Guppengrat, einmal mehr
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Es ist ja nun nicht so, dass das Vrenelisgärtli nur über eine Route erreichbar wäre. Nein, mittlerweile haben sich ziemlich viele Wege und Nicht-Wege auf diesen wunderbaren Gipfel etabliert und man könnte meinen, es muss immer schwieriger werden. Da mich durchaus auch einmal eine Abwechslung reizen würde, ich aber aufgrund fehlender Eiserfahrung keine Gletscher und Firne alleine überqueren möchte, musste es heute einfach wieder die Guppengrat-Route sein.
Schon um kurz vor 8, ausgehend vom Schwimmbad Schwändi, heizte die August-Sonne ziemlich auf und die Aufwärmrunde nach Ober Stafel geriet zum Wasserlassen der etwas anderen Art. Also über Unter, Mittel und Oberstafel bis zum Mittelstock auf guten T3-Wegen aufgestiegen und ab da wie immer nicht sofort den Trampelpfad östlich des Stocks gefunden. Aber immerhin verstieg ich mich nicht schon hier unten wie vor 2 Jahren, als das Ganze noch ein wenig durch Nebel und Wolken erschwert wurde.
Den Mittelstock ein wenig zu weit nördlich erklettert, kletter man quasi unter der Fuchtel dieses unheimlich imposanten namenlosen Turms, dessen westliches Couloir nachher als Aufstiegsroute dient. Es ist immer wieder eindrücklich, wie die Felswände des Glärnischmassivs von dieser Seite her unbegehbar erscheinen. Aber wir wissen es besser: Anstatt direkt im sehr steinschlägigen Couloir hochzuklettern, versuchte ich diesmal, etwas auf die linke grasbewachsene Seite auszuweichen. Dieser Tip wurde auch schon hier gepostet, kann ich so aber nicht bestätigen. Persönlich hatte ich den Eindruck, dass ein Ausrutscher in dieser Wand einen sehr viel höheren Sturz (bis an den Fuss des Couloirs) zur Folge hätte, während man in der Rinne selber wohl aufgrund der zerklüfteten Felsen nach einigen Metern zum Stillstand käme. Aber das ist eine persönliche Meinung, welche wohl auch damit zusammen hängt, dass ich auf dem Gras hier 2-3 ziemliche Schreck-Rutsch-Sekunden erlebt hatte und sowieso Felskletterei bevorzuge.
Nun aber zurück zum Aufstieg. Von oberhalb wurde ich aufmerksam von zwei Gämsen beobachtet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die sich über meine Mühe im gräsernen Steilhang ziemlich lustig gemacht haben ;-) Oben angekommen, erwartete mich der sensationelle Anblick der Chanzle zusammen mit dem Guppengrat, an dem ich mich wohl nie satt sehen könnte. Aber die Chanzle bringt leider um diese Jahreszeit ein Problem mit sich: Der Restschnee auf dem Gupenfirn reicht bei weitem nicht mehr an die Aufstiegsfelsen heran und dazwischen sind ziemlich beängstigende Löcher zu erkennen. Hier hatte ich zum ersten (und nicht einzigen) Mal heute ernsthafte Zweifel, ob ich den Besuch des Gartens wohl abbrechen muss. Ein wenig der Firnkante entlang geschoben, fand ich aber noch eine einzige Stelle weiter nördlich, wo der Schnee nach der Kante noch steil zu den Felsen abfiel und dort bündig schloss.
Mit einem Satz landete ich auf dem Felsen und arbeitete mich in der von mir selbsternannten "Schutthalde des Schreckens" zur Chanzle empor.
So, nun war also schlechtes Wetter bzw. Gewitter für den Nachmittag angesagt und bereits hatten sich einige Wolken über dem Vreneli von weiss in gräulich verfärbt. Den Guppengrat nahm ich trotzdem in Angriff, eine so wunderbare Kletterei kann man sich einfach nicht entgehen lassen und rundherum waren auch noch nicht allzu viele Wolken sichtbar. Nach einer halben Stunde und den Eindrücken von etlichen Tiefblicken hinunter zum Guppenfirn (so quasi als mahnender Finger während des Aufstiegs) konnte ich dann kurz vor Mittag die Glocke auf dem Gipfel läuten und war froh, dass der Himmel bis auf diese eine Wolke noch einigermassen klar war.
Nichts desto trotz machte ich mich sehr bald wieder an den Abstieg auf der gleichen Route. Hier zeigt sich einmal mehr: Für schwierige Routen benötige ich im Abstieg einfach mehr Zeit als im Aufstieg. 45min für den Guppengrat hinunter und 30min, um die äusserst fragile Schutthalde hinter mich zu lassen, und dann stand ich wieder auf dem Altschnee über dem Guppenfirn.
Auf dem Rückweg bevorzugte ich dann wie schon angesprochen den klassischen Weg durch die Rinne. Trotz aller Vorsicht wird es wohl nie gelingen, das ganze Couloir zu durchklettern, ohne Steine ins Tal zu reissen. Es ist daher immer Vorsicht geboten, ob noch andere Tourengänger unterwegs sind und natürlich dafür zu sorgen, dass nicht gerade bei jedem Schritt der gesamte Bergschutt ins Tal donnert.
Kurz vor halb 5 konnte ich die Wanderschuhe wieder ausziehen und mit dem Blick zurück (oder besser nach oben) feststellen, dass das Vreneli jedes Mal wieder eine schöne Tour ist.
Schon um kurz vor 8, ausgehend vom Schwimmbad Schwändi, heizte die August-Sonne ziemlich auf und die Aufwärmrunde nach Ober Stafel geriet zum Wasserlassen der etwas anderen Art. Also über Unter, Mittel und Oberstafel bis zum Mittelstock auf guten T3-Wegen aufgestiegen und ab da wie immer nicht sofort den Trampelpfad östlich des Stocks gefunden. Aber immerhin verstieg ich mich nicht schon hier unten wie vor 2 Jahren, als das Ganze noch ein wenig durch Nebel und Wolken erschwert wurde.
Den Mittelstock ein wenig zu weit nördlich erklettert, kletter man quasi unter der Fuchtel dieses unheimlich imposanten namenlosen Turms, dessen westliches Couloir nachher als Aufstiegsroute dient. Es ist immer wieder eindrücklich, wie die Felswände des Glärnischmassivs von dieser Seite her unbegehbar erscheinen. Aber wir wissen es besser: Anstatt direkt im sehr steinschlägigen Couloir hochzuklettern, versuchte ich diesmal, etwas auf die linke grasbewachsene Seite auszuweichen. Dieser Tip wurde auch schon hier gepostet, kann ich so aber nicht bestätigen. Persönlich hatte ich den Eindruck, dass ein Ausrutscher in dieser Wand einen sehr viel höheren Sturz (bis an den Fuss des Couloirs) zur Folge hätte, während man in der Rinne selber wohl aufgrund der zerklüfteten Felsen nach einigen Metern zum Stillstand käme. Aber das ist eine persönliche Meinung, welche wohl auch damit zusammen hängt, dass ich auf dem Gras hier 2-3 ziemliche Schreck-Rutsch-Sekunden erlebt hatte und sowieso Felskletterei bevorzuge.
Nun aber zurück zum Aufstieg. Von oberhalb wurde ich aufmerksam von zwei Gämsen beobachtet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die sich über meine Mühe im gräsernen Steilhang ziemlich lustig gemacht haben ;-) Oben angekommen, erwartete mich der sensationelle Anblick der Chanzle zusammen mit dem Guppengrat, an dem ich mich wohl nie satt sehen könnte. Aber die Chanzle bringt leider um diese Jahreszeit ein Problem mit sich: Der Restschnee auf dem Gupenfirn reicht bei weitem nicht mehr an die Aufstiegsfelsen heran und dazwischen sind ziemlich beängstigende Löcher zu erkennen. Hier hatte ich zum ersten (und nicht einzigen) Mal heute ernsthafte Zweifel, ob ich den Besuch des Gartens wohl abbrechen muss. Ein wenig der Firnkante entlang geschoben, fand ich aber noch eine einzige Stelle weiter nördlich, wo der Schnee nach der Kante noch steil zu den Felsen abfiel und dort bündig schloss.
Mit einem Satz landete ich auf dem Felsen und arbeitete mich in der von mir selbsternannten "Schutthalde des Schreckens" zur Chanzle empor.
So, nun war also schlechtes Wetter bzw. Gewitter für den Nachmittag angesagt und bereits hatten sich einige Wolken über dem Vreneli von weiss in gräulich verfärbt. Den Guppengrat nahm ich trotzdem in Angriff, eine so wunderbare Kletterei kann man sich einfach nicht entgehen lassen und rundherum waren auch noch nicht allzu viele Wolken sichtbar. Nach einer halben Stunde und den Eindrücken von etlichen Tiefblicken hinunter zum Guppenfirn (so quasi als mahnender Finger während des Aufstiegs) konnte ich dann kurz vor Mittag die Glocke auf dem Gipfel läuten und war froh, dass der Himmel bis auf diese eine Wolke noch einigermassen klar war.
Nichts desto trotz machte ich mich sehr bald wieder an den Abstieg auf der gleichen Route. Hier zeigt sich einmal mehr: Für schwierige Routen benötige ich im Abstieg einfach mehr Zeit als im Aufstieg. 45min für den Guppengrat hinunter und 30min, um die äusserst fragile Schutthalde hinter mich zu lassen, und dann stand ich wieder auf dem Altschnee über dem Guppenfirn.
Auf dem Rückweg bevorzugte ich dann wie schon angesprochen den klassischen Weg durch die Rinne. Trotz aller Vorsicht wird es wohl nie gelingen, das ganze Couloir zu durchklettern, ohne Steine ins Tal zu reissen. Es ist daher immer Vorsicht geboten, ob noch andere Tourengänger unterwegs sind und natürlich dafür zu sorgen, dass nicht gerade bei jedem Schritt der gesamte Bergschutt ins Tal donnert.
Kurz vor halb 5 konnte ich die Wanderschuhe wieder ausziehen und mit dem Blick zurück (oder besser nach oben) feststellen, dass das Vreneli jedes Mal wieder eine schöne Tour ist.
Hike partners:
Dimmugljufur
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