Skitour Großes Wiesbachhorn, Klockerin und Bratschenköpfe
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Saisonabschluss auf einen der exklusivsten Skigipfel der Ostalpen.
Wegen des Massenauftriebs haben wir die Glocknerbesteigung spontan gegen eine Tour aufs Wiesbachhorn getauscht und sollten dafür belohnt werden. Der Anstieg über den "Normalweg" von Ferleiten über die Gruberscharte stellt technisch keine großen Anforderungen, mit mehr als 3000 Höhenmetern stellt der Anstieg aber große Anforderungen an die Kondition. Da der Anstieg aufs Wiesbachhorn jedoch auch über das Teufelsmühlkees möglich ist, ist diese Tour nicht die längste der Ostalpen. Dieser Anstieg war jedoch bei den derzeit bereits sehr früh weichen Bedingungen zu gefährlich. Der Normalweg führt von Ferleiten ins Käfertal, hier wäre ein Rad sehr empfehlenswert. Ab der Eichhornruhe konnten wir mit Skiern aufsteigen, bald erreicht man einen Felsgürtel. Dieser wird nun je nach Bedingungen links oder mittig durch ein Schneeband (jeweils kurz ca. 40°) oder sehr lawinenexponiert rechts umgehend erstiegen. Einfach, jedoch stets ansteigend geht es vorbei an der Schwarzenberghütte (Winterraum vorhanden) zum Hochgruberkees. Über dieses üblicherweise spaltenfrei scheinbar endlos zur Aufsteilung unter der Gruberscharte. Diese wird durch einen sehr steilen und nicht selten lawinengefährlichen Hang erreicht. In wenigen Minuten erreichten wir das Gruberschartenbiwak, wo wir unser Quartier für die Nacht bezogen. Wegen Umbauarbeiten sind derzeit nur 6 der 9 Betten benützbar, Decken von sehr schöner Qualität sind in ausreichender Zahl vorhanden, ansonsten keine Ausstattung. Im Winter kann Schnee direkt beim Biwak geschmolzen werden, im Sommer muss man etwa 5 Minuten zum Gletscher absteigen.
Nach einer einsamen und ruhigen Nacht starten wir kurz nach Sonnenaufgang Richtung Klockerin. Ohne Schwierigkeiten erreichten wir so den ersten Gipfel der Tour. Jenseits fuhren wir mit Fellen ca. 100 Hm ab. Ein kurzer einfacher Hang führt in die Bratschenkopfscharte, von wo wir den Hinteren Bratschenkopf bestiegen. Nun ohne Felle etwa 200 Hm hinab in die Wielingerscharte und nun noch ein letzter Anstieg auf das Wiesbachhorn. Hier sind meist Steigeisen und ein Pickel sinnvoll, ein Seil wird auf dieser Tour meist nicht mitgeführt. Nach einer längeren Rast am windstillen Gipfel traten wir den nicht unmühsamen Rückweg an. Doch von der Klockerin genossen wir dann anfangs perfekten Firngenuss, erst ganz unter quälten wir uns im Gatsch ins Tal.
AUFSTIEG: Von Ferleiten (Tauernhaus) ins Käfertal bis zur Vögerlalm. Hier nun entlang des Forstwegs in vielen Kehren aufwärts zur Eichhornruhe. Sanften Hängen folgend zum Felsgürtel bei der Käferleiten. Hier nun entweder links oder mittig durch eine etwa 40° steile kurze Rinne hinauf oder, wenn nicht anders möglich, den Felsgürtel rechts sehr lawinengefährdet umgehen. Über Rücken und Mulden leicht linkshaltend hinauf. Die Schwarzenberghütte lässt man links liegen, wenn man hier zukehren möchte, steigt man ebenfalls etwa 50Hm ober die Hütte und fährt dann zu ihr ab (direkte Querung heikel). Wiederum sanfte Hänge führen hinauf zum Hochgruberkees. Über dieses bis zur Aufsteilung unter der Gruberscharte. Links der großen Wechten ohne Schwierigkeiten, jedoch sehr steil (ca. 35-40°) in die Scharte und an derem nördlichen Ende zum Gruberschartenbiwak, hier Übernachtung.
Vom Biwak den Hängen links des Grates unschwer aufwärts folgen. Eine Steilstufe (knapp nach einem markanten Felsen mit Gedenktafel) wird am besten direkt am Grat erstiegen (auch wenn es anfangs links besser erscheint). Nun einfach zum höchsten Punkt. 100Hm über den SO-Rücken hinab und aus dem Sattel einfach in die Bratschenkopfscharte aufstiegen. Wenige Meter nach links zum Hinteren Bratschenkopf. Zurück in den Sattel und direkt aus diesem (nicht direkt vom Hinteren Bratschenkopf - Abbrüche!) in die Wieligerscharte abfahren (ca. 30-35°). Links des Felssporns ansteigen und sobald möglich nach rechts auf den Felssporn queren und auf oder später rechts von diesem zu einem schönen Platzl unter der Gipfelflanke. Hier meist Skidepot. In gerader Linie hinauf, zuletzt leicht rechtshaltend zum Gipfelgrat und auf diesem unschwer zum höchsten Punkt.
ABFAHRT: Wie Aufstieg oder Varianten über Teufelsmühlkees oder Bratschenkopfkees (hohe Schwieigkeiten).
SCHNEE/LAWINENGEFAHR: - , Schnee ab der Eichhornruhe, nasser Schnee beim Aufstieg zum Biwak. Am zweiten Tag harter Harschdeckel, in der Gipfelflanke guter Trittschnee. Abfahrt Firn, unten Nassschnee.
WETTER: Traumtagerl!
MIT WAR: Tanja
Tour beschrieben von © Matthias Pilz
Wegen des Massenauftriebs haben wir die Glocknerbesteigung spontan gegen eine Tour aufs Wiesbachhorn getauscht und sollten dafür belohnt werden. Der Anstieg über den "Normalweg" von Ferleiten über die Gruberscharte stellt technisch keine großen Anforderungen, mit mehr als 3000 Höhenmetern stellt der Anstieg aber große Anforderungen an die Kondition. Da der Anstieg aufs Wiesbachhorn jedoch auch über das Teufelsmühlkees möglich ist, ist diese Tour nicht die längste der Ostalpen. Dieser Anstieg war jedoch bei den derzeit bereits sehr früh weichen Bedingungen zu gefährlich. Der Normalweg führt von Ferleiten ins Käfertal, hier wäre ein Rad sehr empfehlenswert. Ab der Eichhornruhe konnten wir mit Skiern aufsteigen, bald erreicht man einen Felsgürtel. Dieser wird nun je nach Bedingungen links oder mittig durch ein Schneeband (jeweils kurz ca. 40°) oder sehr lawinenexponiert rechts umgehend erstiegen. Einfach, jedoch stets ansteigend geht es vorbei an der Schwarzenberghütte (Winterraum vorhanden) zum Hochgruberkees. Über dieses üblicherweise spaltenfrei scheinbar endlos zur Aufsteilung unter der Gruberscharte. Diese wird durch einen sehr steilen und nicht selten lawinengefährlichen Hang erreicht. In wenigen Minuten erreichten wir das Gruberschartenbiwak, wo wir unser Quartier für die Nacht bezogen. Wegen Umbauarbeiten sind derzeit nur 6 der 9 Betten benützbar, Decken von sehr schöner Qualität sind in ausreichender Zahl vorhanden, ansonsten keine Ausstattung. Im Winter kann Schnee direkt beim Biwak geschmolzen werden, im Sommer muss man etwa 5 Minuten zum Gletscher absteigen.
Nach einer einsamen und ruhigen Nacht starten wir kurz nach Sonnenaufgang Richtung Klockerin. Ohne Schwierigkeiten erreichten wir so den ersten Gipfel der Tour. Jenseits fuhren wir mit Fellen ca. 100 Hm ab. Ein kurzer einfacher Hang führt in die Bratschenkopfscharte, von wo wir den Hinteren Bratschenkopf bestiegen. Nun ohne Felle etwa 200 Hm hinab in die Wielingerscharte und nun noch ein letzter Anstieg auf das Wiesbachhorn. Hier sind meist Steigeisen und ein Pickel sinnvoll, ein Seil wird auf dieser Tour meist nicht mitgeführt. Nach einer längeren Rast am windstillen Gipfel traten wir den nicht unmühsamen Rückweg an. Doch von der Klockerin genossen wir dann anfangs perfekten Firngenuss, erst ganz unter quälten wir uns im Gatsch ins Tal.
AUFSTIEG: Von Ferleiten (Tauernhaus) ins Käfertal bis zur Vögerlalm. Hier nun entlang des Forstwegs in vielen Kehren aufwärts zur Eichhornruhe. Sanften Hängen folgend zum Felsgürtel bei der Käferleiten. Hier nun entweder links oder mittig durch eine etwa 40° steile kurze Rinne hinauf oder, wenn nicht anders möglich, den Felsgürtel rechts sehr lawinengefährdet umgehen. Über Rücken und Mulden leicht linkshaltend hinauf. Die Schwarzenberghütte lässt man links liegen, wenn man hier zukehren möchte, steigt man ebenfalls etwa 50Hm ober die Hütte und fährt dann zu ihr ab (direkte Querung heikel). Wiederum sanfte Hänge führen hinauf zum Hochgruberkees. Über dieses bis zur Aufsteilung unter der Gruberscharte. Links der großen Wechten ohne Schwierigkeiten, jedoch sehr steil (ca. 35-40°) in die Scharte und an derem nördlichen Ende zum Gruberschartenbiwak, hier Übernachtung.
Vom Biwak den Hängen links des Grates unschwer aufwärts folgen. Eine Steilstufe (knapp nach einem markanten Felsen mit Gedenktafel) wird am besten direkt am Grat erstiegen (auch wenn es anfangs links besser erscheint). Nun einfach zum höchsten Punkt. 100Hm über den SO-Rücken hinab und aus dem Sattel einfach in die Bratschenkopfscharte aufstiegen. Wenige Meter nach links zum Hinteren Bratschenkopf. Zurück in den Sattel und direkt aus diesem (nicht direkt vom Hinteren Bratschenkopf - Abbrüche!) in die Wieligerscharte abfahren (ca. 30-35°). Links des Felssporns ansteigen und sobald möglich nach rechts auf den Felssporn queren und auf oder später rechts von diesem zu einem schönen Platzl unter der Gipfelflanke. Hier meist Skidepot. In gerader Linie hinauf, zuletzt leicht rechtshaltend zum Gipfelgrat und auf diesem unschwer zum höchsten Punkt.
ABFAHRT: Wie Aufstieg oder Varianten über Teufelsmühlkees oder Bratschenkopfkees (hohe Schwieigkeiten).
SCHNEE/LAWINENGEFAHR: - , Schnee ab der Eichhornruhe, nasser Schnee beim Aufstieg zum Biwak. Am zweiten Tag harter Harschdeckel, in der Gipfelflanke guter Trittschnee. Abfahrt Firn, unten Nassschnee.
WETTER: Traumtagerl!
MIT WAR: Tanja
Tour beschrieben von © Matthias Pilz
Hike partners:
Matthias Pilz
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