Übers Jöchli zur Zwinglipasshütte


Publiziert von maenzgi , 27. August 2019 um 22:30.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:26 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG   CH-AI 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Parkplatz Chuchitobel
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW bis Parkplatz Chuchitobel

Einleitung:                  
                                                           

In den Bergen kommt es meistens anders als man denkt, vor allem, wenn man wie ich für einmal nicht alleine unterwegs ist. Mein ursprünglicher Plan war anfangs, dass wir zuerst den Schafberg via Ostwandrinne machen, danach aufs Jöchli und Moor, über den Nädliger und zum Schluss den Altmann via Südkamin. Geworden ist daraus jedoch nichts. Zu viel wurde beredet, zu langsam gelaufen. Zudem verbrauchte ich viel Zeit beim Versuch, den Moor Südgipfel zu besteigen. Schlussendlich bestiegen wir „nur“ den Jöchliturm, Moor Hauptgipfel und Nädliger.

Routenbeschrieb:

Parkplatz Chuchitobel-Jöchli: T5, 2,5h                  
     

Gestartet wurde beim Parkplatz Chuchitobel. Dort konnte ich mich zuerst nicht entscheiden wo parkieren und drehte deshalb 2 Runden. Kurz darauf kam ein zweites Auto, welchem es genau gleich erging. Weil wir so grinsten kamen wir noch kurz ins Gespräch. Ich hoffe sie erreichten den Altmann, nicht so wie wir. Von dort geht’s zuerst ca. 150m auf der Teerstrasse, bevor es links in den Wald hinein geht. Nun in ein paar Spitzkehren hoch, bevor wir wieder auf die Fahrstrasse trafen. Dieser entlang bis wir nach rechts dem Weg folgten hinein ins Flürentobel. Am Ende des Tobel querten wir die Strasse und gelangen so auf den blau-weiss markierten Weg, welcher hoch führt zum Wildhauser Schafberg. Bis hierhin T2, ab hier dann Wechsel zu T3. Nun dem Wanderweg folgen, ab der Alp aufpassen, dass man nicht auf einmal einem Kuh Pfad folgt. Nach dem Schneefeld wird der Weg T4. Ich denke dies schmilzt dieses Jahr nicht mehr weg. Hier entschieden wir uns, direkt zum Jöchli hoch zu steigen. Nun können wir endlich ein erstes kurzes Stück die Hände zu Hilfe nehmen. Der Weg selbst ist super markiert. Zuerst noch kurz im Gras, geht es bald in Geröll über, bevor es gegen oben blockiger, karstiger wird. Zu zweit ist es noch gut vertretbar, in grösseren Gruppen würde ich aber ein Helm als zwingend ansehen, denn dafür hat es zu viel loses Material. Ca. 100m vor dem Sattel stiegen wir direkt zum Jöchliturm hoch. T5 I. Via Sattel würde es im T4 Bereich bleiben.

Jöchli-Versuch Moor Südgipfel: T5 I (T6 III) 1h30

Informiert hatte ich mich im Vorfeld nicht über die Tour, da ich die Gegend und ihre Gipfel mehrheitlich kenne in diesem Gebiet. Dass es jedoch vom Moor 3 Gipfelpunkte gibt, wusste ich nicht. Vom Jöchliturm ging es einfach runter in den Sattel. Den Moor Nordgipfel querten wir auf halbe Höhe im Gras, da dies nur eine Erhebung ist. Auf den Hauptgipfel gelangt man über eine kurze Felsstufe. T5 I. Diese ist grundsätzlich gut zu bewältigen, viele Tritte und Griffe, unter dem Hintern gibt es jedoch ordentlich Luft vor allem wenn man den Block wie mein Kollege links umgeht. Ich stieg rechts auf und links runter. Alles in allem gut machbar. Sobald ich auf dem Moor Hauptgipfel stand, wusste ich, ich will noch einen weiteren Aufstieg bewältigen. Nur leider ist das wollen und getraut nicht immer dasselbe. Ein paar Meter hinunter und rüber zum Aufstieg des Moor Südgipfel. Nach links hat es ganz gute Spuren, weshalb ich zuerst dorthin auswich. Irgendwann werden diese jedoch unbrauchbar, beziehungsweise die Hände haben sehr wenig zu halten. Daneben geht es senkrecht runter in die Senke zwischen Girenspitz und Moor. Fehler werden hier nicht verziehen. Deshalb zurück und über den Fels probieren. Das Ganze wiederholte ich danach noch 2x so. Auf der Seite hatte ich den Mut nicht weiter zu steigen. Zu wenig Griffe und Tritte. Im Fels hatte ich sehr wohl gute Griffe und Tritte, aber Vorsicht auch vieles das wackelt/ausbricht. Jedoch hätte ich um ein Aufschwung rum müssen. Im Aufstieg hätte ich es mir vermutlich zugetraut, jedoch war mir bewusst, dass mir im Abstieg der Mut fehlen würde. Ein Rutscher und ich wäre ebenfalls in der Senke gelandet wie ein paar Steine. Zudem abwärts geschichtet Platten. Nein hier war für mich Schluss. Ich möchte gerne noch lange Zeit Gipfel besteigen. Kein Wunder gibt es erst 2 erfolgreich dokumentierte Berichte. Ich rate in meinem Bericht ausdrücklich davon ab, diesen Aufstieg zu bewältigen. Zu viel steht auf dem Spiel, zu „unbedeutend“ der Gipfel, beziehungsweise kaum Gewinn in der Aussicht. Während dessen machte mein Kollege ein 1h Nickerchen.

Moor Hauptgipfel-Nädliger-Altmannsattel: 45min

Nach einer längeren Pause gings zurück zum Jöchlisattel. Von dort zuerst dem Wanderweg folgend über diverse Blöcke. Danach alles was ging über die Grate oben rüber. Vorsicht auch hier hat es immer wieder lose Steine. Einmal fiel uns einer runter auf den Weg. Zum Glück waren Nach Steiger weiter hinten. Es ist teilweise ordentlich luftig. Stellen bis T5 II je nach Routenwahl. Beim Sattel merkten wir dann, dass die Zeit extrem Fortgeschritten war. Da mein Kollege um 17:00 Uhr einen Termin hatten, mussten wir den Altmann auslassen.

Altmannsattel-Wildhaus: T3 2h20min

Der Abstieg erfolgte nun in eher schnellem Tempo. Nicht rennend aber zulaufend. Es hat einen gut ersichtlichen Weg. Bis zur Zwinglipasshütte ist es noch T3, danach T2. Der Abstieg ist meist sehr homogen, selten geht es steil runter. Dafür gibt es viele Spitzkehren. Dies setzte mir etwas zu, verloren wir so kaum an Höhe. Danach die Fahrstrasse entlang, bis wir wieder ins Flürentobel abstiegen. Der Rückweg nun gleich wie im Aufstieg.

Fazit:                                   

Die Tour im schönen Alpstein ist zu empfehlen für Genusswanderer. Schwierigkeiten und Ausgesetztheit halten sich meist in Grenzen. Schwindelfrei sollte man trotzdem sein.  Ein Helm ist zu empfehlen, vor allem beim Aufstieg zum Jöchlisattel. Vom Südgipfel des Moor rate ich nochmals ab. Zu schwer, zu ausgesetzt und eine 0 Toleranz im Verzeihen von Fehlern. Dieser Gipfel bleibt den absoluten Topcracks vorbehalten, welche sich nicht aufhalten lassen wollen. Die Zeiten wie immer bei mir, als reine Laufzeit aufgeschrieben. Ein Traumtag in einem Traumgebirge!

Tourengänger: maenzgi


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