Völlig einsam auf den Hirschberg


Publiziert von maxl , 3. Januar 2020 um 18:20.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:24 November 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Südlich von Rottach in südlicher Fahrtrichtung recht abbiegen auf die kleine Straße richtung Scharling. Den ersten Abzweig nach rechts wähle ich als Anstieg, parken kann man beim zweiten Abzweig (kostenloser Parkplatz am Friedhof)
Unterkunftmöglichkeiten:Jausn im Hirschberghaus

Tja, am bei Münchner Ausflüglern sehr beliebten Hirschberg nicht in einer großen Menge berghunriger Menschen zu sein, das ist auch eher ungewöhnlich. An diesem Novembersonntag hat das deshalb so gut geklappt, weil ich a) ziemlich spät losgegangen bin und b) eine ruhige Aufstiegsroute gewählt habe. So hat sich dann eine außergewöhnlich schöne Rundtour ergeben mit einer gigantischen Föhnstimmung, die ich am Gipfel alleine genießen durfte!

Ich starte die Tour in Pförn/Enterbach etwas südlich von Rottach, das Auto stelle ich vorteilhaft am kostenfreien Parkplatz des Friedhofs ab. Etwas nördlich davon führt eine kleine Teerstraße bergan und in vielen Kehren hinauf zum Schloss Ringberg. Dieses ist ein riesiges Gelände hoch über dem Tegernsee, das man dort vor nicht allzu langer Zeit hingeklatscht hat - in jedem Fall ungewöhnlich.... Weiter geht's von hier direkt auf einem sausteilen Ziehweg hinauf zu einer Funkmast-Anlage oder so; ab dort wird's dann etwas uriger, ein kleiner, jedoch stets gut sichtbarer Pfad führt einen waldigen Bergrücken bergan, überquert einmal einen Forstweg und landet schließlich ziemlich genau in der Scharte zwischen den beiden Gipfeln des Ringspitz. Den nördlichen Kreuzgipfel mitzunehmen lohnt sich auf alle Fälle, hier hat's einen schönen Durchblick zum Tegernsee. Auf dem südlichen Gipfel dominieren dagegen eher die Nahblicke....

Die nächsten stolzen Ziele schimpfen sich Reibentennen und Kollahnerkogel. Zumeist geht's durch dichten Wald dahin, hier und da finden sich auch Pfadspuren. Erstmal steigt man vom südl. Ringspitz weglos in eine Scharte ab und jenseitig tendenziell wieder rechts haltend hinauf, bis der bewaldete Höhepunkt erreicht ist. Vom Reibentennen hinab geht man dann zunächst auf einer Forststraße bergab, direkt nach einer Senke kann man dann nach rechts weglos in den Wald abzweigen und in beliebiger Routenführung zum ebenfalls dicht bewaldeten höchsten Punkt des Kollahnerkogels ansteiegen. Ein paar Schritte weiter freilich kann man dann schöne Ausblicke in die bayerischen Voralpen genießen, hier wird das Gelände wieder freier.

Vom Kollahnerkogel marschiere ich hinab auf die Forststraße, die südlich davon verläuft und schließlich zur Scharte zwischen selbigem und dem Hirschberg führt. Hier befindet man sich wieder mitten in der Zivilisation, Heerenscharen von Menschen steigen vom Gipfel des Hirschbergs ab.... Ich dagegen gehe erst jetzt hinauf - im Aufstieg wähle ich dazu die Variante über den Kratzer. Der Weg ist hier und da leicht mit Schnee und Eis bedeckt, alles ist aber gut zu gehen. Oben auf dem Kratzer tummeln sich noch ein paar Verbliebe, das stört mich wenig. Ich steige am Hirschberghaus vorbei in die kleine Senke zwischen Hirschberg und Kratzer und stapfe nunmehr durch den Schnee hinauf durch die kühle Nordseite. Schon unterhalb des Gipfels kann ich das föhnige Karwendel und Wetterstein bestaunen, heute hat's schon eine ganz besondere Stimmung. Am Gifpel dann packt gerade der letzte Wandere seine Siebensachen zusammen, ich genieße die phänomenale Stimmung also tastächlich in aller Einsamkeit. Trotz des kühlen Windes bleibe ich eine ganze Weile, um die Atmosphäre wirklich auszukosten.

Für den Abstieg habe ich mir einen etwas gängigeren Weg ausgesucht. Zunächst geht's zurück zum Hirschberghaus, von hier aus über den gut gangbaren Sommeranstieg wieder in die Hirschlache hinab. Daselbst kann man gleich nach rechts auf einen Steig abbiegen, der einen zu dem ewig langen Fahrweg richtung Scharling führt - ein sauberer Hatscherer, aber der wars allemal wert. Ich schlendere also gen Westen dem Tal und der Dunkelheit entgegen und komme im letzten Licht bei den ersten Häusern von Scharling an. Die letzte Pflichtaufgabe ist dann nur noch das kurze Stück auf der Straße richtung Rottach zurück zum Parkplatz hinter Enterbach.

Tourengänger: maxl


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