Schwändirundtour mit Schwester und Vreneli - und dennoch alleine


Publiziert von 3614adrian , 17. August 2017 um 22:13.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:14 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2550 m
Abstieg: 2550 m

Vorderglärnisch, Höchtor und Vrenelisgärtli sind mir nun wirklich schon gut bekannt. Dennoch kann ich heute mit der Baumgartenroute für mich noch etwas Neuland entdecken. In der Vorbereitung macht mir der Bericht der Knobelroute von Justus Sorgen, so dass ich mir als Alternative die Variante über die Schwester favorisiere. Dennoch will ich die Knobelroute zumindest von Nahe betrachten. Der weitere Aufstieg über Furggle, Höchtor und Vrenelisgärtli ist mir bereits im Auf- und Abstieg bekannt.

Vorderglärnisch - Baumgartenroute über die Schwester (siehe hier bei Justus) T6 (Route)
Ich starte in Enneteggen. Steil und anfangs auf wenig ausgeprägten durch Wiesen nach Schlattberg. Der Weg durch die Stiege wurde neu angelegt und verläuft nun linkshaltend durch den Wald. Bei Sienen ist das steile Stück überwunden und es geht durch das Tobel weniger steil nach Baumgärtli - ein wirklich schöner Fleck auf Erden. Oberhalb Baumgärtli bei Buschbüchel rüste ich mich auf Bergschuhe um und nehme den Pickel in die Hand. Entlang Trittspuren (Tiere?) gehe ich mehr oder weniger in der Falllinie gerade hoch durch äusserst steiles Gras auf den Chuchispitz, welchen ich über mehrer kleine luftige Vorgipfel erreiche.
Von hier sieht man den weiteren Weg entweder links haltend über die Knobelroute oder rechts nicht verfehlbar durch die Schluchten zur Schwester.
Obwohl ich zur rechten Variante tendiere, möchte ich mir die Knobelroute von Nahe ansehen. Vor Ort ist es mir dann aber eindeutig zu gewagt. Solche Routen könnte ich zuhause schlecht rechtfertigen. Irgendwo rechts davon ginge es wohl direkt hoch, doch ohne Sicherung scheint mir dies für mich unvernünftig.
Also zurück und nordwärts weiter über die Runsen zur Schwester. Die Routenfindung bietet keine Schwierigkeiten und auch die grosse Runse mir der kurzen ausgesetzten Passage stellt kein Problem dar.
Bei der Schwester angekommen, welche ich bereits von dieser Tour kenne, wage ich nur erstmals eine Besteigung. Oben angekommen findet man ein Gipfelbuch mit nur wenigen Einträgen. Im Abstieg kann einem das Drahtseil helfen.
Der weitere Aufstieg kommt mir weniger steil vor als das letzte mal. In griffigem, gestuftem Gras geht es aufwärts, zuletzt felsiger und ganz oben weiche ich links aus und gelange so auf den Vorderglärnisch.

Vrenelisgärtli über Höchtor 2503, T6 (Route)
Der Aufstieg von der Furggle zum Fuss des Höchtor habe ich bereits einmal im Ab- und einmal im Aufstieg begangen. Zuletzt im Aufstieg jedoch habe ich im unteren Bereich das Couloir nicht gefunden und bin weiter links hochgeklettert. So entscheide ich mich auch heute bereits von Beginn an am Grat entlang zu klettern. Bei der ersten Steilstufe gehe ich auf einem Band wenig nach rechts, kann dann aber schon deutlich vor der grossen Rinne links hochklettern und erreiche so schon bald wieder den Grat. Danach eigentlich alles auf dem Grat bis zum ersten Rasenband. Hier rechts haltend bis um's erste Eck, dann durch das Couloir mit dem Klemmblock hoch. Nach einem kurzen Flachstück durch's zweite Couloir weiter hinauf bis P. 2269.
Von hier führt der Normalweg links haltend etwa horizontal Richtung Guppenfirn. Ich möchte aber auf's Höchtor, so dass ich nur solange links halte, bis über steile felsdurchsetzte Wiesen den Wandfuss des Höchtor erreicht werden kann. Von hier am Wandfuss entlang und durch eine abschüssige grasige Flanke auf gutem Wildwechsel nordwestlich zur nächsten Rippe. Hier über ein breites schuttbedecktes Felsband abwärts, bis man links haltend in schön gestuftem grasig, felsigem Gelände zum Beginn der chrumme Würm aufsteigen kann. Nach den Chrumme Würm links haltend zum Höchtor mit meinem Gipfelsteinmännchen mit Buch.

-->auf der aktuellen mapgeo Karte ist das Höchtor nun bei 2699 eingezeichnet. Der eigentlich P. 2503 ist nicht mehr aufgeführt. Was soll das? Ich frage mich, ob die Verantwortlichen dafür jemals einen Fuss dort oben hatten.

Von hier auf dem Schuttband traversierend unterhalb P. 2699 auf den Guppenfirn und zur Chanzle. Aufgrund Ausaperung wähle ich die Variante südseitig durch einen steilen Kamin. Im Abstieg dann jedoch über das schiefrige Schuttfeld und über den Bergschrund. Die Kletterei am Guppengrat einmal mehr prächtig in schön warmem Fels. Rechtshaltend bleibt man immer auf der Idealroute.

Abstieg über die Guppengratroute nach Oberstafel. Oberhalb Heuberg wechsle ich wieder auf Trailrunner und komme so zügig nach Enneteggen zurück.

Zeiten
05.30 Start bei Enneteggen.
06.42 Buschbüchel 1639
08.08 Schwestern 1947
08.57 Vorder Glärnisch
10.54 Höchtor 2503
12.09 Vrenelisgärtli
14.36 Enneteggen.


Tourengänger: 3614adrian


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Kommentare (4)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 18. August 2017 um 15:23
Wow, was für eine Tour! Die hab ich mir vorgemerkt. Wobei mir die Routenfindung zw. Furggle und Höchtor - zumindest gemäss Beschreibung - nicht ganz trivial erscheint.

3614adrian hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. August 2017 um 22:35
Mir hat es Spass gemacht. Der Glärnisch bietet viel wildes Gelände.
Zur Routenfindung helfen vielleicht diese beiden Bilder. click, click

Trotz einfacherer Routenfindung ändert sich nichts am Gelände, welches oft sehr exponiert ist und deutlich häufiger von Tieren als Menschen aufgesucht wird. Für Liebhaber solcher Touren jedoch sicher eine tolle Tour.

Gruss
Adrian

justus hat gesagt: Herzlichen Glückwunsch!
Gesendet am 19. August 2017 um 14:57
Eine Supertour. Das Glärnischgebiet bietet da wirklich einiges. Waren diese Woche auch nochmal am Bächistock unterwegs. Herrliches Gelände.

Zur Knobelroute, da war meine Beschreibung wohl nicht allzu gut. Den Bericht hatte ich damals noch unter dem Eindruck meiner Verhauer geschrieben. Bis auf den kurzen Riss, ist das sicher nicht schwieriger als die Chuchispitzüberschreitung. Ich glaube du hättest noch etwas weiter queren müssen. Ich habe jetzt noch ein Bild mit der Route hinzugefügt: hier.

Aus irgendeinem Grund habe ich auch dieses Bild mit den Routen: hier nicht hochgeladen (vielleicht in einem anderen Bericht...?). Lustigerweise auf fast dem gleichen Bild eingezeichnet, das du auch gewählt hast.

Ciao,
justus


3614adrian hat gesagt: RE:Herzlichen Glückwunsch!
Gesendet am 19. August 2017 um 16:13
Danke vielmals für die Routenbilder. Ja, da bin ich tatsächlich zuwenig weit nach links traversiert. Ich war mental irgendwie eh schon auf die Schwesternvariante eingestellt, da mir die Fotos in deinem Bericht einen doch abweisenden Eindruck hinterliessen. Der kleine Umweg zu den Schwestern lohnt sich ja sowieso.

Die direkte Chuchispitzüberschreitung fand ich sehr lohnend, zu Beginn über äusserst steiles, jedoch gestuftes und aktuell griffiges Grasgelände. Oben teils luftig, jedoch nirgends schwierig.

Gruss
Adrian


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