Großes Wiesbachhorn 3564m - Eine imposante Tagestour


Publiziert von mountainrescue , 8. März 2012 um 10:47. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:23 August 2003
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Moserboden - Heinrich-Schwaiger-Haus - Fochezköpfe - Wiesbachhorn
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Zell am See - Kaprun - zum Kesselfall Alpenhaus. Dort ziehrt ein häßliches Parkhaus den Talschluß!
Unterkunftmöglichkeiten:Heinrich-Schwaiger-Haus, diverse Unterkünfte im Bereich des Moserbodenstausees

Aus Wikipedia.de
Das Große Wiesbachhorn liegt im Bundesland Salzburg in Österreich und ist mit einer Höhe von 3.564 m ü. A. (nach anderen Quellen 3.570 m ü. A.) der dritthöchste Gipfel der Glocknergruppe. Der vollkommen freistehende Firndom bildet den Hauptgipfel des Fuscher/Kapruner Kammes und wird in alpinistischer Literatur oft als Rivale zum Großglockner gesehen. Der tiefe Absturz gegen Osten und Südosten hat mit 2.418 m den größten Höhenunterschied zwischen Tal und Gipfel in den Ostalpen. Von alpinistischer Bedeutung war die Erstbesteigung der Nordwestwand am 15. Juli 1924 durch Franz Riegele und Willo Welzenbach. Sie verwendeten zur Fortbewegung zum ersten Mal Eisnägel, die später zu Eisschrauben weiterentwickelt wurden. Die Nordwestwand war eine der klassischen Eiswände der Ostalpen; mittlerweile ist das Eis jedoch abgeschmolzen.
________________________________________________________________________

 

Ein herrlicher Sommer hat uns mit Beschlag belegt ;-) Ein beständiges und stabiles Hoch herrscht nun seit Tagen und so beschließen wir diese Zeit zu nützen und eine "schnelle" Wiesbachhorn-Tour zu machen. 

Wir starten in den frühen Morgenstunden von zu Hause und erreichen kurz vor 7.00 Uhr den Ausgangspunkt der Tour, wo das Auto zurückbleibt und die weitere Auffahrt mittels Bussen des Verbundes erfolgt. Nach kurzer Fahrt bietet sich uns ein gewaltiges Hochgebirgspanorama, das neben den Staumauern vor allem vom mächtigen Wiesbachhorn dominiert wird.

Man glaubt gar nicht, dass ein halbwegs konditionsstarker Bergsteiger diesen Berg in einem Tag schaffen kann. Allerdings muss diese Aussage dahingehend relativiert werden, da man mit fast 2100m Seehöhe Starthöhe schon "hoch" am Berg ist. Trotzdem sind es im Auf- und Abstieg jeweils ca. 1500m Höhenmeter die zu überwinden sind. 


Zuerst führt der Weg von der Bushaltestelle über die gewaltige Krone des Moserbodenstausees und im Anschluss windet sich der Weg, in schöner Trassenführung zum Heinrich-Schwaiger-Haus auf 2802m Höhe. Erst im letzten Drittel des Anstiegs wird das Gelände etwas felsdurchsetzter, aber noch immer schön begehbar. Sehr viele Tagestouristen besuchen auch nur das Heinrich-Schwaiger-Haus und können so etwas "Hochgebirgsluft" schnuppern ;-)


 Da wir den Berg an einem Tag "machen" wollen, sind die Rucksäcke auf Tagesrucksäcke reduziert. Die knapp 700 Hm zum Schwaigerhaus sind bald überwunden und da sich alle sehr gut fühlen, geht es gleich weiter Richtung Unteren Fochezkopf. Dort ist die "Schlüsselstelle" der Tour. Ein mit Stahlseilen gut abgesicherter Kamin führt über diese etwas schwierigere Stelle.

Noch befinden wir uns im Schatten des Wiesbachhorns, da es sich um einen nordseitigen Anstieg handelt. Weiter geht es über groben Schotter Richtung Oberen Fochezkopf und dort treffen wir endlich aus dem Schatten in die Sonne. Als ich vor Jahren am Wiesbachhorn war, präsentierte sich der nun folgende Kaindlgrat als Schneegrat, der vom Oberen Fochezkopf sich bis zum Gipfel des Wiesbachhorns aufschwang. Doch bei dieser Tour ist nur mehr ein kurzes Stück auf Schnee und Eis zu überwinden; der restliche Anstieg ist ein reiner "Schotterhatscher".

Selbst der letzte Aufschwung auf den Gipfel ist komplett schneefrei :-(



Bald ist auch dieser letzte Aufschwung geschafft und wir stehen, mit nur wenigen anderen Bergsteigern am Gipfel des Großen Wiesbachhorns.

Die Rundumsicht ist einfach phänomenal und beeindruckend. Nach den obligaten Gipfelfotos steigen wir in die Senke vor dem letzten Aufschwung ab und genießen unsere wohlverdiente Rast bzw. Jause.

Im Anschluss daran geht es denselben Weg zurück, doch diesmal kehren wir beim Schwaigerhaus zu und lassen dort diese schöne Tour Revue passieren.


Danach geht es zurück zum Moserboden, wo wir etwas länger auf die Talfahrt warten müssen, denn nun haben zahlreiche Touristen den Stausee "erklommen" und da es bereits später Nachmittag ist, wollen alle nun wieder zurück ins Tal.

Fazit der Tour: Eine schöne Hochgebirgstour für alle die ihre ersten Erfahrungen an einem 3000er sammeln wollen. Bei beständigem, sicheren Wetter für konditionsstarke Bergsteiger locker an einem Tag zu machen - gemütlichere genießen den Berg auf zwei Tage verteilt. Trotz alledem darf der Berg nicht unterschätzt werden; immerhin ist er doch über 3500m hoch und das Wetter kann in dieser Höhe ganz schnell umschlagen; also trotz alledem - Vorsicht walten lassen!

 


Tourengänger: mountainrescue


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»