu beachten, dass die Tourbeschreibung erheblich abweichen muss, gegenüber einer heutigen (2010) Tourführung,  Bericht von Tef im Sommer 2010 Wiesbachhorn
1. Tag:
Wir fuhren um 4 Uhr morgens in FFB los und waren um 7 Uhr bereits am Busparkplatz in Kaprun. Mit dem ersten Bus fuhren wir hoch zum Moserboden, den wir um 8 Uhr erreichten. Sofort starteten wir in Richtung Heinrich Schwaiger Haus. Der Weg verläuft in großen Serpentinen über dem Felsrücken oberhalb der Talsperre. Der Weg ist gut zu begehen und weißt keine Schwierigkeiten auf. Nach 50 Minuten erreichten wir das Schwaigerhaus. Wir legten die Rucksäcke ab und nahmen nur das Nötigste mit für den Aufstieg zum Großen Wiesbachhorn. Der Aufstieg zum Unteren Forchetskopf führt durch eine teilweise versicherte Steilrinne.
Am Unteren Forchetskopf werden die Steigeigen angezogen, da der Kaindlgrat zum Wiesbachhorn durchgehend vergletschert ist. Der Grat ist gut begehbar und weißt eine gute Spur auf. Am oberen Forchetskopf ist die Spitze links zu umgehen, da gerade hoch eine große Spalte ist.
Weiter geht es nun zum Gipfelgrat des Wiesbachhorns. Die Felsstufen können gut rechts im griffigen Eis umgangen werden. Der letzte Grataufschwung ist sehr schmal und luftig. Um 1/2 12 Uhr erreichten wir das Gipfelkreuz. Das damalige Gipfelkreuz war ca. 4 m hoch. Es war so tief vereist, dass man fast auf dem Querbalken sitzten konnte. Nach einer guten halben Stunde stiegen wir wieder ab. Der Wind war doch sehr heftig und die Temperatur betrug - 3 Grad, meine Kollegen frohren ganz schön ohne Perlon-Schutzanzug, ich schwitzte beinahe.
Der Abstieg über den Kaindlgrat verlief ebenfalls glatt und wir erreichten nach weiteren 2 1/2 Stunden wieder das Schwaigerhaus, in dem wir heute übernachteten.

2. Tag
Um 7 Uhr starteten wir hoch auf den Kaindlgrat wieder bis zum Oberen Forchetskopf. Hier zweigt eine Spur nach rechts ab zur Wielinger Scharte. Durch die große Gletschermulde führt die Spur zur Ostwand der beiden Bratschenköpfen. Die Flanke hat eine Neigung von etwa 45 Grad, ist also gut ohne Zwischensicherungen und Standplätzen zu begehen. Die Spur führt von rechts nach links durch die leichte vergletscherte Wand. Wir hatten Bruchharsch. Bei jedem Schritt brach man 20 cm bis zu einen halben Meter ein. Im oberen Wanddrittel biegt die Spur nach rechts ab und erreicht mühelos den Sattel zwischen den Gipfeln. Reine Gehzeit durch die Flanke betrug etwa eine 3/4 Std. Wir deponierten am Vorderen Bratschenkopf unsere Rucksäcke und gingen gleich weiter zur Klockerin.
Über die teilweise apere Westflanke gings in eine große Gletschermulde und von dort immer leicht ansteigend über den Rücken zur Klockerin. Auf der ganzen Spur war keine Spalte zu sehen. Wir erreichten den Gipfel der Klockerin nach 1 1/2 Std. von den Bratschenköpfen. Am Gipfel angekommen stellte ich fest, dass ich außer dem Rucksack auch meine Kamera am Bratschenkopf liegengelassen hatte. Der Tiefblick auf die Stauseen war herrlich.
Nach kurzem Aufenthalt gingen wir wieder zu den Bratschenköpfen zurück und fanden dort alles wohlbehalten, auch meine Kamera war noch da.
Der Abstieg von den Bratschenköpfen zurück in die Wielinger Scharte hatte es in sich. Auf der Aufstiegsspur sanken wir bis über die Knie ein. Somit entschloss ich mich auf den Rücken zu legen und die ganze Flanke herunterzurutschen. Der Eispickel leistete gute Dienst als Bremse und Steuergerät. Nach 10 Min. war ich am Fuß der Flanke. Die anderen, die abstiegen brauchten über eine halbe Stunde länger. Von der Wielinger Scharte gings wieder zum Kaindlgrat und hinab zum Schwaigerhaus. Hier verstauten wir alles in die Rucksäcke und stiegen zum Moserboden ab.
Fazit: 2 wunderschöne Tage im Herbst.

Bergsteiger: Brandy und Karl und 2 weitere Kollegen aus FFB

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Tourengänger: Gemse, Bergziege


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Geodaten
 4904.gpx Großes Wiesbachhorn + Klockerin

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