Geissachergrat
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Diese Tour habe ich schon seit langem auf meiner to-do-Liste. Nun fand ich endlich ein wenig Zeit dafür. Notabene am bisher wohl heissesten Tag dieses Jahres.
Mit dem Bus nach Balsthal St. Wolfgang. Vor dem Start geniesse ich im Pintli (Mo/Di Ruhetag!) noch gemütlich das obligate Käffeli. Dann gehts der Autostrasse entlang zu Pt. 518. Der "Einstieg" befindet sich bei 629'388 / 241'672. Von hier aus einfach dem Grat folgen, könnte man meinen. Aber leider ist dem nicht so.
Ich folge der deutlichen Spur und nehme bei der ersten Gabelung den Pfad nach links der Gratkante entlang. Leider gehts nach einigen Höhenmetern wieder runter und zwar ziemlich steil. Auf jeden Fall zu steil für mich.
Also umkehren und bei der Gabelung nach rechts, die schmale Spur führt durch viel dichte Botanik zu einer halbrunden an den Fels angelehnten Natursteinmauer. Der nicht Eingeweihte käme wohl ins Grübeln. Ein paar Schritte weiter dann des Rätsels Lösung. Es ist ein Teil der Aussenverteidigung des Artilleriewerks St. Wolfgang ehemals ausgerüstet mit zwei 8.4cm Kanonen. Der Eingang findet sich nördlich der Felswand direkt an der Strasse, heute hinter ein paar Büschen versteckt.
Ich folge dem Grat und treffe auf weitere sogenannte Solitaire aus gemauerten Felsstücken. Erst kommt ein länglicher, dann ein runder und schliesslich wieder ein halbrunder. Leider gehts dahinter gut 10m senkrecht hinunter. Nichts für mich. Auf einer schwachen Zickzack-Spur durch die recht steile Südflanke umgehe ich die Stelle.
Am Fuss der Steilwand angekommen, zweigt ein guter Pfad in die Nordflanke ab zur Strasse hinunter. Wer sich also das teilweise unnütze Gekraxel und die Bunker sparen will, hat hier wohl die Möglichkeit den Einstieg zum Grat auf angenehme Art und Weise zu gewinnen. Einzige Schwierigkeit, der Einstieg ist während der Vegetationsperiode von der Strasse her praktisch nicht zu sehen. (Ich habs versucht.)
Von hier kann man einer meist eindeutigen Spur folgen, die ein paar Meter unterhalb des Grates durch die Südflanke führt oder man folgt der Gratkante, was wesentlich anspruchsvoller ist, da es a) dauernd auf und ab geht und b) die Äste näher über dem Boden sind, man also daurend drüber oder drunter kraxeln muss.
Aber auch der Pfad ist nicht ganz ohne. Immer wieder gibts kleine Kraxeleinlagen, schliesslich führt auch der Pfad zum Grat hoch, wobei die Wegführung hier nicht so klar ist. Der Fels ist aber gut gestuft. Nun folgt ein typischer, wenn auch stellenweise recht schmaler Juragrat. Da die Vegetation aber beidseits recht dicht ist, erhält man nie das Gefühl, es sei ausgesetzt.
Schliesslich kommt man in ein Sättelchen, wo ein weiterer, mit Schnur markierter Pfad aus der Nordflanke auf den Grat trifft. Ab hier sind die technischen Schwierigkeiten eigentlich vorbei. Wobei die Hauptschwierigkeit des heutigen Tages ganz klar die enorme Hitze ist. Verschlimmert noch durch die im südexponierten Hang aufsteigende, an einen Heissluftföhn erinnernde, Luft. Selbst im Schatten ist man davor nicht geschützt.
Das Gelände wird nun flacher und schon bald tritt man aus dem Wald auf eine Wiese. Man folgt der Spur nach links und sieht mit etwas Glück einen Feldhasen davonhoppeln - zu schnell für die Kamera - bevor man am Waldrand auf etliche Türkenbundlilien trifft. Leider sind sie noch nicht in voller Blüte.
Hier folge ich dem Traktorweg zu Pt. 841 mit Pausenbänkli unter schattenspendendem Baum und geniesse die prachtvolle Aussicht. Weiter geht's zu Pt. 853, wo ich am Brunnen die Luft aus meiner Anderthalbliterflasche lasse. Bei den heutigen Bedingungen unbedingt genügend zu Trinken mitnehmen! 1 Liter ist zu wenig.
Bei Pt. 882 biege ich nach rechts ab und treffe unverhofft auf ein weiteres Highlight des heutigen Tages. Blumenreiche Magerwiesen, bei Pt. 855 unweit einer Quellfassung dann alles voller Orchideen. Dicht an dicht. Die Hitze macht mir nun nichts mehr, einzig die Ameisen, denen ich in meiner Fotografierwut wohl auf den Bau gelegen bin, attackieren mich wild und ich muss zum Rückzug blasen. Es brennt wie die Hölle!
Während ich meine Wunden lecke sehe ich in der leicht vergandenden Weide einem Neuntöter zu, wie er sich sein Z'Vieri aus dem Himmel pflückt. Im nächsten Geländesattel wartet eine Herde Munis auf mich und will mich wohl für den Rest der Wanderung begleiten. Als ich bei Pt. 802 nach rechts abbiege, scheint ihre Lust aber verflogen zu sein. Sie hätten eh nicht durch das Weidetürchen gepasst.
Vom Talflüeli Pt. 800 bietet sich noch einmal ein herrliches Panorama auf die erste Jurakette. Einzig das überdimensionale, beleuchtbare Kreuz steht etwas grotesk in der Landschaft. Der Abstieg nach Holderbank ist perfekt gepfadet, sodass ich um halb fünf an der Bushaltestelle bin. Acht Minuten später kommt der Bus nach Waldenburg, so reicht es eben nicht mehr für einen Umtrunk in der Beiz.
Mit dem Bus nach Balsthal St. Wolfgang. Vor dem Start geniesse ich im Pintli (Mo/Di Ruhetag!) noch gemütlich das obligate Käffeli. Dann gehts der Autostrasse entlang zu Pt. 518. Der "Einstieg" befindet sich bei 629'388 / 241'672. Von hier aus einfach dem Grat folgen, könnte man meinen. Aber leider ist dem nicht so.
Ich folge der deutlichen Spur und nehme bei der ersten Gabelung den Pfad nach links der Gratkante entlang. Leider gehts nach einigen Höhenmetern wieder runter und zwar ziemlich steil. Auf jeden Fall zu steil für mich.
Also umkehren und bei der Gabelung nach rechts, die schmale Spur führt durch viel dichte Botanik zu einer halbrunden an den Fels angelehnten Natursteinmauer. Der nicht Eingeweihte käme wohl ins Grübeln. Ein paar Schritte weiter dann des Rätsels Lösung. Es ist ein Teil der Aussenverteidigung des Artilleriewerks St. Wolfgang ehemals ausgerüstet mit zwei 8.4cm Kanonen. Der Eingang findet sich nördlich der Felswand direkt an der Strasse, heute hinter ein paar Büschen versteckt.
Ich folge dem Grat und treffe auf weitere sogenannte Solitaire aus gemauerten Felsstücken. Erst kommt ein länglicher, dann ein runder und schliesslich wieder ein halbrunder. Leider gehts dahinter gut 10m senkrecht hinunter. Nichts für mich. Auf einer schwachen Zickzack-Spur durch die recht steile Südflanke umgehe ich die Stelle.
Am Fuss der Steilwand angekommen, zweigt ein guter Pfad in die Nordflanke ab zur Strasse hinunter. Wer sich also das teilweise unnütze Gekraxel und die Bunker sparen will, hat hier wohl die Möglichkeit den Einstieg zum Grat auf angenehme Art und Weise zu gewinnen. Einzige Schwierigkeit, der Einstieg ist während der Vegetationsperiode von der Strasse her praktisch nicht zu sehen. (Ich habs versucht.)
Von hier kann man einer meist eindeutigen Spur folgen, die ein paar Meter unterhalb des Grates durch die Südflanke führt oder man folgt der Gratkante, was wesentlich anspruchsvoller ist, da es a) dauernd auf und ab geht und b) die Äste näher über dem Boden sind, man also daurend drüber oder drunter kraxeln muss.
Aber auch der Pfad ist nicht ganz ohne. Immer wieder gibts kleine Kraxeleinlagen, schliesslich führt auch der Pfad zum Grat hoch, wobei die Wegführung hier nicht so klar ist. Der Fels ist aber gut gestuft. Nun folgt ein typischer, wenn auch stellenweise recht schmaler Juragrat. Da die Vegetation aber beidseits recht dicht ist, erhält man nie das Gefühl, es sei ausgesetzt.
Schliesslich kommt man in ein Sättelchen, wo ein weiterer, mit Schnur markierter Pfad aus der Nordflanke auf den Grat trifft. Ab hier sind die technischen Schwierigkeiten eigentlich vorbei. Wobei die Hauptschwierigkeit des heutigen Tages ganz klar die enorme Hitze ist. Verschlimmert noch durch die im südexponierten Hang aufsteigende, an einen Heissluftföhn erinnernde, Luft. Selbst im Schatten ist man davor nicht geschützt.
Das Gelände wird nun flacher und schon bald tritt man aus dem Wald auf eine Wiese. Man folgt der Spur nach links und sieht mit etwas Glück einen Feldhasen davonhoppeln - zu schnell für die Kamera - bevor man am Waldrand auf etliche Türkenbundlilien trifft. Leider sind sie noch nicht in voller Blüte.
Hier folge ich dem Traktorweg zu Pt. 841 mit Pausenbänkli unter schattenspendendem Baum und geniesse die prachtvolle Aussicht. Weiter geht's zu Pt. 853, wo ich am Brunnen die Luft aus meiner Anderthalbliterflasche lasse. Bei den heutigen Bedingungen unbedingt genügend zu Trinken mitnehmen! 1 Liter ist zu wenig.
Bei Pt. 882 biege ich nach rechts ab und treffe unverhofft auf ein weiteres Highlight des heutigen Tages. Blumenreiche Magerwiesen, bei Pt. 855 unweit einer Quellfassung dann alles voller Orchideen. Dicht an dicht. Die Hitze macht mir nun nichts mehr, einzig die Ameisen, denen ich in meiner Fotografierwut wohl auf den Bau gelegen bin, attackieren mich wild und ich muss zum Rückzug blasen. Es brennt wie die Hölle!
Während ich meine Wunden lecke sehe ich in der leicht vergandenden Weide einem Neuntöter zu, wie er sich sein Z'Vieri aus dem Himmel pflückt. Im nächsten Geländesattel wartet eine Herde Munis auf mich und will mich wohl für den Rest der Wanderung begleiten. Als ich bei Pt. 802 nach rechts abbiege, scheint ihre Lust aber verflogen zu sein. Sie hätten eh nicht durch das Weidetürchen gepasst.
Vom Talflüeli Pt. 800 bietet sich noch einmal ein herrliches Panorama auf die erste Jurakette. Einzig das überdimensionale, beleuchtbare Kreuz steht etwas grotesk in der Landschaft. Der Abstieg nach Holderbank ist perfekt gepfadet, sodass ich um halb fünf an der Bushaltestelle bin. Acht Minuten später kommt der Bus nach Waldenburg, so reicht es eben nicht mehr für einen Umtrunk in der Beiz.
Tourengänger:
kopfsalat

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