Sonntagshorn (1961 m), durch die schöne Nordseite, leichte Kletterei


Publiziert von windi , 29. Juli 2008 um 19:14.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:28 Juli 2008
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Straße Ruhpolding- Reit im Winkl, ca. 4 km südlich Ruhpolding Wirtshaus Laubau, 700. Parkplatz gegenüber. Die hier beginnende Asphalt- später Schotterstraße bis zur Schwarzachenalm (3,5 km) legt man am besten mit dem Fahrrad zurück.
Kartennummer:Berchtesgadener Alpen 1:50000, Kompaßkarte oder Karte des Bayer. Landesvermessungsamtes

Auf älteren Karten sind beide Nordanstiege zum Sonntagshorn noch als markierte Wanderwege eingezeichnet. Der westliche der Wege (durchs mittlere Kraxenbachtal) ist weder von unten noch von oben her beschildert, wird aber noch begangen und ist deshalb nicht dem Verfall preisgegeben. Die beiden wilden Täler (mittleres und hinteres Kraxenbachtal) bieten gleichermaßen unberührte Natur und Bäche mit Wasserfällen und Gumpen. Das westliche Tal eignet sich besser zum Aufsteigen, da der Schotter oben kürzer ist und ausgesetzte Stellen sicherer im Aufstieg bewältigt werden.

Vor der Schwarzachenalm biegt am Schild „Sonntagshorn“ der Wanderweg nach rechts ab, der noch ein kurzes Stück mit dem Rad befahren werden kann. Wenig später mündet von rechts mit großem Schotterstrom das vordere Kraxenbachtal in das Haupttal ein. Keinesfalls schon in dieses Tal hineinlaufen! Das mittlere Kraxenbachtal beginnt erst ca. 1 km SO der Schwarzachenalm. Dort wo der Wanderweg anzusteigen beginnt (Wegweiser und Warnungs-Schild am Baum), führt ein gut sichtbarer Pfad nach rechts zum Hauptbach hinab, überquert ihn und setzt sich auf der anderen Bachseite fort. Der untere Teil des Anstiegs führt teils durch schönen, teils durch sturmgeschädigten Wald, mehrmals um umgefallene Bäume herum oder unter ihnen durch. Von den Folgen des Orkans Kyrill (Jan. 2007) war der Pfad im selben Jahr befreit. Vermutlich werden auch die von Emma (März 2008) umgeworfenen Bäume bald weggeräumt oder zerteilt, um den Zugang zur Diensthütte (1230) zu verbessern.

Oberhalb der Diensthütte liegt, eingerahmt von steilen Felsen, ein wunderbares Stückchen Natur. Lichte Wäldchen, Buschwerk, kleine Wiesen mit vielen Blumen, Felsbuckel wechseln sich ab. Es ist sehr still. Nur vorübergehend gluckst rechts ein Bächlein, an dessen Quelle man die Trinkflaschen ein letztes Mal füllen kann.

Der Pfad ist immer gut zu finden. Im Schotter des „Großen Sandes“ ist er teilweise etwas mühsam. Man steigt bis in den obersten Zipfel des Schotterfeldes hinauf. Dort sind wieder eine ganze Menge Markierungen, die einen plötzlich nach links auf ein Felsband leiten. Die nun folgende leichte Kletterei im I. bis II. Grad (keine Versicherungen, aber viele Markierungen) ist teils ausgesetzt, aber ungefährlich, wenn man hinsichtlich Steinschlag aufpaßt. Die Kletterstellen am Sonntagshorn-Westgrat werden teilweise durch Eisenstangen entschärft. An Markierungen fehlt es nicht. Kurz vorm Gipfel trifft man auf den breiten, vielbegangenen Wanderweg. Der Gipfel ist groß genug für alle, die Aussicht grandios.

Der Ost-Abstieg ist gut markiert, aber stellenweise unkomfortabel. An der Scharte bei HM 1780 darf man den Abzweig nach links in die Schotterrinne nicht verpassen.

Wer die Tour umgekehrt machen möchte und am Westgrat absteigt, muß an der ersten Kehre den Wanderweg verlassen und zunächst ein kleines Stück in die Nordflanke hinabsteigen. Es existiert kein Wegweiser! Ca. 20 m vor dem tiefsten Punkt des Westgrates beginnt der ausgesetzte Kletterweg hinab auf den „Großen Sand“, von oben betrachtet nicht gerade einladend!


Tourengänger: windi


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Kommentare (1)


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weber_8722 hat gesagt: War gestern dort!
Gesendet am 23. August 2019 um 13:11
Schoene Beschreibung, aber wuerde eher T4 ansetzen, habe rund 8 Stunden gebraucht (mit viel photographieren). Und die ungekehrte Richtung wuerde ich eher meinen besten Feinden "empfehlen", das Westkar ist viel lockerer: bergab gut, aber bergauf weniger. Am Ostgrat sind eher wenig Wegweiser, habe mich etwas verstiegen, und war dann mal 20m weiter oestlich vom Kamin am Joch. Die Hacken sind eine gute Orientierung, aber leider eben die einzige. Auch zum Gipfel hin kann man leicht neben dem Weg landen, bin dann nordlich vorbei, quasi direkt zum westlichen Abstiegsweg. Was mich am oestlichen Kamin wundert: Wenn man oben ankommt sieht man ja einen Querweg, aber eben nicht nur nach links zum Gipfel weiter, sondern auch noch etwas nach rechts. Solche Abzweige gibt es staendig und viel mehr Trittspuren als empfehlenswerte Pfade. Once in a life!


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