Toggenburger Neujahrstour

Entspannter Jahreswechsel abseits von Party und Cüpli mit phantastischem Sonnenaufgang über den Kreuzbergen

Wer kennt es nicht: Partystress in der Silvesternacht mit anschliessendem, nicht allzu erfreulichem Aufwachen am Neujahrsmorgen. In diesem Jahr habe ich mich zusammen mit einem guten Kollegen bewusst gegen diese Variante und stattdessen für einen geruhsamen Jahreswechsel im Alpstein in der Zwinglipasshütte entschieden. Das sollte sich dank  guter Kameradschaft, gemütlichem Winterraum und einer eindrücklichen Route absolut lohnen und könnte sich in den nächsten Jahren zur Tradition entwickeln. Aber zuerst einmal die ganze Geschichte der Reihe nach...

Am Morgen des 31. starte ich vorerst noch alleine in Richtung Zwinglipasshütte.Tourenpartner Philipp muss noch arbeiten und soll erst am Abend auf der Hütte eintreffen. Durchs Flüerentobel und in der Steilstufe hoch zur Chreialp ist es mit den Skiern teilweise etwas mühsam, sonst ist es wie immer ein Genuss im vielleicht schönsten Gebirge der Welt unterwegs zu sein.  

Im Winter gelten beim Hüttenleben eigene Gesetze und es dauert alles ein klein wenig länger als im Sommer. Bis der werte Herr Kollege eintrifft bleibt neben dem Kochen so nur wenig Zeit für weitere Aktivitäten. Neben uns sind noch drei weitere Gäste auf der Hütte und wir erleben zusammen einen gemütlichen Silvesterabend. 

Am Nächsten Morgen brechen wir früh auf um auf dem Roslenfirst die ersten Sonnenstrahlen des neuen Jahres zu begrüssen. Die Überschreitung des Chreialpfirsts erweist sich dabei dank teilweise homöopathischen Schneemengen wie bereits im Flürentobel skitechnisch als nicht ganz einfach. Der Sonnenaufgang auf dem formidablen Aussichtsgipfel ist dann überwältigend und gehört zu den schönsten Momenten die ich bis jetzt in den Bergen erleben durfte! Das ganze genügend in Worte zu fassen ist kaum möglich und so verweise ich auf die Fotos, die zumindest ansatzweise ein Bild von der einmaligen Stimmung zu vermitteln mögen.

Nach einem kurzen Abstecher auf den Mutschen machen wir uns auch schon an die Abfahrt und so sitzen wir am späten Vormittag zusammen mit den letzten Nachtschwärmern bereits wieder in Bus und Zug nach Hause.

Das Fazit wurde für einmal ja schon in der Einleitung vorweggenommen und so beschränke ich mich hier noch auf die restlichen Angaben: TOUR MIT PHILIPP, SLF: MÄSSIG.

Zur Route: Für einen genauen Beschrieb der Route verweise ich auf den Bericht von 360. Landschaftlich gehört die Tour zu den schönsten in der Region. Wegen längeren, recht flachen Passagen bei der Abfahrt und dem etwas ungünstigen Gelände auf dem Chreialpfirst wird die Route wohl zurecht häufiger mit Schneeschuhen als mit Skiern gemacht. Das bedeutet aber nicht, das das ganze als Skitour nicht lohnend ist! Speziell für die Abfahrt vom Mutschensattel über die Alp Gruebe sollten einigermassen sichere Lawinenverhältnisse herrschen. Im Aufstieg durchs Flürentobel (kann angenehm und mit nicht allzu grossem Zeitverlust über Gamplüt  umgangen werden) und in der Steilstufe zur Chreialp können zudem bei ungünstigen Verhältnissen Steigeisen und Pickel von Vorteil sein.