"Linker Silberi" am Frümsel
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Für alpin geprägte KletterERInnen sind die Churfirsten Südabbrüche ein Paradies: gegen 100 Routen durchziehen die steilen Wände, wobei nur ein Bruchteil regelmässig begangen wird. Leichte Routen sind dünn gesäht, zu den lohnenden zählen der Südpfeiler am Selun Ostgipfel, der Munigrind am Tristencholben, Luky und Sina am Brisi oder die hier beschriebene am Silberi, einem Nebengipfel des Frümsel.
Ein traumhafter Herbsttag in Steilfels und T-Shirt hoch über dem Walensee
Am Bahnhof in Walenstadt die Hikrs Burro und
HBT getroffen - ein weiterer VorZug des ÖV! Für sie steht der Schnüerliweg auf dem Progamm.
Der Zustieg von Schrina Hochrugg ist wie in den Churfirsten obligatorisch steil und auf einer ausgetretenen Wegspur (T4, eine Stelle T5) in gut anderhalb Stunden geschafft. Ein Sättelchen nahe dem Einstieg vermittelt einen bequemen Rast- und Depotplatz.
Detailierte Routenbeschreibung (persönliche Bewertungen in Klammern)
1. Sl 6- (5+): Vom Stand an 2 BH auf Grasband leicht 7m hinauf zum ersten BH. In der folgenden Rechtsquerung bei guten Nerven (auch beim Nachsteiger!) den Schlaghaken auslassen oder entsprechend verlängern. Schöne, griffige Kletterei zum Stand.
2. Sl 6- (6-) Steile und athletische Verschneidungskletterei, dazu gut abgsichert. Die schönste Länge der Tour.
3. Sl 5- (4+) Rechts in den Kamin und mit einer schwierigeren Stell in schrofiges Gelände. Eher 45 Seilmeter als 35 wie im Führer angegeben.
4. Sl 4 (5-) Fast horizontal 10 m auf Band nach rechts zu BH über Abbruch. Gut strukturierte Platten mit einer knappen 5er Stelle zum Stand rechts aussen.
5. Sl 4 (5) Den Kamin hoch, beim 2. Schlaghaken über Kante nach rechts. Leicht rechtshaltend durch Verschneidung und über Platte zum Stand.
Der letzte Stand ist zugleich die erste Abseilstelle der separaten Piste. In der Fallinie 3 x 47m abseilen, zuletzt über die sehr reizvolle Route „Rechter Silberi“ – schon wieder ein Projekt mehr...
Absicherung
Die Route ist – für Churfirstenverhältnisse – sehr gut abgesichert. Alle Stände mit mind. 2 BH. In den schwierigen Einstiegsseillängen stecken genug Schlag- und Borhaken, die oberen Längen sind etwas dünner ausgestattet. Wir benötigten keine mobile Sicherungsmittel, ein paar Keile und kleiner Friends am Gurt sind dennoch beruhigend.
Update: Die Route wurde 2010 von Hedy Senti, Bernhard Eggenberger, Marcel Schmed saniert und dürfte mindestens auf dem Standard gut+ sein. Nähere Infos im Topo
Schwierigkeitsangaben
Ich fand die Bewertung einigermassen fair, was ich nicht von allen Touren im Gebiet sagen kann. Persönliche Einschätzung zu den einzelnen Längen siehe oben.
Abstieg über Schrina-Obersäss und den lohnenden, mit viel Eisen abgesicherten Sitzsteinweg (T4). Dort wo der Weg horizontal zum Paxmal quert, stiegen wir über einen nicht markierten oder in der LK verzeichneten Pfad (südostwärts zum Wasserreservoir und übers Fahrstässchen) direkt zur Höhenklinik Walenstadberg ab, wo um Punkt 18.00 der letzte Bus fährt.


Kommentare (3)