Fockenstein (1564 m) - mit allen Sinnen


Publiziert von 83_Stefan , 11. Januar 2020 um 11:23.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:30 November 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Bad Wiessee der Beschilderung zum Parkplatz Söllbachtal folgen; großer kostenpflichtiger Parkplatz am Taleingang. Tagesticket neuerdings freche 5 Euro.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation UK50-52 Bad Tölz Lenggries und Umgebung.

Der Fockenstein zwischen Lenggries und Tegernsee ist ein Berg für alle Sinne: Im Winter kann man dort frieren und im Sommer schwitzen, die Vielzahl an Wanderern verlustiert die geplagten Ohren, eine Brotzeit auf der Aueralm kitzelt den Gaumen und zu sehen gibt es am Gipfel ohnehin genug. Dreht man beim Abstieg noch einen Schlenker über den Stinkergraben, kommt auch die Nase auf ihre Kosten: Schwefelwasserstoffhaltige Quellen transportieren das nach faulen Eiern riechende Gas an die Oberfläche und sorgen für einen Geruch, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist.

Am Parkplatz am Beginn des Söllbachtals startet die Rundtour. Man folgt der Asphaltstraße am Bach entlang durch dichten Wald, bis bald nach der geschlossenen Söllbachklause nach rechts der Fahrweg zur Aueralm abzweigt (beschildert). Auf ihm nun wesentlich steiler bergauf. Eine Lichtung wird gequert, die hübsche Blicke hinüber zu Hirschberg und den Kampen ermöglicht, dann geht es hinauf zum breiten Kamm, bis schließlich das freie Gelände der Aueralm erreicht wird.

Wer mag, kehrt im beliebten, aussichtsreich gelegenen Berggasthof ein, ansonsten startet man gleich weiter zum Fockenstein. Am breiten Kamm geht es westwärts auf den Gipfel zu, bis eine Verzweigung erreicht wird. Der hier rechts abzweigende Direktanstieg zum Fockenstein ist im Winter zum Schutz des Auerwilds gesperrt, daher muss man den Umweg durch die Südflanke über die Neuhüttenalm in Kauf nehmen. An der Alm hält man sich an die Beschilderung zum Fockenstein und wandert durch freie Hänge hinauf zum Südkamm des Fockensteins, wo erstmals die Aussicht nach Westen über das Isartal zur Benediktenwand frei wird.

Der Weg quert die locker mit Bäumen bestandene Südwestflanke und leitet hinüber zum breiten Westrücken. Über einen unbedeutenden Vorgipfel gelangt man zum letzten Gipfelaufschwung, der im oberen Bereich mit einem kurzen Felshindernis aufwartet - die Etappe kratzt kurzzeitig am Schwierigkeitsgrad T3, ist aber bald überwunden. Zum höchsten Punkt mit dem kleinen Kreuz sind es dann nur noch ein paar Meter durch den gutmütigen Gipfelhang. Der Fockenstein steht recht isoliert und wartet daher mit tollen Ausblicken auf, die von der Landeshauptstadt München bis zur Zugspitze reichen. Auch der blaue Tegernsee zeigt sich von oben. Der Fockenstein ist zu allen Jahreszeiten rege besucht und wer das Gipfelerlebnis alleine genießen kann, der kann sich glücklich schätzen. Aber auch bei mehr Andrang findet sich genug Platz am geräumigen Gipfel.

Am Aufstiegsweg geht es wieder hinunter zur Neuhüttenalm, dort schlägt man den Fahrweg zum Hirschtalsattel ein. Nach einem unbedeutenden Gegenanstieg führt dieser bald in den Wald hinein und erreicht schließlich den Sattel. Um zurück zum Ausgangspunkt zu gelangen hält man sich dort links (beschildert) und folgt den Spuren durch die Wiese in den dichten Wald hinein. An einer Verzweigung hält man sich scharf rechts (Schild und Markierung am Baum) und steigt im Stinkergraben abwärts. Der Graben trägt seinen Namen zurecht, denn der Schwefelwasserstoff ist deutlich zu riechen. Der Waldweg geht in einen Fahrweg über, dem man links des Grabens hinunter zum Söllbach folgt; ein nach links abzweigender Fahrweg bleibt unberührt.

Schließlich wird die Schotterstraße erreicht, die das Söllbachtal erschließt. Ihr folgt man nach links immer am Bach entlang flussabwärts. Die Strecke zieht sich ziemlich in die Länge, für etwas Abwechslung sorgt ein Abschnitt, an dem der Bach eine steile Flanke unterspült hat sowie eine markante Engstelle. Kurz nach dem Beginn der Asphaltdecke schließt sich endlich der Kreis und man folgt dem bereits bekannten Weg zurück zum Parkplatz.

Schwierigkeiten:
Wanderung zur Aueralm: T1 (Fahrweg).
Weiter zur Neuhüttenalm: T1 (Fahrweg; im Winter bei Lawinengefahr Vorsicht!).
Anstieg zum Fockenstein: T2 (kurz unterhalb des Gipfels kurzzeitig Tendenz zu T3).
Von der Neuhüttenalm zum Hirschtalsattel: T1 (Fahrweg).
Über den Stinkergraben zurück zum Ausgangspunkt: T2 (im oberen Bereich, dann T1 am Fahrweg).

Fazit:
Eine 3*-Rundtour, die vor allem im Bereich oberhalb der Aueralm mit schönen Ausblicken punktet; die felsige Etappe am Gipfelaufbau ist der kurzweiligste Abschnitt der Tour. Während der Abstiegsweg recht beschaulich ist, geht es beim Aufstieg ziemlich gesellig zur Sache - kein Wunder, denn in der Aueralm kann man gut einkehren. Der lange Hin- und Rückweg auf Fahrwegen im unteren Bereich trübt den Gesamteindruck etwas.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Mehr zum Fockenstein gibt es hier:
- Rundtour von Lenggries über den Geierstein: *Fockenstein (1564 m) - Brotzeitgipfel über Oberbayern
- Fockenstein mit Überschreitung der Kampen aus dem Isartal: *Auerkamp (1607 m) - Kampen-Überschreitung mit Fockenstein

Kategorien: Bayerische Voralpen, 3*-Tour, 1500er, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 46908.gpx Tourenskizze (kein GPS)

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»