Großes Wiesbachhorn (3564 m) - über zwei Stauseen zum ewigen Eis
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Groß und mächtig steht der Berg da, seine Nordwestwand war früher eine der bekanntesten Eiswände der Ostalpen. Heute ist das Große Wiesbachhorn fast zum Wanderberg degradiert - der Klimaerwärmung sei Dank. Wie überall hat das seine Vor- als auch seine Nachteile. Otto Normalwanderer freut sich jedenfalls, dass er beim Anstieg nicht mehr in der Gletscherspalte verschwinden und trotzdem auf die stattliche Höhe von über 3500 Meter hinauf steigen kann. Apropos Otto Normalwanderer: Diese Spezies teilt sich gewöhnlich in zwei Gruppen auf. Zum einen gibt es diejenigen, die jegliche touristische Infrastruktur gerne nützen, um von einem möglichst hohen Ausgangspunkt zu starten. Auf der anderen Seite finden sich die Puristen, die Gefallen daran finden, sich das Leben unnötig schwer zu machen und die ihre Tour ganz unten beginnen. Für beide Glaubensrichtungen ist das Große Wiesbachhorn ein lohnendes Ziel.
Wann startet eine Bergtour schon mal in einem Parkhaus?!? In diesem Fall ist das aber tatsächlich so. Es geht hinüber auf die Teerstraße und bald darauf ist das Alpenhaus Kesselfall erreicht. Weiter - vorbei an einem Parkplatz - bis kurz darauf nach links ein schöner Steig abzweigt. Auf ihm durch Wald und über einen Weidefleck aufwärts, bis die nicht öffentlich befahrbare Straße erreicht wird, die die beiden Stauseen erschließt. Mal auf der Straße, mal auf Steig bis zur Staumauer des Stausees Wasserfallboden. Hier taucht man erstmals ein in die hochalpine Szenerie.
Auf der rechten Seite des Sees geht's mal auf der Straße, mal auf dem Steig zur Fürthermoaralm (ein Lawinenstrich wird dabei auf schmalem Gehsteig im Tunnel umgangen) und dann spürbar aufwärts bis die touristische Infrastruktur an der Staumauer des Stausees Mooserboden erreicht ist. Jetzt ist erst der eigentliche Ausgangspunkt erreicht, die Faulen können sich bis hierher mit dem Bus fahren lassen.
Weiter auf der Staumauer bis zur nordöstlichsten Ecke des Sees. Dort beginnt der Steig, der durch die ziemlich eintönige Nordwestflanke der Fochezköpfe über Gletscherschliffgelände in zahlreichen Kehren mit stets guten Ausblicken hinauf zum Heinrich-Schwaiger-Haus leitet. Die Lage dieser Alpenvereishütte ist gigantisch: wie ein Adlerhorst thront sie über den beiden Stauseen, umrahmt von einer grandiosen Hochgebirgskulisse - absolut sehenswert!
Von der Hütte auf nicht zu verfehlendem Steig hinauf zu einer Steilstufe, die durch eine Rinne (versichert) überwunden wird. Bald darauf gelangt man durch schrofiges Gelände zum Unteren Fochezkopf und der Weiterweg zum Wiesbachhorn zeigt sich erstmals.
Am Kamm geht's mal über Firn, mal über Schutt weiter bis zum wenig markanten Oberen Fochezkopf. Der Kaindlgrat leitet nun im Bogen aufwärts und über die Westseite wird - zuletzt recht steil - der Gipfel des Großen Wiesbachhorns (Gipfelkreuz und -buch) erreicht. Je nach Verhältnissen schaden hier Steigeisen und Pickel in den Firnpassagen nicht. Ungemein aussichtsreich präsentiert sich das Große Wiesbachhorn, denn mit Ausnahme des Großglockners schränkt kein anderer Berg die Rundumsicht ein und eben jener Großglockner ist der Hingucker schlechthin. Die Aussicht kann mit der vom höchsten Österreicher durchaus mithalten!
Nach dem Auskosten der überragdenden Aussicht geht's auf dem Anstiegsweg zur Hütte zurück. Dort sollte man sich ruhig noch einmal stärken, denn der Rückweg über die beiden Stauseen bis zum Kesselfall zieht sich wie alter Kaugummi... wer faul ist kann natürlich stattdessen auf den Bus ausweichen. Aber auch dann sind es noch 800 Höhenmeter hinunter bis zum Stausee Mooserboden.
Schwierigkeiten:
Vom Kesselfall bis zum Stausee Mooserboden: T2 (breite Steige und Abschnitte auf der Teerstraße).
Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger-Haus: T3 (zeitweise plattiger Fels und versichert).
Zum Unteren Fochezkopf: T4, I (an der versicherten Steilstufe oberhalb der Hütte, dann wieder einfacher; markiert).
Am Kaindlgrat über Oberen Fochezkopf zum Großen Wiesbachhorn: L (Hochtour; abwechselnd über Schutt und Firn).
Fazit:
Eine großartig aussichtsreiche 4*-Tour, die mit hochalpinem Ambiente begeistert. Wer vom Kesselfall startet, erlebt die unterschiedlichen Vegetationszonen hautnah und hat deutlich mehr von der Tour. Schade ist lediglich die Verschandelung des Tals durch die Energiekonzerne, aber der Mensch braucht nun mal Strom. Je nach Verhältnissen sollte man Pickel und Steigeisen mitnehmen.
Mit auf Tour: Delphi (Unterer und Oberer Fochezkopf).
Kategorien: Glocknergruppe, Mehrtagestour, Hochtour, 4*-Tour, 3500er, T4.
Wann startet eine Bergtour schon mal in einem Parkhaus?!? In diesem Fall ist das aber tatsächlich so. Es geht hinüber auf die Teerstraße und bald darauf ist das Alpenhaus Kesselfall erreicht. Weiter - vorbei an einem Parkplatz - bis kurz darauf nach links ein schöner Steig abzweigt. Auf ihm durch Wald und über einen Weidefleck aufwärts, bis die nicht öffentlich befahrbare Straße erreicht wird, die die beiden Stauseen erschließt. Mal auf der Straße, mal auf Steig bis zur Staumauer des Stausees Wasserfallboden. Hier taucht man erstmals ein in die hochalpine Szenerie.
Auf der rechten Seite des Sees geht's mal auf der Straße, mal auf dem Steig zur Fürthermoaralm (ein Lawinenstrich wird dabei auf schmalem Gehsteig im Tunnel umgangen) und dann spürbar aufwärts bis die touristische Infrastruktur an der Staumauer des Stausees Mooserboden erreicht ist. Jetzt ist erst der eigentliche Ausgangspunkt erreicht, die Faulen können sich bis hierher mit dem Bus fahren lassen.
Weiter auf der Staumauer bis zur nordöstlichsten Ecke des Sees. Dort beginnt der Steig, der durch die ziemlich eintönige Nordwestflanke der Fochezköpfe über Gletscherschliffgelände in zahlreichen Kehren mit stets guten Ausblicken hinauf zum Heinrich-Schwaiger-Haus leitet. Die Lage dieser Alpenvereishütte ist gigantisch: wie ein Adlerhorst thront sie über den beiden Stauseen, umrahmt von einer grandiosen Hochgebirgskulisse - absolut sehenswert!
Von der Hütte auf nicht zu verfehlendem Steig hinauf zu einer Steilstufe, die durch eine Rinne (versichert) überwunden wird. Bald darauf gelangt man durch schrofiges Gelände zum Unteren Fochezkopf und der Weiterweg zum Wiesbachhorn zeigt sich erstmals.
Am Kamm geht's mal über Firn, mal über Schutt weiter bis zum wenig markanten Oberen Fochezkopf. Der Kaindlgrat leitet nun im Bogen aufwärts und über die Westseite wird - zuletzt recht steil - der Gipfel des Großen Wiesbachhorns (Gipfelkreuz und -buch) erreicht. Je nach Verhältnissen schaden hier Steigeisen und Pickel in den Firnpassagen nicht. Ungemein aussichtsreich präsentiert sich das Große Wiesbachhorn, denn mit Ausnahme des Großglockners schränkt kein anderer Berg die Rundumsicht ein und eben jener Großglockner ist der Hingucker schlechthin. Die Aussicht kann mit der vom höchsten Österreicher durchaus mithalten!
Nach dem Auskosten der überragdenden Aussicht geht's auf dem Anstiegsweg zur Hütte zurück. Dort sollte man sich ruhig noch einmal stärken, denn der Rückweg über die beiden Stauseen bis zum Kesselfall zieht sich wie alter Kaugummi... wer faul ist kann natürlich stattdessen auf den Bus ausweichen. Aber auch dann sind es noch 800 Höhenmeter hinunter bis zum Stausee Mooserboden.
Schwierigkeiten:
Vom Kesselfall bis zum Stausee Mooserboden: T2 (breite Steige und Abschnitte auf der Teerstraße).
Aufstieg zum Heinrich-Schwaiger-Haus: T3 (zeitweise plattiger Fels und versichert).
Zum Unteren Fochezkopf: T4, I (an der versicherten Steilstufe oberhalb der Hütte, dann wieder einfacher; markiert).
Am Kaindlgrat über Oberen Fochezkopf zum Großen Wiesbachhorn: L (Hochtour; abwechselnd über Schutt und Firn).
Fazit:
Eine großartig aussichtsreiche 4*-Tour, die mit hochalpinem Ambiente begeistert. Wer vom Kesselfall startet, erlebt die unterschiedlichen Vegetationszonen hautnah und hat deutlich mehr von der Tour. Schade ist lediglich die Verschandelung des Tals durch die Energiekonzerne, aber der Mensch braucht nun mal Strom. Je nach Verhältnissen sollte man Pickel und Steigeisen mitnehmen.
Mit auf Tour: Delphi (Unterer und Oberer Fochezkopf).
Kategorien: Glocknergruppe, Mehrtagestour, Hochtour, 4*-Tour, 3500er, T4.
Tourengänger:
83_Stefan

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