Ortstock via Ostgrat


Publiziert von Schlomsch , 28. Juli 2013 um 20:50.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:20 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Ortstockgruppe 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Landschaftlich schöner wenn auch anspruchsvoller Aufstieg mit wunderbaren Tiefblicken nach Braunwald und zum Urner Boden.
 
Wird die Tour gemäss SAC-Führer gemacht, ist die Schlüsselstelle im IV Grad. Das letzte Mal habe ich diese Stelle mit Kletterfinken ausgetrickst; beim ersten Mal, vor über 30 Jahren und damals noch ohne Führer, haben wir den offensichtlichsten Weg gewählt, und das ist die von 3614adrian beschriebene *Variante. Diese Tour habe ich heute wiederholt.
 
Start um 8 Uhr ab Braunwaldbahn zusammen mit vielen Wanderern und Klettersteiglern, die dann aber bis auf *PStraub alle Richtung Seilbahnen abzweigen. Via Oberstafel dann hinauf zum Lauchboden, wo ich auf einen frei laufenden Hund und seinen Besitzer treffe. Letzterer muss schwer sehbehindert sein: Wie sonst sind die "Hunde an die Leine"-Schilder zu übersehen? Weiter nach Schön Büel, zunächst noch mit dem Hund, dann in Begleitung blöckender Schafe bis zum Schnee- und Schuttfeld, welches ich auf 2100m traversiere.

Jetzt endlich allein, deponiere ich Wanderstöcke und -schuhe. Weiter mit Pickel und Bergschuhen durch steiles Gras und Schrofen auf den Grat zu. Ein gutes Stück vor dem Grat zur senkrechten Wand hoch und dieser nach rechts zum oberen Ende folgen. Links über der Wand öffnet sich ein Kamin mit schlechtem Fels. Also besser rechts davon durch zwar abdrängenden aber einigermassen festen Fels ein paar Meter aufwärts (Schlaghaken), dann horizontal nach links, bis über einfache Stufen das obere Ende des Kamins erreicht wird. Jetzt leicht zum Grat bzw. dem Schuttfeld links davon.

Weiter über den Grat bis horizontal nach rechts gequert werden kann. Dann über Schutt gerade hoch auf einen Vorsprung. Von hier über guten Fels zurück zum Grat, welcher durch einen engen Kamin mit 2 Klemmblöcken erreicht wird. Auf der Südseite folgt man dem Grasband bis kurz vor den Vorder Orstock, dann hoch zum Grat und auf diesem zum Gipfelsteinmann "Vorder Ortstock". Sowohl Behältnis wie auch Gipfelbuch sind da komplett hinüber. Hätte wohl schon wieder für Ersatz sorgen müssen ;)

Das erste Mal, vor über 30 Jahren, ohne Eisgeräte, haben wir zwangsläufig den ganzen Grat zum Hinter Ortstock überklettert, und waren insgesamt wohl an die 14h unterwegs. Heute, mit Pickel und Steigeisen ausgerüstet,  quere ich das steile Schneefeld und stehe eine knappe Stunde später auf dem Ortstock, wo mir mein Akku noch ein letztes Fotos erlaubt. 

Im Abstieg dann auf dem Wanderweg zur Ortstockfurggle, und von da über Schnee rutschend zum Lauchboden. Zeit Furggle-Lauchboden so kaum 1/4h. Aus den bereits erwähnten "tierischen" Gründen muss ich via Schön Büel hinüber zu meinem Depot. Da hätte es bei den jetzt herrschenden Lichtverhältnissen super Fotos vom Aufstieg gegeben, aber das geht ja jetzt nicht mehr.

Schwierigkeit 
- Klettern III: Die Stelle nach der senkrechten Wand und der Kamin mit den 2 Klemmblöcken sind im III. Grad, subjektiv aber einfacher da nicht exponiert.
- Wandern T6: Zu Beginn wird über Steilgras und Schrofen aufgestiegen.

Tourengänger: Schlomsch


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Kommentare (3)


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Mueri hat gesagt: Herzlichen Glückwunsch...
Gesendet am 28. Juli 2013 um 21:39
zu dieser tollen und abwechslungsreichen, gut dokumentierten Tour! Lust, denselben Weg einst unter die Füsse zu nehmen, hast du definitiv erweckt.

Gruess

Mueri

Schlomsch hat gesagt: Danke. Für Dich ..
Gesendet am 29. Juli 2013 um 00:33
.. wird das im Vergleich zum *Fronalpstock ein Spaziergang sein. Wie immer da oben spaziert es sich am bequemsten mit Pickel und Steigeisen ;-)

Gruss Schlomsch

Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 29. Juli 2013 um 09:07
Danke für die detaillierten Erläuterungen. So sieht diese Variante durchaus auch für mich machbar aus.

Gruss


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