Ecuador - erstmals in den Anden
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Unser erstes Mal in den Anden sollte ein kombiniertes Programm werden mit zwei Wochen in den Bergen und einer Woche Nebel- bzw. Regenwald. Für Galapagos reichte weder Budget noch Zeit.
Zunächst hatte ich einen Akklimatisierungsplan ausgearbeitet mit steigender Schlafhöhe, dann eine Reihe von Akklimatisierungstouren, um in der 2. Woche dann die beiden großen Berge angreifen zu können. Ausgesucht hatten wir uns den Juni, da dort laut übereinstimmenden Angaben die trockenere Zeit anbrechen sollte und noch nicht ganz Hochsaison ist, wie im Juli und August. Ein eigentlich guter Plan, der dann aber nur teilweise aufgegangen ist.
1.) Die Woche, in der alles nach Plan lief
Begonnen haben wir in Otavalo mit der relativ geringsten Schlafhöhe von ca. 2.580 m. Das ging auch sehr gut, denn auf der Fahrt dorthin überquert man einen weiten Sattel mit > 3.000 m, an dem ich ungern länger geblieben wäre. Nach ca. 19 Std. Anfahrt (inkl. Flug) habe ich dort die Höhe bereits gemerkt, in Otavalo eigentlich nicht. Was wir gemerkt haben, und das sind dann vielleicht auch erste Symptome der Höhe, war eine gewisse Appetitlosigkeit in den ersten 2-3 Tagen. Aber geschlafen haben wir gut und nur bei schnelleren Anstiegen oder einer unerwarteten Treppe kamen wir auch mal außer Atem.
In Otavalo kann man einen wunderschönen ersten Tag gestalten. Unser erster Tag war ein Samstag und da ist dort der große Markt. Mit der Zeitumstellung im Rücken gingen wir dort gleich morgens hin und das ist schon beeindruckend, selbst wenn einige Stände erst gerade noch aufgebaut werden. Es ist ein buntes Treiben mit einem weit gefächerten Angebot. Man wird auch nicht wirklich belästigt, irgendetwas zu kaufen. Im Gegensatz zum arabischen Raum sind die verbalen Angebote beinahe dezent und leicht auszublenden.
Nach dem Marktbesuch kann man einen schönen Rundweg machen (beide Gehrichtungen sind möglich). Wir gingen auf den großen Hügel, wo man innerhalb von einer guten Stunde den Condor Park erreichen kann. Vorher kommt man an einem kleinen Hügel mit einem knöchernen Baum vorbei (Arbol Milenario El Lechero). Der Baum und der kleine Garten sind nett, die Aussicht ist auf dem Weiterweg besser. Im Condor Park finden 2 x täglich (11.30 Uhr und 15.30 Uhr) Flugvorführungen mit beeindruckenden Vögeln statt. Leider fliegen die Kondore nicht, aber dafür verschiedene Falken, Eulen und Adler. Im Park gibt es ein Cafe mit sehr leckeren Sandwiches.
Danach kann man weiter in einem Bogen hinab zum Peguche Wasserfall gehen. Der liegt schön eingebettet in einem grünen Tal und ist natürlich gemessen an Wasserfällen in den Alpen jetzt keine herausragende Attraktion, aber für den Rückweg sicherlich eine schöne Variante. Vom Wasserfall geht es dann in gut 2 km weniger hübsch nach Otavalo zurück. Für die gesamte Rundtour ca. 2,5 Std. Gehzeit plus Verweildauern einplanen.
Unser Akklimatisierungsprogramm sah dann folgende Touren vor, die in einzelnen Berichten dokumentiert werden:
17.06. Laguna di Cuicocha
18.06. Besteigung Fuya Fuya 4279 m
19.06. Besichtigung Quito
20.06. Besteigung Guagua Pichincha 4794 m
21.06. Besteigung Pasochoa 4199 m
22.06. Besteigung El Corazon 4780 m
23.06. Ruhetag mit Spaziergang zum Wasserfall Condor Machay
In diesem Zeitraum passte für uns alles, auch wenn wir uns manchmal ein noch ein bißchen besseres Wetter gewünscht hätten.
2.) Die Woche, in der fast gar nichts mehr nach Plan lief
In der 2. Woche sollte es auf die hohen Berge gehen. Wie fast jeder beginnt man dem Iliniza Norte, geht dann weiter zum Cotopaxi und wenn auch der geklappt hat, kann man sich noch am Chimborazo versuchen. Soweit kamen wir erst gar nicht. Aufgrund von anhaltendem Schlechtwetter gelang uns nur noch der Iliniza Norte, danach mussten wir ausweichen, was sich dann in folgende Touren umsetzen ließ:
24./25.06. Besteigung Iliniza Norte 5126 m
26.06. Spaziergang zur Lagune Limpiopungo
27./28.06. Abbruch am Cotopaxi und Besuch der Lagune Quilotoa
29.06. Sendero de los Contrabandistas (Banos)
30.06. Besuch Rifugio Whymper am Chimborazo
01./02.07. Zweiter Anlauf Cotopaxi
Da ich mir in Banos noch den Magen verdorben habe, fiel ich für die Tage 30.06.-02.07. mehr oder weniger aus. Sehr ärgerlich für mich, denn so wurde mir die eine realistische Chance auf den Gipfel des Cotopaxi genommen. Die beiden zugehörigen Berichte kommen daher allein von Tourinette.
3.) Regenwald und Nebelwald
Zum Abschluss unseres Urlaubes haben wir dann noch etwas Kontrastprogramm eingebaut, wobei beides ein lohnenswertes Highlight für sich selbst ist. Zunächst zogen wir für 4 Tage ins Dschungelcamp, wobei dieses natürlich nichts mit dem TV-Programm zu tun hatte. Und zum Schluss gab es dann noch 2 Tage in Mindo, wo für uns vor allem Vogelbeobachtungen und Ausspannen angesagt war.
03.-06.07. Cuyabeno Experience
07./08.07. Mindo
Insgesamt hatten wir eine tolle Zeit. Das Eintauchen in eine völlig fremde Umgebung kann ich nur jedem empfehlen. Kulinarisch hatten wir sehr gemischte Eindrücke. Man kann hier preiswert essen. Gutes Essen nach unseren persönlichen Maßstäben muss man aber ein wenig suchen und gegebenfalls auch ein paar Dollar mehr ausgeben.
Der Fahrstil der Ecuadorianer ist eigen und nicht erstrebenswert. Wir waren allerdings erstaunt, dass wir keinen einzigen Unfall während der gesamten Tour erlebt haben und nur froh, dass unsere Fahrer trotz zu geringer Abstände und ständiger Überholmanöver immer Herr der Lage waren.
Ecuador ist für nicht spanisch sprechende Menschen wie wir ein guter Einstieg, da man mit Englisch doch vergleichsweise oft durch kommt. Wo das nicht weiterhilft, helfen ein paar Brocken Italienisch und Hände und Füße und die aufgeschlossene und hilfsbereite Art der Menschen dort. Insgesamt haben wir einen echt positiven Eindruck vom Land und den Leuten. Nur mit dem unberechenbaren Wetter muss man umgehen, denn die Trockenzeit muss nicht trocken sein und die Regenzeit nicht unbedingt nass. Es gibt gute Gründe, warum es in Ecuador quasi keinen Wetterbericht gibt.
Zunächst hatte ich einen Akklimatisierungsplan ausgearbeitet mit steigender Schlafhöhe, dann eine Reihe von Akklimatisierungstouren, um in der 2. Woche dann die beiden großen Berge angreifen zu können. Ausgesucht hatten wir uns den Juni, da dort laut übereinstimmenden Angaben die trockenere Zeit anbrechen sollte und noch nicht ganz Hochsaison ist, wie im Juli und August. Ein eigentlich guter Plan, der dann aber nur teilweise aufgegangen ist.
1.) Die Woche, in der alles nach Plan lief
Begonnen haben wir in Otavalo mit der relativ geringsten Schlafhöhe von ca. 2.580 m. Das ging auch sehr gut, denn auf der Fahrt dorthin überquert man einen weiten Sattel mit > 3.000 m, an dem ich ungern länger geblieben wäre. Nach ca. 19 Std. Anfahrt (inkl. Flug) habe ich dort die Höhe bereits gemerkt, in Otavalo eigentlich nicht. Was wir gemerkt haben, und das sind dann vielleicht auch erste Symptome der Höhe, war eine gewisse Appetitlosigkeit in den ersten 2-3 Tagen. Aber geschlafen haben wir gut und nur bei schnelleren Anstiegen oder einer unerwarteten Treppe kamen wir auch mal außer Atem.
In Otavalo kann man einen wunderschönen ersten Tag gestalten. Unser erster Tag war ein Samstag und da ist dort der große Markt. Mit der Zeitumstellung im Rücken gingen wir dort gleich morgens hin und das ist schon beeindruckend, selbst wenn einige Stände erst gerade noch aufgebaut werden. Es ist ein buntes Treiben mit einem weit gefächerten Angebot. Man wird auch nicht wirklich belästigt, irgendetwas zu kaufen. Im Gegensatz zum arabischen Raum sind die verbalen Angebote beinahe dezent und leicht auszublenden.
Nach dem Marktbesuch kann man einen schönen Rundweg machen (beide Gehrichtungen sind möglich). Wir gingen auf den großen Hügel, wo man innerhalb von einer guten Stunde den Condor Park erreichen kann. Vorher kommt man an einem kleinen Hügel mit einem knöchernen Baum vorbei (Arbol Milenario El Lechero). Der Baum und der kleine Garten sind nett, die Aussicht ist auf dem Weiterweg besser. Im Condor Park finden 2 x täglich (11.30 Uhr und 15.30 Uhr) Flugvorführungen mit beeindruckenden Vögeln statt. Leider fliegen die Kondore nicht, aber dafür verschiedene Falken, Eulen und Adler. Im Park gibt es ein Cafe mit sehr leckeren Sandwiches.
Danach kann man weiter in einem Bogen hinab zum Peguche Wasserfall gehen. Der liegt schön eingebettet in einem grünen Tal und ist natürlich gemessen an Wasserfällen in den Alpen jetzt keine herausragende Attraktion, aber für den Rückweg sicherlich eine schöne Variante. Vom Wasserfall geht es dann in gut 2 km weniger hübsch nach Otavalo zurück. Für die gesamte Rundtour ca. 2,5 Std. Gehzeit plus Verweildauern einplanen.
Unser Akklimatisierungsprogramm sah dann folgende Touren vor, die in einzelnen Berichten dokumentiert werden:
17.06. Laguna di Cuicocha
18.06. Besteigung Fuya Fuya 4279 m
19.06. Besichtigung Quito
20.06. Besteigung Guagua Pichincha 4794 m
21.06. Besteigung Pasochoa 4199 m
22.06. Besteigung El Corazon 4780 m
23.06. Ruhetag mit Spaziergang zum Wasserfall Condor Machay
In diesem Zeitraum passte für uns alles, auch wenn wir uns manchmal ein noch ein bißchen besseres Wetter gewünscht hätten.
2.) Die Woche, in der fast gar nichts mehr nach Plan lief
In der 2. Woche sollte es auf die hohen Berge gehen. Wie fast jeder beginnt man dem Iliniza Norte, geht dann weiter zum Cotopaxi und wenn auch der geklappt hat, kann man sich noch am Chimborazo versuchen. Soweit kamen wir erst gar nicht. Aufgrund von anhaltendem Schlechtwetter gelang uns nur noch der Iliniza Norte, danach mussten wir ausweichen, was sich dann in folgende Touren umsetzen ließ:
24./25.06. Besteigung Iliniza Norte 5126 m
26.06. Spaziergang zur Lagune Limpiopungo
27./28.06. Abbruch am Cotopaxi und Besuch der Lagune Quilotoa
29.06. Sendero de los Contrabandistas (Banos)
30.06. Besuch Rifugio Whymper am Chimborazo
01./02.07. Zweiter Anlauf Cotopaxi
Da ich mir in Banos noch den Magen verdorben habe, fiel ich für die Tage 30.06.-02.07. mehr oder weniger aus. Sehr ärgerlich für mich, denn so wurde mir die eine realistische Chance auf den Gipfel des Cotopaxi genommen. Die beiden zugehörigen Berichte kommen daher allein von Tourinette.
3.) Regenwald und Nebelwald
Zum Abschluss unseres Urlaubes haben wir dann noch etwas Kontrastprogramm eingebaut, wobei beides ein lohnenswertes Highlight für sich selbst ist. Zunächst zogen wir für 4 Tage ins Dschungelcamp, wobei dieses natürlich nichts mit dem TV-Programm zu tun hatte. Und zum Schluss gab es dann noch 2 Tage in Mindo, wo für uns vor allem Vogelbeobachtungen und Ausspannen angesagt war.
03.-06.07. Cuyabeno Experience
07./08.07. Mindo
Insgesamt hatten wir eine tolle Zeit. Das Eintauchen in eine völlig fremde Umgebung kann ich nur jedem empfehlen. Kulinarisch hatten wir sehr gemischte Eindrücke. Man kann hier preiswert essen. Gutes Essen nach unseren persönlichen Maßstäben muss man aber ein wenig suchen und gegebenfalls auch ein paar Dollar mehr ausgeben.
Der Fahrstil der Ecuadorianer ist eigen und nicht erstrebenswert. Wir waren allerdings erstaunt, dass wir keinen einzigen Unfall während der gesamten Tour erlebt haben und nur froh, dass unsere Fahrer trotz zu geringer Abstände und ständiger Überholmanöver immer Herr der Lage waren.
Ecuador ist für nicht spanisch sprechende Menschen wie wir ein guter Einstieg, da man mit Englisch doch vergleichsweise oft durch kommt. Wo das nicht weiterhilft, helfen ein paar Brocken Italienisch und Hände und Füße und die aufgeschlossene und hilfsbereite Art der Menschen dort. Insgesamt haben wir einen echt positiven Eindruck vom Land und den Leuten. Nur mit dem unberechenbaren Wetter muss man umgehen, denn die Trockenzeit muss nicht trocken sein und die Regenzeit nicht unbedingt nass. Es gibt gute Gründe, warum es in Ecuador quasi keinen Wetterbericht gibt.
Tourengänger:
basodino,
tourinette


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