Hohe Villerspitze(3092m) - Lüsener Villerspitze(3026m) und dazwischen a wuid's Grat'l


Publiziert von ADI , 19. August 2013 um 23:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Stubaier Alpen
Tour Datum:15 August 2013
Wandern Schwierigkeit: T6+ - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 1700 m
Abstieg: 1700 m
Strecke:P Lüsens-Horntaler Joch-Hohe Villerspitze-Lüsener Villerspitze-Schönlüsenstal/Hinterbirgl-Spielgruben-P Lüsens
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem PKW über die Fahrstrasse nach Lüsens; P, 4 Euro Parkgebühr
Unterkunftmöglichkeiten:Alpengasthof Lüsens
Kartennummer:Kompass Nr. 36 Innsbruck-Brenner 1:50000

Die Hohe Viller ist eine harte Nuß, das hat leider auch schon der "Chiemgauer" erfahren müssen, der Gratübergang zur Lüsener Viller eine noch härtere, das haben wir 3 feststellen müssen.

Vom P Lüsens geht's hoch zum Horntaler Joch, oben geht's mühsam nach oben, weil es ziemlich schuttig ist.

Am Joch pfeift von Osten her ein strammer, kalter Wind, kein Hindernis jedoch für den wuiden Stefan in der Kurz'n noch schnell einen Abstecher zum kleinen Schafgrübler anzugehen.

Dann geht's ran an die Hohe Viller:

Über den Grat geht's hoch zur Südwand, wo der schiefe Gang beginnt.
Ein recht luftiges, kurzes Wandstück (T6-/II) kann gesichert werden, Bohr+Ringhaken sind gesetzt.

Danach geht's nach rechts hoch über schöne Kletterstellen (II-III) via schiefen Gang zum Grat und weiter nach Osten über den Grat (bis II) zum Gipfel, mit dem neuen schönen Kreuz von 2008.

Nach reichlicher Rast wird der Übergang in Angriff genommen, 2 Mal wird das Seil ausgepackt, weil's ohne fast  zu risikoreich wäre.
Eine erdig - brüchige und auch ausgesetzte Passage fordert uns nochmal vollends.
Nach einer weiteren, recht luftigen Passage folgt leichteres Gelände.

Und kurz vor der Lüsener Viller wird der Grat nochmal sehr rustikal und luftig, ständig muß man hochkonzentriert gehen, da es sehr exponiert ist.

Gegen 17 Uhr können wir endlich aufatmen, das Abenteuer ist geschafft.
Der Abstieg von der Lüsener Viller ist oben auch recht plattig und nicht gerade trivial, man geht am besten an der Gratkante, die eisernen Sicherungsstangen bringen nichts, außer man will hier abseilen.

Über die Schutt-Nordflanke geht's runter zum Steig und runter zum P, den wir gegen 20 Uhr(!) erreichen.

Fazit: eine Tour für erfahrene, 100% in ausgesetzten Gelände belastbare Bergfreunde.

Hohe Viller: T6-, bis III, ca. 1,5 Std. vom Horntaler Joch.
Der Gratübergang via Villerköpfe hat Stellen III-, ist fast immer SEHR luftig, teils brüchig und zerrt schon manchmal an den Nerven, die Bewertung T6+ ist übereinstimmend gerechtfertigt.
Seilmitnahme wird empfohlen.

Der Abstieg von der Lüsener Viller ist oben T5/ II, in der unteren Nordflanke leicht (Schuttgelände).

Alles in allem: eine recht rustikale Unternehmung für unerschrockene Liebhaber von Stubaier Urgestein.

Die Angabe im AV-Führer: II, 2 Std. für der gesamten Grat ist unrealistisch!

Stellen III und 3,5 - 4 Std. für den Grat ist realistisch.

Tourengänger: ADI, 83_Stefan, Yeti69


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Kommentare (9)


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Andy84 hat gesagt: sehr geile...
Gesendet am 19. August 2013 um 23:30
.. Tour habt ihr da mal wieder gemacht.
Wie es aussieht ist 2013 bei euch das Jahr der Grat-Touren. Was normales war da eher noch nicht dabei ;-)

Mal schauen ob ihr euch von den Stubaiern noch mal loseisen könnt und ins Lechtal schaut..

Ist wirklich immer wieder eine Freude eure Berichte anzuschauen und zu staunen.

LG Andy

Nic hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2013 um 08:15
Tolle Leistung! Gratuliere!

DHM123 hat gesagt: gute Nerven
Gesendet am 20. August 2013 um 09:59
habt ihr ja wirklich.
Mir würde erst mal die Lüsenser Viller reichen - da war ich ja immer noch nicht oben ...
LG

Chiemgauer hat gesagt: Gratulation zur Tour!
Gesendet am 20. August 2013 um 10:07
Wenn ich das so sehe, muss ich es doch irgendwann nochmal probieren, dann nehme ich vorsichtshalber aber ein Seil für den Abstieg (Grat kommt für mich sicher nicht in Frage!!!) mit.
Sind es denn solide Bohrhaken? Den einen, den ich gesehen habe, könnte noch vom ersten Weltkrieg stammen.
Gruß, Hans

kardirk hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2013 um 11:52
Gratuliere zu der wuiden Tour,
hat ich auch mal im Auge, aber nach den Bilder wirds wohl beim Wunsch bleiben, eine Stufe zu Happig für mich.
Vielleicht probier ich mal die Hohe Villerspitze, obwohl die auch schon deutlich schwerer aussieht, als im AVF beschrieben.

Viele Grüße
Dirk

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2013 um 11:53
Danke Dirk! Die Hohe Villerspitze ist auf jeden Fall empfehlenswert. Ob der Gratübergang zu empfehlen ist, ist Ansichtssache - man erkauft sich die teils schöne Kraxelei halt doch mit ordentlich Wühlerei in den Bruchpassagen.

Bene69 hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2013 um 20:19
Geniale Grattour, guat hobs es gmacht!
Auf die Hohe Viller muss i au irgendwann no nauf!
Grüsse vom Bene

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2013 um 11:54
Seawas Bernd! Die Hohe Villerspitze dürfte genau dein Fall sein - ein schöner, wilder Gipfel!

Wagemut hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. August 2013 um 13:28
Menno, ich will auch!;-) Gratulation! Wir waren zur gleichen Zeit ganz bescheiden am Hohen Dock (oder der Hohen Dock?) -Bärenkopf-Klockerin-Bratschenkopf und Gr. Wiesbachhorn, alles mehr oder weniger Gehgelände mit max IIer Passagen. As naxte Moi derfts mi mitnehma, wenns is!:-)


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