Großes Wiesbachhorn (3564m)


Publiziert von Tef , 13. Juli 2010 um 21:59.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum:10 Juli 2010
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1550 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durch Kaprun hindurch taleinwärts bis zum großen Parkhaus. Von hier wenige Schritte bis zur Bushaltestelle und Ticketkauf. Das Retourticket kostet 17 EUR (15,50 für AV Mitglieder). Der erste Bus geht um 08:20 und ist gegen 09:00 Uhr oben. Das ist für ne Hochtour zwar recht spät, aber es sollte für hikr locker ausreichen. Der letzte Bus nach unten geht um 17 Uhr (Juli + August, sonst 16:45). Die Frequenz dazwischen ist alle 20-30 Minuten.

Vor einigen Jahren galt der Kaindlgrat noch als schöner Firngrat, davon ist nun im Sommer nicht mehr viel übrig. Dieses Jahr ist der Schnee bereits Anfang Juli fast komplett weg. Momentan kommt man sogar ohne Steigeisen hinauf.
Wegen der grandiosen Aussicht ist die Tour trotzdem immer noch lohnend.
Den Ausgangspunkt, die Staumauer der Talsperre Moserboden erreicht man von Kaprun- Kesselfall mit einem Bus, Schrägaufzug und wieder Bus. Wer mit dem ersten Bus fährt, kann gleich sitzen bleiben, da dann der gesamte Bus den Schrägaufzug hochfährt. Zugegebenermaßen eine coole Sache, obwohl das ganze Tal durch den Kraftwerksbau arge Wunden erhalten hat. Aber die Touristen scheint es nicht zu stören, denn sie kommen in Massen. Als Bergsteiger ist man in der Minderzahl.
So starteten gegen 9 Uhr außer uns noch 3 Bergkameraden zur Tour. Zuerst geht es über die Staumauer nach Osten. Hier beginnt nun der Anstieg zum Heinrich-Schwaiger Haus. Anfangs geht es unter der Materialseilbahn hindurch in nordöstliche Richtung, ehe es in zahllosen Serpentinen in südöstlicher Richtung den steilen Schrofenhang hinaufgeht. Der Weg ist etwas monoton, doch der Blick über den Stausee nach Süden zur Gletscherwelt wird immer schöner. Schon bald taucht im Westen der Großvenediger auf.
Auf 2802 Meter höhe erreicht man das schön gelegen Heinrich Schwaiger Haus. Es ist 2010 geschlossen, doch der Winterraum ist offen. Noch vor der Hütte biegt man links ab und folgt den Markierungen zu einer Felswand, die versichert über eine Rinne überwunden wird. Danach geht es einen Schotterhang weiter bergan, ehe man über eine weitere versicherte Steilstufe den Unteren Fochezkopf (3022m) erreicht.
Ein ganz anderer Blickwinkel tut sich nun auf: links unten das schwindende Fochezkees, geradeaus der Kaindlgrat und das Wiesbachhorn, rechts Kaindlkees und Bratschenkopf. Man steigt nun in eine Senke ab und danach wieder hinauf. Wir nehmen nun den direkten Weg über das Firnfeld (im Abstieg umgehen wir es auf der westlichen Seite) und überwinden so eine kleine Steilstufe, danach geht es meist rechts vom Firngrat auf Fels und Schotter auf gut sichtbarer Pfadspur weiter. Es ist nirgends sonderlich schwer oder ausgesetzt.
Dort wo der Grat nach links knickt, quert man nun, etwas oberhalb des Kaindlkees, rechts in die schuttrige Flanke zur nächsten Gratrippe hinüber. 
Und diese geht es nun nach Osten hinauf. Eine steile Felsstufe wird unschwierig überklettert, danach geht es meist direkt am nun recht steilen und nach oben hin auch etwas ausgesetzten Grat hinauf. Wir weichen dem Schnee so gut es geht aus und steigen über Platten, die trocken und gut begahbar sind, daneben aufwärts. Erst auf den letzten Metern folgt man dem Firngrat bis zum Gipfelkreuz.
Es ist unglaublich warm für diese Höhe und bei schönen Wolkenspielen genießen wir die Pause. Im oberen Teil ist danach beim Abstieg wegen des mittlerweile recht nassen Schnees Vorsicht geboten, danach kann man viel schauen.
Wieder unten an der Staumauer drängen wir uns zwischen den Touristen hindurch zum Bus, um möglichst schnell ins Tal zu kommen, denn der Zeller See wartete bereits auf uns mit seinem erfrischenden Naß.

Tourengänger: Tef


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Kommentare (6)


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gero hat gesagt: Gratulation
Gesendet am 14. Juli 2010 um 07:34
zu Tour und Bericht - wie immer sehr schön zum Mit-Erleben geschrieben!

Wenn ich das richtig einschätze, ich das GW alleine möglich - Spalten scheint es ja am Weg keine zu geben? Und insgesamt hält sich der Firn (leider) sehr in Grenzen?

Gruß, Georg

Tef hat gesagt: RE:Gratulation
Gesendet am 15. Juli 2010 um 18:44
Servus Georg,
vielen Dank!
das Wiesnachhorn kannst du auf alle Fälle auch alleine machen, man betritt quasi keinen Gletscher mehr. Steigeisen im Rucksack können aber nie schaden (außer dem Rücken)
beste Berggrüße
Tef

ADI hat gesagt:
Gesendet am 14. Juli 2010 um 09:28
Hallo!

Lässige Tour, die auch schon lange mal machen will. Gratuliere!
Leider hat's bei mir am 10.07. nur für eine 3,5 stündige Tour in den Optikerladen gereicht.....:-(

Aber ich denke, der Berg steht noch länger.

VLG, ADI

Tef hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Juli 2010 um 18:46
Servus Adi,
auch wenn das Eis schmilzt, der Berg steht bestimmt noch länger :-)
beste Berggrüße
Tef

Jackthepot hat gesagt: Gratuliere
Gesendet am 14. Juli 2010 um 18:08
Hi Tef,

klasse Tour - als Ostalpenfan steht das Wiesbachhorn schon lange auf meiner ToDo-Liste...wenn's halt net so weit vom schwäbischen Meer weg wäre...;-(
Gruß Harald

Tef hat gesagt: RE:Gratuliere
Gesendet am 15. Juli 2010 um 18:45
Servus Harald,
vielen Dank!
dafür bist du näher an anderen Bergen, die für dich näher sind und bei uns noch auf der Liste stehen...aber es ist ja schön, wenn die Liste groß ist :-)
beste Berggrüße
Tef


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