Hirschberg (1670 m) - der Klassiker in neuem Gewand


Publiziert von 83_Stefan , 2. Januar 2017 um 22:10.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 4 November 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B318 nach Bad Wiessee; an der Brücke über den Söllbach abbiegen und hinauf zum kostenpflichtigen Parkplatz am Eingang zum Söllbachtal.
Unterkunftmöglichkeiten:Hirschberghaus (1511 m, privat; Übernachtung nur nach Voranmeldung).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Es gibt diese Klassiker, die jeder kennt und zu denen man eigentlich nichts mehr sagen müsste. Auch der Hirschberg am Tegernsee ist so ein "alter Hut". Aber schaut man auf die Karte und ist ein klein wenig experimentierfreudig, dann stößt man eben doch manchmal auf eine Möglichkeit, dem Gipfelbesuch neue Würze zu verleihen. Den Hirschberg kann man beispielsweise mit einer weglosen Überschreitung des Ringberg kombinieren und erhält eine interessante Rundtour: Im Aufstieg klassisch bewährt, im Abstieg einsam und rustikal. Das Credo der Tour lautet also "der Klassiker in neuem Gewand"...

Die Runde beginnt am kostenpflichtigen Parkplatz am Eingang des Söllbachtals. Auf der Teerstraße geht es ins enge Tal hinein zur geschlossenen Wirtschaft "Söllbachklause". Man folgt der Straße weiter - den Fahrweg hinauf zur Aueralm rechts liegen lassend - bis ein Versorgungsweg durch Wald nach links hinauf zur Ausflugs-Gaststätte "Bauer in der Au" leitet, die auf einer großen Wiesenfläche liegt.

Am breiten Fahrweg geht's vorbei an diesem Touristenmagneten; bald trifft der Weg auf eine weitere Versorgungsstraße, man behält die Richtung bei und erreicht nur wenig später erneut eine Verzweigung, an der man links abbiegt. Auf einer Schotterstraße geht es in ein Seitental hinein, bis man nach wenigen Minuten der neuen Forstautobahn nach rechts folgt, die im dichten Wald um das Luchseck herum führt. Die meterbreite Schotterstraße ist ein grausamer Anblick und man fragt sich wirklich, was dieser Irrsinn eigentlich soll. Nach einer markanten Kehre zweigt endlich der alte Steig ab (beschildert), dem man durch den Wald aufwärts folgt, bis er in den Hauptanstiegsweg von Scharling mündet.

Auf dem Versorgungsweg nach rechts hinüber zur Talstation des Materiallifts vom Hirschberghaus und weiter auf breitem Steig durch die Nordflanke des Kratzer aufwärts. An der Verzweigung kann man sich zwischen Sommer- und Winterweg entscheiden - wenn kein Schnee liegt, ist es eigentlich egal, welche Variante man sich aussucht. Bald darauf wird das bielebte Hirschberghaus erreicht, das sich in aussichtsreicher Lage befindet.

Von der Hütte folgt man dem nicht zu übersehenden Steig hinüber zum Gipfel des Hirschberg, dessen Kreuz man bereits am Hirschberghaus gut einsehen kann. Am höchsten Punkt hat man einen umfasssenden Ausblick - kein Wunder, dass die Wanderer in Scharen hier herauf pilgern. Wetterstein, Karwendel, Rofan sowie die umliegenden Berge der Bayerischen Voralpen liefern den alpinen Anteil des Panoramas, das Bayerische Oberland im Norden den willkommenen Gegensatz dazu. Unten im Tal glitzert der blaue Tegernsee.

Der Abstieg verläuft bis zur Talstation des Materiallifts vom Hirschberghaus auf der bekannten Route, wobei sich ein kurzer Abstecher vom Hirschberghaus zum nahen Kratzer anbietet. Von der Talstation folgt man dann dem Aufstiegsweg noch weiter bis zur Verzweigung, an der der Steig zum Bauer in der Au von der Versorgungsstraße abzweigt. Hier beginnt der weglose Teil der Tour.

Man verlässt die Schotterstraße und steigt weglos durch den Wald am Kamm hinauf zum Kotlahnerkopf, der erstaunlich schöne Ausblicke zum Tegernsee sowie zum Fockenstein ermöglicht. Weiter dem Kammverlauf nach Nordosten folgend, geht es hinunter in eine Senke, in der ein Forstweg gequert wird. Jenseits leiten Spuren hinauf zum Reibentennen, der stark bewaldet ist. Nach einer weiteren Senke folgt man dem Kamm nun in nördlicher Richtung hinauf zum Südgipfel des Ringspitz, an dessen höchstem Punkt sich sich zwar keine Aussicht, aber dafür ein großer Steinmann mit Gipfelbuch findet. Nach einem unbedeutenden Zwischenabstieg wird bald darauf mit dem Ringspitz der letzte Gipfel der Rundtour erreicht. Der Gipfel überrascht mit Gipfelkreuz (mit -buch) und Sitzbank, der Tiefblick zum Tegernsee ist sehr lohnend.

Vom Ringspitz führt ein deutlicher Steig anfangs sehr steil, später deutlich gemütlicher bergab zu einer Jagdhütte. Durch dichten Wald leitet von hier ein breiter Jagdsteig hinunter zu einer Fahrstraße, der man nach rechts durch weite Wiesen folgt, bis scharf nach links der Weg abzweigt, der hinunter zur Söllbachklause führt. Hier schließt sich die Runde und es ist nur noch ein Katzensprung zurück zum Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Über "Bauer in der Au" zum Hirschberg: T2.
Kammwanderung zum Ringspitz: T2 (technisch einfach, aber weglos).
Abstieg vom Ringspitz: T3 (sehr steil, Vorsicht bei Nässe!).

Fazit:
Eine ungewöhnliche 3*-Runde nach dem Motto "Hirschberg mal anders". Die lange Kammwanderung ist wenig spektakulär und bietet nur begrenzt Aussicht, dafür ist der überlaufene Hirschberg ein prima Gipfel zum Schauen und Staunen. Die neue Forstautobahn am Aufstiegsweg ist Naturverschandelung pur - sowas gehört verboten!

Anmerkungen:
Der Hirschberg als Schneeschuh-Rundtour von Scharling ist hier beschrieben: *Hirschberg (1670 m) - der Klassiker am Tegernsee.

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1600er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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