Balmfluechöpfli (1290 m) über den Ostgrat - Ein Juwel
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Der Solothurner Jura war bisher ein weisser Fleck für uns. Die heutigen Wetteraussichten änderten dies, war doch für den westlichen Landesteil ein freundlicher Tag vorausgesagt, während im Osten sich die Regenwolken länger halten sollten. Also nichts wie hin in die wilde Welt des Balmfluechöpfli vor den Toren von Solothurn. Eine Idee, auf die wir ohne hikr.org. kaum gekommen wären. Und wir sollten es nicht bereuen, bietet doch der wildromantische Ostgrat am Balmfluechöpfli Alpinwandern mit schönen Kletterstellen vom Feinsten.
Da diese reizvolle Gegend für uns zwar nicht am Ende der Welt, aber doch auch nicht um die Ecke liegt, entschieden wir uns, mit Bahn und Bus anzureisen. Eine kleine Herausforderung und nicht ohne Zwischenfälle: Wegen einer Verspätung in Zürich verpassten wir in Solothurn das einzige Postauto am Vormittag nach Balm b. Günsberg und planten sofort um, indem wir nach fast einstündigem Aufenthalt ins etwas weiter entfernte Günsberg fuhren und dort zuerst die Landstrasse nach Balm benutzten. Und auf der Rückfahrt fuhr unser Postauto in einen zögerlich fahrenden Oldtimer hinein - wir erwischten dann noch einen Stadtbus, der uns zum Bahnhof in Solothurn fuhr, so dass wir den Zug nach Hause doch noch erreichten.
Der Sommer 2014 hat noch nicht einmal begonnen und ist dennoch schon vorbei. Die Blätter an den Laubbäumen haben bereits begonnen, sich gelb zu färben. Der Wind hielt sich heute meist vornehm zurück, weshalb die Temperaturen sehr angenehm waren, uns aber auch signalisierten, dass wir mit der Wahl eines Gipfels von bescheidener Höhe richtig lagen. Wie erwähnt mussten wir uns gedulden, bis wir heute endlich in den Genuss des Alpinwanderns kamen. Dafür war die Begeisterung umso grösser und
Lenas Strahlen noch heller als sonst. Der Ostgrat faszinierte uns; wir nahmen uns vor, ihn möglichst immer auf der Gratschneide zu begehen und Umgehungen zu vermeiden. Da wir aufgrund der vielen hikr-Berichten wussten, dass man bei einem grossen markanten Aufschwung nicht umhin kommt, in die Nordflanke auszuweichen, unterlief mir prompt der Fehler, dies zu früh zu tun.
Um dennoch für uns in Anspruch nehmen zu können, wirklich die Grattour absolviert zu haben, kletterten wir auf dem zu spät erreichten Grat ein längeres Stück ab und in der Folge wieder auf. Für das nächste Mal wissen wir es; an uns soll es nicht liegen, dass es kein nächstes Mal gibt: Der Balmfluechöpfli-Ostgrat, das muss doch ein Frühjahrsklassiker sein, der jeweils schnell schneefrei ist. Und eine tolle Aussicht bietet der Grat und das hübsche Gipfelchen alleweil; bei klarer Sicht wohl vom Jura über das Mittelland bis hin zu den Alpen und somit über alle drei charakteristischen (geologischen) Landesteile der Schweiz.
Im Abstieg hängten wir noch den durchaus lohnenden Abstecher zum Röti an, welcher einen schönen Einblick ins Innere des Jura gewährt. Auf schlammig-matschigen Pfaden ging es anschliessend hinunter nach Balm mit einem kurzen Vesuch der dortigen Burgruine, die wie ein Wespennest an den teilweise überhängenden Felsen des Balmfluechöpfli-Ostgrat klebt.
Routenbeschreibung:
Wer die Grattour in voller Länge und stets auf der Höhe begeht, mit Ausnahme des Aufschwungs, wo dies ohne Kletterausrüstung nicht mehr möglich ist, begibt sich an den anspruchsvollsten Stellen in den T5-Bereich mit Kletterstellen bis II. Es ist aber möglich, alle Schwierigkeiten auf schmalen Trittspuren zu umgehen - meistens in der Nordflanke - weshalb die Schwierigkeit auf T4 oder vielleicht T3+ gedrückt werden kann.
Balm b. Günsberg - Einstieg Ostgrat (T1):
Auf einem Fahsträsschen (Fahrverbot) nach dem Parkplatz bei der Ruine Balm steigt man etwas auf, wobei man bereits nach kurzer Zeit den Einstieg in die Ostgratroute erreicht. Dieser befindet sich unmittelbar nach der senkrechten Felswand, noch vor dem Brücklein bei P. 731 m.
Ostgrat - Balmfluechöpfli (T5, bei konsequenter Gratbegehung), Stellen II
An besagter Stelle überquert man den Bach nach links (deutliche Wegspur zum Bach hinunter) und steigt gleich anschliessend auf guten Pfadspuren teilweise recht steil gegen den Ostgrat auf, den man aber nicht bei der ersten möglichen Stelle nach kurzer Zeit erreicht (kein Weiterweg dort). Erst weiter oben wird der Grat erreicht, der zunächst breit und wenig steil verläuft. Man ist im weglosen Bereich in der Routenwahl ziemlich frei im Zustieg zum Grat.
In der Folge wird der Grat zwischenzeitlich steiler und steiniger, bietet aber kaum Schwierigkeiten - einige Kletterstellen im 1. Schwierigkeitsgrad. Das Gelände wird auch etwas exponierter. Man erreicht später einen steilen felsigen Aufschwung, der aber dank guter Tritt und guter Griffe in meist gutem Fels (kurz II-) überwältigt werden kann. Weiter oben folgt ein recht ausgesetzter Abschnitt (II), man kann aber immer noch auf der Gratschneide bleiben. Kurz über Gehgelände erreicht man später, etwas links haltend, einen markanten Kamin, den man in gutem Fels (II) überwinden kann mit etwas Stemmtechnik.
Danach erreicht man P. 1203 m, welcher eine schöne Ausicht nach Günsberg bietet (Steinmann). Nach einem einfachen Aufschwung sinkt der Grat kurz ab. Man steht schon bald vor dem besagten Aufschwung, welcher ohne Kletterausrüstung wohl nicht bewältigt werden kann. Hart unter den Felsen umgeht man diese Stelle auf der Nordseite auf einer guten Spur und steigt bei erster Möglichkeit wieder zum Grat hinauf (I). Diesem folgt man unschwierig. Der Grat ist im oberen Teil nur noch wenig ausgeprägt; wir überschritten ihn auch hier konsequent - eine Stelle ist sehr ausgesetzt (I) - könnte aber problemlos nordseitig umgangen werden. In der Folge erreicht man in einfachem Gelände den höchsten Punkt.
(Es sind verschiedene Abstiege in den Talboden möglich, teils über markierte Bergwanderwege, teils aber auch über nicht markierte, aber in der Landkarte 1:25'000 eingezeichneten Wege). Lohnend ist der Abstecher zum Röti auf einfachem Bergwanderweg.
Da diese reizvolle Gegend für uns zwar nicht am Ende der Welt, aber doch auch nicht um die Ecke liegt, entschieden wir uns, mit Bahn und Bus anzureisen. Eine kleine Herausforderung und nicht ohne Zwischenfälle: Wegen einer Verspätung in Zürich verpassten wir in Solothurn das einzige Postauto am Vormittag nach Balm b. Günsberg und planten sofort um, indem wir nach fast einstündigem Aufenthalt ins etwas weiter entfernte Günsberg fuhren und dort zuerst die Landstrasse nach Balm benutzten. Und auf der Rückfahrt fuhr unser Postauto in einen zögerlich fahrenden Oldtimer hinein - wir erwischten dann noch einen Stadtbus, der uns zum Bahnhof in Solothurn fuhr, so dass wir den Zug nach Hause doch noch erreichten.
Der Sommer 2014 hat noch nicht einmal begonnen und ist dennoch schon vorbei. Die Blätter an den Laubbäumen haben bereits begonnen, sich gelb zu färben. Der Wind hielt sich heute meist vornehm zurück, weshalb die Temperaturen sehr angenehm waren, uns aber auch signalisierten, dass wir mit der Wahl eines Gipfels von bescheidener Höhe richtig lagen. Wie erwähnt mussten wir uns gedulden, bis wir heute endlich in den Genuss des Alpinwanderns kamen. Dafür war die Begeisterung umso grösser und

Um dennoch für uns in Anspruch nehmen zu können, wirklich die Grattour absolviert zu haben, kletterten wir auf dem zu spät erreichten Grat ein längeres Stück ab und in der Folge wieder auf. Für das nächste Mal wissen wir es; an uns soll es nicht liegen, dass es kein nächstes Mal gibt: Der Balmfluechöpfli-Ostgrat, das muss doch ein Frühjahrsklassiker sein, der jeweils schnell schneefrei ist. Und eine tolle Aussicht bietet der Grat und das hübsche Gipfelchen alleweil; bei klarer Sicht wohl vom Jura über das Mittelland bis hin zu den Alpen und somit über alle drei charakteristischen (geologischen) Landesteile der Schweiz.
Im Abstieg hängten wir noch den durchaus lohnenden Abstecher zum Röti an, welcher einen schönen Einblick ins Innere des Jura gewährt. Auf schlammig-matschigen Pfaden ging es anschliessend hinunter nach Balm mit einem kurzen Vesuch der dortigen Burgruine, die wie ein Wespennest an den teilweise überhängenden Felsen des Balmfluechöpfli-Ostgrat klebt.
Routenbeschreibung:
Wer die Grattour in voller Länge und stets auf der Höhe begeht, mit Ausnahme des Aufschwungs, wo dies ohne Kletterausrüstung nicht mehr möglich ist, begibt sich an den anspruchsvollsten Stellen in den T5-Bereich mit Kletterstellen bis II. Es ist aber möglich, alle Schwierigkeiten auf schmalen Trittspuren zu umgehen - meistens in der Nordflanke - weshalb die Schwierigkeit auf T4 oder vielleicht T3+ gedrückt werden kann.
Balm b. Günsberg - Einstieg Ostgrat (T1):
Auf einem Fahsträsschen (Fahrverbot) nach dem Parkplatz bei der Ruine Balm steigt man etwas auf, wobei man bereits nach kurzer Zeit den Einstieg in die Ostgratroute erreicht. Dieser befindet sich unmittelbar nach der senkrechten Felswand, noch vor dem Brücklein bei P. 731 m.
Ostgrat - Balmfluechöpfli (T5, bei konsequenter Gratbegehung), Stellen II
An besagter Stelle überquert man den Bach nach links (deutliche Wegspur zum Bach hinunter) und steigt gleich anschliessend auf guten Pfadspuren teilweise recht steil gegen den Ostgrat auf, den man aber nicht bei der ersten möglichen Stelle nach kurzer Zeit erreicht (kein Weiterweg dort). Erst weiter oben wird der Grat erreicht, der zunächst breit und wenig steil verläuft. Man ist im weglosen Bereich in der Routenwahl ziemlich frei im Zustieg zum Grat.
In der Folge wird der Grat zwischenzeitlich steiler und steiniger, bietet aber kaum Schwierigkeiten - einige Kletterstellen im 1. Schwierigkeitsgrad. Das Gelände wird auch etwas exponierter. Man erreicht später einen steilen felsigen Aufschwung, der aber dank guter Tritt und guter Griffe in meist gutem Fels (kurz II-) überwältigt werden kann. Weiter oben folgt ein recht ausgesetzter Abschnitt (II), man kann aber immer noch auf der Gratschneide bleiben. Kurz über Gehgelände erreicht man später, etwas links haltend, einen markanten Kamin, den man in gutem Fels (II) überwinden kann mit etwas Stemmtechnik.
Danach erreicht man P. 1203 m, welcher eine schöne Ausicht nach Günsberg bietet (Steinmann). Nach einem einfachen Aufschwung sinkt der Grat kurz ab. Man steht schon bald vor dem besagten Aufschwung, welcher ohne Kletterausrüstung wohl nicht bewältigt werden kann. Hart unter den Felsen umgeht man diese Stelle auf der Nordseite auf einer guten Spur und steigt bei erster Möglichkeit wieder zum Grat hinauf (I). Diesem folgt man unschwierig. Der Grat ist im oberen Teil nur noch wenig ausgeprägt; wir überschritten ihn auch hier konsequent - eine Stelle ist sehr ausgesetzt (I) - könnte aber problemlos nordseitig umgangen werden. In der Folge erreicht man in einfachem Gelände den höchsten Punkt.
(Es sind verschiedene Abstiege in den Talboden möglich, teils über markierte Bergwanderwege, teils aber auch über nicht markierte, aber in der Landkarte 1:25'000 eingezeichneten Wege). Lohnend ist der Abstecher zum Röti auf einfachem Bergwanderweg.
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (2)