Sonntagshorn (1961 m) Nordanstieg - auf einsamen Pfaden zum Sonnendach des Chiemgaus


Publiziert von Nic , 15. November 2016 um 08:22. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 8 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Ruhpolding nach Laubau. Kostenfreier Parkplatz am Holzknechtmuseum.
Kartennummer:Kompass-Karte Nr. 14

Der höchste Berg der Chiemgauer Alpen ist wie bereits öfter erwähnt ein Berg mit zwei Gesichtern. Während sich das Sonntagshorn von Süden eher sanft und gutmütig zeigt, präsentiert sich die Nordseite wild und abweisend. Der Name Sonntagshorn hat übrigens nichts mit dem Wort Sonntag zu tun, sondern leitet sich von Sonnendach ab. "Der Gipfelaufbau nimmt auf seiner Südseite die Form eines Daches an, welches durch die relativ geringe Neigung sehr stark von der Sonne bestrahlt wird" Auszug Wikipedia

Die Kraxenbachtalrunde ist auf Hikr.org mittlerweile ein alter Hut. Warum dann ein Bericht? Einzig um das Thema SCHWIERIGKEITSBEWERTUNG noch einmal aufzugreifen! Bei kaum einer anderen Tour gehen die Meinungen derart weit auseinander. Von T3 bis T5- ist alles dabei. Einerseits begrenzen sich die Schwierigkeiten nur auf einen relativ kurzen Abschnitt, andererseits ist das Gelände für einen "markierten Weg" schon recht alpin. Der Anstieg über das Mittlere Kraxenbachtal und den Großen Sand ist im oberen Bereich gut mit der von Daniel87 vorgestelleten Tour  *Wörner (2476m) - Paradeberg von Mittenwald zu vergleichen. Eine Bewertung von T4+ ist daher vergleichsweise realistisch. Die Kletterschwierigkeiten halten sich in Grenzen. Die Schlüsselstelle ist unseres Erachtens nach definitiv KEIN Zweier!


Die Tour in Kürze:

  
Der etwas monotone Forststraßenhatscher von Laubau zur Schwarzachenalm kann durch die Benutzung eines Fahrrads deutlich verkürzt werden. Der Weiterweg durchs Mittlere Kraxenbachtal zum Kar "Großer Sand" ist landschaftlich großartig und abwechslungsreich. Der kurze und teils arg brüchige Steilaufschwung hinauf zum Westgrat bildet die Schlüsselstelle der Tour. Obwohl sich die Kletterschwierigkeiten in Grenzen halten, sollte dieser Anstieg nur von bereits erfahrenen Leuten durchgeführt werden. Die feine Geröllauflage auf dem "bösen Band", die teils nassen Platten und die oft lockeren Griffe mahnen zur Vorsicht!

Der Weiterweg über den schönen Westgrat ist hingegen unschwierig. Kurze Kraxelstellen sind durch Trittstifte entschärft und bereiten keine Probleme. Am Gipfel erwartet den Besucher ein Panorama, das zumindest in den Chiemgauern seinesgleichen sucht. Allein wird man ihr oben wohl eher selten sein. Der einsame An- und Abstieg entschädigt allerdings für das "geteilte" Gipfelerlebnis.

Der Abstieg über den Ostgrat und die Geröllabfahrt hinunter ins Hintere Kraxenbachtal gestalten sich
vergleichsweise einfach.

Einen guten Bericht zur Tour gibt´s *hier von Erdinger

Auch ADI und 83_Stefan waren bereits auf dem Sonntagshorn. Ihren Bericht findet man *hier


Schwierigkeiten:

Sonntagshorn über Mittleres Kraxenbachtal und Westgrat T4+ I+
Abstieg über Ostgrat und Hinteres Kraxenbachtal T3


Fazit:


Ein feines Schmankerl in den Chiemgauer Alpen. Sehr lohnend!



  

Tourengänger: Nic, yuki


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Kommentare (5)


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Erdinger hat gesagt:
Gesendet am 15. November 2016 um 09:51
Hallo Nic,

danke für die Verlinkung. Ja, mit der Schwierigkeit ist es echt nicht einfach bei dieser Tour. Euer T4 trifft es schon sehr gut. Ich empfand die Bänder und den Kamin als sehr alpin und ausgesetzt, sodass ich mich für ein unteres T5 entschieden habe Wäre ggf nochmal zu überdenken.

Viele Grüße - Alex

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. November 2016 um 10:00
Hallo Alex,

dein T5- passt schon auch. Für Anfänger oder Gelegenheitswanderer ist diese Tour eindeutig zu anspruchsvoll! Verglichen mit anderen Touren dieser Kategorie haben wir uns für ein T4+ entschieden.

VG Nico

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. November 2016 um 20:24
Hi Nico,

bei Deiner Bewertung als T4+ zeigt sich mal wieder, wie subjektiv eine Einschätzung immer ist und wohl auch sein muss. Du stufst diese Tour hier höher ein als die Überschreitung der Geierköpfe (T4), was ich eher andersrum sehe: hat mir die Kraxelei am Sonntagshorn echt Spaß gemacht (würde mich dem T4+ jederzeit anschließen), hätte ich an den Geierköpfen wegen des Drecks-Gebrösels fast abgebrochen (sehe diese wie andere Tourengänger auch klar als T5-).

Hat zwar nix mit dieser Tour hier zu tun, belegt aber, dass die Bewertungen (auch) von persönlichen Vorlieben (ich mag das Ammergauer Kugellager-Gebrösel nicht) abhängen.

Gruß,
Karsten

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. November 2016 um 21:21
Hallo Karsten,

ich gebe dir Recht. Die Geierköpfe dürfte man ruhig höher bewerten. Beide Touren haben in etwa den gleichen technischen Anspruch. Bruch is wohl relativ. Hab die Geierköpfe gar nicht als so extrem brüchig empfunden. Der Anstieg aufs Sonntagshorn ist für erfahrene Berggeher gut machbar. Im Vergleich zu anspruchsvolleren Touren ist T4+ realitätsnah. Bei den Geierköpfen auch. Werde das ändern.

Gruß Nico

klemi74 hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. November 2016 um 21:29
Brauchst wegen mir nicht ändern - wollte eigentlich nur mal loswerden, dass eine objektive Bewertung von Touren kaum möglich ist, wenn schon unterschiedliche Ansichten darüber bestehen, welche Tour schwieriger ist.


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