Hörnle 2112 m | Hörnlekopf 2159 m | Ruchwannekopf 2179 m


Publiziert von alpstein , 12. September 2015 um 21:20.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:12 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Dornbirn - Bödele - Bregenzerwaldbundesstraße bis Au-Lugen; Öffentlicher Parkplatz neben Hotel Schiff und SPAR Mit Berechtigungsschein kann man in das Bodenvorsäß bzw. sogar bis in die Annalperau fahren
Unterkunftmöglichkeiten:Bergkristallhütte
Kartennummer:Kompass Bregenzerwald und Vorarlberg-GIS

Drei HIKR-Erstbesteigungen an einem herrlichen Spätsommertag

Der Bregenzerwald ist mir nicht unbekannt, aber dennoch gibt es Gipfel, die ich bei meinen Aufenthalten dort in den letzten 45 Jahren noch nicht betreten habe. Das vorhergesagte Traumwetter bot heute die Möglichkeit dies zu ändern. So habe ich mich zeitig auf den Weg nach Vorarlberg gemacht. 19 km Strecke und mit allen Zwischenaufstiegen ca.1650 Hm lagen vor mir, als ich um 6.45 Uhr in Au - Lugen (812 m) Richtung Dürrenbachtal startete. Die bequemere Variante wäre gewesen mit einem Berechtigungsschein bis in das Bodenvorsäß (1215 m) oder sogar bis in die Annalperau (1364 m) zu fahren. Ein Biker stelle dort sein Rad ab. Ich wäre da nach den Steigungen sicher schon platt gewesen.

Über den alten Fahrweg, der heute teilweise nur noch 1 m breit ist, stieg ich zum Bodenversäß hinauf und in ca. 1 ½ Stunden war ich bereits in der Annalperau. Nicht nur jahreszeitlich bedingt, auch wegen den das Tal u-förmig umschließenden Bergketten verlief der Anstieg bis auf 2000 m hinauf im Schatten. Von der Töbele Alpe (1620 m) bis zum ersten Sattel auf ca. 2030 m ist der Aufstieg recht steil, nähert sich aber erst auf den letzten 100 Hm vor dem Sattel dem Level T3. Nach 3 Std. endlich oben stand ich im gleißenden Sonnenlicht. Hier verließ ich den Wanderweg und machte mich an den weglosen Aufstieg auf den Hörnlegrat.

Im steilen Gras, das mit Schrofen durchsetzt ist, ist dann auch etwas Handeinsatz erforderlich, wirklich schwierig und ausgesetzt ist es allerdings nicht (T4). In einigem Auf und Ab ging es dann über das Hörnle und den oder die Hörnleköpfe ca. 500 m alles dem Grat entlang nach Norden. Ging es rechts schon auch mal senkrecht runter, fällt der Hörnlegrat über ca. 500 Hm steil nach Westen ab. Am Ende des Grates mit der besten Aussicht in das Tal machte ich dann eine Teepause. Waren einige Tourer auf dem Weg zum Zitterklapfen, hatte ich hier oben meine Ruh. Lange war keine Menschenseele zu sehen, erst später traf ich 2 Wanderer, die auf dem Weg zur Biberacher Hütte unterwegs waren.

Das Panorama ausgiebig genossen, ging es zum vorerwähnten Sattel zurück und von dort zum Töbelejoch (2101 m), das den Übergang zur Biberacher Hütte oder in das Große Walsertal nach Buchboden darstellt. Von dort erreichte ich nach ca. 4 ½ Std. reiner Gehzeit über den Südwestrücken den Gipfel des Ruchwannekopf (2179 m), der ein prächtiges Panorama in das Rätikon wie auch in die Allgäuer Alpen bot. Wenn der Südwind teilweise recht auffrischte, war es einfach genial und ich hätte stundenlang dort oben sitzen bleiben können. Aber jeder Gipfelaufenthalt hat mal ein Ende und so machte ich mich wieder an den Abstieg und kaum 1 Std. 40 Min später saß ich in der Gartenwirtschaft der Bergkristallhütte, wo der Durst mit einem mineralstoffhaltigen Getränk gestillt wurde.

Wie es der Zufall wollte, ließen sich am Nachbartisch Landsleute vom Bodensee nieder. Wir stellten dabei fest, dass wir uns letztes Jahr auf den Hüsern im Alpstein schon mal getroffen hatten und ich wurde als alpstein identifiziert. Die restlichen 400 Hm in das Tal konnte ich sodann mit den freundlichen Seehasen in deren PKW zurücklegen und die Wegstrecke reduzierte sich dadurch auf ca. 16 km. Ganz herzlichen Dank dafür.

Fazit: Es war eine gelungene Tour. Wenn auch nicht besonders schwierig, so aber doch schön in einer tollen Umgebung, die keinen Vergleich mit anderen Regionen zu scheuen braucht. Es gibt noch einige Gipfel im Lechquellengebirge, die auf einen Hikr-Erstbesuch warten. Die Zustiege sind zum Teil zwar recht lang, aber dafür ist Bergeinsamkeit garantiert.

Route: Au-Lugen – Hollandheim – alter Fahrweg zum Bodenvorsäß – Annalperau Alpe – Töbele Alpe – Sattel ca. 2030 – Hörnle – Hörnlekopf – retour zum Sattel – Töbele Joch – Ruchwannekopf – Sattel ca. 2030 – Töbele Alpe – Annalperau Alpe – Bergkristallhütte im Bodenvorsäß

Mein Dank auch noch an Roberto Maschio vom Gipfelbuch.ch für die Inspiration zu dieser Tour und die gestrigen Infos dazu :-)


Tourengänger: alpstein


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Kommentare (12)


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Ivo66 hat gesagt: hikr-Neuland
Gesendet am 12. September 2015 um 23:58
Hallo Hanspeter

Herzliche Gratulation zu dieser schönen, langen Tour. Es gibt sie also immer noch, die weissen Flecken auf hikr... Arbeiten wir also weiter;-)

Beste Grüsse
Ivo

alpstein hat gesagt: RE:hikr-Neuland
Gesendet am 13. September 2015 um 09:06
Hallo Ivo,

herzlichen Dank für Deinen Kommentar. Im alten AV-Führer sind noch viele Routen im Lechquellengebirge beschrieben, die heute wohl kaum mehr gebräuchlich sind. Auch bei meinen beiden Touren aus dem Großen Walsertal auf den Kunkelkopf und Kunkelturm war ich jeweils der mit dem ersten Hikr-Bericht und getroffen habe ich bei den Touren jeweils niemanden. Auf jeden Fall macht es auch Spass, neue Eindrücke zu sammeln.

Ihr hattet es gestern ja schon winterlich. Das Wolkenband im Süden konnte ich gut sehen.

Beste Grüße
Hanspeter

Grimbart hat gesagt: Hikr-Neuland
Gesendet am 13. September 2015 um 17:08
Hallo Hanspeter,

Die Tour hatte ich heuer schon mal auf meiner Agenda und immer wieder wegen der Länge hinausgeschoben.
Jetzt gibt's wenigstens eine genauere Beschreibung des Gratübergangs zum Hörnlekopf als im AV-Führer.

BG
Erwin


alpstein hat gesagt: RE:Hikr-Neuland
Gesendet am 13. September 2015 um 18:21
Hallo Erwin,

der Gratübergang zum Hörnlekopf ist nach dem Sattel zwar etwas steil, aber das Gelände ordentlich gestuft, auch ein weiterer Aufschwung am Hörnlekopf. Das dürfte für Dich ohne Probleme machbar sein.

Bei Benutzung des ÖV wäre eine Rundtour zu überlegen, entweder mit Aufstieg über die Gräsalpe und den Toblermann oder von Nordosten über Schalzbach und die Gautalpe. Gemäß Führer und nach dem optischen Eindruck von gestern kommt man aus dem Kessel weglos auf den Hörnlegrat. Der Ruchwannekopf dazu bringt eine erweitertes Panorama nach Süden und in das hintere Große Walsertal.

Beste Grüße
Hanspeter

Grimbart hat gesagt: RE:Hikr-Neuland
Gesendet am 13. September 2015 um 20:26
Danke Hanspeter,

Meine Überlegung geht mittlerweile in Richtung Zweitagestour mit Übernachtung auf der Biberacher Hütte. Dann gibt es auch keine Zeitprobleme ;-)

Wenn's dann mal ernst wird, werde ich auf dich zurückkommen.

BG
Erwin

alpstein hat gesagt: RE:Hikr-Neuland
Gesendet am 14. September 2015 um 18:44
Eine Hüttenübernachtung ist natürlich eine gute Lösung, wenn man Hüttenlager mag.

Ich habe mir schon ein Route zurechtgelegt, bei der ich eine Rundtour über alle drei Gipfel machen kann, aber an den Ausgangspunkt hinter Schoppernau bei der Trafostation zurückkehre.

Trafostation an der L 200 - Schalzbach - Gautalpe - Ruchwanne - Südostgrat - Ruchwannekopf - Hörnle - Hörnlekopf - Toblermann und auf der Schneeschuhroute runter an die L 200

Wenn die Ruchwanne mit Skiern bezwungen wird, sollte es auch ohne gehen. Versuchen werde ich es mal, wahrscheinlich noch diesen Herbst. Streckenmäßig ist es deutlich kürzer als meine Samstagsroute.

BG, Hanspeter

Grimbart hat gesagt: RE:Hikr-Neuland
Gesendet am 14. September 2015 um 19:46
Hallo Hanspeter,

Da bin ich dann schon mal gespannt. Im aktuellen AV-Führer ist die Route hinauf durch die Ruchwanne zum Ruchwannejöchle jedenfalls nicht beschrieben. Aber du hast ja die Eindrücke von einem "Lokalaugenschein" und kannst das sicherlich ganz gut beurteilen.

BG
Erwin

alpstein hat gesagt: RE:Hikr-Neuland
Gesendet am 14. September 2015 um 20:14
Hallo Erwin,

im alten Führer ist der Aufstieg durch die Ruchwanne erwähnt, auch der Aufstieg über den Südostgrat zum RWK (I). Auf diesem Foto, das ich vor ein paar Jahren mal aufgenommen habe, sieht die Ruchwann nicht unüberwindbar aus. Ansonsten kann man auf die Rinne zum Joch zwischen Hörnlegrat und Ruchwannekopf ausweichen.

Ich bin auch gespannt.

BG, Hanspeter

Bikehike hat gesagt: Interessante Tour
Gesendet am 26. September 2015 um 21:26
Sicher auch von Buchboden aus interessant - zumindest für mich als Bike&"Hikr" aus dem Walgau kommend. Jedenfalls hab ich Touren in dieses Gebiet auch aus der Buchboden-Richtung schon in Erwägung gezogen, um eben die Öffis mit dem Rad besser nutzen zu können (bzw. UM sie nutzen zu können. Radmitnahme im Bregenzerwald ist ja bekanntlich Katastrophe... :-) ).

Eine Biwaktour dort hab ich auch schon mal angedacht, aber noch nichts Halbes und nichts Ganzes... *grummel*

Wie es aussieht, muss ich das Erkunden dieser Ecke "vor Ort" durch meinen Radsturz wohl wieder ein Jährchen aufschieben - so ein Sh**.

... jetzt kommentiere ich halt allerlei Wanderberichte bei den üblichen Verdächtigen... ;-)

Grüße
Philipp

alpstein hat gesagt: RE:Interessante Tour
Gesendet am 27. September 2015 um 13:53
Mit der nötigen Kraft in den Beinen kommst Du von Buchboden ziemlich weit rauf. Die Südseite dort bietet sich im Herbst besonders an, wenn man den ganzen Tag die Sonne genießen kann, wo andernorts nur noch Schatten und vielleicht schon Schnee ist.

Wünsche Dir eine baldige Genesung.

Grüße
Hanspeter

Felix hat gesagt:
Gesendet am 29. September 2015 um 08:34
in dieser Gegend gibt's wirklich noch viel "Arbeit" - schöne Tour, merk' ich mir!

lg Felix

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. September 2015 um 11:29
Danke, Felix

zwischen Hochkünzelspitze und Zitterklapfen gibt es noch Ziele, die einen Besuch Wert wären.Den Zitterklapfen selbst hast Du ja auch noch auf Deiner Projektliste.

HG, Hanspeter


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